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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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4004 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 75. 1. April 1909. zur Gesetzsammlung. Die gegenwärtige Auflage ist 17 000 Exemplare, die Herstellungskosten betragen 45 400 Rubel, der Reinertrag 22 000 Rubel jährlich. — Die Moskauer Zeitung »Das russische Land« geht in den Besitz einer Aktiengesellschaft über, an deren Spitze der Führer der Monarchisten partei Fürst Schachowskoj steht; einer der Hauptaktionäre ist der frühere Herausgeber A. S. Ssuworin. Die Moskauer Industriellen die diese Zeitung bisher subventionierten, sollen sich jetzt endgültig zurückgezogen haben. — Professor Kallenbach in Lemberg ver öffentlichte einen Bericht über seine Entdeckung wichtiger literar historischer Dokumente im Wilnaer Archiv. Es befinden sich darin Materialien über Adam Mickiewicz in Verbindung mit den Strö mungen in der Gedankenwelt seiner Epoche; ferner Bruchstücke, Rezensionen, Übersetzungen, kritische Abhandlungen, Autographen und Briefe Mickiewiczs. Des polnischen Dichters Persönlichkeit erscheint dadurch in neuer Beleuchtung, namentlich sein Übergang vom Klassizismus zum Romantismus. Er übersetzte auch Horaz, Pindar, Ovid, Virgil, Voltaires kueeUe ck'Orlöa-ns u. a. m. Der russische Buchhändler- und Verlegerverein beschäftigte sich mit der Frage vom Bücherrabatt. Es wurde beschlossen, nur an solche öffentlichen Bibliotheken, die ihre Bücher unentgeltlich aus- leihen, an professionelle Vereine, an studentische Organisationen, deren Statuten von der Regierung bestätigt sind, Rabatt zu ge währen, und zwar nicht mehr als 15 Prozent. Die Verleger des Vereins dürfen an Buchhändler, die diese Bestimmungen über treten, nichts mehr liefern. — Die Zahl der Mitglieder des Vereins betrug am 1. Januar d. I. 287 Personen und Firmen. In St. Petersburg und dessen Umgebung (Peterhof, Narwa, Zarskoje Sselo und Kronstadt) wurden 234 Buchhandlungen gezählt. — Das Andenken an den Gründer des russischen Buchhändler- und Verlegervereins, N. Fenoult, soll durch eine seinen Namen tragende Bibliothek bei den Handelsklassen des Vereins verewigt werden. Spenden zu diesem Zwecke sind an W. A. Devrient, St. Peters burg, Rumjanzowplatz^—3, zu richten. — Vom 30. Juni bis zum 5. Juli d. I. soll in St. Petersburg eine allrussische Buchhändler versammlung stattfinden. Teilnehmer haben 15 Rubel zu bezahlen und müssen sich bis zum 1./14. Juni bei F. Ettinger (St. Peters burg, Shukowskijstraße 13) anmelden. Auch eine Ausstellung soll veranstaltet werden. Nähere Mitteilungen erfolgen nach Empfang der ministeriellen Bewilligung. Am 23. Januar (5. Febr.) feierte die Kartographische Anstalt von A. A. Jljin in St. Petersburg ihr fünfzigjähriges Bestehen. Aus kleinen Anfängen ist jetzt ein großes Etablissement mit 15 Schnell- und 11 Handpressen geworden, das über 120 Personen beschäftigt. Ein Pensionsfond für Arbeiter besitzt 33 000 Rubel. An der Feier nahmen gegen 500 Personen, u. a. auch Timirjasew, der Minister für Handel und Industrie, der St. Petersburger Gouverneur, Mitglieder des Vereins russischer Buchhändler und Verleger und verschiedener Gesellschaften teil. Ein Porträt des jetzigen Chefs dieser Anstalt, eines Sohnes des Gründers, ist in »Knishnij Wjestnik« erschienen. Auch eine Denkschrift »Das fünfzigjährige Bestehen der kartographischen Anstalt von A. A. Jljin, 1859—1909, St. Petersburg, 17. Seiten mit Jllustrutionen, und ein Katalog der Kartographischen Anstalt von A. Jljin, St. Petersburg 1909, 225 Seiten, wurden bei dieser Gelegenheit veröffentlicht. — Am 7./20. Februar feierte die älteste russische Buchhandlung im Nordwesten des Reichs, A. Ssyrkin in Wilna, ihr fünfzigjähriges Bestehen. Es wurde bei dieser Gelegenheit eine Unterstützungskasse für die Angestellten der Firma gestiftet. — Am 1./14. August vorigen Jahres waren seit der Gründung der Buchhändlerfirma I. An binder in Akkerman (Bessarabien) 35 Jahre verflossen. Sie ist Lieferantin aller dortigen Lehranstalten und Behörden. — Der Präsident des Moskauer Buchhändlervereins I. Golubew (in Firma »Jurisprudenz«) feiert am 26. April (8. Mai) d. I. seine 35jährige buchhändlerische Tätigkeit. — Auch der Leiter der Firma »Schul- Kooperator«, W. Sanstrem in Moskau, hat am 19. Dezember (>. Januar 1909) eine 35jährige buchhändlerische Tätigkeit vollendet. Er wird als ein energischer Arbeiter auf dem Gebiete der Volks aufklärung gerühmt. Beim Festmahl, das ihm zu Ehren statt fand, regte er den Gedanken an, in Moskau