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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1923
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- 1923-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1923
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Redaktioneller Teil. «SrlrnblaU,. d. Dtschn. Buch»»nd-l. > .>? 3V, 5. Februar 1923. ! schrtft zur Geltung kommen darf, fo ist ein überwuchern des ' Lesebuchs oder der Ein-zelschrift gar nicht zu befürchten. Herr A u g. Wilh. V e l h a g e n-Bielefeld: Die Lehrer schaft arbeitet sehr fleißig au den neuen Lesebüchern und nröchte sie gedruckt sehen. Ungeheure Werte werden unnütz vergeudet, wenn sie jetzt schon aus Drängen hergestellt werden. Die Lehrer schaft hat den Wunsch, für jedes Jahr möglichst einen Band zu haben, schon weil er dann, wenigstens im Augenblick, billiger ist. Für die Oberstufe sollen natürlich auch Einzelschristen genom men werden. Aber im Westen haben sich die dorthin gekommenen Herren dahin geäußert, daß sie ohne Lesebuch auf der Oberstufe nicht auskommen können. Die Bevölkerung wechselt da noch viel mehr, als man anzunehmen geneigt ist, und wenn die Kinder dann immer andere Bücher brauchen, siird das erhebliche wirtschaft liche Nachteile. Es kommen Schwierigkeiten hinzu: Die Elternräte arischen sich sehr in die Le-söbuchfrage hinein. Sollen di« Lese bücher konfessionell sein?' Sollen sie simultan sein? Es kommt vor, daß In einer Stadt vier Richtungen sind und vier Lesebücher eingesührt werden müssen: katholisch, religiös, simultan und weltlich. Herr Runge, Referent im Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Berlin: Zur Gestaltung des Lesebuchs: Ist nicht eine Verbilligung irgendwie möglich durch Beschrän kung des Umfangs und auf der anderen Seite durch Zusammen fassung des Bezugs? Bei der Volksschule beschränkt sich die Zahl der Bücher heute auf eine -ganz geringe Anzahl: es sind Lese bücher, Rechenbücher, R-eligionsbllcher, Liederbücher. Neben diesen pfiichtmähigen wird noch eine ganze Anzahl von anderen Büchern in Betracht kommen. Es sind diese Bücher nicht vorgc- schrieben, aber sic werden leider in sehr vielen Fällen von den Eltern verlangt, und cs mutz da immer wieder darauf hingewiefcu werden, daß ein Zwang dazu nicht vorhanden äst, umso mehr für das Lesebuch, das in sehr vielen Fällen zugleich Sprachbuch, Geschichtsbuch sein kann in seinem realistischen Teil. Das Lese buch kann verbilligt werden durch Teilung. Wenn eine Zer legung vorgesehen ist nach einzelnen Teilen, so wird das, was Herr Velhagsn im Westen beobachtet: für jedes Jahr «inen Band. Da sind sehr große Schwierigkeiten wegen der einklassigen Land schule. In einer Oberstufe für mehrere Jahrgänge kann mau nicht jedes Jahr einen neuen Band einführen. Wie würde hier geteilt werden? Es wäre vielleicht zu erwägen eine Teilung in der Form, daß man für größere Gebiete ein Einheitslesebuch literarischer Art schafft und Kulturgut dem Volke bietet. Auf der anderen Seite ist dem Heimatsbedürfnis Rechnung zu tragen durch besondere Heimatbände. Bei stark fluktuierender Bevölke rung wäre dann nur ein Teil beim Wechsel der Wohnsitze neu zu beschaffen. Run zu der Frage: Können die Bücher ohne weiteres angeschasft werden? Nein! Es ist gar nicht gesagt, daß, wenn die minderbemittelten Kreise um ein Drittel ihres Lohnes oder Einkommens zurückgeblieben sind, die Aufwendungen für Bücher ohne weiteres bestreiten können. Auch auf dem Lande läßt sich die Beschaffung nicht ohne weiteres durchführen. Selbst in den Laudbezirken ist noch lange nicht in dem Maße der Steigerung ihrer Einnahmen die Freudigkeit, Bücher zu beschaffen, vor handen. Mit der Frage: Wie ist auf dem Lande der Bezug der Bücher zu organisieren? möchte ich mich nicht weiter befassen. Die Organisation hätte Wohl große Schwierigkeiten, aber man könnte sie durch die Bürgermeistereien usw. vornehmen. Wenn in: übrigen eine Teilung der Bücher, wenn möglich, durchgcführt werden mich, so wenigstens bei den vier obersten Jahrgängen und in zwei Teile, wenn es möglich ist. Allerdings sind da wie der die Schwierigkeiten der Landschulen, da weiß ich noch nicht, wie sie überwunden werden sollen. Und daß an Stellendes Lese buchs die Ganzfchriften jetzt schon treten können, möchte ich sehr bezweifeln, sie werden nicht ohne weiteres das Lesebuch ersetzen. Ein weiter Kreis der Pädagogen hält noch daran fest. Das Bogenlesebuch scheint mir doch das Lesebuch an sich gar nicht ersetzen zu können, weil nußeror-dentliche Schwierigkeiten in der Aufbewahrung und der Zusammenstellung der späteren Bücher Platz greifen werden. