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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1900
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- Ausgabe
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- 1900-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1900
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- Deutsch
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138 Nichtamtlicher Teil. 4, 8. Januar I960. Vergolders in Kapitel X, vom Schwindel desselben mit den holländischen Bildern in Kapitel XI, von dem Wiedersehen mit einem alten Bekannten in Kapitel XIII, vom Ende des guten Lehrmeisters in Kapitel XIV, von Ettennes Ein quartierung in einem Hospital in Kapitel XVII, von seinen ersten Erlebnissen in London, bis er in die Familie des Herrn Duclair gekommen ist, in Kapitel XXIII. Von da an wird fast alles Wichtigere im Wortlaut des Originals erzählt. l>) Von seiten des Inhalts läßt sich kein Bedenken er heben, das Originalwerk selbst sür die Schule zu benutzen. s) Durch die Auslassungen ist es möglich geworden, ein kürzeres und mithin auch wohlfeileres Schulbuch herzustellen, das durch seine Einrichtung wie alle Bändchen der Uiblio- tbdqus irau^uiss als solches charakterisiert ist. 6) Die Schulausgabe könnte einem gewöhnlichen Leser das Original bis zu einem gewissen Grade ersetzen, doch giebt es dieses nicht in seiner ganzen litterarischen Bedeutung wieder, insofern verschiedene charakteristische Stücke, in denen das Beobachtungs- und humorvolle Darstellungstalent des französischen Schriftstellers besonders zu Tage tritt, weg gelassen sind. 1V. M">° Louis Figuier's Roman I-s 6»räiav äs 1a Oa- Ivsrgus und B. von der Lsge's Ausgabe in Kühtmann's Libliotbdgus Irauyaiss. u) Der Roman I-s Ksräiav äs la Oamargus von M"" Louis Figuier zerfällt in 25 kurze Kapitel. Diese Kapitel- einleilung ist in der Schulausgabe beibehalten, doch sind die Kapitel VII und VIII, ferner IX und X des Originals zu je einem Kapitel zusammengezogen, so daß die Schulausgabe nur 28 Kapitel zählt. Kein einziges Kapitel des Originals ist vollständig weggelassen, andererseits sind auch nur wenige Kapitel ohne jeden Abstrich abgedruckt worden (X, XI, XII, XVII, XVIII, XXI, XXIV); oft sind es aber nur wenige Zeilen, die gestrichen sind. Im ganzen sind 67 volle Seiten und 849 Zeilen abgedruckt, nur 4 volle Seiten und 229 Zeilen weggelassen. Das ergiebt im ganzen, die Seite zu 34 Zeilen gerechnet, 103 Seiten des Originals abgedruckt, 11 Seiten weggelassen. Das Original ist also zu neun Zehnteln ab gedruckt. Auch sachlich ist das Weggelassene ohne Belang. Ob wohl die ganze Novelle keine eigentlich anstößigen Stellen enthält, hat die deutsche Herausgeberin doch einige aus die Liebe bezügliche Stellen gestrichen, S. 19, 20, 24, 33, 35 des Originals. Die Vorsicht ihres Standpunkts erhellt u. a. auch daraus, daß sie die Worte des Originals S. 16 st uv bsvu mvtiu Oaroubis äovva ls jour ü uvs xstits lills ersetzt hat durch st UV bsau mvtiu uvs peilte lills vaquit ävvs la eobonv. Sie hat ferner das Wort omotsur, das in Kapitel XV des Originals die Sportfreunde zu bezeichnen scheint, immer durch svmbottsvt ersetzt. Von den zwei einzigen größeren Weglassungen von zwei Seiten betrifft die eine in Kapitel II die Beschreibung der Salzgewinnung, also einen lehrhaften Abschnitt des Werks, die andere in Kapitel IX Manidettes Zusammentreffen mit Paradette, einer Nebenfigur, die in der Schulausgabe fast ganz beseitigt ist. b) Inhalt und Umfang des Originalwerks würden es znlassen, dieses selbst unmittelbar sür Unterrichtszwecke zu benutzen, vorausgesetzt, daß es eine Sonderausgabe dieser Novelle giebt. In der vorgelcgten Ausgabe ist sie mit einer anderen, übrigens auch keinen Anstoß gebenden Novelle, Aus äs Uavims, zu einem Bändchen vereinigt, das nur 60 Cts. kostet. s) Durch gewisse Auslassungen ist die Schulausgabe dem Standpunkte einer sehr vorsichtigen Mädchenschullehrerin an- gepaßt worden. Die schulbuchartige Einrichtung ist auch hier anzuerkenncn. ä) Die Kühtmannsche Ausgabe giebt das Originalwerk zwar etwas verstutzt, aber doch fast in seiner ganzen littera rischen Bedeutung wieder, da die Auslassungen nach Umfang und Inhalt gering sind. Sie ist geeignet, die Original ausgabe dem Lehrer so gut wie ganz zu ersetzen. 