Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081105
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190811057
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19081105
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-05
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
12490 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. «V 258, L. November 1908. Ich benutze mit Vergnügen die heutige Sitzung, um Herrn Artaria in Anwesenheit der gesamten Vorstehung nochmals meinen herzlichsten Glückwunsch und meinen innigen Dank auszusprechen, und bitte Sie zu gestatten, daß dies im Protokoll unserer Sitzung festgelegt werde. In den letzten Wochen haben auch andere Mitglieder und Angehörige unserer Korporation Gelegenheit gehabt, Jubiläen zu feiern. Herr Josef safät feierte das 2Sjährige Jubiläum seiner Selbständigkeit. Die Herren Weingärtner, Sarins und Kantor feierten das 25jährige Jubiläum ihrer Tätigkeit in den Firmen, in denen sie sich derzeit befinden. Seit unserer letzten Sitzung sind im ganzen über 300 Geschäftsstücke zur Erledigung gelangt. Über die wichtigsten will ich Ihnen in Kürze wie folgt berichten: Die Schlußrechnung der Korporation für das Jahr 1907 fand die behördliche Genehmigung. Wiewohl wir sofort nach der Korporationsversammlung die von ihr beschlossenen Statuten der Behörde überreichten, haben wir bisher für unsere eigenen Statuten eine Erledigung noch nicht erhalten. Dagegen sind die Statuten der Hilss- arbeiterkrankenkafse mit kleinen Abweichungen genehmigt worden, während jene der Gehilfenkcankenkasse in einigen Punkten von der Behörde beanstandet wurden. Infolge dessen mußte am 24. September eine Delegiertenversamm lung der Kasse stattfinden, um die von der Statthalters! beanstandeten Statuten einer neuerlichen Beschlußfassung zu zuführen. Am 11. April fand die ordentliche Gehilfen-Ver sammlung statt, in welcher die statutenmäßigen Wahlen oorgenommen wurden, und am 19. Juni tagte die dies jährige ordentliche Generalversammlung der Gehilfen krankenkasse. Die Hilssarbeiterkrankenkasse hielt am 25. April ihre Generalversammlung ab. Die Hilfsarbeiter-Ver sammlung wurde zuerst für den 23. August einberufen, da sie jedoch an diesem Tage nicht beschlußfähig war, konnte sie erst am 30. August abgehalten werden. In derselben wurde folgende Resolution gefaßt: »Die am 30. August 1908 in Tischlers Restauration, l. Schauflergasse Nr. 6, versammelten Hilfsarbeiter des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels in Wien nehmen den Beschluß der Korporation der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler be züglich der in den Monaten Juni, Juli und August genehmigten 7 Uhr-Ladensperre mit Dank zur Kenntnis. Mit Befriedigung wurde konstatiert, daß unseren Erwar tungen, welche wir in unserer letzten Entschließung ausgesprochen haben, wenigstens teilweise entsprochen wurde und die löbliche Korporation ihren Angestellten während der Sommermonate der Wohltat der 7 Uhr-Ladensperre teilhastig werden ließ. Die Korporation des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels hat sich durch diesen ganz im modernen Geiste gehaltenen Be schluß ein unvergängliches Denkmal gesetzt, und sprechen wir die Erwartung aus, daß die löbliche Korporation aus Grund der in den Sommermonaten gemachten Erfahrungen nunmehr die ganzjährige 7 Uhr-Ladensperre in den Kreis ihrer Be ratungen ziehen wird. Wir hoffen, daß die löbliche Korporation bei Beratung der endgültigen Einführung der 7 Uhr-Ladensperre sich nicht durch engherzige Aussajsung leiten läßt und durch diese so notwendige Reform einem langgehegten Wunsche ihrer Angestellten Nach kommen wird.