Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1923
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- 1923-02-10
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 35, 10. Februar 1923. banden vorhanden ist, nntcrgebracht. Es sind besondere Maschinen fiir die Massenproduktion von Büchern gebaut worden, Kostcnpreis: drei Millionen Dollars. In Liefen 10-Cent-Büchern soll dem amerikanischen Volke im Laufe der Zeit die ganze Weltliteratur zugänglich gemacht werden. L. M. Adams, der Präsident der Gesellschaft, die das Unternehmen führt, sängt natürlich, wie man cs bei einem Ur- Amcril'ancr eigentlich nicht anders erwarten kann, mit dem Neuen Testament an. sersoiilllmöMte!?. Doppelter Ehrendoktor. — Ter Verlagsbuchhändler und Antiquar Herr Wilhelm I u n k in Berlin ist, wie wir eben erst erfahren, vor einigen Monaten von der Universität Innsbruck zum Ehren doktor der Philosophie ernannt worden, nachdem er erst vor einem halben Jahr von der Universität Frankfurt den Ehrendoktor der Naturwissenschaften erhalten hatte, eine im Buchhandel sicher seltene doppelte Ehrung. Während die letztere Ernennung haupt sächlich dem Verleger gegolten hatte (Herr Junk hat z. B. drei grosse internationale schwerwissenschaftliche Encyklopädien, bei deren einer er nicht nur Verleger, sondern auch Mitherausgeber ist, durch die schweren Kricgszeitcn und die noch schwereren folgenden Jahre trotz allen Misslichkeiten und Kosten und unter Überwindung grösster Hinder nisse durchgeführt), waren für die in Innsbruck erfolgte Wahl in erster Linie neben seiner Tätigkeit für die naturwissenschaftliche Er schließung der Alpenländer seine Verdienste als naturwissenschaft licher Antiquar (Ausgabe von vier starken Bänden grundlegender kritischer Bibliographien über Botanik und Zoologie) maßgebend. öpreWllb ^ 'Lauensteiner Winterlager. Bbl. Nr. 26 vom 31. Januar 1923. Der Berichterstatter führt dort aus: »Es wunde klargclegt, wie unpraktisch es wäre, wenn etwa die Sortimente einer Stadt alle einen gemeinsamen Kommissionär hätten«. Derartige Voreingenommen heiten seitens des verantwortlichen »Klarlegenden« dürfen nicht un widersprochen bleiben. Um eine solche Behauptung anfznstellen, müßte i man doch die Erfahrungen für sich haben und nicht nur die Berechnung ' vom grünen Tisch oder von der Tämmerrundc ans zngrundelegen. Der »sächs. Nützlichkcitsftandpuukt« ist auch hier vorbildlich gewesen. Das Dresdner Sortiment (mit ganz geringen Ausnahmen) hat seit einem Jahre eine gemeinsame Leipziger Vertretung. Diese bringt zunächst den Vorteil, daß für die auf einen gemeinsamen Frachtbrief aufgcgcbencn Sendungen nur einmal Cpitzengewicht berechnet wird. Die Ersparnis sieht so ans: 25 Dresdner Sortimente erhielten von April—Dezember 1922 durch das Grossohaus-86 734 KZ und bezahlten einschließlich des Spitzeugewichts Fracht für 87 220 KZ, also mehr fiir 486 KZ. Wenn die 25 Dresdner Firmen einzeln bezogen und bezahlt hätten, wären 6644 KZ — also 6158 KZ mehr — berechnet worden. Nach den heutigen Frachtsätzen (einschließlich Leipziger Roll geld) kostet das KZ bis Dresden - Bahnhof — Mk. 60—, so daß 369 480.— Mark erspart sind, was bei gleicher Verteilung innerhalb eines N Jahres für die einzelne Firma 14 775.— Mark ansmacht. Dazu kommt neuerdings die Erpcditionsgebühr, die fiir jeden Fracht brief 100.— Mark und fiir 120 Sendungen in ^ Jahr 12 000. i Mark beträgt. Bei Einzelabfertigung wären 120X2500 — 300 000. - Mark zu bezahlen. Hier beträgt die Ersparnis 288 000— Mark, also mindestens weitere 10 000.— Mark für jede Firma. Die Ersparnisse an K o m m i s s i o n s s p e s e n sind sehr beträcht lich und bewegen sich zwischen 50 und 100"/o der Bedingungen des Vereins Leipziger Kommissionäre. Ferner erfolgt die Berechnung der KommissionSspesen, die nur ans zwei Punkten besteht, als e i u Ganzes für das gesamte Dresdner Sortiment. Die Dresdner Bestcllanstalt, die der Zcitschriftenstclle angegliedert ist, nimmt ohne weitere Unkosten die anteilige Belastung vor. Wie eine derartige Ein richtung aber funktionieren soll, wenn zwei oder mehrere Vertreter die Leipziger Geschäfte besorgen, kann wohl auch der Herr »Klar legende« nicht beweisen. Vorschläge wurden wohl früher gemacht, haben sich aber als undurchführbar erwiesen, soweit sie eine Verein fachung des Verkehrs betreffen. Im Grunde wäre es ja auch gleich, welcher Leipziger Kommissionär «diese oder jene Stadt versorgt und deren Sortimente vertritt. In unserem Falle befinden wir uns sehr wohl beim Grosso- und Kommissioushaus, das sich mit glänzender Anpassung auf die kommissionsweise Vertretung eingearbeitet hat. Ei» besonderer Vorteil entsteht uns dadurch, daß die Spesen nicht hoher. berechnet werden, als zur Deckung der