Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1923
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.V: 228, 29. September 1923. Redaktioneller Teil. SvrlnMall f s. »ych«. vuchhander. 6695 Scobel (später Professor) die Leitung, dem 1910 Herr Or. Ernst Am brosius folgte. Es wird genügen, die wichtigsten Veröffentlichungen der Anstalt fluchtig aufzuzählen, um zu zeigen, das; das sicherlich nicht gerade gerne gegebene Lob des OeoZraMeal Journal aus dem KricgS- jahre 1915 vollauf berechtigt ist, daß die deutsche Kartographie, unter deren hervorragenden Vertretern besonders auch die Geographische Anstalt von Velhagen L Klasing genannt wird, an der Spitze in der ganzen Welt stehe. Im Jahre 1876 erschien der damals berechtigtes Aufsehen er regende Schulatlas von Nich. Andrce (59. Ausl. 1917 von P. Bellardi). Ihm folgte 1877 F. W. Putzgers Historischer Schulatlas, der immer mehr erweitert und innerlich immer mehr vertieft nnnmehr (1923) schon in 4-1. Auslage vorlicgt und in Millionen von Exemplaren den geschichtlichen Unterricht von Generationen gestützt und geleitet hat. Anch das Ausland hat seine hervorragende Brauchbarkeit anerkannt durch Ausgaben in tschechischer, kroatischer und polnischer Sprache und einen auf ihm beruhenden amerikanischen »Ilistorieul ^tlus« vou Prof. William N. Shepherd in New Jork. Der Physikalisch-statistische AtlaS des Deutschen Reichs von Andrec und Peschel (1876) und der Gymna sial- und Nealschulatlas von Andree und Putzger (1879 und öfter) leiteten über zu Lein wichtigsten Werke der Anstalt. 1881 erschien die erste Auflage von A n d r e c s H a n d a t l a s. Welches Aufsehen dieser Atlas erregte, der zum ersten Male eine große Kartensammlung in musterhafter Ausführung zu einem bis dahin unerhört billigen Preise bot, braucht hier nicht weiter ausgeführt zu werden. Der »Andrce« ist einer der wichtigsten Atlanten der Welt geworden und immer mehr, innerlich und äußerlich vervollkommnet und erweitert, hat er sich die Welt erobert. Die zweite Auflage erschien 1887, die dritte 1893, die vierte folgte 1899, dann 1906 die fünfte, 1914 die sechste, 1921 die siebente und 1923 die achte, außerdem ist der Atlas in vielen fremd sprachigen Ausgaben herausgekommen. Ein ScitenMck zum »Andrer« bildete der 1886 erschienene große Historische-Handatlas von G.Droysen. Auf dein Gebiete der Schulatlanten sind besonders bemerkenswert der Atlas für Mittel- und Oberklassen höherer Lehranstalten von N. Lehmann und F. Petzold (1897 und öfter), Hcinr. Fischer, Neuer Schul atlas (1907), und H. Fischer und M. Geistbeck, Stufenatlas fiir höhere Lehranstalten in 3 Stufen (1912 und öfter). Zusammen mit dem in- haltrcichen .Handelsatlas zur Verkehrs- und Wirtschaftsgeographie von A. Scobel (1902) gaben diese wieder die Grundlage zu einer Reihe von Sondcrbcarbeitungeu für bestimmte Schulgattungcn und Zwecke, wie: Ebeling und Grnber, Atlas für -Handels- und kaufmännische Fortbil dungsschulen; Ebeling und Morgenroth, Atlas für Handels- und Wirt schaftsgeographie. Während des Krieges genossen die zahlreichen Karten der verschie denen Kriegsschauplätze außergewöhnliche Beliebtheit, ebenso das schöne Werk vou E. Schwabe »2000 Jahre deutscher Geschichte«, Atlas der Ge schichte Deutschlands bis zum Weltkrieg mit Geschichtstabellen und er läuterndem Text, 1916. Rastlos arbeitet die Anstalt weiter, um den hohen