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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1909
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- Deutsch
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- Saxonica
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16, 21. Januar 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 853 oder wenigstens Geschäftsverbindung haben, doch sind die Grosso- sortimente daran nur wenig beteiligt. Nicht selten werden zudem englische gutgehende Werke für den amerikanischen Markt in den Vereinigten Staaten selbst nochmals gedruckt. Der Verkauf von Musikalien wird von den Grossosortimentern nicht gepflegt, dagegen beteiligen sich die Grossohäuser des Zeitungs handels, z. B. die ^.inerioan^s^Oo., recht lebhaft daran. Damit ist jedoch die Zahl der von dieser Gesellschaft vertriebenen Artikel noch keineswegs erschöpft, führt sie doch auch Papier waren, Ansichtskarten, Sportartikel u. a. m. Auf den von den Sortimentern gegründeten Verein und'die buchhändlerischen Zeitschriften ist im Vorstehenden wiederholt hingewiesen worden. (Fortsetzung folgt). Kleine Mitteilungen. Die Förderung wissenschaftlicher und künstlerischer Unternehmungen durch das Deutsche Reich. — Dem Deutschen Reichstag ist eine den Zeitraum vom 1. Oktober 1907 bis dahin 1908 umfassende Denkschrift übe^ die wissenschaftlichen und künst lerischen Unternehmungen zugegangen, die aus Titeln des Etats für das Auswärtige Amt und für das Reichsamt des Innern ge fördert werden. Der Deutsche Reichsanzeiger berichtet daraus wie folgt: Es handelt sich bei den durch das Auswärtige Amt geförderten Unternehmungen zunächst um die Dotation für das Archäo logische Institut und dessen Sekretariate in Nom und in Athen. Das Institut dient der wissenschaftlichen Pflege der klassischen Archäologie; ihm fällt insbesondere die Aufgabe zu, die Beziehungen zwischen den Heimatländern alter Kunst und Kultur und der gelehrten Forschung zu beleben und zu regeln und die Denkmäler der griechischen und der römischen Epoche zu veröffentlichen. Im Jahre 1829 gegründet, wurde das Institut vom preußischen Staate unterstützt, war es seit dem 2. März 1871 eine preußische Staatsanstalt, bis es am 18. Mai 1874 eine Reichsanstalt wurde. Es wird durch eine Zentral direktion von gegenwärtig 12 Mitgliedern im Ehrenamt geleitet; der Vorsitzende und der Generalsekretär sind Reichsbeamte. Die Zentraldirektion ernennt Ehrenmitglieder, ordentliche und korre spondierende Mitglieder und hat jährlich vier Reisestipendien für klassische Archäologie sowie eins für christliche Altertümer zu ver geben. Die literarische Tätigkeit der Zentraldirektion erstreckt sich auf die Herausgabe des »Jahrbuchs« mit dem »Archäologischen Anzeiger« und den »Ergänzungsheften«, der »Antiken Denkmäler«, der »LpdemsriL epiArapdiea« und einer Reihe anderer, von ihr besonderen Etatspvsten verwendet sie seit 1901 auf die Ausgrabungen in Pergamon. Zweiganstalten unterhält dies Institut in Nom und in Athen; sie werden von je zwei Sekretären verwaltet, verbinden mit der wissenschaftlichen eine Lehrtätigkeit und halten Sitzungen, Kurse und Führungen namentlich für die Stipendiaten ab. Fast alle deutschen Universitätslehrer für Archäologie und eine Reihe solcher für Philologie und alte Geschichte sowie viele Gymnasial lehrer haben daran teilgenommen. Die Sekretariate ver anstalten unter Umständen auch Ausgrabungen und lassen ihrerseits auch regelmäßig die »Mitteilungen« (römische und athenische Abteilung) erscheinen. Endlich besteht bei dem Institut eine besondere Römisch - Germanische Abteilung. Während des letzten Etatsjahres wurde die ordentliche Forschungs-, Publikations- und Lehrtätigkeit des Instituts ununterbrochen fort gesetzt. Besondere Ausgrabungen konnte das athenische Sekre tariat namentlich dank der Stiftung eines Holländers Goekoop in Tirynis, dem homerischen Pylos, machen. Die Zentraldirektivn unterstützte aus ihren Fonds Untersuchungen von Numantia in Spanien und von republikanischen Bauten in Nom und in Latium. Majestät des Kaisers ermöglichte es ihr, sich an den epoche machenden Ausgrabungen in Bophasköi, der alt-hethitischen Haupt stadt Kleinasiens, zu beteiligen und vor allem die Tempel, Paläste und Befestigungswerke der alten Stadt zu untersuchen. Aufgabe der nächsten Zukunft ist es, die bedeutenden Ergebnisse dieser Forschungen zu veröffentlichen. Die oben erwähnte Römisch-Germanische Kommission des Archäologischen Instituts hat bei ihrer Bildung im Jahre 