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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-01-25
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090125
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190901258
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19, 25. Januar 1909. 'Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1027 herauszugeben. Vorher hatte er, da er in dem weltfernen Windhuk auf keine Hilfskräfte rechnen durfte, selbst setzen und drucken gelernt. Unter unsäglichen Mühen wurde die aus Deutschland mitgenommene Handdruckpresse auf Ochsenwagen von Swakopmund nach Windhuk transportiert. Unter der ge schickten und umsichtigen Redaktion Wasserfalls gewann das Blatt bald an Bedeutung und eroberte sich mehr und mehr einen weiten Leserkreis. Unterdessen entwickelte sich Swakopmund zur Haupt verkehrs- und Handelsstadt der Gegend, weshalb Wasserfall sein Blatt Anfang Oktober 1901 dorthin verlegte und es nun auch »Deutsch-Südwestafrikanische Zeitung« nannte. Der Einfluß des Blattes steigerte sich hier rasch. Wasserfall wußte mit klarem Blick die Verhältnisse der Kolonie zu beurteilen und mit Energie und Umsicht die Interessen der Ansiedler zu vertreten. So wurde er bald weit im Lande eine populäre Persönlichkeit und ein all gemein geschätzter Mann, zu dem man mit ganzem Vertrauen als zu einem hervorragenden Förderer des wirtschaftlichen Wohles der Kolonie emporsah. Leider erkrankte dieser ausgezeichnete Mann Ende 1907 an einer Pankreaszyste, worauf er sich, Heilung suchend, nach Europa in das Krankenhaus zu Pinneberg (Schleswig) begab. Dort unterwarf er sich auch einer Operation, die ihn jedoch nicht mehr zu retten vermochte; am 21. April 1908 starb er, erst acht undvierzig Jahre alt. Seine Zeitung wird zunächst durch R. Kindt- Omaruru weitergeführt. Die Zeitung kostet für die Bezieher in Deutschland halbjährlich 9 Eine Kommandite der Swakop- munder Buchhandlung befindet sich in Berlin, Wilhelmstraße 436 ll. Im Jahre 1904 erhielt Deutsch-Südwestafrika sodann noch eine zweite Zeitung, abermals »Windhuker Nachrichten« genannt. Sie erscheint in Windhuk, in Folio und in lateinischen Lettern, jeden Mittwoch und Sonnabend im Verlage einer Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht. Gedruckt wird sie von der Swakop- munder Buchhandlung, Filiale Windhuk. Leitender Redakteur ist seit 1906 Anton Passarge. asrikas zu gedenken. Vor dem Aufstande erschienen zwei Zeit schriften in der Sprache der Eingebornen des Landes, »Omahungi« (Geschichten), die der Missionar Lang zu Otjihaenena in der Sprache der Herero herausgab und in Otjiherero drucken ließ, und »Odsondaha« (Sonntag), die vom Missionar Savola in Oniipa in der Sprache der Ovambo ge schrieben und in Oshindonga gedruckt wurde. Beim Ausbruch des Aufstandes im Januar 1904 wurde jedoch die Missionsstation Otjihaenena zerstört, und das Blatt Längs mußte aufhören zu erscheinen. Auch die Zeitschrift Savolas konnte während des Aufstandes längere Zeit, besonders wegen Papiermangels, nicht herausgegeben werden; seit Ende November 1904 wird sie jedoch wieder gedruckt. Es ist eine vorwiegend religiöse Zeitschrift, die ein Bildungsmittel für die Eingeborenen sein soll. Ähnlich wie in Deutsch-Südwestafrika hat sich auch das Zeitungswesen in Deutsch-Ostafrika entwickelt; doch ist es hier der Presse bereits gelungen, einen breiteren Boden zu gewinnen, weil die Kultur des Landes, vermöge der reicheren Mittel und der günstigeren geographischen Lage, rascher vorwärts schreitet. Gibt es doch hier schon eine ganze Reihe sehr volkreicher Städte; so hatte 1907 Tabora 73 000, Daressalam 24 000, Udjidji 14 000, Tanga 5680, Bagamojo 4978, Kilwa 4477 Einwohner. Als erstes Blatt Deutsch-Ostafrikas trat 1899 die »Deutsch- Ostafrikanifche Zeitung« ins Leben. Sie erscheint zweimal wöchentlich in Daressalam in Folioformat und in deutscher Schrift und kostet vierteljährlich 6 ^ für Deutschland. Beigegeben wird ihr ein »Amtlicher Anzeiger für Deutsch-Ostafrika, herausgegeben vom Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch-Ostafrika«. Der leitende Redakteur ist Heinrich Pfeiffer, Eigentümer des Blattes und der dazugehörigen Druckerei Willy v. Roy. Die Berliner Geschäftsstelle befindet sich Alexandrinenstraße 93.94. Die zweite Zeitung Deutsch-Ostafrikas ist die »Usambara- Post, unabhängiges Organ für die wirtschaftlichen Interessen von Deutsch-Ostafrika«, mit der Beilage »Küstenbote vom Norden, Veröffentlichungsstelle für Bekanntmachungen der Kaiserlichen