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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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4418 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 83 13. April 1909. Einigung höchst wünschenswert wäre; für wirksamer wurde aber eine Abschaffung durch gesetzliche Regelung erklärt. Die Anbahnung einer Einigung soll durch Vertrauensleute in allen Bezirken unter der Hand betrieben werden. Die Möglichkeit eines gesetzgeberischen Eingreifens wurde in einer Weiterverfolgung der Resolution Hompesch erblickt, die jüngst im Reichstage zum Etat des Reichsamts des Innern angenommen worden ist. Darin wird die Reichsregierung ersucht, noch in dieser Session einen Gesetzentwurf über die Abänderung des Preßgesetzes vorzulegen, durch welchen bestimmt wird, daß mit der Heraus gabe von Zeitungen und Zeitschriften eine Versicherung irgend welcher Art nicht verknüpft werden darf. Die Versammlung beschloß mit Bezug auf diese Resolution die Absendung eines von allen Versammlungsteilnehmern Unter zeichneten Telegramms an den Staatssekretär des Reichsjustizamts, tage angenommenen Resolution Hompesch die Abonnenten versicherung bzw. -Unfallversicherung zu untersagen. Gleichzeitig wurde folgende Resolution an den Vorstand des Vereins Deutscher Zeitungsverleger in Hannover beschlossen: »Die heutige Versammlung der Zeitungsverleger des rheinisch-westfälischen Jndustriebezirks gibt ihrer Genugtuung über die Annahme der Resolution Hompesch zur Abonnenten versicherung im Reichstage Ausdruck und ersucht die Leitung des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, geeignete Schritte zu unternehmen, um das Zustandekommen einer dem Anträge entsprechenden Änderung des Preßgesetzes herbeizuführen.« Die Ausarbeitung der Satzungen des neuen Kreisvereins wurde dem Vorstande übertragen, der nach ihrer Fertigstellung die erste Generalversammlung einberufen wird. Die Vorstands ämter verteilt der Vorstand unter sich selbst; mit der vorläufigen Führung der Geschäfte wurde Herr Dierichs (Bochum) betraut, der auch den Vorsitz in der Verhandlung führte. Als Sitz des Vereins wurde wegen seiner zentralen Lage Essen gewählt. In der Sitzung referierte der anwesende Generalsekretär des Vereins Deutscher Zeitungsverleger kurz über die Frage der Anzeigensteuer und die Schritte der Vereinsleitung zu ihrer Abwehr. (»Der Zeitungs-Verlag«.) * Deutsches Buchgewerbemuse,„n im Deutschen Buch gewerbehause in Leipzig. — Die Ausstellung geschriebener und graphischer Arbeiten von Rudolf Koch in Offenbach a/M. ist nur noch einige Tage dem Besuche zugänglich, während die Schüler arbeiten aus der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig, der K. k. Graphischen Lehr- und Ver suchsanstalt in Wien und der Bnchdruckerfachschule in München bis Ende dieses Monats ausgestellt bleiben, um dann der jährlich wiederkehrenden Ostermeßausstellung Platz zu machen. In dem Eckraum des dritten Obergeschosses sind neu ausgestellt die im Verlage von Julius Bard in Berlin erschienenen 50 Tafeln aus dem I. Teile des Werkes: Die Handzeichnungen Michelagniolo Buonarottis. Diese Nachbildungen verdienen nicht nur vom künst lerischen, sondern auch vom technischen Standpunkt aus die vollste Beachtung, denn sie geben alle Feinheiten der Originalarbeiten und führen somit deutlich vor Augen, welche hohe Vollkommen heit die photomechanischen Verfahren gerade in der Wiedergabe alter Originale erreicht haben. Vergleichende Formenlehre des Ornaments und der Pflanze. Bortrag. — Im Hinblick auf sein epochemachendes Werk »Vergleichende Formenlehre des Ornaments und der Pflanze« hielt Herr Professor Meurer aus Rom vor einigen Tagen in der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig einen Vortrag, in dem er in großen Zügen die Gründe klarlegte, die ihn zu seiner Lehre von den Formen des Orna ments und ihren Beziehungen zur Pflanze geführt haben. Be sonderes Interesse gewann der Vortrag noch dadurch, daß Pro fessor Meurer als Anschauungsmaterial sämtliche großen Blätter seines Wandtafelwerkes ausgestellt hatte, die mehr Raum in Anspruch nahmen, als die große Aula der Akademie herzugeben vermochte. Was Meurer auf diesen Blättern geschaffen hat, ist fürwahr ein schönes und unvergäng liches