Platz der deutschen Kartographie trotz aller heute bestehenden Schwierigkeiten weiter zu behaupten und zu befestigen und dadurch auch an ihrem Teil beizutragen an der Wiedcrausrichtung unseres Vater landes. ^ Das gleiche Jubiläum begeht am 1. Oktober die Firma H. Tilg- ner' s Nachfolger E r n st Kirchner in Bernstadt (Schief.). Am 1. Oktober' 1873 gründete der Buchhändler Heinrich Tilgner in Bernstadt die erste Buchhandlung verbunden mit Papiergeschäft, die sich bald recht lebhaft entwickelte. Im Herbst 1898 starb H. Tilgner, und Lie Firma ging Ende September 1898 an den Buchhändler Rudolf Lehmann über, der tatkräftig zur Weiterentwicklung der Firma beitrug. Herr N. Lehmann starb im Kriegsjahre 1915, und feine Tochter führte das Geschäft trotz aller Schwierigkeiten der Kriegs- und Nach kriegszeit unverändert weiter. Im Juli 1920 heiratete Fräulein Leh mann den Buchhändler Herrn Ernst Kirchner, worauf die Firma in -H. Ttlgner's Nachf. Inh. Ernst Kirchner umgeänöert wurde, als welche sic heute im besten Rufe weitergeführt wird. ß- Die Verlagsbuchhandlung Bruno Cassircr in Berlin besteht am 1. Oktober 25 Jahre. Uber ihre Entwicklung schreibt uns ein Freund des Hauses das Folgende: Das unterscheidende Merkmal des Verlags Bruno Cassirer besteht darin, daß er die Schöpfung einer zu ganz bestimmten Überzeugungen kompromißlos sich bekennende» Persönlichkeit ist. Er ist begonnen worden als Unternehmen eines Amateurs, und etwas Amateurhaftes im besten Sinne ist ihm stets eigen geblieben. Zu allen seinen Ver- lagspläncu ist Nrmw Cassirer gekommen durch eine leidenschaftliche Liebe, zur Kunst, durch sehr entschiedene Meinungen darüber, was in Kunst und Leben vor allem eine entschiedene Förderung verdient. Als er seinen Verlag gründete, waren Künstler wie Böcklin und Klingcr aufs höchste populär; nichts konnte neben ihrer Romantik auflömmen. Eben darum schien cs Bruno Cassirer eine wichtige Auf gabe zu sein, die Kunst zu fördern, die mau damals Naturalismus nauutc. Er ist zu einer Zeit, als viel Vorausblick dazu gehörte, es zu tun, für Leibi uud Trübuer, für Liebermann, Corinth und Slevogt, für die begabten jüngeren deutschen Künstler und fiir die großen französischen Impressionisten ekn getreten. Die erste Frucht dieses Wullens war die Gründung der Kunstzeitschrift »Kunst und Künstler« Man kann das Programm dieser Zeitschrift in Kürze so umschreiben: Förderung des Modernen, sofern cs einst klassisch zu werden verspricht, des Aktuellen, das den Ewigkcitszug hat, und Dienst an aller alten Kunst, die heute noch modern wirkt und ewig aktuell erscheint. Dieses Programm der Zeitschrift ist das des Verlags. Was die Zeitschrift in 22 Jahrgängen dem deutschen, ja dem europäischen Kunstleben ge wesen ist, weiß jeder, der sie genau kennt. Grundlegend für den Verlag war das enge persönliche Verhältnis, das Bruno Cassirer mit einigen unserer führenden Künstler eingeheu konnte. Er hat nicht nur graphische Blätter von Liebermann, Corinth, Slevogt, Meid, Walser, Großmann usw. herausgebracht und damit das Interesse des Publikums für Originalgraphik mächtig angeregt, sondern er hat diese Künstler auch zu ganz neuen Aufgaben geführt, er hat gewisse Ziige ihrer Begabung früher als andere erkannt und die Künstler gereizt, diese Seiten des Talents auszubildeu. Das Ergebnis ist eine Reihe illustrierter Werke gewesen, die in ihrer