ein Buchhändlerhaus zu gründen. — Ein Herr Wutetitsch beklagte sich im Knishnij Wjestnik, daß Odessa mit einer halben Million Einwohner sehr un genügend mit Buchhandlungen versehen sein. Außer der Filiale von A. Ssuworin gebe es dort keinen Buchladen, der den An forderungen des russischen Buchhandels entspreche. Nur die mit ausländischen Büchern handelnden Firmen seien leistungsfähig. Dabei sei zu berücksichtigen, daß dort eine Menge Lehr- und Bildungsanstalten, eine Universität mit 3000 Hörern, höhere weibliche Lehrkurse, viele öffentliche und private Bibliotheken usw. vorhanden sind. Eine leistungsfähige Filiale aus Petersburg oder Moskau wäre daher ein dringendes Bedürfnis, besonders auch deshalb, weil die angrenzenden Gouvernements, der Kaukasus und Bulgarien, einen großen Bücherbedarf haben. Man könne schon jetzt den Bücherumsatz in Odessa auf eine Million Rubel schätzen. — In Wolffs »Nachrichten« veröffentlicht ein Buch handlungsgehilfe interessante Mitteilungen über die Rolle, die seine Kollegen bei der Auswahl und dem Absatz von Büchern zu spielen imstande sind. Der umfangreiche Artikel kann hier nicht wiedergegeben werden; wir begnügen uns damit, daraus zu entnehmen, daß sich weit mehr Bücherkäufer von intelligenten und mit den Erscheinungen des Büchermarktes vertrauten Verkäufern beeinflussen lassen, als von berufsmäßigen Zeitungs kritikern. Der Verfasser des Artikels beruft sich auf Professor E. Heyk in dessen »Moderne Kulturen«: »Ich rate allen Bücherlieb habern, eine regelmäßige Verbindung mit erfahrenen Buchhändlern zu unterhalten. Dieser häufig mißachtete Stand kann durch seine Ratschläge, seine Kenntnisse, Auskünfte und Hinweise dem Lesepublikum unverkennbare Dienste leisten und dadurch dem geistigen Leben von großem Nutzen sein.« — Im »Knishnij Wjestnik« ist die russische Übersetzung eines von Herrn A. F. Devrient in deutscher Sprache gehaltenen interessanten Vortrags »über Buchhandel und Bücher im Altertum« abgedruckt. Da es unpassend wäre, ihn aus dem Russischen ins Deutsche zurück zuübersetzen, so begnügen wir uns, ihn hier anzuzeigen. — Nekrolog. Djakonow, P., Professor der Moskauer Uni versität, Redakteur der Zeitschrift »Chirurgie« und Mitherausgeber der großen Enzyklopädie »Die russische Chirurgie«, starb am 3./16. Januar in Moskau. — Krassinski, Graf Adam, bekannt als Herausgeber der »Warschauer Bibliothek« starb am 4. Januar in Italien. — Wl. Lambin, ein hervorragender Kenner der russischen Bibliographie, Bibliothekar der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek in St. Petersburg, wo er ein Vierteljahrhundert ge wirkt hat, starb am 8. 21. Januar im 61. Lebensjahre. Sein Nach folger ist der Bibliograph W. Ssaitow, der durch seine An merkungen zu Batjuschkows Werken, zu A. Turgenjews Brief wechsel u. a. m. bekannt ist. — Schirjajew, S., Gehilfe des Chefredakteurs des Regierungsboten, Verfasser von ethnographischen und die Lebensweise des Volkes schildernden Artikeln in der Enzyklopädie von Brockhaus-Efron, starb am 11. 24. Januar im 52. Lebensjahre in St. Petersburg. — Sabelin, I., bekannter russischer Historiker und Archäolog, Verfasser vieler bedeutenden Arbeiten, hauptsächlich aus der Kijewschen und Moskauer Epoche der russischen Geschichte. Seine Hauptwerke sind: »Das häusliche Leben der russischen Zaren im sechzehnten und siebzehnten Jahr hundert«, »Der Hofmarschall in seiner Gutswirtschaft«, »Geschichte des russischen Volkslebens seit der ältesten Zeit«. Er starb am 13./26. Januar im 89. Lebensjahre in Moskau. — Kreisberg, A., ältester Bibliothekar der St. Petersburger Universität, starb am 27. Januar (9. Februar) im 59. Lebensjahre. — Weresch- tschagin, A., ein Bruder des berühmten, im russisch-japanischen Kriege umgekommenen Malers, als Schriftsteller bekannt, starb am 28.Januar (10. Februar) in St. Petersburg. — Jastrebzow E., Redakteur der Zeitung »Stimmen der Wahrheit«, starb am 1./14. Februar in St. Petersburg. — Ssowetvw, I., Schrift steller und Mitarbeiter verschiedener Zeitungen, Verfasser von, Lehrbüchern, starb am 3./16. Februar in Moskau. — Mesch- tscherskij, P., ältestes Mitglied der Gesellschaft dramatischer Schriftsteller, Verfasser und Übersetzer vieler Theaterstücke, starb im 75. Lebensjahre in Moskau. — Lasarewitsch-Schepele- witsch, L-, Professor der Charkower Universität, Literarhistoriker, Schriftsteller und Publizist, Verfasser einer Anzahl von Arbeiten über die ausländischen Literaturen, hervorragender Cervantes forscher, Verfasser von Vorträgen über Faust?c., starb im 46. Lebens-
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