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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1923
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- Deutsch
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X- 2V, 24. J-muar 1923. Redaltioneller Teil. nischcn Wege heigestellt werden können, wird, auch wenn Schrift und Bild durchaus harmonisch zusammenpassen, jene technische Divergenz stets empfunden werden; abgesehen non der rein künstlerische» Aus gabe, die dem Buchkünstler ja eine weit größere Beschränkung als dem srei schassenden Künstler auserlegl. Tic Beliebtheit, der sich das illu strierte Buch heute in bibliophilen Kreisen ersreut, die Sorgfalt, mit der es hergcstellt wird, und die Namen bedeutender Künstler, die au der Herstellung beteiligt sind, können doch über diesen offenbaren Mangel nicht hinwegtäuschen. Bei hervorragenden Leistungen des Buchillu- strators cmpsindcn wir das nicht, weil unser Interesse sich ans die Illu stration konzentriert, aber schon ein flüchtiger Blick auf den gedruck - t e n Text, und wenn er noch so meisterhaft gesetzt ist, läßt jojort jenen Doppelcharakter des Buches hervortreten. Das gestochene Buch, i» dem Bild und Schrift gestochen sind, bei dem also bas Buch sozusagen aus einem Gusse ist, kennt diesen Mangel nicht. Wenn man z. B. die Blätter der »Passion Christi» der Werkge- melnschast") betrachtet, die unstreitig eins der schönsten Erzeugnisse der deutschen Buchkunst zu werden verspricht, so glaubt man, das illu strierte Buch vor sich zu habet,. Ganz folgerichtig hat deshalb auch Fritz Uphofs Titel, Inhaltsverzeichnis und Herausgcbervermcrk zu seinem Mappenwerk »Acht biblische Köpfe- ebenso wie die Köpfe in Holz geschnitten. Die Kunst der beiden Brüder schließt noch ungeahnte Möglichkeiten in sich. Man hat die Empfindung, daß etwas von dem leuchtenden Glanz der Karben in den Gemälden Carl Emils auch in seinen Stechcr- arbeiteu waltet, während in den »Acht biblischen Köpfen- Fritz Uphosfs jene herbe, dem Geistigen in einer Persönlichkeit bis aus den Grund gehende Charakteristik, die seine gemalten Porträts so bedeutend macht, zum Ansdruck kommt. Ich denke etwa an sein Porträt Mynonas svr. Salomo Fricdländcrss! Es ist kein Wunder, daß Fritz Uphoff gerade eine Persönlichkeit wie Dostojewski besonders liegt, dessen Werke er in der Stille siir sich zu illustriere» beginnt. Leider hat die Kunst der beiden Brüder in dem im Bbl. Nr. 14, S. 89, erwähnten Werk von Sophie Dorothea Gallwitz**) »Dreißig Jahre Worpswede» (Angelsachsen- Verlag, Bremen EL) nicht diejenige Berücksichtigung gefunden, die sie verdient hätte. Es ist das offenbar ein Mangel dieser sonst sehr guten Monographie. 1. Mdam und Eva. Dichtung, Zeichnung und Stich von Carl Emil U p h o s f. Schristentwurs: Ludwig Titgel. Or nament u. Schrift gestochen. Gedr, u. Hrsg, durch die Werkgc- ineiuschaft Worpswede. Einband: Grimm Sr Rugowski, Berlin. 2 Ausgaben: Schwarzweiß u. illuminiert mit illuminierter Ini tiale. IS Platten Bild und Schrist. El. 39,7 X 50,0 am. 2. Sechs Köpfe. Gestochen durch Carl Emil Uphoss. Trucker u. Herausgeber: Werkgemcinschaft Worpswede. Map- p-nwerk. 