Unkosten erforderlich ist. Der Unterschied ist so bedeutend, daß den durch das Grossohaus vertretenen Firmen der Gedanke, die Leipziger Vertretung überhaupt aufzu geben, nicht nahckommt. Dafür ist ja anch das Grossohaus eine Genossenschaft, deren Reingewinn den Genossen zugute kommt. Die Genossenschaften verwässern auch ihr Vermögen nicht, weil die Ge nossen alle Unkosten bezahlen, und zwar immer nnr soviel, als tat sächlich entstehen. Tic jetzt entstandene Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buch händler geht auf denselben Wegen, und der rechnende Sortimenter wird mit ihr ebensolche gute Erfahrungen machen. Franz Schaeder. Der unwirtschaftliche Leip;iger Verkehr!! Im Leipziger Zettelpaket erhalten wir heute eine Vor faktur eines Verlags mit folgendem Text: Ter Verkehr über Leipzig ist in höchstem Maße unwirtschaftlich geworden. Das Kilo Buch ab Leipzig kostet Mk. 144.—, vom Verlagsort nach Leipzig etwa die Hälfte. Direkter Verkehr ist viel billiger, und schneller. Wir bitten .... usw. Warum benutzt der Herr Verleger nicht auch für die Über sendung dieser Nachricht den produktiven d i r e k 1 e n> W c g ? Wo liegt die Konsequenz? Soll der Leipziger Platz vom Zettelverteilen sein Leben fristen? Ein Sortimenter. Preisauszeichnung (Vgl. hierzu Bbl. Nr. 23.) Ich habe iu meinem Betriebe das AuSzeichnen der Bücher, für die die Verleger noch keine Grundpreise festgesetzt haben, vollständig anfgcgebcn. Diese werden nur mit Datum des Eingangstags, Buch stabennettopreis. und evtl. Bezeichnung, daß das betreffende Buch in Kommission bezogen ist, versehen. Alle Bücher mit Grundzahlen werden damit ausgezeichnet, wobei ein eingeklammerter Strich (—) bedeutet, daß das Buch ohne Zuschlag zu verkaufen ist (wissenschaft licher Verlag, soweit Abkommen chestchen). Da leider immer noch . einige Verleger sich nicht der Schlüsselzahl des Börsenvercins angc- schlossen haben, ist es natürlich erforderlich, für diese Herren »Out sider« eine besondere Kartothek zu besitzen, die auf der Höhe zu i halten eine ganz außerordentliche Arbeit macht und wohl niemals restlos gelingen wird. Diese Kartothek, die außer den Namen der Verleger, nnr jeweils mit Bleistift hinzugefügt das Datum des In krafttretens und die neue Schlüsselzahl selbst enthält, befindet sich in je einem Exemplar im Laden und im Expeditionsraum. Eine be sondere Auszeichnung der Bücher mit einem Hinweis auf die besondere Schlüsselzahl halte ich nicht für praktisch, da wir es ja schon erlebt haben und täglich noch erleben, daß ein Verleger sich von der offi ziellen Schlüsselzahl abwendet und sich ihr in kürzester Zeit dann wieder anschließt. Es ist also erforderlich, daß die Verkäufer die wenigen noch abseits stehenden Verleger im Kopf haben oder sich durch einen Blick in die Kartothek von dem gültigen Schlüssel über zeugen. Weil schwieriger ist die Handhabung bei den Verlegern, die immer noch Vollpreisc haben. Eine große Anzahl ist ja in -der letzten Zeit in vorbildlichster Weise dazu übergegangen, sofort bei Inkrafttreten dem Sortiment neue Verzeichnisse zu senden. Diese werden genau ge ordnet in (bei mir 10) Leitzordnern aufgehoben, zusammen mit denen, die nach den Ankündigungen, im Börsenblatt bestellt werden, wobei es schon schwierig ist, daß keine Ankündigung übersehen wird. D i e Verzeichnisse, -die für mich besonders in Frage kommen (z. B. Insel- Verlag, S. Fischer, Deutsche Verlags-Anstalt usw.), kommen noch wieder in einen besonderen Ordner, doch überspanne man diese Anzahl der Übersichtlichkeit wegen nicht, sondern beschränke sich auf die aller notwendigsten. Beim Verkauf dieser Bücher ist cs also notwendig, jedesmal den Preis in den Verzeichnissen scstznstellen. Mit dem nun noch verbleibenden Nest von Büchern, deren Preise dem Sortimenter einfach Rätsel sind, habe ich jetzt anläßlich der Inventur kurzen Prozeß gemacht und sie ebenfalls mit (Fingerspitzen- gefiihls-)Grnndzahlen (mal offizieller Schlüsselzahl) ausge zeichnet: wenn das auch nicht ganz korrekt ist, so vermeide ich jeden falls Verluste allzu großen Umfangs. Das System hat sich bis jetzt glänzend bewährt: ich kann es allen Herren Sortimentskollegen nur empfehlen, da dadurch der Verlnst- verkauf auf ein Minimum eingeschränkt wird und die so lästige Ar beit des Umzeichnens auf die Fälle einer Grundprcisänderung einge schränkt werden konnte. Lüneburg, den 3. Februar 1923. F. Delbanco. Verantwort!. Redakteur: Richard A l b e r i t. - Verla,: D er V d r, e n oeretn der Deutschen Buchhändler zu Letp,lg. Deutsches Buchlräudlerhauö. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktton und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerbausl 176
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