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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-01-07
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1909
- Sprache
- Deutsch
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^ 4. 7. Januar 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 187 Unternehmungen in steigendem Maße den weitaus größten An teil an dem Gesamtumschlage besitzen. Gruppiert man nämlich die einzelnen Warenhausbetriebe nach der Größe des Umschlags, so haben 1907 60 einen Umschlag von weniger als 1 Million, während dieser bei 23 1 bis 2 Millionen, bei 4 2 bis 3 Millionen und bei 9 über 3 Millionen Mark beträgt. Aber auf diese letzt genannten 9 Riesenbetriebe entfällt nicht weniger als 63,6 Pro zent des gesamten steuerpflichtigen Umsatzes der preußischen Warenhäuser. Und wie sehr sich der Umschlag dieser Betriebe gerade in den letzten Jahren erhöht hat, geht daraus hervor, daß bei ihnen durchschnittlich auf einen Betrieb an Umsatz kam: 1905 12,8, 1906 13,89 und 1907 15,29 Millionen Mark. Diese Zahlen geben einen deutlichen Begriff von der großen Aus dehnungsfähigkeit der Warenhausunternehmungen. Nicht minder geht dies aus der Entwicklung des gewerbe steuerpflichtigen Ertrags der Warenhäuser hervor; dieser betrug 1905 9,4, 1906 9.9 und 1907 12,2 Millionen Mark und im Durch schnitt auf den einzelnen Betrieb berechnet 1905 108 000, 1906 113 000 und 1907 128 000 Mark. vlatten Landes ist nur gering, wenn auch neuerdings im Wachsen begriffen. Von den 101 Warenhäusern des Jahres 1907 entfallen nur 10 auf das platte Land. Berlin hat natürlich die höchste Zahl der Warenhäuser; es zählte 1907 13 Warenhäuser, die im ganzen 1 172 519 ^ Steuern oder 43,8 Prozent der gesamten preußischeil Warenhaussteuer aufzubringen hatten. Von den sonstigen preußischen Landesteilen weisen die Regierungsbezirke Potsdam mit 13, Düsseldorf und Arnsberg mit je 9 und Köln mit 8 Warenhäusern den größten Anteil auf, während anderer seits in 12 Regierungsbezirken sich in der ganzen Zeit von 1901 bis 1907 überhaupt kein Warenhaus befunden hat. * Lesesaal der Handelskammer in Leipzig. — Die Handels kammer in Leipzig hat am Montag, 4. d. M., einen neuen großen Lesesaal in der sogenannten Produktenhalle im Erdgeschoß des Börsengebäudes (Eingang Sparkassenseite Treppe L) eröffnet. Die dort aufgestellte reichhaltige Handbibliothek ist bei dieser Ge legenheit noch weiter vermehrt worden. Der Lesesaal ist werk täglich von 9 bis 1 und 3 bis 10 Uhr geöffnet, Dienstags und Sonnabends von 9 nur bis 11^ Uhr und 3 bis 10 Uhr abends. * Denkmal. — Zur Errichtung eines Denkmals für Franz Dingelstedt, den begeisterten Schilderer der Weser und des Wesertals, vereint mit dem Tondichter Gustav Pressel, den Schöpfer vieler volkstümlichen Melodien, der auch dem Weser liede Dingelstedts musikalische Form gegeben hat, fordert ein Aufruf aus Münden a. d. Weser auf, wo das Denkmal errichtet werden soll. Für den Ausschuß zeichnet Gymnasialdirektor Or. Buchholz in Hann.-Münden. Beiträge nimmt die Credit- Bank in Hann.-Münden entgegen. Das Fraucnstudium an den deutschen Universitäten im Winterhalbjahr 1908/09. — Zu den sechs süddeutschen Univer sitäten, den drei bayerischen, den zwei badischen und Leipzig und Jena, die den Frauen beim Besitz des Reifezeugnisses einer höheren Lehranstalt und in der Regel auch der deutschen Staats angehörigkeit schon vor einiger Zeit das Recht auf Aufnahme in das akademische Bürgerrecht eingeräumt haben, sind kürzlich die sämtlichen preußischen Universitäten und die hessische Universität Gießen getreten; Straßburg und Rostock sind demnach die einzigen Universitäten, die den Frauen dieses Recht noch verweigern. Die Gesamtzahl der in diesem Winter an den verschiedenen Universitäten des Reichs immatrikulierten studierenden Frauen beträgt 1077 gegenüber 377 im letzten Sommer, 320 im Winterhalbjahr 1907/08 und 264 vor 2 Jahren. Davon studieren in Berlin 400, — in München 134 (im Sommer d. I. 133), — in Heidelberg 109 (99), — in Göttingen 71. — in Bonn 68, — in Freiburg 67 (71), — in Breslau 50, — in Leipzig 44 (36), — in Marburg 27, — in Gießen 23, — in Halle 22, — in Königs berg 17, — in Jena 13 (19), — in Würzburg 7 (7), — in Tübingen 6 (6), — in Greifswald 5, — in Kiel 2. In der Verteilung der Studentinnen auf die einzelnen Fakul täten bezw. Studienfächer sind neuestens erhebliche Änderungen gegenüber der unmittelbar vorangegangenen Entwicklung nicht