2 Ausgaben: Schwarzweiß und mit der Hand illumi niert. 7 Bll. unter Passepartout. Juni El. Blattgröße: 41X32 am. 1917 entstanden als lyrisch-musikalische Folge, ursprünglich siir das Marienleben (Werk 3) bestimmt. 3. *M ar i e n l e b e n. Dichtung, Bild und Ornamentschmuck von Carl Emil Uphoss. Schristentwurs von Ludwig Tü- g e l. Gedr. in höchstens Lüg Expl. unter des Künstlers Mitarbeit von der Werkgemcinschaft Worpswede. Ornament und Schrist gestochen. 2 Ausgaben: Schwarzweiß u. illuminiert. 34 Platten Bild und Schrift. 1921/22. 4°. 4. *A ch t biblische Köpfe lAbraham, Moses, Hiob, Jeremias; Christus, Petrus, Judas, Johannes). Gezeichnet u. i» Holz ge schnitten von Fritz Uphoss, Worpswede. Mappenwerk mit holzgcschnittencm Titel, Verzeichnis der Kopfe und Hcrausgeber- vermerk. Type der Schriftblätter: Adam u. Eva-Type nach Zeichnung von Ludwig TiigeI. Gedr. von der Werkgemcin schaft Worpswede. Entwurs und Zeichnung des ans der Hol länder-Presse, Worpswede, gedruckte» Einbandpapicrs von Fritz Uphoff. 200 Expl., davon Nr. 1—25 auf Japan. 11 Holz schnitte unter Passepartout. November 1922. Blattgröße: 40X30 our. In Vorbereitung befinden sich folgende Werke: Goethe: »Prometheus» und »Ganymed». Mit Bildern von Fritz Uphofs. DtePasstonChristi. Dichtung und Bilder von Carl Emil Uphoss. »Das Buch von Gott«. Dichtung von Earl Emil Uphofs Mit Bildern von Fritz Uphoss. -> Erscheint Ostern ES. Probcblätter waren aus der letzten Herbst messe in Leipzig in der Koje von Friedrich Dehne ausgestellt. -*) S. D. Gallwiy ist auch bekannt als Herausgeberin der litera rischen Beilage »Die bunte Truhe« der Weser-Zeitung in Bremen. Werk st Lite Gcngnagel. Unter diesem Namen gründete Theodor Gengnagel etwa Anfang des Jahres 1922 in Darmstadt iErnst Ludwig-Haus) eine neue Presse. Ihr Hauptziel ist, h a n d g e s ch r i c b c n e B ii ch e r i n g ut e m Druckverfahren izunächst Manul-Verfahren) zu vervielfältigen. Tie Schristtype soll mit den handgeschriebenen farbigen Initialen und den Holzschnitten in Einklang stehen, die Einbände in Halbpergament mit echten Bünden nach altem Verfahren ansgcsiihrt werden. Es wird be- absichtigt, auch ein Blockbuch herauszugebcn, wozu Sie Vorstudien be reits im Gange sind. 1. Buch. W a l th a r i l i e d. .Geschrieben von Oskar Becker. Mit acht Orig.-Holzschnitten von Annelise Reich mann u. handgeschriebenen sarb. Initialen. In 100 Exemplaren aus Büttenpapier von Carl Winter, Heidelberg, gedruckt. Ende 1922. <Der Abdruck der 2, Abteilung dieser bibliographischen Arbeit: HauS- drucke von Buchdruckereien und Schriftgießereien, wird später erfolgen.) Das Weihnachtsgeschäft 1922. (Vgl. auch Bbl. Nr. 5, Sprechsaal.) Hambur g. Das Weihnachtsgeschäft im Sortiment war hier wie auch wohl in vielen deutschen Städten ruhig, und lähmend wirkte oft die Stille an Lagen, die man sonst als regste Geschäftslage des ganzen Jahres kennt. Von einem eigentlichen Weihnachtsverkehr konnte nur während der drei letzten Tage vor dem Fest die Rede sein, und auch an diesen Tagen blieb die Zahl der gekauften Bücher weit hinter der Zurück, die man aus früheren Jahren gewohnt ist. Das Buch ist mit einigen Ausnahmen noch nicht zu teuer. Hem mend für den Absatz