Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090315
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190903159
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19090315
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-03
- Tag1909-03-15
- Monat1909-03
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
60. 15. März 1909. Nichtamtlicher Teil. HürjeiUilatt f. d. Ltschn. Btuhhaadel. 3177 — 100.—. Man muß also, um den neuen Jnventurwert zu finden, den Jnventurwert vom Vorjahre nicht um den der Aus lieferung von 50.— entsprechenden Herstellungswert, sondern um den 10. Teil des Herstellungswertes — ^ 100.— kürzen. Man vermeidet durch dieses Verfahren allzu hohe Inventur- werte und hat die Sicherheit, daß das Werk in der festgesetzten Zeit auch wirklich abgeschrieben ist. Bei dieser Abschreibungs methode werden Verluste bei schlecht gehenden Werken auf mehrere Jahre verteilt und allzu große Schwankungen in der Bewertung vermieden. Würde durch das Abschreibungsverfahren der Jnventurwert unter den Herstellungswert des Absatzes des letzten Jahres sinken, so tritt der Herstellungswert des Jahresabsatzes als Jnventurwert ein. Mit dem Sinken des Jahresabsatzes fällt auch der Jnventur wert. Steigt zufällig der Jahresabsatz, so bleibt doch der Jnventur wert vom Vorjahre bestehen. Denn durch das zufällige Steigen des Jahresabsatzes ist die Auflage nicht mehr wert geworden. Geht die Auflage zu Ende und würde der Herstellungswert des Vorrats kleiner als der Herstellungswert des Absatzes des letzten Jahres, so tritt als Jnventurwert der Herstellungswert des Vorrats ein. Unter Berücksichtigung aller dieser Hauptpunkte erhält man etwa folgendes Schema. Bei der Aufstellung wird zu Grunde gelegt ein Aufschlag von 100 Prozent auf den Herstellungswert und eine Lebensdauer des Verlagswerkes von 8 Jahren. a) 1. Jahr: Jnventurwert (I) — Saldo. d) die folgenden Jahre: I rainug ^ fester Absatz — neuer Jnventurwert (bei gutgehenden Werken), oder Imiuu8 '/«Herstellungswert — neuer Jnventurwert (bei schlecht gehenden Werken). Jahresabsatzes sinken, so ist I --- */, Jahresabsatz. ck) Rechtfertigt der Vorrat den in e) angegebenen Jnventurwert nicht mehr, so ist I — Anzahl mal Buchhändlernettopreis dividiert durch 2 (Herstellungswert des Lagervorrates). Die Jnventurwertberechnung erfolgt auf Formular 3. Auf dem Formular sind 2 Wertspalten vorgesehen, da bei Herausgabe größerer Werke, deren Erscheinen sich oft über mehrere Jahre erstreckt, wegen der verschiedenen Bewertungsart 2 Wertspalten notwendig werden können. So kann z. B. bei den zuerst er schienenen Teilen die unter b) angegebene Formel, bei den zuletzt erschienenen die unter a) angegebene Formel zur An wendung kommen. V. Verlagsskontro. Die Lagerbuchhaltung erfährt eine Erweiterung durch Ein führung des Verlagsskontros. Dieses soll nicht den ganzen Absatzgang in seinen einzelnen Stadien zeigen, sondern nur die Jahresresultate festhalten, um der Geschäftsleitung ein klares und scharfes Bild des behandelten Werkes zu geben. Das beigefügte Formular 4 veranschaulicht das Verlagsskontro. Die Jahresabsätze sind durch Anwendung der in der Statistik festgelegten Grund sätze (vgl. Formular 3) gefunden. Beim Vergleichen von For mular 3 und 4 sieht man, daß aus Formular 3 nur die Jahres absätze in das Haben des Skontros übertragen worden sind und von der gewohnten Art, im Haben die ganze Auslieferungssumme und im Soll ihre Gegenposten (die Jahresremittenden, O.-M.- Remittenden, O.-M.-Disponenden und zurückgebuchten Komm.- Waren Jan.