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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1906
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- Deutsch
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8224 Nichtamtlicher Teil 202, 31. August 1906. Horn, VI. Geschichte der persischen Literatur von demselben, VII. Geschichte der arabischen Literatur von Professor vr. C. Brockelmann, VIII. Geschichte der chinesischen Lite ratur von Professor l>r. Will). Grube, IX. Geschichte der indischen Literatur von Professor vr. M. Winternitz und X. Geschichte der japanischen Literatur von Professor vr. K. Florenz. Der Beifall, den die bisher erschienenen Bände bei Fachleuten, Presse und Publikum gefunden haben, scheint uns den Beweis zu liefern, daß der Verlag mit seinen neuen Unternehmungen einem wirklichen Bedürfnis der Gegenwart entgegenkommt, und das würde zugleich bedeuten, daß er trotz seines hundertjährigen Bestehens noch geneigt und befähigt ist, mit unverminderter Kraft seiner Zeit zu dienen. Möge er auch im zweiten Säkulum fröhlich weiter gedeihen! Julius R Haarhaus. Amelang'sche Sortimentsbuchhandlung in Berlin. 1806-1906. Zugleich mit C. F. Amelangs Verlag begeht auch die Amelangsche Sortimentsbuchhandlung in Berlin die Jahr hundertfeier ihres Bestehens. Auch sie hat sich unter der Leitung ihres Begründers und seiner Nachfolger aus das glücklichste entwickelt und gehört noch heute zu den be kanntesten und angesehensten Sortimentsgeschäften der Reichs hauptstadt. Die Gründung und Eröffnung einer Buch handlung war damals nicht so einfach wie heute, man be durfte dazu einer Konzessionsurkunde, die von der Behörde nur erteilt wurde, wenn der Bewerber in moralischer und wirtschaftlicher Beziehung gewisse Garantien bot. Die von der Polizei-Deputation der Kurmärkischen Regierung in Potsdam dem Buchdrucker Carl Friedrich Amelang erteilte Konzessionsurkunde enthält den Passus: »Da sein Betragen ohne allen Tadel und er als ein fleißiger und ordentlicher Mann bekannt sey und auch nachgewiesen hat, daß er ein eigenes Vermögen von mehr als Fünftausend Reichsthalern Kourant besitze, so wird genehmigt usw.« Am 22. April 1812 nahm Amelang den Buchhändler Carl August Stuhr als Teilhaber auf, der jedoch aus unbe kannten Gründen am 23. Mai 1814 wieder austrat. Am 1. Juni 1841 verkaufte Amelang, um sich ausschließlich der verlegerischen Tätigkeit widmen zu können, das Sortiments geschäft an Rudolph Gaertner, der seinerseits wieder einen Verlag gründete und, als dieser seine volle Arbeitskraft in Anspruch nahm, am 1. Januar 1870 das Sortiment seinem langjährigen Prokuristen Hans Benecke und dessen Freund Eduard Schlenther abtrat. Benecke war schon seit dem Jahre 1850 in der Firma tätig gewesen. Am l.Juli 1884 ging das Geschäft in Beneckes Alleinbesitz über und befindet sich noch heute im Besitze von dessen Erben. Im Jahre 1902 gründeten diese in Gemeinschaft mit Georg Eggers das Char lottenburger Zweiggeschäft. Die Arbeit, die die Amelangsche Sortimentsbuchhand lung während ihres hundertjährigen Bestehens im Dienste der Kultur, der Wissenschaft und der schönen Literatur geleistet hat, läßt sich zahlenmäßig nicht seststellen, aber die große Zahl bedeutender Mitarbeiter und berühmter Kunden verrät zur Genüge, ein wie wichtiger Mittelpunkt geistigen Lebens die Firma jederzeit gewesen ist. Von bekannten Berufs genossen, die aus der Amelangschen Sortimentsbuchhandlung hervorgegangen sind oder doch längere Zeit in ihr gewirkt haben, seien nur die folgenden genannt: Eduard Eggers, Max Evers, Hermann Heyfelder, Heinrich Hirzel, Wilhelm Lader, vr. Carl Lampe, Paul Parey, Wilhelm Steinert und Max Woywod. Zu den Kunden des Hauses zählten unter andern auch Bismarck und Moltke. Daß der erste Kanzler des Deutschen Reichs keinen starken Bedarf an Belletristik hatte, dürfte allgemein bekannt und — verzeihlich sein. Interessant jedoch ist, daß er von der Amelangschen Buchhandlung auch