1901 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. die Aufgabe erhalten, die archäologische Erforschung Deutschlands, soweit es unter römischer Herrschaft stand, zu fördern. Innerhalb dieses Gebiets, zu dem auch das nur zeitweilig von den Römern berührte Land zwischen Rhein und Elbe gerechnet wird, soll auch die Untersuchung der Kulturerscheinungen von den ältesten Zeiten an in die Arbeit der Kommission einbezogen werden. Bei ihrer Arbeit soll die Kommission nicht etwa die vorhandenen Arbeits kräfte und Einrichtungen für die lokale Forschung verdrängen, sondern sie im Gegenteil fördern, beraten, stärken und organisieren. Die Haupttätigkeit der Kommission wurde bei den Ausgrabungen der Römerlager in Haltern in Wests., in Kneblinghausen und Oberaden entfaltet, über deren Ergebnisse im »Reichs- und Staatsanzeiger« seit einer Reihe von Jahren fortlaufend berichtet wurde. Im Zusammenhang mit dieser Tätig keit stehen Ringwallforschungen auf der Altenburg bei Nieder stein (vielleicht dem von Germanicus zerstörten Mattium), auf der Grotenburg bei Detmold, der Babilonie bei Lübbecke, der Pipinsburg bei Bremerhaven und der Schwedenschanze bei Hofheim in Franken. Andere Grabungen und Forschungen dienten dazu, die Besiedlungsverhältnisse in der vorgeschicht lichen Zeit aufzuhellen, so namentlich in der südlichen Wetterau. Unter den großen Materialveröffentlichungen, die die Kommission in Arbeit genommen hat und die z. T. unmittelbar vor dem Abschlüsse stehen, seien genannt: die zusammen mit der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften begonnene Sammlung der römischen Ziegelstempel, die Sammlung römischer Ringe, römischer Soldatengrabsteine, die Herausgabe der Neu- magener Grabdenkmäler und der Jgeler Säule sowie die Bear beitung datierter römischer Keramik. Eine der wichtigsten Auf gaben der Kommission während der nächsten Jahre wird die In ventarisierung und Katalogisierung der kleineren Altertumssamm lungen sein, die in Verbindung mit dem Zentralmuseum in Mainz bereits in die Wege geleitet ist. Für die genannten Institute sind in den diesjährigen Eta 187 000 eingesetzt. Aus Titeln des Etats des Auswärtigen Amts wird ferner gefördert das Deutsche Institut für ägyptische Alter tumskunde in Kairo, das im Jahre 1907 als selbständige Reichsanstalt gegründet wurde. Es hat sich aus der Stelle der wissenschaftlichen Sachverständigen entwickelt, die ursprünglich dem Kaiserlichen Generalkonsulat in Kairo beigegeben waren. Das Institut soll die wissenschaftliche Erforschung des alten Ägypten fördern durch wissenschaftliche Untersuchungen, wissen schaftliche Unternehmungen im Dienste anderer deutschen wissen schaftlichen Anstalten, Unterstützung deutscher Sammlungen durch Vermittlung von Ankäufen, durch Unterstützung deutscher in Ägypten arbeitender Forscher und durch wissenschaftliche Aus künfte und Mitteilungen an deutsche Akademien und an einzelne Gelehrte. Das Institut besitzt eine Bibliothek und Photographien sammlung, sowie die für Ausgrabungen und topographische Auf nahmen in Ägypten nötige Feldausrüstung. Im ersten Jahre seines Bestehens hat das Institut die Aufnahme der geschichtlich wichtigen Steinbruchsinschriften aus dem alten und mittleren Reiche in den Alabasterbrüchen bei Tell el-Amarna selbst durch geführt und zahlreiche Ausgrabungen unterstützt; so z. B. die der Deutschen Orientgesellschaft bei Abussir, die Vorbereitung für die Ausgrabungen derselben Gesellschaft bei Tell el-Amarna, ferner Aus grabungen bei Elephantine und Kom Ombo und die Aufnahme des Torturms von Medinet Habu in Theben. Erwerbungen wurden für die Sammlungen der ägyptischen Sammlung der König lichen Museen in Berlin, für das Kaiser Friedrich-Museum und des Museums für Völkerkunde in Berlin und für die Papyrus sammlungen mehrerer Universitäten vermittelt; 25 deutsche Ge lehrte, die im letzten Jahre Ägypten besuchten, wurden in ihren Arbeiten von dem Institut unterstützt. Die Bibliothek umfaßt zurzeit 1219 Bände, die Photographiensammlung 4827 Nummern; außer den geographisch geordneten Ansichten der ägyptischen Denkmäler sind in ihr namentlich die Aufnahmen der deutschen Grabungen vollständig vertreten. Im kommenden Jahre wird neben den laufenden Geschäften besonders die Verarbeitung des aus den letzten Ausgrabungen gewonnenen Materials und die Vorbereitung seiner Veröffentlichung die Hauptaufgabe des Insti tuts sein. Für dieses Institut werden im Etat für 1909 gefordert 19 500 112
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