eingetreten. Philologie und Geschichte studieren 499 gegen 128 im letzten Sommer und 46 vor drei Jahren, Medizin 318 gegen 169 und 73, — Mathematik und Naturwissenschaften 165 gegen 44 und 15, — Kameralwissenschaft 36 gegen 15 und 0, — Rechts wissenschaft 16 gegen 7 und 6, — Pharmazie 4 gegen je 0, — evangelische Theologie 3 gegen 2 und 0. Außerordentlich groß ist auch in diesem Semester wieder die Zahl der Damen, die als Hörerinnen einzelne Universitäts vorlesungen besuchen. Ihre Zahl beträgt 1782 gegen 2604 im Vorjahre und 1769 vor drei Jahren. In Berlin sind es 313, — in Straßburg 248, — in Breslau 168, — in München 131, — in Bonn 120, — in Königsberg 116, — in Leipzig 95, — in Gießen 93, — in Göttingen 73, — in Tübingen 67, — in Halle 54, in Freiburg 50, — in Jena 49, — in Greifswald 47, — in Heidelberg 36, — in Kiel 34, — in Marburg 19, — in Münster und Rostock je 15. (Deutscher Reichsanzeiger.) Die deutsche Abteilung der New Aorker Bibliothek. — Im letzten Heft der »üerman ^raerieaa ^nuals« teilt der Vorstand der deutschen Abteilung an der New Porker öffentlichen Bibliothek, Richard E. Helbig, wieder einige interessante Angaben über die Geschichte und das neuerliche Wachstum dieser für das wissen schaftliche Leben und die geschichtliche Erforschung des Deutschtums in Amerika so wertvollen Schöpfung mit. Den Grundstock nicht nur zu dieser großen New Porter Bibliothek, sondern auch bereits zu ihrer deutschen Abteilung begann Mr. John Lenox schon im Jahre 1840 zu legen, indem er eifrig auch alte deutsche Bücher, die sich auf Amerika bezogen, zu kaufen suchte. So erwarb er u. a. die im Jahre 1497 von Barthel Küstler in Straßburg gedruckte erste deutsche Übersetzung des Briefes, in dem Christoph Columbus dem König von Spanien von seiner großen Entdeckung Kenntnis gab und von dem erst vor wenigen Jahren ein von Professor Konrad Häbler besorgter Neudruck erschienen ist. Die späteren deutschen Bücher über Amerika, die die Bibliothek besitzt, sind zu zahlreich, um im ein zelnen angeführt werden zu können. Sie erhielten namentlich einen sehr erheblichen Zuwachs, als im Jahre 1893 die damalige »Lenox-Bibliothek« die gesamte, 19 250 Bücher und 486 Hand schriftenbände umfassende literarische Hinterlassenschaft des Ge schichtschreibers und einstigen Vertreters der Vereinigten Staaten in Berlin, Georg Bancroft, erwarb, die außerordentlich reiches Material zur Geschichte der Deutschen in Amerika enthält. Da die Geldmittel der Abteilung beschränkt sind, so konnten leider nicht alle Käufe, die ihr Leiter für wünschenswert erachtete, vollzogen werden; doch fand sich dafür ein gewisser Ersatz in den zahlreichen Geschenken, die der Abteilung von Einzelnen wie Körperschaften, Zeitungen usf. in reichem Maße zugehen. Im Berichtsjahr 1906/07 betrug die Zahl dieser Geschenke 3864 Bände und Hefte (Broschüren) von 297 Spendern, die nicht nur in Amerika, sondern zum Teil auch in Europa ansässig sind; u. a. be fanden sich unter diesen Spendern der deutsche katholische Geistliche in Saint Louis Joh. Rothensteiner (261 Stück), der Besitzer der New Porker Staatszeitung Hermann Ridder (1727 Bände und 44 Flugschriften, großenteils aus Jahrgängen dieser Zeitung be stehend), der bekannte Schriftsteller Professor Karl Knortz (116 Stück sowie Briefe und Handschriften aus seiner Korrespondenz) und zahlreiche andere hervorragende Vertreter des amerikanischen Deutschtums; der bekannte, vor einiger Zeit verstorbene Sozialisten führer Sorge hat ihr sogar seine ganze Privatbibliothek von über 700 Bänden, etwa 1425 Heften, zahlreichen Zeitungen und an ihn gerichteten Briefen von Karl Marx, Friedrich Engels u. a. m. zum Geschenk gemacht. Dazu kommen zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften, die der Abteilung in immer größerem Umfang von den Herausgebern unentgeltlich zugesandt werden; allerdings ist an diesen Geschenken insofern nicht alles reiner Gewinn, als sie nicht unerhebliche Bindekosten verursachen, die natürlich den An schaffungsbetrag der Abteilung entsprechend verringern. Daß die deutsch-amerikanische Abteilung der New Porter öffentlichen Bibliothek einem wirklichen Bedürfnis entspricht, wird durch ihre steigende Benutzung zu wissenschaftlicher Arbeit er wiesen. Unter den Benutzern, die in dem genannten Bericht erwähnt werden, nennen wir nur den bekannten Rudolf Cronau, der für sein mit dem Seipp-Preis gekröntes Werk: »Das deutsche 26*
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