Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230124
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192301244
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230124
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-01
- Tag1923-01-24
- Monat1923-01
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M 20, 24, Januar IS23. Redaktioneller Teil. Beruf wäre nicht denkbar ohne schöpferisch« Kräfte. Gibt er ein Vorbild, so werden andere Nachfolgen. Die Organisation dafür ist heute für Thüringen und damit auch für Deutschland gegrün det (Geschäftsstelle für kulturelle Notgemeinschast, Jona, Carl Zciß-Platz 5>. Vertrauensmänner sind auf,gestellt. Thürin gen macht im Verein mit Sachsen, Schlesien, Hansastädte, München, Stuttgart und Essen heute den Anfang. Die zu einer Wintertagung versammelten Buchhändler Deutschlands aus Burg Lauenstein in Oberfranken, am nationalen Trauertag der Deutschen. Vou der Gründung wurde dem Reichspräsidenten mit fol gendem Telegramm Mitteilung gemacht: An den Reichspräsident Ebert! Di« auf Burg Lauenstoin versammelten Buchhändler Deutschlands begrüben Sie und erlauben sich, Ihnen zur Kenntnis zu bringen, daß hier soeben unter Führung des deutschen Buchhandels in Form von Patenschaften «ine Kul turelle Notgemeinschast für notleidende ältere Künstler und Ge lehrte, nach Volksslümmeu gruppiert, gegründet wurde. Sie ist bereits für Thüringen im Verein mit Sachsen, Schlesien, Hansastädtc, München, Stuttgart und Essen in die Wege ge leitet. Burg Lauenstein bei Probstzella. Am nationalen Trauertag der Deutschen. I. A.: Eugen Diederichs. Darauf ging nachstehend« telegraphische Antwort ein: Herzlichen Dank für Ihre freundliche Mitteilung. Mit aufrichtiger Freude und Anerkennung begrüße ich es, daß in diesen schweren Tagen der deutsche Buchhandel tatkräftig und opferbereit dieses schöne Hilsswerk unternommen hat, das die hartkämpfenden älteren Künstler und Gelehrten unterstützen und dazu beitragen will, uns das hohe Gut unserer deutschen Kultur zu erhalten. Reichspräsident Ebert. Des weiteren hat die Lauensteiner Tagung noch die nach stehenden Entschließungen gefaßt: lll. Di« in Lauenstein versammelten Verleger fordern dringend Schritte, die die Lösung der Schwierigkeiten der Honorarfragc dadurch erleichtern, daß die Autoren jeder Art und die Öffentlich keit über die Grundsätze der Honorare aufgeklärt werden. Diese Aufklärung hat zu betonen, daß es ungerecht sein ivürde, wenn die Bezüge des Autors der Geldentwertung weiter gehend angepaßt würden, als sich die Gewinne des Verlags dem Warencharakter des Buches entsprechend überhaupt der Geld entwertung anpassen lassen. Di« großen Substanz, und Kapitalverluste, die der Verlag, verursacht durch den wirtschaftlichen Verarmungsprozetz unseres Volks, erlitten hat, sind der Öffentlichkeit noch nicht genügend bekannt geworden, und es geht aus Gründen der wirtschaftlichen Logik nicht an, daß der Autor für seinen Teil sich diesem allge meinen Verarmungsprozeß immer mehr zu entziehen sucht. Die Schaffung eines Merkblatts, das diesen Gedanken durch Beispiele erläutert, klar herausstellt und dadurch langatmige briefliche Auseinandersetzungen mit seinen Autoren erspart, er scheint als unbedingte Notwendigkeit. II. Um den Nachwuchs und die Gehilfenschaft des Buchhandels zu befähigen, als Berater der Kundschaft tätig zu sein, müssen neue Formen für ihre Weiterbildung gefunden werden. Wir er warten, daß ehestens praktische Maßnahmen in Angriff genom men werden, dieser Forderung zu entsprechen. Außer örtlichen Arbeitsgemeinschaften muß der Versuch mit literarischen und be- triobswifsenschaftlichen Femenwochen in der Art der Lauensteiner Tagung gemacht weoden. III. Di« auf Burg Lauenstein versammelten deutschen Buchhänd ler find überzeugt, daß die notwendige Verbreitung des guten Buches in weitere Volksschichten hinein nicht rnöglich ist ohne die Erziehungsarbeit öffentlicher volkstümlicher