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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1909
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- Deutsch
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3296 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 62. 17. März 1909 In der Ausstellung des Kaufhauses des Westens füllen die will, eine langgestreckte Vitrine mit doppelter Auslage. Es sind buchtechnische Kleinodien aus unseren Tagen, die sicherlich mit den besten Arbeiten der bedeutendsten Buchdrucker und Buchbinder aus der Blütezeit der Städtekultur wetteifern können. Man findet eine »Bergpredigt Jesu Christi«, auf Pergament in rot und schwarz gedruckt und mit handgemalten Initialen ver sehen, Hofmannsthals »Kaiserhexe« mit zweifarbigem Buchschmuck, den Neudruck eines altfranzösischen Romans mit köstlichen hand gemalten ganzseitigen Abbildungen, den Abzug auf Seide einer H. Vogelerschen Radierung, Heines Buch der Lieder mit farbigen Illustrationen von Haiduck, u. a. m. Von Einbänden ragen aus der Sammlung der Kalblederband einer Imitation ok Obrist im Genre des Derome und der entzückende Einband eines ll'bs Ooläsn 'I'isasurs mit zweifarbigem Spitzenmuster (gold und Helllila auf rotem Maroquin) hervor. Wenn diese beiden Einbände auch An lehnungen an französische Meister des 16. und 17. Jahrhunders bedeuten, so bietet dieselbe Vitrine doch auch selbständige Arbeiten dar, wie z. B. den Pergamentband mit farbig geätzten Bildern eines Lodge, 'I'bs Ltor^ ok üosalinäs. In durchaus selbständiger Fassung gibt sich der Prachteinband einer Bibel (feine Folioausgabe der priv. Württembergischen Bibelanstalt) in geschnittenem und farbig gebeiztem Leder mit silbernen Schließen und Ecken, die mit Halbedelsteinen geziert sind. Der Preis dieser Bibel beläuft sich auf 500 Gleich daneben liegt ein Buch, das 2000 kostet. Es ist die Kaiser ausgabe der Deutschen Gedenkhalle, herausgegeben von Max Herzig, aus dessen Anregung auch der einzigartige Einband hervorgegangen ist. Er ist in Wildleder ausgeführt und reich mit einer über die Mitte des ganzen vorderen Deckels gehenden Relief platte, mit Ecken und Schließen aus Bronze verziert. In den Schließen, laufen je vier Bronzeketten, die sich zweimal um die Deckel und den Rücken des Buches legen, zusammen. Als Buchzeichen dient ein breites in der Farbe des Leders gehaltenes Seidenband, dem eine Nachbildung des deutschen Kaisersiegels angefügt ist. Dieses Prachtwerk darf ebensowenig wie die anderen Bücher berührt werden, und man kann sich deshalb keinen Einblick in die innere reiche Ausstattung verschaffen. Dem Schreiber dieses wurde das erste Exemplar dieser Kaiserausgabe vom Verleger selbst gezeigt, und er bestätigt gern, »daß ein echter Bibliophile eine Fahrt von Hamburg nach New York nicht scheuen würde, nur um dieses Buch zu sehen«. Daß die redaktionelle und buchtechnische Durch führung dieses prächtig illustrierten Unternehmens sechs Jahre ununterbrochener Tätigkeit des Verlegers erfordert hat, sei nur nebenbei erwähnt. Im selben Zimmer liegen auch die Fürsten ausgabe und die Volksausgabe desselben Werkes. In einer Vitrine, die jener des Hamburger Sammlers gegen übersteht, stellt der Verlag Blätter für die Kunst, Berlin, Bücher von Stefan George und ein Jean Paul-Brevier aus, die zwei farbig gedruckt und mit Buchschmuck von M. Lechter versehen sind. Daneben liegen einige geschmackvoll gebundene Bücher mit Superlibres auf dem vorderen Deckel oder dem Rücken. In be sonderer Vitrine folgen die in der Reichsdruckerei gedruckte Bibelausgabe in größtem Folio, ein Probeblatt aus dem von Sattler illustrierten Nibelungenlied, und, gesondert, die Chronika der drei Schwestern (Stargardt, Berlin). Außer den schon genannten Verlegern sind mit einer größeren Anzahl ihrer Veröffentlichungen vertreten die Firmen Eugen Diederichs, Insel-Verlag (bemerkenswert ist die Folioausgabe von Nietzsches Zarathustra), Georg Müller, Hans v. Weber und Julius Zeitler, die hinsichtlich Buchausstattung und Einband gleich hervorragend sind. Als Buchbinder stellt Richard Benstein, Berlin, gesondert aus. Die Wiener Werkstätte ist mit einigen Einbanddecken vertreten. Der farbige, teilweise mit Bildern gepreßte, und der farbig ge schnittene Ledereinband ist zahlreich vorhanden, und als Neuheit sieht man elegant gepreßte Buchtaschen für Damen. Die ausgestellten Exlibris stammen aus dem Besitz des Vor sitzenden des Exlibris-Vereins, Regierungsrat von Zur Westen. Neben viel Bekanntem finden sich auch wenig bekannte Blätter oder Namen. Am reichsten und vielseitigsten vertreten ist Bruno Heroux, der Meister des