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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1909
- Sprache
- Deutsch
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4420 Börsenblatt f. d. Dtfchn Bnchband-et. Nichtamtlicher Teil. ^ 83 13. April 1909 heiten der Chamberlainschen Sammlung brachten indessen sehr achtbare Preise. So hätte gewiß niemand geglaubt, daß von dem in den letzten Jahren so erheblich im literarischen Ansehen ge sunkenen Longfellow ein im Jahre 1800 erschienenes Buch, das überdies jedes autobiographischen oder persönlichen Interesses er mangelt, es auf 2200 Dollars bringen würde; hat doch kein Buch von Thackeray, Tennyson, Keats oder sonst einem englischen Dichter des neunzehnten Jahrhunderts mit Ausnahme von zwei Shelleyschen Frühausgaben je einen solchen Preis erzielt. Das Buch war ein Prosastück llnAlanck das 1860 als Privatdruck hergestellt wurde und von dem nur zwei Exemplare bekannt sind; Mr. Chamberlain, der sich im Hinblick auf die bevor stehende Jahrhundertfeier die Vervollständigung seiner Longfellow- Sammlung zur besonderen Aufgabe gemacht hatte, erwarb das Buch von der Familie des Dichters, die im übrigen dessen lite rarische Hinterlassenschaft sehr sorgfältig hütete, zum Teil durch Austausch gegen andere Werke. Acht Jahre später wurde das Stück völlig umgeschrieben und in Versen aufs neue in zehn Privatdrucken herausgegeben; einer davon, den Chamberlain von Longsellows Freund Greene erhalten hatte, brachte es auf 500 Dollars. Von den Nachkommen Greenes, der Longsellows vertrautester Freund gewesen war, erwarb Chamberlain auch alle Briefe und Bücher des Dichters aus ihrem Besitz. Die Sammlung von 608 Briefen und 37 Postkarten Longsellows, wohl die größte Anzahl von Longfellow-Autographen, die bis jetzt versteigert worden ist, brachte es auf 6100 Dollars; die erste Ausgabe von »Outl-6 Nor« (1833—34) in Original-Papierumschlag, mit einem eingefügten Brief, erzielte 796, ein anderes Exemplar, bei dem die zwei Teile des Originals in einem Band vereinigt worden waren, trotz einer Widmung an Creene nur 260 Dollars; ein nur in fünf Exemplaren bekannter Privatdruck, der Longsellows französisches Gedicht »tloel« enthielt — eine Gabe, die der Dichter zusammen mit einem Korb Wein als Weihnachtsgeschenk dem be rühmten Naturforscher Agassiz schickte , brachte es auf 510 Dollars, während das nämliche Stück bei der schon erwähnten Arnoldschen Versteigerung nur 65 Dollars erzielt hatte. Ferner kam ein Blatt »l'roiu ^.rm dbair« (»Von meinem Lehnstuhl«), das Longfellow für die Kinder geschrieben hatte, die ihn besuchen und in seinem Lehnstuhl sitzen wollten, auf 150 Dollars, des weiteren ein Privat druck von »LerawoL«, vor dem Erscheinen des Gedichts in Harpers Magazine gesetzt und nur in sechs Exemplaren bekannt, auf 400 Dollars. Auch mehrere von den selteneren Erstausgaben der Werke James Russell Lowells erzielten Rekord-Preise: »^. Veai-8 lüke« (1841) mit dem Eintrag von Lowells Hand: »Io ^.Ikreck 1enn^8on kioin tbe ^utbor, ko8ton, II. 8.« 375 Dollars; »?osw8<> (1844) 330 Dollars (bei Anderson nur 150 Dollars); exemplar, 140 Dollars; »^ k'ablo kor 6ritio8« (1848) 150 Dollars; »^Ia8on and 8Iick6>l« (1862), ein Sonderdruck nach dem ^tlantio No-itdl^, 255 Dollars; die »dommomoration Ode« (1865), ein Widmungsexemplar mit zwei eingefügten Briefen, 875 Dollars; die 1884 in Birmingham gehaltene Rede, die nachher den Titel »0» voinoerao^« erhielt, ein einseitig bedruckter Privatdruck mit Korrekturen von Lowells Hand, 420 Dollars. Ein Exemplar von Poös »Uoein^« (1831) mit Widmung brachte 410 Dollars, das gleiche Exemplar ohne Widmung 315 Dollars. Der Gesamterlös der Versteigerung betrug bei 882 Nummern rund 32 000 Dollars. (Nach: »'1'bs Nation.