Büchereien. Sic fordern darum die deutschen Buchhändler im einzelnen und iu ihren vereinsmäßigen Vertretungen auf, den Ausbau solcher Büchereien, wo irgend möglich, anzuregen und tatkräftig zu unterstützen. Deutsche Privatpreffen. Von vr. Julius Röhenberg. (Fortsetzung zu Nr. 12, 14 und 17.) Privalpressen (Schlich): Rupprecht-Presse. Die Rupprecht-Presse wurde im Jahre 1014 von Walther (5. F. Hirth gegründet*). Sie steht unter der künstlerischen Leitung von Fritz Helmut Ehmcke—). Wie die Doves-Preß, di>e Bremer Presse, die Ernst Ludwig-Presse, die Kleukens-Prcsse bringt sie rein typogra phische Bücher unter Verzicht ans jegliches illustrative Beiwerk. Alle Drucke werden mit der Hand aus Bütten abgezogen; zumeist werden 150 Abzüge hergestellt. Tie Bände werden leicht gebunden herausgegeben: Überzug- und Vorsatzpapier werden für jedes Buch eigens hergestellt, immer nach Professor Ehmckes Entwurf. Uber die Arbeiten der Rnp- precht-Ptesse, die jetzt der C. H. Beck'schcn Verlagsbuchh. in München angeschlossen ist, referiert alljährlich der »Almanach der Rupprecht- Presse« (2. Jahrgang: 1921/22). Ich möchte bei dieser Gelegenheit die Bemerkung von Rudolf von Delius in seinem Aufsatze »Philosophische Luxusdrncke« (2. Jahrg., S. 76 ff.), daß »die Rupprecht-Presse als erste und einzige Presse sich daran gewagt hat, auch Werke großer Philo sophen in kostbarer, künstlerischer Form herauszugeben«, richtigstellen. Schon im Jahre 1909 hat die unter der Leitung von Ernst Engel stehende Buchdrncker-Fachklasse an den Technischen Lehran stalten in Offenbach a. M. I. Kants »Von der Macht des Gemüts durch den bloßen Vorsatz seiner krankhaften Gefühle Meister zu sein« in einem sehr schönen Truck heransgegeben. Ich erinnere auch an die beiden naturwissenschaftlichen Schriften Kants, die die Officina Ser- pentis (s. d.) gedruckt hat, und an die Ethik Spinozas der Ernst Ludwig- Presse (s. d.). 1. *Ein F ü r ste n s p i e g e l. Denkwürdigkeiten des Pfalzgrafen- Kurfürsten Friedrich II. beim Rhein (Hubert Thomas: ^.nnalium äv vita et rebus Zestw illustr. prineipw Irieäerici II. eleetoris?alatin1 libri XIV). Nach einer alten Übersetzung her ausgegeben von Eduard von Bülow. sKolophon:s Begonnen An fang 1914, fertiggestellt im Sommer 1918. 250 nnm. Erempl. 316 S. 1918. 8". 2. *Johann -Heinrich V o ß: Luise. Nach der ersten Fassung von 1795 gedruckt. 200 nnm. Exemplare. 76 S. Sommer 1918. 8°. 3. *Georg Wilhelm Friedrich Hegel in seinen Briefen. Aus gewählte Briefe von Januar 1795 bis 1. Scpt. 1831 nebst An hang (Hegels Witwe an Niethammer vom 2. Dez. 1831 über Hegels Tod) Hrsg, von Rudolf v. Delius. 200 num. Exemplare. 81 S. Sommer 1918. 8°. 4. *Ehristoph Martin Wieland: Geron der Adelige. Eine Er zählung. In 200 nnm. Eremplaren mit der Hand gedruckt. 55 S. Spätherbst 1918. 8°. 5. -Wilhelm Niemeyer: Nicola Tuldo und Santa Katarina im Kerker zu Siena. Dichtung. In 200 nnm. Eremplaren gedruckt. XXXVI S. Winter 1918/19. 8°. Der Dichtung Wilhelm Niemeyers liegt die ergreifende Szene zugrunde, wie die heilige Katharina v. Sien-a dem wegen eines politischen Vergehens zum Tode Verurteilten in der Nacht vor seiner Hinrichtung im Kerker Trost znspricht (Aus dem Briefe an ihren Beichtvater Fratre Raimondo da Eapua). 6. -Leopold von Ranke: Savonarola und die slorentinische Repu blik gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. Mit handge schriebenen Initialen von Anna Simv n s. 100 nnm. Abzüge. 172 S. Frühjahr 1919. 8°. 7. -Immanuel Kant in seinen Briefen. Ausgcwählte Briefe (vom 8. April 1756 bis 9. April 1803) Hrsg, von Rudolf von Delius. 150 num. Abzüge. 70 S. Sommer 1919. 8". 8. -Friedrich Hölderlin: Hymnen. Ausgewählt und Hrsg, von Rudolf von Delius. 200 num. Abzüge. 56 S. Herbst 1019. 4". *) Vgl. Loudier, Die neue Deutsche Buchkunst, S. 81—82. —) Näheres über Fritz Helmut Ehmcke s. unter »Steglitzer Werkstatt«. »7
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder