Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1909

61, 16. März 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn.^-chhaad-l. 3235 * Buchhändler-Abrechnung in Wien. — Der Vorstand des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler erläßt in der Österreichisch-Ungarischen Buchhändler-Correspondenz folgende Be kanntmachung: »Die diesjährige Buchhändler-Abrechnung in Wien erfolgt Mittwoch den 31. März um '^9 Uhr vormittags im Saale des Kaufmännischen Vereins, I. Johannesgasse 4. »Die Vertreter jener Firmen, deren Chefs nicht persönlich zur Abrechnung kommen, haben sich, soweit sie nicht als lang jährige Mitarbeiter bekannt sind, bei Zahlungsübernahme mittels einer vom Vorsitzenden des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler beglaubigten Vollmacht auszuweisen. »Zur Vermeidung von Nechnungsdifferenzen erlauben wir uns die auswärtigen Herren Kollegen auf die Bestimmung des § 31 der Verkehrsordnung aufmerksam zu machen, wonach der nicht in Wien domizilierende Sortimenter berechtigt ist, ein Skonto von I Prozent, das sogenannte Meßagio, den Wiener Verlegern vom Saldo in Abzug zu bringen, wenn die Zahlung »Wien, am 10. März 1909. Bereinigte Verlagsanftalten Gustav Braunbett und Gntcnberg-Druüerei Aktiengesellschaft Berlin. — Die Herren Aktionäre der Vereinigten Verlagsanstalten Gustav Braunbeck und Gutenberg-Druckerei Aktiengesellschaft zu Berlin laden wir zu der am Dienstag, den 30. März 1909, vormittags 10 Uhr, Hier selbst, Lützowstraße 105, stattfindenden diesjährigen ordentlichen Generalversammlung hierdurch ein. Tagesordnung: 1. Bericht über das Geschäftsjahr 1908. 2. Vorlage der Bilanz nebst Gewinn- und Verlustrechnung für 1908. 3. Beschlußfassung über die Verteilung des Reingewinns. 4. Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats, ö. Ergänzungswahlen zum Aufsichtsrat. 6. Besondere Anträge der Aktionäre, soweit dieselben nach Maß gabe der gesetzlichen Bestimmungen eingebracht sind. Die Bilanz-, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Geschäftsbericht liegen im Geschäftslokale zur Einsicht für die Herren Aktionäre aus. Aktionäre, welche ihr Stimmrecht ausüben wollen, müssen gemäß § 26 des Statuts ihre Aktien oder die Depotscheine über bei der Reichsbank hinterlegte Aktien bis spätestens Freitag, den 26. März d. I., nachmittags 3 Uhr, bei dem Bankhaus Georg Fromberg L Co., Berlin, Behrenstrabe 22, hinterlegen und wäh rend der Generalversammlung hinterlegt lassen. Berlin, den II. März 1909. Vereinigte Verlagsanstalten Gustav Braun deck und Gutenberg-Druckerei Aktiengesellschaft Der Vorstand. (gez.) Gustav Braunbeck. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 61 vom 12. März 1909.) Gegen die neue Telephongebnhrenordnnng. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung beschloß, den Magistrat zu ersuchen, dem Reichstage schleunigst die Bitte zu unterbreiten, dem Gesetzentwurf betreffend die Telephongebühren die Zustimmung zu versagen. (Leipziger Tageblatt.) * Preisausschreiben. — Der Kepler-Bund hat für das erste von ihm ergangene Preisausschreiben folgende Aufgabe ge stellt: Die ältesten (vorsilurischen) Funde von Lebewesen sollen nach ihrer Bedeutung für die Entwicklungslehre neu untersucht und allgemein verständlich dargestellt werden. Auf die beste Be arbeitung ist ein Preis von 1000 ^ gesetzt. Die Arbeiten sind in deutscher Sprache bis 31. Dezember d. I. an den wissenschaft lichen Direktor des Bundes, I)r. Dennert in Godesberg a. Rh., einzureichen. * Handelsvertrag Deutschlands mit Portugal — Zu dem Handels- und Schiffahrtsvertrage zwischen dem Deutschen Reiche und Portugal hat der Reichskanzler dem Bundesrat eine umfassende Denkschrift zugehen lassen, in der die Entwicklung des Warenaustausches zwischen beiden Ländern und das daraus sich ergebende