«) .Krebs, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Für unseren Vortragsabend am 24. März hatte Herr W. Junk, In haber der gleichlautenden Berliner Antiquariatsbuchhandlung, das Thema: »Aus der Praxis des wissenschaftlichen Antiquariats« zum Gegenstand seines Vortrags gewählt. Nach einer kurzen Begrüßung der zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder durch den Vorsitzenden ging Herr Junk nach einigen einleitenden Worten auf die hohen Anforderungen ein, die der Betrieb des Antiquariats an die Person und an das Kapital stelle. Er hob hervor, daß wohl niemand früher als nach zwanzig Jahren emsigen Studiums ein tüchtiger Spezial-Antiquar werden könne. Redner schilderte den Weg, auf dem man in diesem Beruf zu den nötigen Kenntnissen gelangt. Auch die Ursache, weshalb das Antiquariat hohe Anforderungen an die I finanziellen Mittel stellen müsse, wurden erörtert. Der Redner ging dann zur Schilderung des Geschäftsbetriebes über, zunächst zu den Einkaufsarten. Auf die Schwierigkeiten und mannigfachen Unsitten beim Einkauf von Bibliotheken wurde unter Anführung von Beispielen hingewiesen; ferner auf die Art und Weise, wie am besten Einkäufe aus fremden Antiquariats-Katalogen gemacht werden, von denen täglich 20 bis 30 Stück erscheinen. Winke, in welcher Art deren Durchsicht am fruchtbringendsten geschieht, wurden gegeben. Dann ging der Vortragende zur Zusammenstellung des eigenen Antiquariats - Katalogs über und beschrieb die Vorteile, die ein spezialisierter Katalog einem reln alphabetischen gegenüber hat. Auch hier wurden interessante Beispiele gegeben. Ein Hauptziel jedes Katalogs sei, daß er vom Empfänger aufgehoben werde, um auch später zu Rate gezogen werden zu können. Dieses Ziel werde durch Vollständigkeit und durch Beigabe von wirklich sachgemäßen bibliographischen Notizen erreicht. Bezüglich der Verkaufspreise führte Herr Junk aus, daß das Prinzip des kleinen Gewinnes bei schnellem Umsatz im. Antiquariat kaum durchzuführen sei. Besonders interessant war seine Darstellung der Einflüsse, die preisbildend auf die wissen schaftlichen Antiquaria wirken. Herr Junk begann mit der Be schreibung der Preisfestsetzung des neuen Werkes durch den Ver leger und ging dann auf die Preisminderung durch das Alt werden, ganz besonders aber auf die Preiserhöhung, die bei Vergriffensein eintritt, ein. Bei einer großen Anzahl von Werken, insbesondere der naturwissenschaftlichen Richtung, wurden alle jene Faktoren dargelegt, die in ihrer Gesamtheit auf den Preis des antiquarischen Werkes Einfluß haben. So hatten wir im Zeitraum einer knappen Stunde einen Einblick in die verschiedenen Geschäftsbegebenheiten eines wissen schaftlichen Antiquariats. Der in angenehm wirkendem Plauder ton gehaltene Vortrag fand lebhaften Beifall. Den vom Vor- sitzenden an Herrn Junk gerichteten Dankesworten schloß sich die Versammlung gern an. Rübner. Ortsgruppe Berlin der Allgemeinen Bereinigung Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen. — Am Freitag, den 16. April, abends 9 Uhr wird Herr Maurice Baron von Komorowicz im großen Saale des »Wilhelmshof« in Berlin, Anhaltstraße 15, unter dem Titel 'Ins Innere Afrikas« einen durch Lichtbilder ver anschaulichten Vortrag halten, zu dem wir Kollegen und Damen- und Herren-Gäste freundlich einladen. Schon einmal hatten wir Gelegenheit, Herrn Baron von Komorowicz auf seine» hoch interessanten Reisen »Quer durch Island« zu begleiten. Diesmal werden wir mit dem kühnen Forscher und Gelehrten in die Ge heimnisse des »dunkelsten Erdteils« eindringen. Ein schöner Abend ist uns sicher. Am Dienstag, den 20. April, findet die Besichtigung der Druckerei Ullstein L Co. statt. Die Beteiligung ist nur gegen Ein- * rittskarte gestattet, die auf den Namen des Teilnehmers aus gestellt ist. Die Karten sind bereits gänzlich vergriffen. ' W. Allihn. * Buchhändler und Minister. (Vgl. Nr. 80 d. Bl.) — Die Leser der Personalnachricht unter diesem Titel in Nr. 80 des Börsenblatts dürfte es interessieren, daß eine Abbildung der dem neuernannten Minister für Island Björn Jönsson gehörigen Buchhandlung in Reykjawik in dem kürzlich erschienenen Buch: »M. von Komorowicz, Quer durch Island« (Verlag der Schiller- Buchhandlung in Charlottenburg) sich befindet. » Reue Bücher, Kataloge »sw., sitr^ Büchhäiidler: eonskilllu LU ^ribiinL^ ?. I,. ^ Llussö, Doetsur 6U Zroid, fürs, ot cl'g,ut,l68. 8". 256 8. 4678 I^in. — V6r8t,6iA6runA von, 16.—24. ^pril 1909 durob Van 8tc>okuin'8 ^ntiquariaat.
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