einmal ein belletristisches Werk bezogen hat; es war Stindes »Familie Buchholz«. Der älteste und treueste Freund des Hauses ist der Shakespeareforscher Rudolf Genee, der schon beim alten Amelang seinen Bücherbedarf deckte und noch heute zu den häufigsten Besuchern der Buchhandlung gehört. Gegründet wurde das Geschäft im Zentrum der Stadt, in der Brüderstraße, 1862 wurde es nach der Leipzigerstraße 1896 nach der Potsdamerstraße verlegt, neuerdings befindet es sich an der Ecke der Bendler- und der Königin Augusta- straße. Möchte ihm auch an dieser neuen Stätte das Glück beschieden sein, das ihm ein volles Jahrhundert treu ge blieben ist! Julius N. Haarhaus. Die Palm-Gedenkfeier in Braunau am Inn. (Vgl. Börsenbl. Nr. 184 u. 200.) Unsre kurzen Mitteilungen über die Palmfeier in Braunau in Nr. 200 können wir heute nach einem ausführlichen Bericht der »Linzer Tagespost-, der uns freundlicherweise zugesandt wor den ist, ergänzen. Der Berichterstatter der »Linzer Tagespost» be ginnt seinen Bericht folgendermaßen: -Der Gedenktag an die am 26. August 1806 erfolgte Exekution des deutschen Buchhändlers Johann Philipp Palm aus Nürnberg wurde in der alten Grenz- und Festungsstadt in würdigster und festlichster Weise begangen. Braunau hat schon viele glanzvolle Feste in seinen Mauern gesehen — so zum letztenmal im Juni 1903, als die Feier des 700 jährigen Bestandes der Stadt in Anwesen heit des Kaisers begangen wurde —, und an diese glanzvollen Feste kann sich auch die Palm-Gedenkfeier anreihen, die nicht nur in Österreichs Gauen, sondern auch im großen Deutschen Reich lebhaften Widerhall fand und ein Gefühl der Dankbarkeit für Braunau erweckt hat, wie dies aus den verschiedenen Äußerungen und Reden der an der Feier beteiligten reichsdeutschen Gäste hervor ging.« Von den vielen Festgästen, die der Bericht aufzählt, seien hier außer dem schon in Nr. 200 genannten Vertreter des Börsenoereins der Deutschen Buchhändler, Herrn Arthur Sellier, noch erwähnt: Herr Otto Friese aus Wien, als Abgesandter des Österreichisch ungarischen Buchhändler-Vereins, Herr Albert Foltz, Inhaber der k. u. k. Hofbuchhandlung Vinzenz Fink in Linz a/Donau, Herr Vuchhandlungsgehilfe Ed. Nahr-München, der mit 26 Mit gliedern des 1874 gegründeten Vereins jüngerer Buchhändler »Palm- in München erschienen war. Über die früher schon er wähnte Festvorstellung von Ur. Ebenhochs Trauerspiel »Johann Philipp Palm- sagt der Bericht, daß dein Stück und den Dar stellern riesiger Beifall gezollt und zum Schluß der Autor gerufen wurde, der sich jedoch nicht zeigte. Am zweiten Abend (Sonntag) bei der Wiederholung des Trauerspiels war der Andrang ein riesiger; die Tore des Theaters wurden von einer großen Menschenmenge schon um 6 Uhr abends belagert, und wenn -Palm- noch ein paarmal über die Bretter ginge, würde das Haus auch ausverkauft gewesen sein. Als am Sonntag den 26. August früh Schüsse und Musik klänge den Festtag verkündeten, strahlte die Sonne, so fährt der Bericht fort, auf die Menge herab, die bereits am frühen Morgen den Stadtplatz bevölkerte. Um 10 Uhr vormittags versammelten sich die Festgäste in dem schönen Rathaussaal, wo.allerlei Palm- Erinnerungen, Bilder u. dgl. zu setzen waren, darunter auch die Weste, die Palm bei seiner Erschießung getragen haben soll. Um '/zll Uhr zog unter Vorantritt einer Musikkapelle der Festzug zum Palmplatz, wo die geschmückten Tribünen für die Festgäste, die Sänger usw. aufgestellt waren. Hinter dem Palmplatz be findet sich in einer prächtigen Anlage, Palmgarten genannt, das Denkmal, das Vraunauer Bürger vor 40 Jahren geschaffen und enthüllt haben. Der Festplatz war mit Flaggen und Tannenreis obelisken eingesäumt, und um das Denkmal selbst strebten vier mächtige Flaggen in schwarz-gelb, rot-weiß, blau-weiß und schwarz- rot-gold in die Höhe. In dem Häusergeviert mit den alten Giebeldächern und mit dem aus grauer Vorzeit stammenden
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