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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1909
- Sprache
- Deutsch
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3176 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 60. 15. März 1909. Exemplarbestand auf beiden Lagern wieder richtig und hat keinen Einfluß auf die Wertumsätze. Wie bereits gesagt, wird die Tagesauslieferung nicht täglich auf die Lagerübersichtsliste (Formular 1), sondern periodisch über tragen. Dagegen wird die Auslieferungsliste der einzelnen Lager täglich auf die als Sammelzettel angelegten Auslieferungszettel (Formular 2) und von hier monatlich auf die Lagerübersichtsliste getragen. Die Auslieferung der einzelnen Lager wird auf dem Formular 2 durch die Verwendung verschiedener Tinten kenntlich gemacht. Ebenso sammelt man die Jahres-Remittenden auf ähnlich an gelegten Zetteln. Auch für die O.-M.-Remittenden und Dis ponenten werden Sammelzettel angelegt. Zur Kontrolle der Buchbinder dient das Buchbinderbuch. Alle Buchbinderkvsten, Propagandakosten und Spesen werden dem einzelnen Werk belastet. Die Belastung erfolgt in einer nach Werken geordneten Blattkontenreihe. In der ebenfalls nach Werken geordneten Freiexemplarliste werden die zu Propaganda zwecken versandten Freiexemplare eingetragen und von hier periodisch auf die Lagerübersichtsliste verbucht. Außerdem werden alphabetisch geordnete Listen über die im Hauptlager liegenden Exemplare geführt. Die Liniatur dieser Listen ist überaus einfach zu halten, damit untergeordnete, nicht buch halterisch geschulte Hilfskräfte diese Listen zu führen in der Lage sind. Als praktisch hat sich erwiesen, in diesen Listen die Zugänge sofort zu den Beständen zu addieren, die Abgänge von den Beständen abzusetzen. Man erreicht dadurch, daß diese Listen jederzeit den wirklichen Lagerbestand angeben und ein Abschluß der Listen überflüssig wird. Bei der jährlichen Jnventurauf- nahme werden diese Hauptlagerlisten auf ihre Richtigkeit geprüft- II. Statistik. Der Statistik kommt die Aufgabe zu, das in der Lagerbuch haltung behandelte Material zu sichten und zusammenzustellen. Das Ausrechnen des festen Jahresabsatzes nach Exemplaren und Wert geschieht nach folgendem Schema (Formular 3): Das Formular 3 zerlegt das in Formular 1 gegebene Bei spiel nach den für die Statistik in Betracht kommenden Gesichts punkten. Es zerfällt in zwei Hauptteile: I. in die Absatzberech nung nach Exemplaren und Wert nebst den dazu gehörigen Proben und 2. in die Jnventurwertberechnung. Die beigefügten Texte erläutern das Formular zur Genüge und machen eine ausführ liche Erklärung überflüssig. Nur das eine ist zu beachten, daß bei neu erschienenen Werken, die zum erstenmal durch die Inventur gehen, an Stelle der »Inventur vom Vorjahre« die Auflage und der Herstellungswert zuzüglich etwaiger Unkosten einzusetzen ist. Die am Schlüsse dieser Abteilung stehende Angabe über Unkosten kommt bei derartigen Werken nicht mehr in Betracht, da die Unkosten bereits beim Herstellungswerte berücksichtigt sind. In die am Kopfe der Ubersichtslagerliste (Formular 1) be findliche Absatzliste wird das Ergebnis des Formulars 3 einge tragen. Die Absatzliste hat eine Abteilung für die Aufnahme der Zeitperiode, der Sollposten (Herstellungswert und Unkosten) der Habenposten (Jahresabsatz in Exemplaren und Wert und Rezensionsexemplaren), sowie der auf dem Konto befindlichen Differenzen. Aus ihr kann man aus dem Unterschied der Soll- und Habenposten die noch zu deckenden Kosten bzw. den erzielten Reingewinn ersehen. Der Vergleich der einzelnen Jahresabsätze in Exemplar- und Wertsummen zeigt die Aussichten des Verlagsobjektes und gibt Aufschluß über die Nabattsätze. Die Differenzenliste dient zur Kontrolle der Lagerbuchhaltung und Statistik. Durch Vergleich des festen Absatzes mit den Vorräten läßt sich ungefähr der Zeitpunkt bestimmen, an dem die vorliegende Auflage zu Ende geht. Der Lagerverwalter hat das Knapp werden der Vorräte der Geschäftsleitung zu melden, damit die Exemplare dieses Werkes für die Kommissionsauslieferung gesperrt werden und eine Neuauflage rechtzeitig vorbereitet werden kann. Die Bearbeitung der O.-M.