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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1908
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- Deutsch
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98, 29. April 1908, Nichtamtlicher Teil. «örlenbl»tt f. d. Dtjchli. vllchh-odkl 4775 anderen Platze, selbst der Einzelverkauf von Sämereien ist in einer besonderen Reihe untergebracht, aber das Buch befindet sich in der Riemerreihe neben Pferdegeschirren, Kumten, Peitschen, neben Bauchgurten, Lenkseilen rc. »Hier in der »Buchhandlung» ist von allem etwas vorhanden: gegen 400 Rubel Kalender der verschiedensten Größe und Farbe, gegen 800 Rubel Volksbücher zu 5 Kopeken das Slück, gegen KOORubel ebensolche geistlich-moralische Büchclchen, gegen 150 Rubel Notiz bücher, liniiert für den handeltreibenden Bauer, gegen 300 Rubel Belletristik und 100 Rubel A-B-C Bücher. Es sind hier natürlich auch alle möglichen kolorierten Bilder geistlichen und weltlichen Inhalts vertreten, durchschnittlich im Werte von zusammen 600 Rubel, also zweimal soviel wie Belletristik! Auf ganz West sibirien kommen an Büchern im ganzen 2890 Rubel, einschließlich der Traumbücher, Orakel, Liederbücher, Briefsteller und Generals porträts, die jetzt schon keinen Erfolg mehr im Volke haben. Wenn man solche Waren wie Bilder, Kalender, Orakel und Notiz bücher ausscheidet, so kommt auf Volksbücher etwas mehr als 1000 Rubel, was als die geistige Nahrung gelten kann, die sich von dieser Messe nach der Seite Sibiriens hin ausbreitet. Welch ärmlicher Buchhandel bei einer Messe, die Umsätze von Dutzenden von Millionen Rubeln aufweist! Die Ärmlichkeit dieses Handels tritt noch deutlicher hervor bei der folgenden Vergleichung. Es gibt auf dieser Messe noch einen zweiten »Buchhandel« — für die Mohammedaner Sibiriens. Er hat seinen Platz in der Kasanschen Reihe, nicht in der Riemer reihe neben dem Pferdegeschirr, sondern in einer besonderen Reihe, die speziell mit tatarischen Waren handelt. Hier sind Bücher in tatarischer Sprache im Betrage vom 20 000 Rubel zugeführt, und zu Anfang der Messe waren davon schon für 5000 Rubel verkauft; man erwartet, daß der ganze Vorrat abgesetzt werden wird. Hier wird das russische Ehrgefühl berührt; die mohammedanische Be völkerung erweist sich als gebildeter als der russische Bauer. Aber es scheint, daß hier wohl nicht die Ursache in der Bildung liegt, sondern vielmehr in unserer merkwürdigen Rückständigkeit und Ungeschicktheit, eine Volksliteratur zu schaffen, die bet uns Gott weiß wem überlassen wird. Bücher wie »Jeruslan Lasarewitsch- (Titel eines russischen Volksbuchs) hat das Volk satt bekommen, der Krieg, die Revolution haben es auf Ernsteres hingestoßen, es hat sich bei ihm das Verlangen nach etwas anderem eingestellt; aber das ist nicht vorhanden, der Buchhandel steht nicht auf seiner Höhe, die Tataren haben uns überholt». (»diorvojs Wrsmja».) Gesellschaft für graphische Industrie, Wie«. (Vgl. Nr. 98 d. Bl.) — Die 15. ordentliche Generalversammlung der Gesellschaft für graphische Industrie wurde am 23. d. M. abgehalten. Das abgelaufene Jahr war nach dem Bericht ein normales. Von dem nach reichlichen Abschreibungen erübrigenden Reingewinne per 151 126 Kronen wird eine fünfprozentige Dividende — 20 Kronen per Aktie (gegen 16 Kronen im Vorjahre) verteilt und ein Betrag von 17 298 Kronen nach statutarischer und außerordentlicher Dotierung des Reservefonds auf neue Rechnung vorgetragen. Die Versammlung genehmigte einige Statutenänderungen sowie den Antrag auf Umtausch der alten Aktien gegen neue, auf Kronen lautende Titres. Der Umtausch erfolgt gleichzeitig mit der Aus zahlung der Dividende ab 15. Mai. (Wiener Ztg.) Earnegie-Jnstttut i« PtttSburg NA — Andrew Carnegie hat bekanntlich in Piitsburg eine ganze Reihe wissenschaftlicher Anstalten gestiftet, die seit einer Reihe von Jahren ihrer Be stimmung übergeben sind und für die ihr Stifter immer neue, bedeutende Aufwendungen macht. So hat er noch in der letzten Ge schäftssitzung im Dezember v. I. eine neue Spende von 2 Millionen Dollars in Aussicht gestellt. In einem -Jahrbuch für 1907- hat das Direktorium der Institute über deren Tätigkeit im Vorjahre und die Erweiterungen, die sie im Berichtsjahre erfahren, Mitteilungen gemacht. Im Jahre 1907 wurden nicht weniger als 40 Millionen Mark für die