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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-01-25
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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1020 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^4/ IS, 25. Januar 1S0S. von 938.3.4 Pfund Sterling, ferner 5675 diou-Hot-Loolrs zum Nominalpreise von 1211.8.7 Pfund Sterling, während im Jahre 1905 erschienen: 4617 klst-Looüs im Gesamtpreise von ust 1480.12.8 Pfund Sterling, ferner 5621 Ilon-Xat-Loolrs im Nominalpreise von 847.18.6 Pfund Sterling. In Verbindung mit der Herausgabe von dlot-Looüs bestimmt der Verleger ferner, daß dieseBücher innerhalb eines bestimmtenZeitraumes (6Monate) unter keinen Umständen antiquarisch verkauft werden dürfen, auch wenn es sich um Bücher handelt, die durch Leihbibliotheken verliehen gewesen und dadurch eigentlich antiquarisch geworden sind. Die Rabattverhältnisse beim 6 Shilling-Roman, der nicht not verkauft wird, sind die folgenden: Das weiter unten zu schil dernde Großsortiment bezieht ihn im allgemeinen zu 3 Shilling, doch gelingt es ihm bisweilen durch Abnahme ganzer Auflagen und durch Ausnutzung seiner Kapitalkraft den Preis, besonders bei unbe kannten Autoren bis aus 2 Shilling zu drücken. Der Sortimenter seinerseits bezieht das einzelne Exemplar zum Preise von 4/2 Shilling, und allgemein wird dann das Buch mit 4/6 Shilling verkauft. Das läßt also im Normalfalle dem Sortimenter einen Brutto gewinn von 8A>. Dieser geringe Gewinn wird nun meist erhöht, indem der Sortimenter zum Subskriptionspreise d. h. mit 5 bis 10U Extrarabatt oder in Partien mit Freiexemplaren 7/6^, 13/12^ bezieht: aber auch dann noch bleibt sein Gewinn ein sehr kleiner, und er muß hohe Umsätze erzielen, um auf einen Rein gewinn zu kommen. Der englische Buchhandel gleicht also in seinen Vertriebs- sormen sehr dem sonstigen Warenhandel. Es ist wie der Fabri kant hier nur der Verleger, der für die Weckung des Bedarfs und die Einführung neuer Werke die regste Tätigkeit entfalten muß. In der Hauptsache geschieht dies durch Inserate in Zeitungen und Zeitschriften, durch die Versendung von Prospekten, Text proben, Probebildern usw. an Privatadressen, durch Anzeigen in den buchhändlerischen Zeitungen und durch Zirkulare; schließlich aber als wichtigste Vertriebsform durch die Reisenden, welche manchmal k mehrere Verleger gleichzeitig vertreten und regel mäßig Sortimenter, Leihbibliotheken, Warenhäuser, Papier- Handlungen, sowie manchmal bei größeren Werken auch Biblio theken und bekannte Büchersammler besuchen. Diese Reisenden suchen die Sortimenter durch Vorzeigung eines Musters und durch Anbieten eines Extrarabatts von 5 oder 10^ zum f e st e n Ankauf einer möglichst großen Anzahl von Exemplaren zu überreden. Es hat dann der Sortimenter naturgemäß das Bestreben, in erster Linie diesen fest gekauften Vorrat zu verkaufen. Reisebuchhandel und Postversandgeschäst sind in England zu schneller; Entwicklung gelangt; in neuester Zeit gesellte sich zu ihnen der Times Roolc Link, der durch seine übermäßigen Preis reduktionen Verleger und Sortimenter zu seiner Bekämpfung vereinte. Neben dieser Konkurrenz, der sich noch diejenige der gelehrten Gesellschaften und der Warenhäuser für den Bücher verkauf anschließt, ist auch mit der Konkurrenz durch das Anti quariat zu rechnen. Die Verleger Pflegen nämlich ebenso wie die Großsortimenter langsam abgehende Verlagswerke sehr schnell unter Aufhebung des Ladenpreises abzustoßen; ja gelegentlich wird sogar ein Teil der Auflage verramscht, wenn noch der andere Teil dem Buchhändler zum alten Preise geliefert wird. Das Konditionsgeschäst ist fast ganz unbekannt. Verschiedene englische Verleger versuchten zwar kürzlich einen Verkauf »on sale or return«, wobei sie gestatteten, ein Drittel der bezogenen Bücher zurückzugeben. Sie kamen aber schließlich dazu, diese Ver triebsart als »dem kaufmännischen Geiste der Gegenwart wider sprechend « wieder fallen zu lassen. Auch'neuere Versuche sind nur sehr schüchtern unternommen worden. Es ist sehr erklärlich, daß sich das Konditionssystem in England nicht einbürgern will. Da der Sortimenter den größten Teil seines Bedarfes auf eigenes Risiko