Behörden«. Sie erscheint jeden Sonnabend in Tanga in Großquart und in lateinischen Lettern zum Vierteljahrspreis von 4 ^ 95 H. Verleger und Redakteur ist G. v. Horn; gedruckt wird das Blatt in der Kommunaldruckerei in Tanga. Vertreter für Europa ist Hofbuchhändler Wilhelm Süsserott in Berlin, Neue Winterfeldt- straße 3 a,. Es sei hierbei bemerkt, daß in der aus der Regierungsschule hervorgegangenen Kommunaldruckerei in Tanga hauptsächlich ein- geborne Setzer und Drucker arbeiten. Im Etatsjahre 1906/07 waren dreißig Neger als Setzer und sechs Neger als Drucker beschäftigt, gegen achtzehn, bezw. vier im vorhergehenden Jahre. In der »Deutsch-Ostafrikanischen Zeitung« sowohl, wie auch in der »Usambara-Post« herrscht ein frischer Ton. Oft bringen die Blätter anziehende Kulturbilder aus dem Leben der Kolonien; freilich machen sich auch manche Klagen bemerkbar, so über die große Löwenplage. In Deutschland sollten diese Zeitungen'viel mehr gehalten und gelesen werden; das Urteil über die Kolonien würde sich dadurch wesentlich erweitern und vertiefen. Eine dritte Zeitung für Deutsch-Ostafrika, die den Titel »Daressalamer Rund schau« führen soll, befindet sich in der Vorbereitung. Nur in Moschi. Verleger ist hier die Kommunalverwaltung. Die Eingebornenpresse ist durch die Monatsschrift »Der Kiongozi« vertreten, die in der Küstensprache (Kisuaheli) ge schrieben wird und außer Erlassen und Bekanntmachungen auch Lokalberichte aus mehr als sechzig Orten des Schutzgebietes, Originalerzählungen, Märchen, Fabeln, Rätsel und Gedichte bringt. Um dem deutschen Leser, dem das Kisuaheli weniger geläufig ist, das Lesen der Zeitung zu erleichtern, wird eine Übersetzung der weniger bekannten Wörter beigefügt. Die Zeitschrift dürfte, so meint die Denkschrift über die Entwicklung der Kolonien im Jahre 1906,07, mit zu einem Erziehungsmittel für die Eingebornen werden und für eine richtige Beurteilungs- und Behandlungs weise der Schwarzen seitens der Europäer eine willkommene Handhabe sein. Dem »Kiongozi« ist übrigens auch noch ein Fahndungsblatt, der »Askari«, beigegeben, das auch in einer großen Anzahl von Sonderexemplaren zur Verbreitung gelangt und bis her schon einige gute Erfolge zu verzeichnen hatte. Schließlich fei noch erwähnt, daß der Presse Deutsch-Ost- afrikas seit dem Ende des Jahres 1907 eine kleine Vergünstigung zuteil geworden ist. Die Preßtelegramme im Verkehr mit Deutsch- Ostafrika werden jetzt von der Reichspostverwaltung zu einem er mäßigten Tarif, und zwar zu einer Wortgebühr von 1 ^ 10 «Z zugelassen. Ausgenommen von diesem Tarif sind jedoch Udjidji und Bismarckburg. In den beiden kleineren deutschen Schutzgebieten Afrikas, in Kamerun und Togo, hat man es bis jetzt noch nicht zu einer politischen Zeitung gebracht; doch erscheint in jedem Schutzgebiet ein Amtsblatt, dessen Druck und Verlag in den Händen des Gou vernements liegt. Das »Amtsblatt für das Schutzgebiet Kamerun« kommt in Buea heraus und bringt neben den amtlichen Verord nungen auch die Reuterschen Depeschen und Anzeigen. Das »Amtsblatt für das Schutzgebiet Togo« wird in Lome hergestellt und zwar unter ausschließlicher Verwendung dort angelernter far biger Setzer und Drucker. In der Regel erscheint es zweimal im Monat; im Bedarfsfälle werden jedoch Sonderausgaben veran staltet. Auf den Samoainseln erscheint wöchentlich in Apia die »Samoanische Zeitung«, die vierteljährlich 16 kostet. Als Bei lage bringt die Zeitung noch das vom Kaiserlichen Gouvernement herausgegebene »Samoanische Gouvernementsblatt«. Die In serate für die Zeitung werden nach englischem Zoll berechnet; der erste Zoll beträgt 4 jeder weitere 2 Wie es scheint, deckt Samoa seinen Bedarf an Zeitungen hauptsächlich durch aus ländische Blätter, von denen es jährlich etwa 23 000 Nummern bezieht. Das kleine Kiautschougebiet weist bereits zwei Zeitungen auf, die »Tsingtauer Neuesten Nachrichten« und die »Deutsch- Asiatische Warte«. Beide Blätter kommen in Tsingtau heraus. Das erstere erscheint täglich außer Montags und kostet jährlich 15 mex. Dollar. Die Generalvertretung für Deutschland hat der Verlag des »Berliner Aktionärs«, G. Schweitzer u. E. Busch in Berlin, Lindenstraße 47, übernommen. Die »Deutsch-Asiatische Warte« kommt nur wöchentlich einmal heraus und kostet viertel jährlich 6 Kaiser-Wilhelms-Land auf Neuguinea und die Inseln des Bismarckarchipels können sich gegenwärtig noch keiner Zeitung erfreuen, obgleich die 240 800 qlrra von etwa 400 000 Menschen 134*
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