Anstalten ausgewendet. Von den Erträgnissen der Stiftungen wurden in den letzten 6 Jahren für wissenschaftliche Unternehmungen größeren Stils 5 Millionen, für kleinere Unter nehmungen und besondere Arbeiten 8 Millionen und für Veröffent lichungen etwa */z Million Mark ausgegeben. Seit dem Be stehen der Anstalten überhaupt wurden 56 Millionen Mark für größere und 32 Millionen für kleinere Zwecke verausgabt. Unter den großartigen Anlagen sei das Stahlgerüst zur Auf stellung eines sechzigzölligen Reflektors für das astronomische Observatorium auf dem Mount Wilson besonders erwähnt. Her vorragendes ist von dem Carnegie-Institut auf dem Gebiet der Beobachtungen des Erdmagnetismus im Norden des Pacifischen Ozeans, in Amerika, China und auf den Südseeinseln geleistet. Die Veröffentlichungen des Instituts umfaßten 38 ab geschlossene und 23 in Vorbereitung befindliche Bände. (Deutscher Reichsanzeiger.) * DeutschftinblicheS Witzblatt im Elsaß. — Der Heraus geber des in Mülhausen i. Elf. erscheinenden W tzblatts »Dur's Elsaß-, Henri Zislin in Mülhausen i. E., wurde am 25. d. M. von der Strafkammer des dortigen Landgerichts wegen Beleidigung von Offizieren des dort garnisonierenden Dragoner- Regiments Nr. 22 und der dortigen Lehrerschaft zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Seine sofortige Verhaftung wurde ange ordnet. Das Gericht erkannte ferner auf Unbrauchbarmachung der Nummern 7 und 11 des ersten Jahrgangs und der Nummer 1 des zweiten Jahrgangs der Zeitschrift, sowie der Platten und Formen. Wegen Übertretung des Landesgesetzes, der Gewerbe ordnung und des Preßgesctzes (die Zeitschrift war ohne Kautions leistung ausgegeben worden) wurde ferner gegen Zislin und den Drucker Charles Bahy auf je 100 Geldstrafe erkannt. Der Inhalt der angeschuldigten Zeitschrift wurde vom Staatsanwalt als deutschfeindlich und hetzerisch bezeichnet. * Deutsche Pathologische Gesrllschast. — Die Deutsche Pathologische Gesellschaft, die ihre diesjährige Versammlung in der vorigen Woche in Kiel gehalten hat, wird zu ihrer nächsten Tagung in Leipzig zusammentreten. Zum Vorsitzenden der Ge sellschaft wurde Geheimer Hofrat Professor vr. Weichselbaum in Wien gewählt. * Kunstausstellung. — Im Künstlerhause in Berlin, Belleouestraße 3, wird zurzeit eine große Ausstellung nieder ländischer Künstler vorbereitet. Josef Israels, Mesdag, Blom- mers, Monnickendam, Klinkenberg, Maris, Mastenvrock, Breitner, Neuhuys, Munthe, Toorop und andere namhafte Künstler werden mit Werken vertreten sein. Die Vorbesichligung der Ausstellung findet am Sonntag, den 10. Mai d. I., vormittags von 12 bis 2 Uhr statt. * Ausstellung der Buchbinder-Innung in Berlin. (Vgl. Nr. 9, 32, 81 d. Bl.) — Die von der Berliner Buchbinderinnung in der »Philharmonie« (Berlin, Bernburger Str. 22/23) veran staltete Fachausstellung der Papier- und Lederwarenindustrie sowie der Buchbinderei und verwandten Berufe, verbunden mit einer Maschinen- und Materialausstellung, wird am 2. Mai eröffnet werden und bis zum 17. Mai dauern. Sie wird täglich von 10 bis 8 Uhr geöffnet sein. Gesrllschast zur Förderung deutscher Wissenschaft, «nnst und Literatur in Böhmen. — Die Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen hat, wie ihrem eben erschienenen Tätigkeitsberichte über das Jahr 1907 zu entnehmen ist, die Herausgabe einer Sammlung be schlossen, in der in zwangloser Folge wissenschaftliche Arbeiten über böhmische Wirtschaftsgeschichte und gegen wärtige Wirtschaftsoerhältnisse Böhmens zur Veröffent lichung gelangen, überdies wertvolle nationalökonomische Schriften älterer deutsch-böhmischer Autoren abgedruckt werden sollen. Die Gesellschaft war bei ihrem Beschlüsse in erster Reihe von dem Bestreben geleitet, dem keineswegs genügend ge pflegten Wissenszwei,e böhmischer Wirtschaftsgeschichte, dessen wissenschaftliche Wichtigkeit und nationale Bedeutung offenkundig ist, eine Förderung zuteil werden zu lassen und für von deutscher Sette ausgehende wissenschaftliche Arbeiten aus diesem Gebiete in dieser Sammlung einen Publikations-Mittelpunkt zu schaffen. Eine besondere Pflege soll darin die Geschichte der deutschen Industrie in Böhmen finden, zumal der Verein für Ge schichte der Deutschen in Böhmen mit Rücksicht auf dieses neue Unternehmen auf die Fortsetzung seiner -Beiträge zur 619'
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