Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1909

3328 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Gesuchte Bücher. — Künftig ersch. Bücher. 62. 17. März 1909. Gesuchte Bücher ferner: Susdav I'oolr S. m. b. L. in I-sipLiA: (^.) Zaürdueb, K1ini8eÜ68. Lä. 17. (^.) Viredovs ^.rebiv. 6ä. 192 —194. (^.) k'runLOL, äsutseüs VieütunA. Lä. 8. 13—17. (^.) ^si^obrilt, L^LLutiuiseüs. Xplt. u. Lä. 13. 14 spart. (H.) Ltadl u. Li86Q 1908. (^.) ^sxtv, OsutLLÜs, Ü68 Nittv1a1tsr8. 6ä. 7—13. (^.) Oüswioal I^6W8. Vol. 96—98. (0) I-L886U, 6s86Ü. ä. Ariseü. u. !näo8lc^tü. LOSUIAS. (0) I,a386ll, iuä. ^.ItsrtUMLlr. (0) Llaeouäi, 1s8 kraii-i«8 ä'Or. (0) Läräbi, Ovo^rapüis. (0) ^.m^ot, Dietionnairs tartars. (0) 8rst8eüll6iä6r, msäiasval Rs86ar6Ü68. (0) Xlaprotü, N6woir68 rvlati58. (0) ä'Hsrbslot, Libliotü^gus orisntals. (0) Rieblüoksn, Obina. (0) XIvii8, 8töruuA6u ä. Lau68 u. ä. 2u- 3awm6U86t2g. (1889.) (0) Oowmsutat. püil. in üoo. ^Iolnrn8sn. (H.) Laebs-Vill., Kanä^b. 6. Irr. 8praokv. 6r. ^.U8^. Luppl. (Ick) 86ÜrVLb6U8PI6A6l, V. IckL88bsr^. (Ick) klanelc, v. Q.-6. I. (II.) I'iolrsr, Ii,6!eÜ8kür8t6ll8tanä. (H.) 2suw6r, ä6ut86Ü6 R6ieÜ8V6rt'a88A. (H.) 8u63, Lau u. Li16. (>8t. (H.) Ilbsr^vsA, Orär. ä. 6686Ü. 6. ?bil. (R) Lsnsäürt Dlrsr, ^.ual. 6. I'stte. (Il) Rugier, OeuvreZ eornp1öts8. (R) kdarmaeopos Lslvstiea. III. (R) küarmaeopov Rkäsrlanäiea. III. (R) XioIa8 v. ^V^ls, eä. v. Xsllsr. (R) 8iw0U8, Lulturdilä. a. slträw. 2sit. (^V) Ler^, ^.tl. 2. pbarm. ^Varvvlcäs. (^) Lornvinann, p1attät86Ü6. 6s6. 1810. (^V) 2äb. ä. Inß.-Wi88. III: Lut>vä88. (^V) kenrolät-Ltints., Llanäbnoli. 3. (^V) Luekanau, karapü. p8a1m. post. ko8eüill^vr, I'rü. v. Nantsuü'sl. OV) 8a1tau8, 6I038. gsrrn. rneä. asv. (V^) ^rrusibuok I. ä. Ot86Ü6. lisiek. (^V) 8oü^v6lt26r, 0ano88a. 1871. (^V) 8torm, Hau8dneü. 4. (^V)8äd. ä. Ill§vu.-^Vi88. III: L1llQ6U86Üiü'. (^) ^Voll, R,6ioÜ8Üll3.Q2,r6lorm. (^V) Ns^sr, äsntLeüs ?08t. 2. (^Vs Lülorv-Luwwsro^, 6rullä8tsusr. W) Lsnrrendsrx, ^v«8tk. krovinr. 1813. ^.. Lsr^strassssr's Loldli. in Oarinstaät: 1 ^Vsllsr, 0686Ü.ä.IIaU8.Il0Ü6l120ll6rQ.1'1.1. Lkünftig erscheinende Bücher ferner: Dieser Tage versenden wir ein Zwei neue Paul Ilg, Der Landstörher Preis M. 4.50; in Leinwand gebunden M, S.SO. Ilg ist kein Unbekannter mehr. Sein Roman „Lebensdrang" (>Wg) und ^ seine „Gedichte" lk008) haben seinen Namen schon in weite Kreise getragen und den Versasser auss vorteilhastestc bekannt gemacht. Mit Spannung dars man daher dem hier angezeigten neuen Roman entgegensetzen. — Tie sahrendcn Leute des Mittelalters. Volkssänger, Harsenspieler, Erzähler, Mimen und andere Lustig- macher, sind aus unserm Leben verschwunden. „Landstörher" wurden sie genannt. Es gab unter ihnen viel Gesindel, doch auch edlere Geister, schiffbrüchige Scholaren, Priester, insbesondere