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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1909
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- Deutsch
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^ 83. 13. April 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4419 die Aufträge der Buchhändler an die Verleger zurück. Die Ur sache dieser Erscheinung liegt zugestandenermaßen in der außer ordentlichen Verbreitung, die sich der gebundene Siebenpenny- Roman seit der kurzen Zeit seines Auftretens zu verschaffen ge wußt hat, einer Verbreitung, die den Erfindern dieser Neuerung natürlich sehr willkommen sein muß, im übrigen aber sowohl für die Verleger- und Buchhündlerwelt wie für die Verfasser gleichermaßen sehr ungünstige Folgen nach sich gezogen hat. Selbstverständlich wird der eng lische Durchschnittskäufer nicht mehr geneigt sein, auch für den besten neu erschienenen R-oman 6 Schilling auszugeben, wenn er mit Sicherheit darauf rechnen kann, daß er in verhältnismäßig kurzer Zeit eine gut gedruckte, handliche und gut gebundene Aus gabe davon zu einem Achtel jenes Preises erhalten kann; erzieht natürlich vor, mit dem Kauf bis dahin zu warten, und von seinem Standpunkt aus ganz mit Recht, denn je erfolgreicher der Roman ist, um so eher steht ja das Erscheinen der billigen Ausgabe in Aussicht. Andere Sechsschilling-Romane zu kaufen aber wird er bei dieser Sachlage erst recht kein Bedürfnis fühlen. Ist nun dies die Wirkung des Siebenpenny-Romans auf den Bücherkäufer, so gilt sie erst recht für deu Abonnenten einer Leih bibliothek; denn für fast das gleiche Geld, um das dieser Mann eine bestimmte Anzahl — sagen wir vierzig — Romane zum Lesen, nicht zum Besitz, ins Haus erhielt, kann er heute fast die gleiche Anzahl Bücher als Eigentum erwerben, und er ist natür lich nicht so kurzsichtig, diesen Vorteil zu verkennen. Nehmen nun, wie es seit einiger Zeit unzweifelhaft der Fall ist, beide Erschei nungen eine größere Ausdehnung an, so ist klar, daß sich der Absatz für den größten Teil der Schriftsteller wesentlich vermindern wird und daß nur noch einige wenige Lieblinge des Durchschnitts geschmacks Aussicht haben, sich in dem Kampfe um die Gunst der Leser zu behaupten. Unzweifelhaft liegt hier eine nicht unbedenkliche Erscheinung im buchhändlerischen Leben vor, der entgegenzuarbeiten Schrift steller wie Verleger gleichermaßen Interesse haben. Manche halten es für den einfachsten Ausweg aus diesem Dilemma, die billige Ausgabe jeweils sogleich zu veröffentlichen und den alten Preis von 6 Schilling auf eigentliche Luxusausgaben zu be schränken. Der andere und bessere Ausweg dürfte indessen darin liegen, die Veröffentlichung der billigeren Ausgaben erst nach einer längeren Frist, also mindestens fünf bis sechs Jahre nach dem ersten Erscheinen, erfolgen zu lassen und so praktisch wenigstens bis zu einem gewissen Grade wieder zum alten Zustand zurückzukehren. Vielleicht wäre es am besten, wenn Schriftsteller, Verleger und Buchhändler einen gemeinsamen Ausschuß wählten, um die für alle drei Gruppen gleich wichtige Frage zu beraten und sich auf den besten Weg zu ihrer Lösung zu einigen. (Nach: »Ibs Lookgellor«.) H Exlibris. — Ein originelles Bucheignerzeichen (Exlibris) haben Kollegen und Freunde Herrn Gustav Pfeiffer zu seinem Jubiläum fünfundzwanzigjähriger Tätigkeit im Hause F. A. Brock- haus in Leipzig verehrt. Das Blatt zeigt den Gefeierten als mittelalterlichen Pfeifer. Flötend tanzt er auf einem von Folian ten gebildeten Sockel. Der Schalk sitzt ihm im Nacken. Ein Mcrkurstab ist an den Sockel gelehnt. Zwei flott gezeichnete kleine Figuren bilden links und rechts den unteren Abschluß des Rahmens. Oben die Worte: »Dies Buch gehört mir!