gegen Barzahlung oder gegen ein kurzes Ziel kaufen muß, hat er nicht das geringste Interesse daran, sich für Bücher zu ver wenden, die ihm vom Verleger in Kommission geliesert werden. Die Folge davon ist, daß die Ergebnisse der ersten Versuche durch aus negative waren. Die Sortimenter sind in London zum Teil durch Kommissio näre, die hauptsächlich die Spedition der Beischlüsse besorgen, ver treten. Dagegen kennt der englische Buchhandel eine jährlich oder halbjährlich regelmäßig wiederkehlende Abrechnung nicht. Der Kommissionär hat mit dem Zahlungsverkehr nicht das geringste zu tun. Die Zahlungen erfolgen direkt zwischen Sortimenter und Verleger meistens in der Form von Schecks, und zwar beträgt der Kredit nur 1—3 Monate. Da säst alle Verleger, wie bereits er wähnt, in London vertreten sind, so kann man annehmen, daß neun Zehntel des gesamten buchhändlerischen Verkehrs die Zentrale London Passiert. Es ist üblich, daß Sortimenter und Verleger franko London liefern und die Spesen ab London tragen. Ausnahmsweise beziehen schottische Firmen auch von Edinburgh und Glasgow. Die Tätigkeit des englischen Kommissionärs beschränkt sich im wesentlichen aus die Rolle eines Spediteurs. Nur selten, bei schwieriger Beschassung von Büchern zieht der Sortimenter Vorteil aus seinen bibliographischen Kenntnissen. Nur dann wird er zur Mitarbeit herangezogen, wenn für seine Dienste ein spezieller Bedarf vorliegt, so daß es viele Buchhändler gibt^ die überhaupt einen Kommissionär in London nicht haben. Neben den vorgenannten Kommissionären dienen die Ein richtungen der Großsortimenter dem Verkehr zwischen Verleger und Sortimenter. Diese Engros-Buchhändler findet man in mehreren Städten: z. B. London <Simpkins, Marshall L Co.), Manchester lJohn Heywood), Dublin <Eason L Sou), Edinburgh <John Menzies L Co.) usw. usw.; sie sind von weit höherer Be deutung für den Buchhandel als die Kommissionäre. Nur die Firma Simpkins, Marshall L Co. gibt regelmäßig Verzeichnisse der Neuerscheinungen heraus, neben den von den Verlegern zur Ankündigung von Neuheiten benutzten wöchentlichen Verzeichnissen im »kublisbsrs' 6irauls.i« und monatlichen im »öooksellsr«, »Look Iloniblv», »Ilontbiv Olaestte oi aurrent laterature«, die alle, da sie für das Publikum bestimmt sind, nur Ordinärpreise enthalten. Die Grossogeschäfte widmen sich hauptsächlich dem Büchervertrieb an die Sortimenter; doch mischen sie diesen auch öfters mit dem Verkauf an Volksbibliotheken und in seltenen Fällen an das Publikum, an letzteres jedoch nur zum Ladenpreise. Wie wichtig das Grossosortiment als Zweig des Buchhandels ist, geht daraus hervor, daß es gewissermaßen zu den Borde- dingungen der Eröffnung eines Sortimentsgeschäftes gehört, bei Simpkins, Marshall <4 Co., London, »tbe greatest boolcseller in tlrs vorlck«, ein Konto eröffnet zu erhalten. Dem Sortiment bietet das Grossogeschäft einen ganz besonderen Vorteil, indem es gestattet, bei vielen Büchern zu gleichem Preise, aber von ver schiedenen Verlegern gemischt, in Partien mitFreiexemplar zu beziehen, und für den Verleger ist es angenehm, anstatt der vielmaligen Einzelversendung eines Buches auf einmal größere Posten davon an zahlungsfähige Grossisten abzusetzen. Die englischen Grossosortimente erfüllen gleichzeitig die Funktionen der deutschen Barsortimente und der Kommissio näre. Sie beschränken sich nicht wie in Deutschland auf die Lieferung einer Auswahl von gangbaren Büchern, sondern besorgen, soweit dies überhaupt möglich ist, jedes Buch. Hier konzentrieren sich also die bibliographischen Kenntnisse des Buchhandels, und diese Großhandlungen haben ebenso wie die großen Londoner reinen Sortimentsgeschäste in ihren »Collectors» Fachleute, die Tag für Tag unterwegs sind, um nicht auf Lager befindliche Werke herbei- zuschaffen, wobei ihnen ihre lange Geschäftserfahrung sehr zugute kommt, da die Bibliographie Englands nicht sehr vollkommen ist, und da die Collectors ihre Findigkeit auch ferner in der Herbei- schafsung von teilweise verramschten Büchern zu billigen Preisen erweisen können. Auch der englische Großsortimenter unternimmt es manchmal, sich durch das Einbindenlassen großer von ihm be<
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