« Leider haben wir uns in der letzten Zeit abermals mit zahlreichen Beschwerden über unberechtigten Buchhandel beschäftigen müssen. Wir haben jene Beschwerden stets, nachdem sie uns seitens unserer Korporationsmitglieder zu- gekommen waren, an die betreffenden magistratischen Bezirks ämter weitergeleitet. Erledigungen sind uns leider nur in den allerwenigsten Fällen zugegangen. Zwei Mitglieder unserer Korporation haben in der letzten Zeit Gesuche um die Bewilligung eines Ausver kaufes an die Behörde gerichtet. Wir sind in beiden Fällen nm unser Votum gefragt worden und haben in beiden Fällen die Bewilligung nicht befürwortet, da wir, wie Sie sich erinnern, von jeher prinzipiell der Ansicht waren, daß die Artikel des Buch-, Künst elnd Musikalienhandels nicht danach geartet sind, daß sie einen Ausverkauf notwendig erscheinen lassen. Leider haben wir auch in der letzten Zeit wieder einige Anstände im Lehrlingswesen gehabt. Noch immer gibt es Mitglieder unserer Korporation, die ihre Lehrlinge nicht rechtzeitig oder nicht ordnungsgemäß protokollieren lassen. Da im Interesse der in ihrem Fortkommen gefährdeten jungen Männer hier nachhaltige Strenge notwendig ist, möchte ich diese Gelegenheit nicht unbenutzt lasten, um neuerlich an unsere Mitglieder den Appell zu richten, Lehr linge im Sinne unserer Statuten und der dazu erflossenen Instruktion stets rechtzeitig und ordnungsmäßig anzu melden. Wie ich Ihnen bereits in unserer letzten Sitzung Mit teilen konnte, hat sich der Zentralverband österreichischer Kaufleute konstituiert. Wir sind demselben beigetreten und haben den Jahresbeitrag, der durch besonderes Entgegen kommen nur mit 150 Kronen festgesetzt wurde, bereits bezahlt. Am 1. Juni ist der 7 Uhr-Ladenschluß bei unseren Korporationsmitgliedern für die Dauer von drei Monaten eingeführt worden. Im Anfang waren viele Klagen, und wir mußten einzelne unserer Mitglieder sehr energisch zur Einhaltung der Bestimmungen auffordern. Hierbei hat sich allerdings eine Jnkonvenienz gezeigt. Mehrere Mitglieder unserer Korporation betreiben nämlich außer dem Buch-, Kunst- und Musikalienhandel noch andere Gewerbe, ins besondere den Papierhandel. Es wird Aufgabe der nächsten Korporationsversammlung sein, einen Beschluß zu fassen, wie wir uns diesen Mitgliedern gegenüber verhalten sollen. Diese Jnkonvenienz zeigt neuerlich, daß ein Gesetz dringend notwendig wäre, das den Ladenschluß in jeder Stadt gleich mäßig festsetzt. Die verschiedenen Phasen der Pensionsversicherung haben Sie durch die »Buchhändler-Correspondenz» erfahren. Es erübrigt mir heute nur noch, Ihnen mitzuteilen, daß wir nach wie vor die Angelegenheit im Auge behalten und uns der sicheren Hoffnung hingeben, daß das Gesetz noch vor seinem Inkrafttreten eine Novellierung erfahren wird. Ich kann diesen Gegenstand nicht berühren, ohne der eifrigen Tätigkeit des Herrn Kammerrates Wilhelm Müller in dem Kampf gegen das unglückliche Gesetz Erwähnung zu tun, und ich glaube in Ihrem Sinne zu sprechen, wenn ich ihm für sein energisches Eintreten zur Verteidigung unserer Interessen unseren wärmsten Dank ausspreche. Anläßlich der eben abgeschlossenen Ergänzungswahlen in die niederösterreichische Handels- und Gewerbekammer hat der niederösterreichische Gewerbeverein ein Zentralwahl- komitee gebildet, in welchem ich die Ehre hatte, unsere Korporation zu vertreten. Zusammen mit dem Delegierten des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler, Herrn Alfred Ritter von Hölder, ist es uns gelungen, Herrn Wilhelm Müller neuerlich nicht nur zur Kandidatur zu be wegen, sondern ihn auch als Kandidaten des Zentralwahl komitees nominieren zu lassen. Wie Sie wissen, hat seine Wahl am 9. Oktober stattgefunden, und freuen wir uns lebhaft, wieder durch ihn in der Kammer vertreten zu sein. Die Handels- und Gewerbekammer hat uns aufge fordert, an Stelle des verstorbenen Herrn Paul Trömel eine geeignete Persönlichkeit zum Schätzmeister und Sachver-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder