Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1909

748 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 14, 19. Januar 1909. * Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1909. — Der Deutsche Reichsanzeiger Nr. 13 vom 16. Januar 1909 bringt folgende Bekanntmachung, betreffend den Schutz von Erfindungen, Mustern und Warenzeichen auf der Internationalen Photographischen Ausstellung zu Dresden 1909. Vom 9. Januar 1909. Der durch das Gesetz vom 18. März 1904 (Reichsgesetzblatt S. 141) vorgesehene Schutz von Erfindungen, Mustern und Waren zeichen tritt ein für die in diesem Jahre in Dresden stattfindende Internationale Photographische Ausstellung. Berlin, den 9. Januar 1909. Der Reichskanzler. In Vertretung: (gez.) von Bethmann-Hollweg. Peter Ganters »Doppelte Moral« (vgl. 1908 Nr. 296, 297, 298, 299, 300, 301, 302 d. Bl.). — Dem Leipziger Tageblatt wird aus München gemeldet, daß das dortige Landgericht die Beschlagnahme des Peter Ganter schen Buches »Doppelte Moral«, dessen bedenkliche Vertriebsart so großes Aufsehen gemacht hat, aufgehoben habe. * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler: banälunF in vsriin. 1908, Lr. 12, vsssmbsr. 8". 8. 86—92. Nu eil er in Lalle a/8. 8". 47 8. 1637 Lin. f Lsrrn Odsrst 6. L. Vluntsellli.) 8". 54 8. 1591 Lrn. 3604 Lrm ^ ^ >verlre, Nu8ilr uuä Idealer. 8". 90 8. 2287 Lrn. (Bücher-Chronik der Hauptverwaltung in Angelegenheiten der Presse). St. Petersburg, Kontor der Redaktion des»Regierungs- A. S. Suworin, die Gesellschaft M. O. Wolfs und die Gesellschaft N. P. Karbasnikow.) 1908, Nr. 60 (vom 30. Dezember a. St.). Groß-8°. 58 S. Erscheint wöchentlich einmal. Dasselbe. Register zu No. 1 —60 vom 1. Januar 1908 — I. Januar 1909. Groß-8°. 107 S. Recht und Kaufmann. Monatsschrift für die rechtlichen Inter essen des Handelsstandes. Herausgegeben von vr. Rudolf Fischer. Verlag der Dieterich'schen Verlagsbuchhand lung, Theodor Weicher in Leipzig. Erster Jahrgang, Heft 1. 8°. S. 1—16. Aus dem Inhalt: I. Gesellschafts-und Bilanzrecht: Warum dürfen Patente und Verlagsrechte nie über den Selbstkosten- Betrag hinaus in die Bilanz eingestellt werden? 1-6 Droit ä'^-utsur. Organs wsngusl äu bursau international äs 40. kaA68 1 ä 16. vartis okkioislls. 21 äsesnibrs 1908). rsvis^s sn 1908, mi30 sn rs^arä äs 1a Oonvsntion äs Zer-ne äs 1886 st äss ^.otss äs äs 1896. äiver-ses: Ln kavsur äs la protsetion natio- Perfonalnachrichten. Jubiläum. Am heutigen Tage, 19. Januar 1909, blickt Herr- Fritz Kruse auf eine fünfundzwanzigjährige Tätigkeit als Ge hilfe im Hause J.C.C. Bruns' Verlag in Minden i/W. zurück. *Ernst von Wildenbruch 1-. — Der gefeierte Dichter, Er zähler und Dramatiker Ernst von Wildenbruch, Geheimer Legationsrat z. D., ist am 15. Januar in Berlin im fast voll endeten 64. Lebensjahre unerwartet infolge Herzschlags aus dem Leben geschieden. Er war am 3. Februar 1845 in Beirut in Syrien als Sohn des dortigen preußischen Generalkonsuls geboren, kam im Jahre 1851 mit der Familie nach Athen, 1853 nach Konstantinopel, nach welchen Städten der Vater als Gesandter versetzt worden war, 1857 nach Berlin, wo er das Französische Gymnasium besuchte. 