Unzusricdcnc, Abtrünnige von niederem Stand und Ge werbe, die in den Reihen der „unehrlichen Leute" ein besseres Los als zuhause er- hofften. Au dieser Gattung gehört im übertragenen Sinne der Held dieser Geschichte. Jost Vonwyler ist auch einer von denen, die der Ehrgeiz in die Ferne trieb; halb noch ein Kind, verliest er die Heimat, wo er, unter dem verachteten Tobclvolk aus gewachsen, srüh den Makel armseliger Abkunst empsand und mit mehr Sehnsucht als tatkrästigem Trotz die Hoffnung nährte, einst als gemachter Mann hcimzukommcn. Wohl ist er eine Weile aus dem besten Wege zum Ersolg, aber drei grundverschiedene Frauen, die nacheinander Gewalt über ihn erlangen, werden ihm zum Verhängnis. Seine ursprüngliche Neigung gilt der schönsten und angesehensten Tochter der Heimat; er gewinnt ihr Herz und sieht das Glück eines ganzen Lebens zum Greisen nahe vor Augen. Da wirst sich ihm in schwüler Stunde eine listige Dirne an dcit Hals, die ihn mit sinnlichen Fesseln niederzwingt und seiner wirklichen Liebe cntsrcmdet. Zu spät reiht er sich los. Die eine jagt er in den Tod, die andere wähnt er sür immer verloren zu haben. An Leib und Seele herunter gekommen, will er das Heil sortan dauernd in der Fremde suchen. Die Weltstadt nimmt ihn aus. Er bleibt jedoch einsam, vor Heimweh gelähmt, bis ihn eine neue Leidenschaft aus ganz abenteuerliche Bahnen sührt. Die des glänzenden Elends müde Gattin eines indolenten Sportsmannes, welche fest ans den Stern des jungen Künstlers vertraut, verleitet Jost zur Flucht. Ein jahrelanges, bewegtes Wander leben an der Seite dieser überschwänglichen, unsteten Frauenseele zehrt jedoch so Kraft wie Zuversicht aus. Die Geliebte sinkt in schwere Melancholie; und als der langersehnte Segen seines geistigen Niltgens endlich eintrifft, ist es Ivieder zu spät. Noch einmal kehrt er in die Heimat zurück — ein beneidenswerter Mann, wenn die unheilbar kranke Gefährtin nicht wäre. Das Wiedersehen mit seiner einstigen Braut, die Erkenntnis, dass es zu ihr, die allein ihn vollkommen glücklich machen kann, keine Rückkehr mehr gibt, raubt auch ihm den letzten Schimmer Lebenslust. Nun lockt ihn nur noch eine Reise, auf der ihn seine letzte Liebe begleitet. — Die Form des Romans ist ungewöhnlich; Erinnerungen eines Freundes! eine Erzählung, und Tagebuchblättcr des Helden sind geschickt miteinander in Zusammen hang gebracht. Das Buch hat die seltene Macht zu erschüttern und wird seine Leser nicht enttäuschen. — Der vor einiger Zeit schon angekündigte Roman des Versassers ; „ Schwa > bach am Sec" kann erst später erscheinen. Bei dem großen Interesse, das heute der lohnt sich eine energische Verwendung, das Fenster und persönliches widerholtes Empfehlen Rabatt bis zum I.April: 40°/° und li/10 Exemplare bar je 2 Probeexemplare Verlag von Wiegandt A Grieben (G.