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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1909
- Sprache
- Deutsch
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der Türkei und Armenien herbeizuführen sucht, zu welchem Zweck er jeden Freitag 8 Seiten türkischen und 16 Seiten armenischen Text bringt. Außerordentlich groß ist ferner die Zahl der satirischen Blätter, denen Überlieferung und Neigung der türkischen Bevölkerung in hohem Maße entgegenkommen. Besonders erwähnenswert ist HokkadLr »Der Taschenspieler«, der zugleich mit türkischem, grie chischem, armenischem und französischem Text erscheint und na mentlich die Sünden der Beamtenschaft, des Absolutismus usw. mit scharfem Spott geißelt; ferner ^skreAoioü »Der Plauderer«, dessen Zeichnungen sich oft durch hohe künstlerische Treffsicherheit aus zeichnen. Larnuvul »Der Karneval« bringt außer Illustrationen gern amüsante Erzählungen, schließt aber im Gegensatz zu den meisten Blättern seiner Art solche, in denen bestimmte Personen gegeißelt werden, aus. Zu den seltenen Blättern mit farbigen Illustra tionen gehört vapUAllan »Der Papagei«; auch der berühmte I§a8r sä-vin Lboäja — eine Art türkischer Kladderadatsch — hat sich mit der Gewährung der Preßfreiheit wieder eingestellt und führt seine humoristischen Zwiegespräche weiter. Damit ist die Liste dieser Art Blätter aber keineswegs erschöpft; vielmehr ist gerade in Witzblättern offenbar geradezu eine Art Überproduktion in der türkischen Hauptstadt vorhanden, die denn auch dazu geführt hat, daß manche dieser Blätter nur in einer ersten und letzten Nummer vor die Öffentlichkeit treten konnten. (Nach: »Rsvus du Noncks Nuguirnsn.«) ä»i-8kLlaloL over norsk vitteralur 1908; ut-Ait uv den norglre voAbundlerkorsninA. vor8^net rasd venv^ninAsr OA g^stsmutiLk Üe§i8t6r uv v^drvuck. (87 8. Ar. 8°.) Lri8tiuniu 1909, Der vom norwegischen Buchhändlerverein herausgegebene Jahreskatalog der norwegischen Literatur erscheint hiermit zum ersten Male in erweiterter Form, indem in das alphabetische Ver zeichnis ein vollständiger Schlagwortkatalog (auch für die Werke der schönen Literatur) mit hineingearbeitet ist. Welchen großen Wert dieses System hat, erkennt man deutlich z. B. unter »I^orAs« und »n0i-8k« (Norwegen, norwegisch), wo man besonders zahl reiche Verweisungen, nach dem weiteren Stichwort des Titels alphabetisch geordnet, findet. Die Veröffentlichungen von Gesell schaften, Instituten usw. stehen jetzt auch unter dem Namen der betreffenden Körperschaft. — Im systematischen Register ist die Einteilung verbessert worden, indem in Gruppe IV Theologie und Erbauungsschriften getrennt, in XIV: Technologie und Ökonomie (Landwirtschaft, Gewerbe, Handel, Schiffahrt rc.) ent sprechende Unterabteilungen geschaffen und in XVlIl die sehr nötige Trennung von Kunstliteratur und Belletristik durchgeführt wurde. Der Bearbeiter, Herr Ehr. Dybwad, hat mit diesem Jahr gang die norwegische Bibliographie somit erheblich vollkommener gestaltet. — Das Zeitschriften-Verzeichnis mußte, da der Katalog durch diese Vermehrung des Inhalts gegen früher beträchtlich angeschwollen ist, diesmal wegbleiben. G. Bargum. Norwegische Wanderbibliotheken für Seeleute. — Der norwegische Staatsrat beschloß am 18. März, die Zinsen des «Mulktfonds«, der durch Geldbußen für Vergehungen aller Art von Seeleuten im Dienst angesammelt ist und etwa 77 000 Kr. ausmacht, im Betrage von rund 3000 Kr. jährlich zur Errichtung von Wanderbibliotheken für Seeleute zu verwenden. Man will dazu Bücherkisten mit je etwa 20 Bänden anschaffen und diese so einrichten, daß sie sich sowohl zum Versand als auch als Ausleihschränke an Bord benutzen lassen. Im Ausland sollen die Konsuln, die sich zum Teil schon dazu bereit erklärt haben, an Bord der Kapitän, in norwegischen Häfen die Vertrauensmänner der Schiffskontrolle als Vermittler bei der Ausleihe dienen. (^.It6npo8t6n, Christiania.) * Eröffnung der neuen Pinakothek in Rom. — Am 28. März