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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-03-17
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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3298 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 62. 17. März 1909. Lanna herausgegeben hat. Er spricht zunächst sein Bedauern aus, eine solche Einleitung für einen Katalog verfassen zu müssen, der bestimmt sei, eine so schöne Sammlung in alle Winde zu zerstreuen. Er fährt dann fort: »Selten ist die Entstehung und Entwicklung einer Kupferstichsammlung auf so normalen, verständigen Wegen vor sich gegangen wie in diesem Fall. Herr v. Lanna sammelte Kleinkunst und wurde auf die Kupferstichvorlage eines kunstgewerblichen Objektes aufmerksam gemacht. Er ließ sich diesen Kupferstich, sodann andere Ornamentblätter besorgen. So bekam er Kenntnis von einigen der schönsten Erzeugnisse des sechzehnten Jahr hunderts Zur Zeit, als der Ornamentstich noch neben allen anderen einem praktischen Bedürfnis entsprach, ist er wohl kaum so reich vertreten gewesen als in dem Lannaschen Kabinett. Noch seltener hat eine Privatsammlung je ein derartig wunderbar abgerundetes sechzehntes Jahrhundert aufzuweisen gehabt, wie wir es hier finden. Von Hans Sebald Beham fehlen nur sieben der 259 bei Bartsch beschriebenen Stiche. Daß Dürer prächtig vertreten sei, wurde dann das Nächstliegende. Seine Holzschnitte gaben den Anstoß zu den hervorragenden Baldung- und Cranach-Werken. Nachdem dies erreicht war, hatte sich der treffliche Geschmack sowohl, wie der echte Eifer des Besitzers stark entwickelt, und der Ausbau einer größeren Kupferstichsammlung bis herab auf ein wunderbares Rembrandtwerk konnte in Angriff genommen werden Jetzt aber, für die Versteigerung, ist diese nochmalige Durchsiebung vorgenommen worden. Nur das Allerbeste ist zum Verkauf ausgewählt worden; wer die Sammlung von Lanna nur jetzt bei der Veräußerung kennen lernt, wird sie in ihrem höchsten Glanze als etwas ganz Außerordentliches zu bewundern haben.« Holm? 8°.^ Uolrb.rnclel * Beilage zum Börsenblatt. — Der heutigen Nr. 62 des Börsenblatts liegt als besondere Beilage das Jahresregister 1908 der »Neuigkeiten des deutschen Kunsthandels nebst den wichtigsten Erscheinungen des Auslandes; bearbeitet vom Deutschen Buchgewerbeverein« bei. Personalnachrichten. Wohltätige Zuwendung. — Unser verehrter Kollege Herr S. Zickel, der sich mit Beginn des Jahres 1905 vom Betriebe seines großen New Aorker Geschäfts zurückgezogen hat und seit dem in Dresden-Blase Witz seinen Wohnsitz hat, ist am 10. März d. I. in sein achtzigstes Lebensjahr eingetreten. Er hat, nachdem er schon früher der Notleidenden im Buchhandel durch eine reiche Zuwendung an den Unterstützungsverein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen warmherzig gedacht hat, auch diesen Gedenktag seines tätigen Lebens zum Anlaß genommen, erneut seinen Wohltätigkeitssinn zu bekunden, und dem Unterstützungs verein die weitere reiche Gabe von 1600 ^ übermittelt. Dem Dank und den Glückwünschen, die der Vorstand des Unterstützungs vereins in seiner Bekanntmachung in vorliegender Nr. d. Bl. dem verehrten Kollegen zum Ausdruck bringt, schließen wir uns von Herzen an. Red. * Achtzigster Geburtstag. — Unser geschätzter Mitarbeiter, der buchdruckerische Fachschriftsteller Herr Theodor Goebel in Stuttgart, vollendet am heutigen 17. März sein achtzigstes Lebensjahr. Ein an Arbeit außerordentlich reiches Leben, dem auch die verdiente Anerkennung nicht fehlt, liegt hinter dem Achtzigjährigen; doch hat er seine unermüdliche Tätigkeit noch keineswegs ab geschlossen, uud bei seiner bewundernswert ihm erhaltenen Frische darf er mit Zuversicht hoffen, noch manches weitere Jahr mit seiner sachkundigen Feder dem buchtechnischen Gebiete dienen zu können. Theodor Goebel ist am 17. März 1829 in dem Dorfe Gelenau bei Kamenz in Sachsen geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Kamenz, das er als seine Vaterstadt betrachtet und dessen Bürger Früh verwaist, hatte er keine sonnige Jugend und sah sich schon in jungen Jahren dem zwingenden Ernst des Lebens gegenüber gestellt. Mit vierzehn Jahren kam er nach Bautzen in eine fünf jährige Lehre als Buchdrucker, dabei mit Eifer immer bestrebt, seine allgemeine Bildung zu vervollständigen, sich nicht nur zu einem tüchtigen Fachmann zu bilden, sondern auch weitereu Aufgaben sich gewachsen zu zeigen. Die späteren Jahre führten ihn nach Dresden, Görlitz, Frankfurt a/Main, Straßburg und schließlich nach Paris, wo er in dem berühmten Plonschen Druckhause eine geachtete Stellung einnehmen durfte. 1867 kam er nach London in Stellung, 1858 nach Leipzig zu Drugulin. Aber schon bald zog es ihn wieder ins Ausland. Längere Zeit war er Faktor in der Druckerei der Rigaischen Zeitung; dann besuchte er lernend und lehrend die vornehmsten Druckstädte Rußlands. Nach Deutschland zurückgekehrt, war er von 1871 bis 1880 als Redakteur des bekannten und geachteten »Journals für Buchdruckerkunst« tätig. Später ließ er sich dauernd in Stuttgart nieder, wo er eine weitere fruchtbare Tätigkeit seitdem entfaltet hat. Seine Werke »Friedrich König und die Erfindung der Schnell presse«, »Die graphischen Künste der Gegenwart«, seine mehrfachen Beschreibungen von buchtechnischen Betrieben und Fabriken, der von ihm angeregte und in mehreren Jahren persönlich geleitete «Internationale Musteraustausch«, seine Tätigkeit als Mitarbeiter der großen Konversationslexika, seine zahlreichen Beiträge zu fachlichen Zeitschriften, zu denen auch das Börsenblatt sich rechnen darf, sichern ihm die Anerkennung der gesamten graphischen Fach welt in Deutschland und im weiten Auslande. Zu seinem heutigen Ehrentage ist es uns Bedüfnis, dem rüstigen Vorkämpfer für den Fortschritt auf graphischem Gebiete unfern Dank auszusprechen und ihm langes weiteres Wohlergehen von Herzen zu wünschen. Red. SprechsaaL. Achtung! Vor einigen Tagen (12. März) versuchte ein Herr, der sich als Vertreter der Firma August Scherl G. m. b. H. in Berlin ausgab, unter dem Vorwand, daß er photographische Aufnahmen für einen Führer zur Gratisverteilung mache, ein Darlehn von mir zu erhalten. Er trat sehr gewandt auf, zeigte Kenntnis von den Scherlschen Betrieben, und vor allen Dingen wußte er in buchhändlerischen Verhältnissen sehr gut Bescheid. Er erzählte u. a., daß er mit einem Automobil und vier Reisenden unterwegs sei, um Abonnenten für die »Woche« und die »Gartenlaube« zu sammeln und gleichzeitig Aufnahmen für die »Woche« zu machen. Er nannte sich »Schöne«, trägt aufwärtsgekämmten Schnurrbart, hat schwarzes Haar und vorn große Zahnlücken. Da er wahr scheinlich versuchen wird, auch anderwärts von Buchhändlern »Darlehen« zu empfangen, so sei hiermit auf ihn aufmerksam gemacht. Hildesheim, den 14. März 1909. Fincke' sche Buchhandlung Paul Eugen Schuh. Bemerkung der Redaktion. — Wir verweisen zu obigem auf die Erklärungen der Firma August Scherl G. m. b. H. im Sprechsaal des Börsenblatts 1907, Nr. 245 und 301. Außer diesen findet sich in Nr. 8 des Börsenblatts vom 11. Januar 1908 (Sprechsaal) folgende Erklärung. Es sind uns in letzter Zeit mehrmals aus Sortimentskreisen Mitteilungen zugegangen, nach denen angeblich in unserm Auf träge vorsprechende Reisende unter irgend einem Vorwand einen Vorschuß oder ein Darlehn zu erlangen suchten. Wir beziehen uns auf unsere Erklärungen im Börsenblatt Nr. 245 vom 19. Oktober und Nr. 301 vom 28. Dezember 1907 und bemerken hiermit ausdrücklich, daß, wenn überhaupt Reisende in unserem Auftrag für uns tätig sind, diese von uns stets mit ausreichenden Geldmitteln versehen werden. (gez.) August Scherl G. m. b. G., Berlin 8^V. 68. (gez.) Ernst Keils Nachf. (August Scherl) G. m. b. H., Leipzig.
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