beiderseitige Interesse an der vertraglichen Regelung der Handelsbeziehungen eingehend belegt und die einzelnen Be stimmungen des Vertrages begründet werden. Der Vertrag ist vom Bundesrat den Ausschüssen für Handel und Verkehr und für Zoll- und Steuerwesen überwiesen worden. * Kirchlich-sozialer Kongreß. — Der diesjährige kirchlich soziale Kongreß findet in der Osterwoche vom 14. bis 16. April in Berlin statt. * Direkte (billige- Briefbeförderung nach den Ber einigten Staaten von Amerika. — Die nach dem ermäßigten Satz von 10 H für je 20 frankierten Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika gelangen in der nächsten Zeit mit folgenden direkten Schiffsgelegenheiten zur Absendung: »Prinz Friedrich Wilhelm» ab Bremen 13. März, »Kaiser Wilhelm der Große» ab Bremen 16. März, »Amerika» ab Hamburg 20. März, »Kaiser Wilhelm II.» ab Bremen 23. März, »Kronprinz Wilhelm» ab Bremen 30. März, »Kronprinzessin Cecilie« ab Bremen 6. April, »Kaiserin Auguste Victoria» ab Hamburg 8. April, »Kaiser Wilhelm der Große» ab Bremen 13. April, »Deutschland» ab Hamburg 15. April, »Prinz Friedrich Wilhelm» ab Bremen 17. April, »Kaiser Wilhelm II.» ab Bremen 20. April, »Kronprinz Wilhelm» ab Bremen 27. April. »Amerika» ab Hamburg 29. April. Alle diese Schiffe sind Schnellpostdampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Abgang die schnellste Beförderungs gelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, daß die nach dem ermäßigten Satze fran kierten Briefe mit einem Leitvermerk (»direkter Weg», »über Bremen oder Hamburg») versehen werden. Bei dieser Gelegenheit sei erneut darauf hingewiesen, daß die Portoermäßigung sich nur auf Briefe und nicht auch auf Postkarten, Drucksachen, Geschäftspapiere oder .Warenproben er streckt; auch sei ausdrücklich bemerkt, daß das billige Porto auf Briefe nach Canada keine Anwendung findet. - Verband Deutscher Kunstgewerbevercine. — Der Ver band Deutscher Kunstgewerbevereine, der mehr als 17 000 Mit glieder umfaßt, wird am 27., 28. und 29. März d. I. seinen neunzehnten Delegiertentag in Halle a/S. abhalten. - Versteigern«!, von Werken Adolf v. Menzels. — Die kostbare Menzelsammlung von A. Dorgerloh -f- wird in den Tagen vom 22. bis 24. April durch Amsler L- RutHardt in Berlin zur Versteigerung kommen. * Königliche Bibliothek in Berlin. — Vom Umzug der Königlichen Bibliothek in Berlin berichtet die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung» unter dem 8. d. M.: Im Neubau der Königlichen Bibliothek zu Berlin wird zu nächst für drei Jahre ein Provisorium geschaffen, da zum Teil noch nicht die endgültigen Räume benutzt werden können. So ist das namentlich der Fall mit dem Lesesaal und dem Zeit schriftenzimmer. Hier werden einstweilen die bereits fertig gestellten, nach der Dorotheenstraße zu gelegenen Säle der Universitätsbibliothek in Anspruch genommen. Durch den Hinteren Eingang kommt man dort in eine stattliche runde Halle. Links davon befindet sich die Bücherausgabe, weiterschließen sich die Säle für die Kataloge an. Rechts von der Halle sind Kleiderablage und Toilettenräume. Weiter kommt man dort in den Zeitschriftensaal, der im Erdgeschoß gelegen ist mit der Aussicht auf die Dorotheen- straße. Die Schränke stehen bereits an Ort vnd Stelle; doch wird die Eröffnung voraussichtlich erst gleichzeitig mit dem großen Lesesaal erfolgen. In diesen gelangt man geradeaus durch die Mittelhalle. Es ist ein stattlicher, von allen Seiten beleuchteter Raum von 17 w Höhe mit einem Paneel aus dunklem Holz. An der Wand über den Beamtentischen ist ein von Adlern umschlossenes Bronzerelief des Kaisers angebracht. Neben dem Eingang befinden sich Wandbrunnen aus farbigem Marmor. Der Lesesaal enthält 300 Plätze, 100 weniger als der künftige große Lesesaal der Königlichen Bibliothek. Eine 412*