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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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3186 Bögenblall s. d. Tssäiu. Buchhandel Fertige Bücher. ^ so. 15. März 1969. Lur -lufklärung. -I. k. Vrachvsgel. frieOemann kack. Herr I)r. Pres der als Herausgeber der „Bücher des Deutschen Hauses" versucht in seiner Erwiderung in Nr. 58 des Börsenblattes auf meine Anzeige den von mir gebotenen Tatbestand möglichst z» verschleiern, Nebensächlichkeiten in den Mittelpunkt seiner Ausführungen zu stellen, während er dagegen den Kernpunkt überhaupt nicht berührt. Es ist nichtssagend, wenn man darauf hinweist, daß lebende Autoren, deren Arbeiten im Rahmen der „Bücher des Deutschen Hauses" erschienen, in eine Kürzung ihrer Werke einwilligten. Kann man aus diesen von Fall zu Fall immer wieder neu zu entscheidenden Abmachungen eine allgemein gültige Regel herleiten? Ist eg zudem schon bei einem einzigen dieser lebenden Autoren vor gekommen, daß die Hälfte ihrer Arbeit gestrichen werden sollte, damit sie sich in die erforderlichen 300 Seiten hineinzwängen ließ? Würde nicht jeder lebende Autor — Herr vr. Presber sicherlich mit inbegriffen — gegen ein der artiges Ansinnen energisch protestieren und sein Werk auf der Stelle zurück- ziehen? Wenn es sich um die Hälfte eines Werkes handelt, kann man nicht mehr von „gewissen Kürzungen" reden, ganz gleich, ob man es mit einem lebenden oder einem toten Autor zu tun hat. Der Roman hat sich bis in die nenestc Zeit hinein so zahlreiche Freunde erworben, daß man gar nicht einzusehen ver mag, warum nun mit cinemmal der Roman erbarmungslos bis zur Hälfte zusammengestrichen werden muß. Erbarmungslos! Denn tatsächlich handelt es sich nicht nur um Streichung „nüchterner und anfechtbarer Geschichtsberichte", wie Herr vr. Presber be hauptet, sondern auch um Ausschaltung wesentlicher Teile der Haupthandlung. Um nur ein einziges Beispiel anzuführen: gehört die Szene, in der die mit Altnikol heimlich verlobte Tochter Joh. Seb. Vachs aus Geheiß ihres Vaters in Gemeinschaft mit ihrem Geliebten das Lied „Willst du dein Herz mir schenken" singen muß, vor Scham und heimlicher Pein aber fast zusammenzubrechcn droht, zum störenden Beiwerk, das herausgeschnittcn werden muß, damit das Buch auch von „den breiteren Massen" gewürdigt werden kann? Nein! Im Gegenteil: es handelt sich um eine eng zur Haupthandlung gehörende, echt poetische Szene, deren tiefe, seine Innerlichkeit gerade auch auf „die breiteren Massen" vorzüglich gewirkt hätte! Also kam es dem Herausgeber nicht so sehr darauf an, den Roman durch Kürzungen zu einem „Künstlerischen Ganzen" abzurunden, als auf jede» Fall ein Buch von nur 300 Seilen zustande zu bringen. Ganz abgesehen von diesen Erörterungen muß aber schließlich noch fest- gestellt werden, daß es Herr vr. Presber aus guten Gründen völlig unterließ, auf den Hauptpunkt meiner Aufklärung einzugehen. Ich hatte daraus hingewiesen, daß in der von vr. Presber besorgten Ausgabe des „Friedrmann Bach" weder auf dem Titelblatt, noch in der Einleitung und in den Ankündigungen die vor- genommenen außerordentlich starken Kürzungen angezeigt worden waren. Und ich halte auch heute noch daran fest, daß dies unbedingt hätte geschehen müssen, denn der ahnungslose Käufer wird das Buch im guten Glauben erwerbe», den ganzen Roman zu besitzen. Er wird aber schwer enttäuscht sein, wenn er eisährt, daß totlächlich ganz wichtige und interessant gezeichnete Figuren, ganze dramatisch wirksame Szenen und eine große Reihe kulturgeschichtlich reizvoller Schilderungen in seinem Buche gänzlich fehlen Übrigens hat Herr vr. Presber auch dafür gesorgt, daß der Humor — hier allerdings ein unfrei williger — zu seinem Rechte kam, indem er auf dem Titelblatt seiner Ausgabe zu der Originalbezcichnung „Roman" noch hinzufllgt „Ein historischer", im Inhalt des Buches aber ängstlich darauf bedacht war, alle historischen Teile der Handlung und Schilderung auszumerzen. Leipzig, 13. März 1909. Max Helles Verlag. 0M- li. KoiRmtim- 8smue1 8mile8' Werke. Der Llmrakter. 6. Luüogs. teben u. Arbeit. Die pllickt. Die Sparsamlieit. 2. -luiis^«. Osbektet je 4 50 H, in Origi- 8s1bstsrLssbrl»§ Via IVegivelssr kür äie reifere öugvllä von .lalm Stuart klacltie. Autorisierte Übersetsung von Vio. vr. prieäricli liircimcr. 3. Luk- 2 Lrksnns Otcrb selbst! 8tun«1sri«ivrL!rbsvluii§. tcElläs Vvrskrsr ^«8U. Von O. ^ok. Oeorx l)re>äorkk, kastor ».D. 2!tstenlsx»lren. Vivo Hsnäduel» der Lnunst- Assebiebte. 8ecbste Lut- I»A6, vo1l8tLnäiF Q6U kvsrbsitvt von kroks88vr Hermann krtiren- derx. Uit 314 ^bbiläunAvn- In OrizillLlIeinsiliiÄllä 6 in (F666li6vlL6iQi)auä 6 50 H. l.eipriL, im 24är2 1909, Ktzuänitrer 8t.rsL8tz 1—7. Weber.
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