Weise Epoche gemacht und eine neue Periode der künstlerischen Illu stration in Deutschland cingelcitct haben. Wo immer von der neuen Blüte deutscher Illustration die Rede ist, da muß gcrechterweise der Name Bruno Cassirers als der des lebendigsten Anregers und För derers genannt werden. Es braucht nur an inzwischen berühmt ge wordene, anfänglich aber vom Publikum und von der Kritik abge- lehntc Werke erinnert zu werden, wie an Slevogts Ali-Baba, Sind- bad, Cellini, Cortez und an »Die Inseln Wak'-Wak«, an die Kinder lieder, Tierstuöien, an den Achill und den Hektor, an den Zug der Tapferen Zehntausend und an andere Arbeiten dieses großen Illu strators. Es braucht nur daran erinnert zu werden, daß Max Licber- maun der Illustration durch Bruno Cassirer gewonnen ist, als Litho graph in Kleists Kleinen Erzählungen und als Zeichner für eine Art des Holzschnitts, den O. Bangemann dann mit einer treu dienenden Begabung erneuert hat, in Goethes Novelle und in dem »Mann von fünfzig Jahren«. Es braucht endlich nur erinnert zu werden an Walsers reizende Illustrationen zu Büchners »Leonce und Lena«, zum Prinzen von Homburg, zu seines Bruders Gedichten, zu den »Nacht wachen«, zur »Brautwahl« uud an Lie lange Reihe volkstümlicher Märchenbücher, die Künstler wie Slevogt, Kalckrcuth, Walser, Strath- mann, Kubin u. a. in einer Weise illustriert haben, wie sie seit Schwind und Menzel nicht mehr gesehen worden ist. Alle Liese Werke sind gleicherweise ausgezeichnet Lurch die Arbeit der Künstler, durch die ausdauernde Mühe, die auf den Druck der Lithographien und der Holzschnitte verwandt worden ist, und durch die höchst persönliche Pflege alles Handwerklichen und Typographischen. Die Idee des Ver lags kommt in diesen Jlknstrationswerken so vollkommen, wie es mög lich ist, zum Ausdruck. Diese Idee weiter verfolgcud, hat Bruno Cassirer sich sodann bemüht, die Künstler seiner Liebe znm Schreibe» zu bringen. Sv ist eine Reihe sehr wertvoller Künstlerbüchcr eutstan den. Der Verlag ist von der Überzeugung ausgegangen, daß niemand so frisch, so unmittelbar und treffend über Kunst spricht wie der Künst ler, und Laß seine Einseitigkeit durch diese Eigenschaften voll aus gewogen wird. Die wichtigsten Bücher dieser merkwürdigen Gruppe sind Lie vielen Einzelschriften Liebermanns, die dann in einem Sammelband zusammengefaßt worden sind. Corinth folgt mit einem Erinnerungsbuch, Trübuer schließt sich an, Tcssenows, des begabten Architekten, Bücher sind zu nennen, und dann sind da noch die berühmt gewordenen Bc- kenntnisbücher von Delacroix, van Gogh, Gauguin, Whistler, van de Velde, Jan Veth und anderen. Im natürlichen Anschluß sind die Bücher über moderne Künstler entstanden. Auch hier hat persönliches Qualitätsgefühl über die Wahl der Themata und der Bearbeiter ent schieden. Der Verleger hat sich in die Denk- und Arbeitsweise der Alltoren eingefühlt und von dort aus die Aufgaben gedacht. So ist eine Anzahl schöner, grundlegender Bücher über moderne Künstler ent standen: Hanckes Liebermannbuch, Schefflers »Menzel«, Waldmanns Buch über Leibl, Glasers Arbeiten über Edvard Munch und über die Graphik des 19. Jahrhunderts, Kerns Versuch über Blechen, Hage meisters Erinnerungen an Schuch, Durcts Jmprcssionistcnbuch und weiterhin Bücher über Manet, Runge, moderne deutsche Maler, über 926*
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