« Unten der Name: »Gustav Pfeiffer«. Innerhalb des Rahmens oben die Jahreszahlen: »1884- 1909«; auf den sockelbildenden Folianten die Erklärung: »Zur Jubelfeier verehrten es mir die Kollegen und Freunde stifteten dieses Buchzeichen zum fröhlichen Andenken«. * Preußischer Nichtcrverein. — Ein preußischer Richtertag war am 4. April d. I. in einem Saale des preußischen Abge ordnetenhauses zusammengetreten. Etwa 250 Richter und richter liche Beamte waren erschienen. Die Versammlung beschloß die Gründung eines Preußischen Richtervereins. § 1 der Satzungen wurde in folgender Fassung angenommen: Der Preu ßische Richterverein bezweckt die Förderung der Rechtspflege und der Standesangelegenheiten der Richter und Staatsanwälte in Preußen. Er hat seinen Sitz in Berlin. In den Vorstand wurden gewählt: Oberlandesgerichts- präsident a. D. Wirklicher Geheimrat vr. Hamm (Bonn), Land gerichtsrat Kade (Berlin), Landgerichtsrat Staats (Düsseldorf), Landrichter Boy (Danzig), Landgerichtsrat Toeplitz (Charlotten burg), Landrichter Türk (Dortmund), Amtsgerichtsrat Geheimer Justizrat Kuckhoff (Köln), Landgerichtsdirektor Grämm (Wies baden), Landgerichtsrat Loh mann (Verden a. Aller), Land gerichtsdirektor Boisly (Halberstadt), Staatsanwaltschaftsrat Da- Aetien-Gesellschaft für Butterick s Verlag in Berlin. — Die Herren Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu der am Freitag, den 30. April 1909, vormittags 11 Uhr, stattfindenden ordentlichen Generalversammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Entgegennahme des Geschäftsberichts. 2. Genehmigung der Jahresbilanz und Gewinn- und Verlust rechnung für das verflossene Geschäftsjahr. 3. Beschlußfassung über die Verteilung des Reingewinns. 4. Beschlußfassung über die Erteilung der Entlastung. 5. Wahl der Mitglieder des Aufsichtsrats. Zur Teilnahme an der Generalversammlung ist jeder Aktionär berechtigt. An den Abstimmungen und Beschlußfassungen können jedoch nur diejenigen Aktionäre sich beteiligen, welche seit wenigstens 3 Tagen vor der Generalversammlung, den Tag der Generalversammlung nicht mitgerechnet, ihre Aktien, oder, falls keine Aktienurkunden ausgegeben sind, die von der Gesellschaft an deren Stelle für genügend erklärten Nachweise über ihre Eigenschaft als Aktionäre bei der Gesell schaft bzw. den sonst von der Gesellschaft hierzu bestimmten Stellen hinterlegt, oder im Falle der Hinterlegung bei einem Notar sich zur Teilnahme an der Generalversammlung spätestens am dritten Tage vor der Versammlung angemeldet haben. Der Geschäftsbericht, die Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung iegen vom 16. April 1908 in unseren Geschäftsräumen zur Ein- lsicht für die Herren Aktionäre aus. Berlin, den 6. April 1909. Der Vorstand. (gez.) Emil Cohn. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 83 vom 7. April 1909.) * "Ans dem Antiquariat. — Die hinterlassene reichhaltige und wertvolle chinesische Bibliothek des im Oktober 1908 ver storbenen Sinologen vr. S. W. Bus hell ist in den Besitz der Firma Pr obsthain L Co. in London übergegangen. Falsche Fünfzig,nark-Lcheine. — Falsche 50 Mark-Scheine werden seit einigen Wochen im Verkehr beobachtet. Die Scheine tragen sämtlich die Nummer 740611 und sind in Länge und Höhe etwa l'/z Millimeter kleiner als die echten Scheine. Auch fühlen sie sich ungemein glatt an, während die echten Scheine infolge ihres gerippten Papieres rauh sind. Ferner ist der Aufdruck ganz allgemein undeutlich und verschwommen, namentlich in den beiden Frauenköpfen. Der Adler ist äußerst schwach ausgefallen. Dem Fachmann fällt die Fälschung sofort auf, der kleine Geschäftsmann aber möge vorsichtig sein. (Nationalzeitung.) Bücherversteigerung in New Port. — Die Versteigerung der I. Chester-Chamberlainschen Sammlung von Erstausgaben ameri kanischer Verfasser, die unlängst — im Februar — in den Räumen der Anderson Auction Company in New Pork stattgefunden hat, ließ, wie wir der New Yorker »Nation« entnehmen, wieder deut lich erkennen, daß es im allgemeinen nur die seltensten Bücher sind, die heute noch ungewöhnlich hohe Preise erzielen, und daß jedes häufigere Auftauchen auch ein an sich noch so anziehendes Buch sofort im Preise sinken läßt. Nach der Arnoldschen Ver steigerung im Jahre 1901, wo amerikanische Erstausgaben fast aus nahmslos große Mehrgebote gegenüber den früher erzielten Preisen errangen, wurden Buchläden und Bibliotheken nach solchen Erst ausgaben wahrhaft geplündert — mit der Wirkung natürlich, daß eine Anzahl von Büchern, die früher als sehr selten galten, jetzt ver hältnismäßig häufig geworden und infolgedessen auch erheblich im Preise gesunken sind. Dazu gehören z. B. die Erstausgaben von Emersons »?osw8«, Hawthornes »Lenrlott lütter«, Thoreaus »>Vnicken« und Longfellows »l'lvnn^eline«. Die wirklichen Selten- 674*
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