erfolgte in Rom die feierliche Einweihung der neuen Pinakothek im Vatikan durch den Papst in Gegenwart des Kardinalskollegiums, des beim Heiligen Stuhle beglaubigten diplomatischen Korps und der Würdenträger des päpstlichen Hofes. Personalnachrichten. "Reichsbankdirektor Kalähne in Leipzig. (Vgl.Nr.24 d Bl.) — Zu Ehren des am heutigen 31. März aus dem Amte scheidenden verdienten langjährigen Leiters der Reichsbank-Hauptstelle in Leipzig, Herrn Geheimen Regierungsrats Kalähne, fand am 29. März in der »Harmonie« in Leipzig eine Abschiedsfeier statt, zu der sich hohe Staats- und städtische Beamte und angesehene Vertreter der Leipziger Bank- und Handelswelt zahlreich versam melt hatten. * Jubiläum. — Herr William Christensen, Prokurist der Firma Hanfstaengl's Nachfolger in Berlin, begeht am 1. April d. I. den Gedenktag fünfundzwanzigjährigen Wirkens in dieser angesehenen Kunsthandlung. »Achtzigster Geburtstag. — Herr Professor vr. Karl Sachs, der Verfasser des sehr verbreiteten und allgemein geschätzten Wörterbuches der französischen Sprache, das seinen Namen trägt, feiert am heutigen 31. März seinen 80. Geburtstag. Er ist 1829 in Magdeburg geboren, besuchte das Stettiner Marienstift- Gymnasium, studierte in Berlin unter Böckh, Zumpt, Lachmann u. a. alte Philologie und erwarb 1849 in den alten Sprachen und Deutsch die Lehrbefähigung. Später wandte er sich dem Studium der neueren Sprachen zu und lebte längere Zeit in Paris, Südfrankreich und England. Er kehrte 1856 nach Berlin zurück und war darauf von 1858—1894 am Saldernschen Real gymnasium in Brandenburg tätig. 1863 begann er sein Lebenswerk, das von der Langenscheidt- schen Verlagsbuchhandlung (Prof. G- Langenscheidt) in Berlin- Schöneberg von 1869—1880 veröffentlichte enzyklopädische Wörter buch der französischen und deutschen Sprache, den weltberühmten »Sachs-Villatte«. Was er hier im Verein mit dem tatkräftigen Professor G. Langenscheidt, von welchem Plan und Einrichtung des Werkes'her- rühren, und dem fleißigen Professor Villatte geschaffen hatte, war ein groß angelegtes und erschöpfendes zweisprachiges Wörterbuch, das nur von einem der bisher erschienenen an Umfang und Gründlichkeit erreicht wurde: dem einige Jahre später von vr. E. Muret und Prof. vr. Sanders verfaßten enzyklopädischen Wörterbuch der englischen und deutschen Sprache, dem allgemein bekannten »Muret - Sanders«. Aus dem großen Werke ging das in Hunderttausenden von Exemplaren verbreitete Schul- und Handwörterbuch hervor. Von seinen sonstigen Arbeiten verdienen Erwähnung eine 1883 veröffentlichte Ausgabe Shakespeares mit englischem und deutschem Text und literarischen Einleitungen, ein Supplement des großen Wörterbuches (1895) und verschiedene französische und englische Schulbücher. Trotz seines hohen Alters ist der Gelehrte unermüdlich tätig und geistig wie körperlich äußerst rege. Nach wie vor macht er ausgedehnte Reisen ins Ausland und hat im Laufe der Jahre nunmehr alle Länder Europas, mit Ausnahme von Rußland, be sucht. Möchte es ihm beschieden sein, sich noch lange der Ergeb nisse seiner Tätigkeit zu erfreuen! Sprechsaal. Zum Kapitel Freiexemplare. <Vgl. Nr. SS d. Bl.> Mächtigkeit oder Gewohnheitsrecht —, sondern aussprechen, daß sich diesem Ubelstand — denn ein solcher ist es für Verleger und Sortimenter — sehr leicht abhelfen ließe, wenn die Verleger diese Sache genau so handhaben würden wie die Firma B. G. Teubner. — Das ist für den Sortimenter sehr angenehm, denn erstens hat er keinen Zeitverlust mit einer Arbeit, die ihm nichts, mitunter jedoch Portokosten einträgt, zweitens erscheint er dem betreffenden Kunden nicht ungefällig, und — Ia3t not lerM — bestellt der Kunde zu weilen das Buch, weil er die Arbeit des Schreibens an den Verlag ersparen will. Daß der Sortimenter die Besorgung nur über nimmt, um einen neuen Käufer zu gewinnen, ist wohl klar. Fürth i. B-, 25. März 1909. Georg Rosenberg.
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