1859 trat er in das Kadettenkorps in Potsdam ein, kam 1860 in das Berliner Kadettenhaus, wurde 1863 Leutnant im 1. Garderegiment in Berlin. Dem militärischen Beruf brachte er jedoch keine Neigung entgegen; schon 1865 nahm er seinen Abschied. Vor und nach dem Kriege von 1866 (den er als Offizier mitmachte, wie auch den von 1870/71) kam er nach Burg bei Magdeburg, wo er unter Leitung des Gymnasialdirektors vr. Frick (späteren Direktors der Franckeschen Stiftungen in Halle) sib auf das nachträgliche Abiturientenexamen vorbereitete. Dieses bestand er im Herbst 1867; er studierte dann die Rechte an der Universität Berlin, wurde Referendar am Appellationsgericht in Frankfurt a. O. (wo ihm, wie er in seiner Selbstbiographie sagt, der Präsident Simson ein gütiger Vorgesetzter war), später Hilfsrichter in Eberswalde, 1877 am Stadt gericht in Berlin. Im Juli 1877 trat er in das Auswärtige Amt in Berlin ein, wo er 1887 zum Legationsrat, 1897 zum Geheimen Legationsrat aufrückte. Im Jahre 1900 schied er aus dem Staats dienst. Er behielt seinen Wohnsitz in Berlin (Hohenzollernstr. 14); seit einigen Jahren wohnte er während der Sommermonate in Weimar. Dort ist er bestattet worden. Von seinen zahlreichen Werken seien hier genannt: Dichtungen, Erzählungen, Romane: Vionville — Sedan — Lieder und Gesänge — Kinderträume — Der Meister von Tanagra — Novellen — Lieder und Balladen — Neue Novellen — Humoresken und anderes (Lachendes Land) — Der Astronom — Das edle Blut — Francesca von Nimini — Eifernde Liebe — Schwester-Seele — Claudias Garten — Der Zauberer Cyprianus — Tiefe Wasser — Unser Bismarck — Neid — Unter der Geißel — Vize-Mama — Semiramis — Das schwarze Holz — Lukrezia. Bühnenwerke: Die Karolinger Harold — Der Mennonit — Christoph Marlow — Opfer um Opfer — Väter und Söhne — Die Herrin ihrer Hand -- Das neue Gebot — Der Fürst von Verona — Die Quitzows — Der Generalfeldoberst — Die Haubenlerche — Der neue Herr — Das heilige Lachen — Meister Balzer — Jungfer Immergrün — Der Junge von Hennersdorf — Heinrich und Heinrichs Geschlecht — Willehalm — Gewitternacht — Die Tochter des Erasmus — König Laurin — Die Lieder des Euripides — Die Nabensteinerin.— (Des Schiller preises ist er zweimal für würdig befunden worden f1884 und 1896); für die »Rabensteinerin« wurde ihm der Grillparzer preis zuteil.) Von anderen Werken seien hier noch genannt: Die Philologen am Parnaß (1869) — Söhne der Nornen und Sibyllen (1873) — Besinnt Euch! Ein Mahnwort (1896) — Ein Wort über Weimar (1903) — Der unsterbliche Felix (Hauskomödie, 1904) — Aus Lise lottes Heimat (1904) — Das deutsche Drama (1906). Sprechsaal. Schreibmaschine. Welches System ist besonders für das Sortiment geeignet? Neuerdings soll es ein deutsches (Düsseldorfer?) Fabrikat geben, das die ausländischen Marken sowohl in Brauchbarkeit wie Billigkeit weitaus schlägt. Ist einem der Herren Kollegen diese Maschine schon »praktisch« bekannt geworden? A. Troschütz, Hannover.