wirken allein die enormen LebcnsunterhMungs- kosten, die den Käufer zwingen, an ein Buch erst in letzter Linie zu denken. Die letzten Wochen vor dem Fest mußten leider bedeutende Steigerungen der Bücherpreise bringen. Dem Sortimenter wurde cs dadurch schwer, beim Publikum den Gedanken, der uns in vergangenen Lagen manche schöne Erfolge gebracht hat, »Das Buch istbiliig«, wach zu halten. Unwillkürlich fragt man sich jetzt manchmal, ob es nicht besser gewesen wäre, mit den Steigerungen schon damals einzusetzen, als es im allgemeinen Wirtschaftsgange nicht weiter ausgefallen wäre. Trotz der Einführung der Grundzahlen machten sich oft Preisunter schiede bei den einzelnen Handlungen unliebsam bemerkbar. Teils lag dieses an der mangelhaften Bekanntgabe neuer Preise von seiten der Verleger, und dann ist das System der Grundzahl noch zu ueu, als daß es schon überall in gutem Sinne wirksam sein kann. Der Sortimenter ist, um sich vor Verlusten zu schützen, gezwungen, für Lagerbestände solcher Ver leger, die das Grundzahl>-System nicht eiugcführt haben, selbst Grund- zahlen fcstzusetzen, und diese werden bei den verschiedenen Sortimenten niemals ganz gleich sein, selbst wenn viel guter Wille vorhanden ist. Angenehm bemerkbar machte sich das Wirken der Arbeitsge m ein - schaft der Hamburger Buchhändler. Durch Listen war jeder Sortimenter über den genauen Preis besonders gangbarer Werke orientiert. Die Preise für Sammlungen und Kalender wurden ein heitlich gestaltet, und besonders beim Verkauf letzterer blieb dadurch manche unliebsame Szene erspart. Tie Preispolitik der Warenhäuser hat uns manchen Kunden für Partiewaren entzogen. Allerdings wurde aber auch beobachtet, daß einzelne Werke in den Warenhäusern bedeu tend teurer als der neueste Verlagspreis waren. Gekauft wurden in erster Linie Klassiker- und Gesamtausgaben und diese mit Vorliebe in guter Ausstattung. Schon sehr früh, Ende Okto- er, begann die Nachfrage und erreichte im November den Höhepunkt. Romane wurden weniger gekauft, und nur Werke von literarischem Wert fanden Absatz. Diese waren selbst in höheren Preislagen gangbarer als .in billiger Roman, der nur der Unterhaltung dient. Verhältnismäßig lebhaft wurde jetzt wieder nach Kricgsmemoircnwerken und nach Bü ßern nationaler Richtung gefragt. Durch verschiedene Neuerscheinun gen auf diesem Gebiete, Kaiscrbnch und Kronprinzen-Memoiren (der Verkauf der letzteren blieb übrigens weit hinter den gehegten Erwar- :nngen zurück), wurde das Publikum besonders darauf hingewiesen. Aber auch ältere Werke, z. B. Molo, Nomamrilogie und Schäfer, Die !3 Bücher der deutschen Seele, fanden besonders guten Absatz. Einer lebhafteren Nachfrage erfreuten sich auch Neisewerke, während von ^nxus- und Kunstwerken nach dcvvember nicht mehr so viel verkauft wurden wie im Frühjahr bis Herbst 1922. Besonders wenig gingen ^ugendschriften and Bilderbücher. Sie sind leider ... zu teuer ge worden. Das Ende des Jahres 1922 brachte uns die Schlüsselzahl 600. Die Bücher wurden noch teurer, und wohl jeder Sortimenter sieht dem Ver lauf des Jahres 1923 mit erheblich verminderten Erwartungen ent- 89
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