—Juni) ersichtlich zu machen, abgewichen worden ist. Die neue Art ist kürzer und gibt die Resultate schärfer, die alte Art zeigt das Entstehen des Resultats, ohne das Resultat selbst anzugeben. Als Ergänzung zu der neuen Art des Skontros dient der Geschäftsleitung Formular 3. Durch die neue Art der Buchung erscheinen die Disponcnden und zurückgebuchten Kom missionswaren auf dem Skontro nur einmal, nämlich beim Ab schluß als versandte Ware. Dieser eine Hinweis auf die Dispo- nenden und Kommissionswaren genügt im allgemeinen der Ge- schästsleitung, da sie aus ihm ersehen kann, wieviel Exemplare noch unverkauft versandt sind. Die Jahres-Remittenden und Ostermeß-Remittenden erscheinen in dem Skontro gar nicht. Um die Berechnung der Jnventurresultate zu zeigen, wurde das Beispiel noch fortgeführt. Beim Vergleich mit dem in Formular 1 gegebenen Beispiel fällt es auf, daß der Zuschuß im Skontro nicht berücksichtigt wurde. Der Grund hierfür liegt in der Eigenschaft des Zuschusses, daß er nur der Ergänzung defekt gewordener Exemplare dienen soll und für die eigentliche Aus lieferung nur als Ersatz für abhanden gekommene Exemplare eintreten darf. Der Durchschnittspreis beträgt in der Inventur 1903 1,39, 1904 ^ 1,24, 1905 ^ 1,26 und 1906 1,4 für das Exemplar. Man sieht also, daß bei diesem verhältnismäßig gut gehenden Verlagswerke der Jnventurwert des Exemplars un gefähr in der Höhe des Herstellungswertes sich bewegt und in dieser Höhe bis zum vollständigen Verkauf der Auflage bleibt. VI. Kommissionsverlagsskontro. Aus dem Kommissionsverlagsskontro soll nicht nur der Jahres- absatz der Exemplare und der Wert dieses Absatzes, sondern auch der Gewinn bzw. Verlust des Verlegers, sowie der Saldo des Autors ersichtlich sein. Auf wie einfache Art und Weise ohne große Schreibarbeit diese Bedingungen erfüllt werden können, zeigt Formular 5. Das Kommissionsverlagsskontro hat außer den Exemplar- und Wertspalten, die denen des Verlagsskontros im Aufbau und der Anordnung entsprechen, noch eine Soll- und Habenspalte zur Verbuchung der dem Autor zukommenden bzw. von ihm zu leistenden Beträge. Entgegen der gewohnten Art ist die Habenspalte des Autors neben die Sollspalte des Kommissions verlags und die Sollspalte des Autors neben die Habenspalte des Kommissionsverlags gelegt. Diese Anordnung erspart das Doppeltschreiben der Texte in den Fällen, in denen .der Buchungsposten im Kommissionsverlagskonto auch einen olchen in dem Konto des Autors erfordert. Dem Beispiel ist folgender Geschäftsgang zu gründe gelegt. Der Autor läßt bei der Verlagshandlung 500 Exemplare drucken, erhält nach Fertigstellung der Auflage Rechnung, bezahlt die Rechnung und gibt dem Verleger die 500 Exemplare in kommissionsweisen Vertrieb. Der Autor setzt den Ordinärpreis auf ^ 4.—, den Buchhändlernettopreis auf 3.— fest und be ansprucht von dem Verlage für jedes abgesetzte Exemplar ^ 1.50. Die zu versendenden Propagandaexemplare gehen zu Lasten des Autors, die sonstigen Propagandakosten zu Lasten des Verlegers. Fest abgesetzt sind 225 Exemplare. Dafür hat also der Autor ^ 225x1,5 — ^ 337.50 zu beanspruchen, der Verlagsbuchhand lung kommen zu ^ 660.— weniger -.4 337.50 — ^ 322.50. Da sie aber die Propagandakosten zu tragen hat, bleiben ihr nur ^ 322.50 weniger ^ 30.— --- ^ 292.50. Der Abschluß des Kommis, sionsverlagsskontros erfolgt nach den Grundsätzen der Buchhaltung. Außer dem Rahmen dieser Abhandlung liegt die statistische Behandlung der Buchhaltungsresultate und Bilanzen, der statistischen Nachweise über die Abnehmerkreise und Absatzgebiete von Zeitschriften und Schulbüchern. Die Organisation dieser Arten der statistischen Bearbeitung erfordert für sich eine Ab handlung und läßt sich wegen der Eigenart des zu behandelnden Stoffes nicht mit wenigen Worten schildern. Auf den ersten Blick scheint es, als ob die oben gezeigte Art der Lagerbuchführung, Statistik und Inventur viel Zeit und Per sonal beanspruchen würde. Dies ist jedoch nicht der Fall, da die ganze Arbeit bei einem Umsatz von etwa 1 Million Mark von drei Personen geleistet werden kann. Mit meiner Abhandlung wollte ich einen Beitrag zur kauf männischen Behandlung der buchhändlerischen Statistik geben, und hoffe, mancherlei Anregungen für die Behandlung dieser Frage geboten zu haben. Um Vorschläge, wie die von mir ge schilderte Art verbessert werden kann, bitte ich, da eine Aussprache über dieses Thema nur von Vorteil für alle Teile sein kann. 415
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder