Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1897
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- 1897-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1897
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^»s 131, 10. Juni 1897. 4235 Nichtamtlicher Teil. Im ersten Gang neben der Kollektiv-Ausstellung der Leipziger Buchdrucker-Innung hat die Buchhandlung und Buchdruckerei^von Albert König in Guben ausgestellt. Die Firma ist in Mitteldeutschland allgemein bekannt als Ver legerin von Königs Kursbuch, das seit 1871 in ihrem Ver lage erscheint und von Jahr zu Jahr eine steigende Ver breitung gefunden hat; bis jetzt sollen vier Millionen Exemplare des gangbaren Büchleins abgesetzt worden sein. Sehr bescheiden nimmt sich der erste Jahrgang von 1871 neben der neuesten mit einer Eisenbahnkarte von Deutschland und dem Beiheft »Berliner Verkehr« bereicherten Ausgabe des Kursbuches aus, dem Königs Auskunftsbuch und Königs Städte - Lexikon als treue Berater des Reisenden zur Seite stehen. Ein Kolumne Schriftsatz zeigt dem Fachmanne die Schwierigkeit des kleinen Tabellensatzes; die in der eigenen Anstalt von dem Schriftsatz hergestellten Matrizen, Stereotyp- und galvanischen Druckplatten und ein Tableau mit An sichten der Geschäftsräume geben ein Bild von der Tätig keit und dem Umfang der aus kleinen Anfängen heroor- gegangenen Druckerei. — In einer großen Anzahl von Werken giebt die Königlich Bayrische Hof- und Universitäts-Buch- druckerei von Junge L Sohn (Fritz Junge) in Erlangen Proben ihrer Leistungsfähigkeit im Werkdruck. Auch einige Verlagsartikel, wie Vollmöllers kritischen Jahresbericht, hat die 1744 gegründete und seitdem im Besitze der Familie ge bliebene Firma ausgelcgt. — Mit einigen Bänden und einer Anzahl loser Nummern wartet die Illustrierte Reise- und Bade-Zeitung in Dresden-Blasewitz auf, die, ursprünglich nur als Kur- und Fremdenliste für die Umgebung von Dresden be gründet, im Laufe der Zeit mit erweitertem Programm Ver breitung über ganz Deutschland und die deutschsprechenden Nach barländer gefunden hat. — Robert Raab in Crimmitschau, eine rührige Buch- und Steindruckerei, hat ihren Tisch hübsch mit Buch- und Accidenzarbeiten, mit einer reichhaltigen Auswahl von Formularen und kleineren Verlagsartikeln ausstaffiert. So oft in unserem Blatte über die Fortschritte in der Technik des Dreifarbendruckes berichtet wurde, konnten stets die vorzüglichen Leistungen von Förster L Borries in Zwickau in erster Linie genannt werden. Die wirklich natur getreuen Abbildungen zu Michael, Edm., Führer für Pilz freunde, wurden wegen ihrer brillanten, meisterhaften Her stellung in Dreifarbenbuchdruck als ein typographisches Er eignis in diesem Blatte eingehend gewürdigt. Ebenso wurde Hoffmanns Farbenlehre als das beste Werk über diese Materie für das graphische Gewerbe anerkannt. Eine Wiederholung des Lobes der Firma, die in ein- und mehrfarbigem Jllu- strationsdruck, im Dreifarbenbuchdruck, in Herstellung von Wertpapieren, feineren Werken und merkantilen Arbeiten ihre Stärke sucht, sei uns erspart. Blankovordrucke aller Art, Glückwunschkarten, Diplome, Goldschnittkarten u. s. w, in hübschem Arrangement vorgeführt, bilden ein weitere Spezia lität der berühmten Kunstdruckerei. Die mit 36 Schnellpressen neuester Konstruktion, auch mit einer Setzmaschine ausgestattete Buchdruckerei von C. Grum- bach in Leipzig ist auf der Ausstellung häufig vertreten. Wir fanden sie schon in der Kollektivausstellung der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer; in der Maschinenhalle arbeiten mehrere Maschinen von ihr und außerdem hat sie hier noch farbige und schwarze Druckproben, Werke, Kataloge, Aecidenzen u. s. w. auf großer Fläche zur Prüfung ausgelegt. Eine sehr große Druckprobe mit einem Bismarckporträt als Mittelpunkt, in einer Form gedruckt, zieht die Augen auf sich, während die ganz vorzüglichen Farbcnbuchdrucke, die selbst die Pinselstriche der Original-Oelbilder wiedergeben, sich als prächtige Wand bilder verwenden lassen. Auf der anderen Seite des Ganges haben hauptsächlich die Gravierkunst und ähnliche Gewerbe ihr Lager auf geschlagen. In schönen Schränken und in hübschem Aufbau präsentieren sich da die verschiedenen Hilfsmittel der Buch binder und Buchdrucker. Brandt L Co. in Leipzig haben sich mit sauberen Gravuren für Gold-, Schwarz- und Farben druck und Messingschriften für die Buchbinderei eingestellt, auch Musterabdrucke von Buchdecken nach gelieferten Gravüren geben deutlicher, als die nur dem Fachmann verständlichen Platten, Zeugnis von der peinlichen Arbeit der Firma. — Messinglinien, -Ecken, -Einfassungen und ganz neue Kombi nationslinien sind die Ausstellungsobjekte der Firma C. Rüger in Leipzig; ihr schließen sich an Zierow L Meusch in Leipzig, die ihre verschiedenen Fabrikationszweige außer ordentlich reichhaltig und belehrend vorführen. Man findet da galvanische Kupferniederschläge für die Buchdruckpresse, so genannte Galvanos, von ganz außergewöhnlicher Größe. Die Entwickelung der Galvanoplastik wird durch Darstellung älterer Verfahren und durch das jetzt allgemein übliche mit Dynamomaschinen klar und anschaulich gezeigt. Dadurch, daß Zierow L Meusch nicht nur die fertigen Erzeugnisse, sondern auch die verschiedenen, in ihrem Etablissement an gewandten Verfahren, die dazu nötigen Werkzeuge und Roh materialien zur Schau gebracht haben, ist ihre Ausstellung be sonders lehrreich. Die Stereotypie, die Erzeugung von Messing linien, von Messing-Zierat, wozu sogar die Roherze, aus denen das für die Legierungen nötige Metall gewonnen wird, vor liegen, werden auf diese Weise dem Publikum klar gemacht. — Ebenfalls sehr reichhaltig hat die Schriftgießerei, Sterotypie und Galvanoplastische Anstalt von C. F. Rühl in Leipzig- Reudnitz Musterbücher, Musterblätter, Stempel, Matern, Papier- matrizen und Platten, Platten mit eingegossenen Galvanos und noch viele andere saubere Arbeiten ihrer Fabrikation ausgelegt. In einem großen, geschmackvoll mit Schnitzereien ver zierten und mit einer Büste des Begründers gekrönten Schrank hat das graphische Institut Julius Klinkhardt in Leipzig, das mit seinen Filialen in Berlin und Wien einen Weltruf genießt, seine vielseitigen und vorzüglichen Erzeugnisse in reicher Auswahl untergebracht. Um der Bedeutung dieses Geschäfts für die graphische Industrie gerecht zu werden, könnte man ein Buch voll schreiben. Die Firma ist darin zuvorgekommen, indem sie ein zierliches Heftchen für die Be sucher auslegt, worin erst die Geschichte Leipzigs und damit in Zusammenhang die Entwickelung der Buchdruckerkunst und des Buchhandels in seinen Mauern in knappen Zügen skizziert, dann ein Ueberblick über die buchgewerbliche In dustrie Leipzigs gegeben wird und schließlich das graphische Institut von Julius Klinkhardt eine eingehende und höchst interessante Schilderung findet. Jedem Besucher sei dieses Heftchen zur Lektüre empfohlen. Auf die ausgestellten einzelnen vorzüglichen Leistungen des Universalgeschäftes einzugehen, fehlt uns der Raum. Sie erklären uns die hochangesehene Stellung, die die jetzt etwa 600 Personen beschäftigende Firma nicht nur in Deutschland und Europa, sondern auch in den anderen Erdteilen als buchgewerbliche Anstalt ersten Ranges einnimmt. — Jede der folgenden Firmen, von denen lobend zu erwähnen ist, daß sie ihre Erzeugnisse sehr geschmackvoll und anziehend in hübschen Schränken an zuordnen wußten, verdiente eigentlich eine nähere Schilderung. Bei der Gleichartigkeit der Erzeugnisse, die — nicht zum ge ringsten infolge der lebhaften Konkurrenz — dem höchsten Grade der Vollkommenheit meistens nahe kommen, wären aber Wiederholungen nicht zu vermeiden. Es sei daher nur kurz erwähnt, daß Hugo Horns Gravier-Anstalt und Zinkographie in Leipzig mit Gravierungen aller Art, besonders mit Platten zu Bucheinbänden. Illustrationen in Zink und Autotypie für Buchdruck rc. rc., A. Numrich L Co. in Leipzig-Reudnitz mit Schriften in Blei und Messing, Messinglinien, sowie auch mit Er- 567*
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