-Remittendenfaktur erfolgt am besten durch die Statistik, da sie das ganze für die Zusammenstellung der Faktur nötige Material zur Verfügung hat. Nach Verarbeitung der aus Formular 3 gewonnenen Resultate wird das Formular 3 der Geschäftsleitung übergeben und dient ihr als wichtiges Nachschlagemittel. III. Jnventuraufnahme. Bei Aufnahme des Handlagers werden die gefundenen Vor räte direkt in das Formular I eingetragen, da das Handlager und die ttbersichtslagerliste alphabetisch geordnet sind. Der Bestand des nach Nummern geordneten Hauptlagers wird zunächst auf die Hauptlagerkonten getragen, in denen, wie oben erklärt, der Zugang und Abgang durch Addition bzw. Subtraktion gebucht wird und die mit der Schluß-Summe stets den Bestand des Hauptlagers nennen. Stimmt das Resultat dieser Konten (die Schluß-Summe) mit dem aufgenommenen Bestand überein, so zeigt sich, daß die Konten richtig geführt wurden, im anderen Falle ist die Ursache der Differenz fest zustellen. Von hier geschieht dann die Verbuchung auf die Uber sichtslagerliste (Formular 1). Die Angaben über die auswärtigen Lager werden geprüft und dann in die Ubersichtslagerliste (Formular 1) übertragen. Die kaufmännische Sitte, die Inventur zu der Zeit des kleinsten Lagers zu machen, würde für den Buchhändler als günstigsten Zeitpunkt der Jnventuraufnahme den I. Januar ergeben. Im Januar hat man wohl am wenigsten Exemplare zu zählen, da die große Menge der O.-M.-Remittenden noch nicht da ist; aber ein Abschließen der Konten, ein Ausrechnen des Jahresabsatzes und Feststellen des Jnventurwertes ist erst nach Eingang der O.-M.-Remittenden und nach Aufnahme der Disponenden möglich. Man ist also genötigt, die Konten einige Monate offen zu lassen. Die größere Arbeit bei der Lageraufnahme auf den I. Juli nimmt man gern in Kauf, da die Möglichkeit, die Konten sofort nach der Lageraufnahme abschließen zu können, von großer Bedeutung für die Buchhaltung ist. Im Juli sind die O.-M.-Remittenden alle da, die Summe der Disponenden steht fest, man hat die Kommissionswaren Januar IV. Inventurbewertung. Für den Kaufmann ist bei der Bewertung des Lagervorrats der Herstellungspreis und der Marktpreis maßgebend Sinkt der Marktpreis unter den Herstellungspreis, so wird der Markt preis für die Bewertung in Betracht gezogen. Der Verlags- buchhündler hat an dem Marktpreis keinen Gradmesser für seine Jnventurbewertung, da er den Marktpreis (den Nettopreis für das Sortiment, sowie den Ordinärpreis für das Publikum) selbst bestimmt. Für ihn wird der feste Jahresabsatz zum Gradmesser. Mit dem Steigen und Fallen des Jahresabsatzes ändert sich auch der Jnventurwert. Wollte man Verlagsrechte bewerten, so würde man den festen Jahresabsatz mit einem Faktor (etwa 2 oder 3 je nach der Art des Werkes) multiplizieren. In der Exemplarbewertung sollen aber keine Verlagsrechte bewertet werden. Man hat daher die Inventur des Vorjahres um den Herstellungswert der abgesetzten Exemplare zu kürzen. Das Aus rechnen dieses Herstellungswertes bedarf keiner Erläuterungen. Da der Verleger meist so kalkuliert, daß der Buchhändler-Netto preis das Doppelte des Herstellungswertes beträgt, so wird man, wenn dies zutrifft, die Hälfte der Summe des festen Jahres absatzes als deren Herstellungswert ansehen können. Wo diese Kalkulation nicht zutrifft, ist der Herstellungswert des festen Jahres absatzes in einfacher Rechnung zu finden. Damit man nicht zu hohe Werte in die Inventur aufnimmt, setzt man von vornherein für die vorliegende Auflage eines Verlags werkes eine bestimmte Lebensdauer fest, bei leicht abzusetzender Literatur etwa 6 Jahre, bei schwer abzusetzender etwa IO Jahre. Daraus ergibt sich, daß man von jener jedes Jahr mindestens ein Fünftel ^ 20 Prozent, von dieser ein Zehntel — 10 Prozent des ursprünglichen Wertes absetzen muß. Erreicht nun der Her stellungswert des Jahresabsatzes nicht mindestens den zehnten, bzw. fünften Teil der ursprünglichen Herstellungssumme des Buches, so wird, um die Amortisation des Buches auf jeden Fall in 10, bzw. 5 Jahren zu erreichen, der zehnte, bzw. fünfte Teil der ursprünglichen Herstellungssumme von der Bewertungssumme des Vorjahres abgezogen. Beispiel: Der Herstellungswert betrage bei einem Werke, das in 10 Jahren amortisiert sein soll, ^ 1000.—, der Jahresabsatz nur ^ 50.—. In diesem Falle ist der dem Jahresabsatze von 50.— ent sprechende Herstellungswert kleiner als der 10. Teil von ^ 1000.
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