11. Sandeaus Roman Noäslsivs und Lions Schulausgabe in Kühtmanns Libliotlitzgus llompüss. a) Sandeaus Roman Madeleine hat 279 Seiten und ist in 17 Kapitel geteilt. Diese Einteilung in Kapitel ist in der Schulausgabe beibehalten, doch sind Kapitel VI und XII ganz, XI und XIII fast ganz, XIV zum großen Teil weggelassen, so daß Kapitel X der Schulausgabe die Kapitel XI bis XIV des Originals umfaßt, und die Schulausgabe nur 13 Kapitel zählt. Ziffernmäßig ausgedrückt, find von den 279 Seiten des Originals, die aber nicht sämtlich voll bedruckt sind, 27 volle Seiten und 1721 Zeilen abgedruckt, 84 volle Seiten und 1606 Zeilen weggelassen. Dies ergiebt, die Seite zu 23 Zeilen gerechnet, im ganzen 102 Seiten abgedruckt, 154 Seiten weg gelassen. Es ist also zwei Fünftel des Originals wörtlich abgedruckt. Der Verfasser der Schulausgabe hat mit großer Kunst gekürzt, indem er verhältnismäßig nur wenig volle Seiten (27) ausgenommen und sonst auf jeder Seite gestrichen hat. Auch hat er oft in den Fugen einzelne Wörter und Sätze zugesetzt oder geändert oder größere weggelassene Stücke durch ein kleines Stück Text eigener Komposition ersetzt, letzteres S. 16, 24, 30, 31, 32, 34, 43, 59, 74, 79 (der Schulaus gabe). Diese Aenderungen und Zusätze sind nicht im Druck kenntlich gemacht. Bei den größeren Weglassungen S. 6 —12, 38 — 44, 64—66, 83—104, 134—139, 177—202 des Originals ist ein kleines Resums gegeben, s. S. 3 Z. 15 ff., S. 16 Z. 23 ff., S. 24 Z. 1 ff., S. 30 Z. 25 sf., S. 43 Z. 7 ff, S. 59 Z. 6 ff. der Schulausgabe. Ohne Resums sind einfach weggelaffen S. 74—79, 213— 218, 225 — 228 des Originals, s. S. 28,11, S. 59,zi und S. 62,i der Schulausgabe. Ein dringender sachlicher Grund zu den Streichungen lag eigentlich nicht vor; aber sür den Zweck der Schulausgabe lag es am nächsten, da zu kürzen, wo, wenn auch in der diskretesten Weise, von den Verirrungen des Maurice die Rede ist. Dies gilt namentlich von Kapitel VI (S. 99: I-svits grassier äu sults äs 1a bsautö ssususlls), in Kapitel VII von S. 104, ferner von seinem letzten Rückfall in Kapitel XI, S. 185—190. Im übrigen kann der Grund zu den Kür zungen nur der gewesen sein, den Roman auf den für ein wohlfeiles Schulbuch wünschenswerten Umfang zurückzuführen, aber ohne darunter die Haupthandlung leiden zu lassen. So ist S. 6—12 die Erzählung gestrichen, wie Madeleine mühsam an den Ort ihrer Bestimmung kommt; S. 38—44 die Schil derung, wie Maurice und Madeleine nebeneinander leben; S. 134 —139 die eingehendere Schilderung der Stimmung, in der sich Maurice beim Einzug in die dürftigen Verhält nisse befand; S. 177 ff. ein ähnlicher Abschnitt; Kapitel XII der erste Anfang einer Umwandlung des jungen Mannes im Zusammenhang mit seiner letzten Verirrung; S. 203 — 218 die eingehendere Schilderung dieser Umwandlung. b) Der Roman Naäslsivs hat eine durchaus moralische Tendenz. Madeleine ist ein Mädchen deutschen Ursprungs. Wenn man überhaupt sür die Schule einen Roman zuläßt, in dem die Bekehrung eines jungen Mannes, der bisher ver schwenderisch und lüderlich gelebt hat, vorgefllhrl wird, so könnte man vielleicht von seiten des Inhalts auch gegen die unmittelbare Benutzung der Originalsorm keine erheblichen Bedenken geltend machen.
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