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß das alte Lesebuch beseitigt werden mutz. Das Realistische muß heraus und ein literarisches Lesebuch geschaffen werden und nebenbei Heimatbücher, die den realistischen Teil ersetzen könne». Diese halten dann die Mitte zwischen dem Ganzbuch und dem Bogenbssebuch. Herr vr. Hanns Georg Francken (Schwannj-Düssel- darf: Die Verleger wären dem Ministerium ganz außerordent lich dankbar, wenn es in absehbarer Zeit uns die ungefähren Richtlinien über die Lesebuchfrage Mitteilen würde. Die Herren werden sicher darüber orientiert fein, daß eine Reche von Lehrer- Verbänden konfessioneller Art zusammen mit einer Reih« von Verlegern an der Arbeit ist, neue Lesewerke zu schaffen. Und nun investieren bi« Verleger kolossale Kapitalien in diesen Wer ken, weil bis vor kurzem auch die Verfügung bestand, daß Lese- werke fertig gedruckt vorgelegt werden müssen. Das ist «in riesiger Vertcucrungsapparat. Wenn sie dann einige wenige Exemplare eines fertigen Lesewerkes vorlegen, kostet ein einfaches Lesewerk wenigstens eine Million. Deswegen wären wir außer ordentlich dankbar, wenn wir in Bälde ungefähre Richtlinien bekommen könnten, um uns unnütze Arbeit und Kosten zu ersparen. Herr C r üw e l l-Dortmund: Das Bogen-lesebuch. Man .glaubt dadurch eine Verbilligung herbeizuführen, in Wirklichkeit wird dadurch «ine Verteuerung herbeigeführt. Wenn viele Werke hintereinander herausgegeben werben, macht das in Summa natürlich viel mehr Kosten als ein Lesebuch allein. Ein Bogen- lesebuch in der Hand eines Jungen wird in ganz kurzer Zeit zer fetzt sein. Es ist auch vollkommen «in Unding, diese sogenannten Bogenlesebücher in Sammelmappen zu sammeln. Das ist in der Theorie, glaube ich, ganz schön gesagt, aber in der Praxis gar nicht ausführbar. Das erstrebenswerte Ziel würde ohne Zweifel sein, ein Buch zu schaffen für die einzelnen Jahrgänge und den Eltern die ein maligen Auschassungskosten zu erleichtern. Wir haben doch auch ein Interesse daran, bei den Kindern die Liebe zu dem Buch zu pflegen, die Kinder nicht anfwachsen zu lassen mit einem Fetzen Papier, an welchem sie gar kein besonderes Interesse haben können. Auch ich möchte in bezug aus die Richtlinien bitten, daß sie bald herauskommen. Sie kommen meines Erachtens jetzt schon so spät heraus, daß eine Bearbeitung der Bücher für das nerie Schuljahr nach diesen Richtlinien schon vollkommen unmöglich ist. Es wäre deswegen zu begrüßen, wenn der Herr Minister über das Erscheinen der neuen Bücher, also über den voraus sichtlichen Termin sich äußern wollte, weil beide Fragen doch von sehr wesentlicher Bedeutung sind in bezug auf die Bestände, die noch in den einzelnen Buchhandlungen sind und die auch die einzelnen Verleger selbst noch auf Lager haben. Vor allen Dingen ist auch die Frage zu berücksichtigen, daß einige Städte schon die Bücher für das Jahr 1923 angeschasft haben und daß in Schle sien die Bergwerks-Verwaltung ans ihrem sogenannten Frcikux- geldsonds schon die Bücher für 1923 angeschasft hat. Bei den Richtlinien müßte vermerkt werden, daß die Herausgabe neuer Bücher noch gar nicht für das Jahr 1923 in Frage kommt. Satz und Herstellung und die einzelnen Bucharbeiteu erfordern viel mehr Zeit. Herr Schulrat Hylla, Hilfsarbeiter in: Ministerium fur Wi-ffenlschast, Kunst und -Volksbildung, Berlin: Jahrgangsstücke des Lesebuchs: Eine solche Teilung stößt aus «große Bedenken nicht nur bei den wenig gegliederten Schulen, ebensolche Bedenken sind vorhanden bei den vollentwickelten Schulen. Sie gehen her vor ans -der Eigenart der jetzt geltenden Richtlinien, die inner halb des einzelnen Bezirks große Bewegungsfreiheit gewähren. Diese große Beweglichkeit schließt es aus, Jahrgangsbücher zu kause>:. Ich sehe aber auch keine unbedingte Notwendigkeit dazu. Mir scheint -die beste Lösung des Lesebuchproble-ms folgende zu sein: Wir schassen für die oberen Schuljahre ein möglichst kurz gehaltenes Kerulese-b-uch, das nicht allzu umfangreich ist, das vielleicht -mit höchstens drei bis vier Bogen- abgetan sein kann. Neben -diesem Lesebuch werden Emzelschriften herang-ezogen, die es nach -allen Seiten hin ergänzen, -sowohl nach der heimatkund lichen Seite als auch nach -der Seite aller anderen Fächer -hin. Zu diesen Einzelschristen können auch gehören und werden wahr scheinlich in weiterem lf-mfange gehören einzelne Bogen, die
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