modernen Exlibris. Klinger, Lilien und Ridus bieten nichts neues, Diez, E. Doepler d. I., Greiner (dieser besonders mit Buchzeichen für Hartwig und Erhardt) und H. Vogeler erkennt man nach wie vor auf den ersten Blick, nur Fr. v. Bayros gibt sich neu. Neben Doepler sind von G. Otto mit allerhöchster Erlaubnis eine Reihe für die Mitglieder des kaiserlichen Hauses gezeichneter Exlibris ausgestellt. In O. Hupp erkennt man den Schüler A. M. Hildebrandts; beide haben das farbige heraldische Exlibris besonders entwickelt, ebenso wie G. Barlösius. An Sattler, von dem eine ganze Reihe Blätter in einer besonderen Vitrine neben der von Moser dekorierten Festschrift der Hof- und Staats- druckerei in Wien liegen, lehnen sich F. Stassen, A. Cloß, H. v. Weber, B. Wenig und K. Schiestl an. Für die Buchzeichen des letztgenannten gehört ein besonderer Geschmack, ebenso für jene von W. Geiger und E. Orlik, während B. Wenig in einigen Blättern schon selbständige Wege geht. Von großen Namen sind noch L. Thoma und Ed. v. Gebhardt vertreten; letzterer trifft infolge seiner Manier den Ton älterer Exlibris sehr gut. Blätter, die den ganzen Buchdeckel einnehmen, bieten O. Ubbelohde und A. Kolb in großer Zahl und glänzender Auf fassung und Durchführung, H. Bastanier in stimmungsvoller Schab manier, Alex Liebmann in farbiger Ausführung und A. Coßmann, H. Hirzel, F. Hollenberg und O. Protzen in wahrhaft künstlerisch aus geführten Vorwürfen. Landschaftliche Motive behandeln besonders M. Bernuth und F. G. Tobler, zweifarbig O. Blümel und Alfred Peter, letzterer durchaus originell. Beachtenswert sind auch P. Bürck wegen seiner großartigen Auffassung, E. Fischer-Corlin (Exlibris E. R. Geuse und W. Koch und Frau), A. Mohrbutter, der in Plakatmanier zeichnet, H. Struck (Schabmanier), H. Volkert und Paul Voigt. Von Künstlerinnen seien Mathilde Ade (Ex libris E. Haeckel und v. Zur Westen), Käthe Olshausen-Schön- berger, die sehr schöne Blätter, und Elfriede Wendland, die zarte Federzeichnungen bietet, genannt. Berliner Bücherfreunde und Buchhändler, denen ein Leipziger Buchgewerbehaus nicht zur Verfügung steht, werden dem Kauf haus des Westens für diese Ausstellung großen Dank wissen. Ins besondere wird auf Angehörige des Buchhandels und Buchge werbes die Ausstellung belehrend und anregend wirken. Friedenau. G. Korczewski. Nochmals die Versteigerung der Sammlung Bslinac. (Vgl. Nr. 65 d. Bl.) — über die Ergebnisse der Versteigerung des ersten Teils der Sammlung Bslinac, über die wir bereits berichtet haben, teilt, soweit sie den Betrag von 1000 Frcs. übersteigen, das »Luilstin äo 1'^.rt anoisn ot moäsrns« noch weitere Nachrichten mit. Es erzielte 4500 Frcs. P. Louys, »^pbroäits«, illustriert von Zier, gebunden von Chambolle-Duru, — 4305 Frcs. derselbe, »Ariane«, ill. von Rochegrosse, und »Naison sur Io Nil«, ill. von Gervais, geb. von Meunier, — 2700 Frcs. C. Mauclair »1.6 ?oi8on äs8 I^isrrsriss«, ill. von Rochegrosse, geb. von Carayon, — 2200 Frcs. Maupassant »I.s Nai8on Isliisr«, ill. von P. Vital, geb. von Gruel, — 1040 Frcs. C. Mendss »I/Lvan^iis äs l'Hut'anss«, ill. von C. Schwabe, geb. von Meunier, — 2720 Frcs. Msrimse »Oolomda« (Carteret 1904), ill. von Vierge, geb. von Cuzin, — 1099 Frcs. Eph. Mikhasl »Hal^artss« (8oe. cku livro ä'art, 1904) ill. von Gervais, geb. von Gruel, — 1840 Frcs. Mistral »Nirsills« (Hachette 1884) illustriert von Burnand, gebunden von Meunier, — 2010 Frcs. H. Moreau »?stit8 eont68 L wa scsur« (Pelletan 1906), mit einem Album der Illustrationen von Dunki, gebunden von Carayon, — 2910 Frcs. Müsset, Oeuvre, (Lemerre 1886— 1894, 10 Bde. 4°.), Bradel, — 3020 Frcs. derselbe »üolla«, (Ooll. Ü63 vix, 1906), illustriert von Desvallieres, gebunden von Carayon, — 1300 Frcs. C. Nodier »üi8toirs cku sbisn cko Lri8gust>«, illustriert von Steinlen, gebunden von Gruel, — 1030 Frcs derselbe, »Ines äs las 8isrras«, illustriert von P. Avril, gebunden von Lortic, — 1235 Frcs. derselbe, »I.a I.sAsnäs äs 8vsur Üsatries«, illustriert von Caruchet, gebunden von Chambolle-Duru, — 1205 Frcs. Rabelais, Oeuvres, illustriert von Robida, gebunden von Meunier, — 3450 Frcs. Richepin »I-ss I.itunis8 äs la Llsr« (1903 gedruckt für Bslinac), illustriert von Caruchet, geb. von Meunier, — 1450 Frcs. Rollinat »l.es Nsvrosss«, geb. von Gruel, — 1050 Frcs. I. Rictus »I.es 8o1i1o^ues äu pauvrs«, Originalhandschrift, — 2600 Frcs. Rostand »1.63 üomanssyuss« mit Originalaquarellen von Grivaz, geb. von Marius Michel, — 3005 Frcs. E. Rudeaux, 31 Originalaquarelle zu G. Sand »äsan äs 1a üoelis«, und 32 Originalzeichnungen dazu, —
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