Lebenswerk, in dem der Ursprung der ornamentalen Formen mit einer solchen Gründlichkeit und Klarheit nachgewiesen, und mit einem so feinen und geläuterten Gefühl für die Sprache der pflanzlichen Formen dargestellt ist, wie es anschaulicher kaum wiedergegeben werden kann. Und wenn der Direktor der Akademie, Herr Professor Seliger, von dem Herrn Vortragenden in seiner Begrüßungsansprache sagte: daß er ein Pfadfinder sei im Gebiete bildender Kunst, daß er Werte geprägt habe, die heute die Moderne als Schlagworte benutze, so ist dies als eine treffende Kennzeichnung von Meurers Künstlerschaft an zusehen. In seinen inhaltvollen Ausführungen wies nun an Kunst formen der Architektur der Vortragende nach, wie die charakte ristischen Typen des Ornaments aus den Pflanzenformen ent standen sind und wie sie im Laufe der Zeit sich umbildeten und weiter entwickelten. Die Geschichte des Ornaments zeige mannig fache Analogien mit der Entwicklungsgeschichte der organischen Welt. Denn wie sich Pflanze und Tier aus den einfachsten Grundformen zu immer mannigfaltigeren Gebilden differenzierten und durch ganz allmähliche Anpassung an die wechselnden Daseins bedingungen in der verschiedensten Weise umgestalteten, so ent stehen auch Kunstform und Ornament aus den einfachsten Typen. So entwickle sich die entsprechende Kunstform für eine neue tech nische Aufgabe nicht unmittelbar, sondern sie werde erst durch Mittelglieder gefunden, die die Elemente einer überlieferten Form den veränderten Bedingungen dieser Aufgabe erst nach und nach anpassen. Mit der Erweiterung des Gesichtskreises kunsthistorischer Forschung vermehren sich die Beispiele für eine derartige stufen weise Entwicklung der technischen Kunstformen, und sie beweisen, daß selbst die Schöpfungen eines so hochentwickelten Volkes, wie es das hellenische war, nicht unmittelbare, für die Gedanken und Bedingungen technischer Werke frei ersonnene Neubildungen, sondern Umgestaltungen von Typen sind, die bereits Jahr hunderte, wenn nicht gar Jahrtausende zuvor für die orna mentale Gestaltung maßgebend waren. Im Verlauf seiner Er läuterungen wies Professor Meurer auf die alten ägyptischen und asiatischen ornamentalen Überlieferungen hin und zeigte dabei, wie die Beobachtung der Gestaltungsgesetze bei den Natur formen die bildnerische Tätigkeit des Künstlers anregte und erzog. Aus dem reichen Gebiete der ornamentalen Formenwelt griff er besonders drei Typen heraus: die Palmette, die Stelenkrönung und das ionische Kapitell, und erklärte die Gestaltung ihrer Grundformen aus den Naturformen der Liliaceen und des Akanthus. Alle bedeutsamen Schöpfungen der verschiedenen charakteristischen Stilarten ließen erkennen, daß die Künstler die Formen der Natur nicht sklavisch nachgeahmt, sondern sie mit höchstem Geschmack für die jeweilige Zweckgestaltung ver wendet hätten, und so sei es auch die Aufgabe der heutigen Bildner, nach genauer Kenntnis aller Stile aus den Bildern der Natur neue Wege zu eigner Formentfaltung zu finden. Ernst Kiesling. Berichte über Gerichtsverhandlungen. Entscheidung des Reichsgerichts zu § 18 Abs. 3 Lite rar. Urheberrechts gesetz. — Wenn nicht festgestellt ist, daß die Wiedergabe des in einer Gerichtsverhandlung von den Beteiligten Gesprochenen im Leserkreis berechnete Anpassung in der Form und ohne irgend welche Prüfung, Sichtung und Ordnung durch Scheidung des Wesentlichen vom Unwesentlichen und zweckentsprechende An einanderreihung erfolgt ist, so kann dem Artikel die Eigenschaft einer wissenschaftlichen Ausarbeitung nicht aus dem Grunde ab erkannt werden, weil der Verfasser darin eigene Gedanken nicht entwickelt und nur fremden Stoff wiedergegeben habe. IV, Urteil vom 19. März 09. 136/09. (Aus »Das Recht« ^Hannover, Helwing) XIII. Jahrg. Nr. 7 vom 10. April 1909.) Die Folgen des Siebe,Ipenuy-Ro,„aus. — Zu den be achtenswertesten Erscheinungen im buchhändlerischen Leben Eng lands gehört der große Rückgang, der schon seit längerer Zeit, ganz besonders aber im letzten halben Jahr im Absatz des alten Sechsschilling-Romans eingetreten ist. Das bücherkaufende Publikum scheint eine wahre Angst vor dieser früher so beliebten Büchergattung zu haben, und entsprechend gehen natürlich auch
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