4430 Börsenblatt s,d.DtIchn.Buchhan!>-l, Fertige Bücher. 4k 83, 13. April 190g. Verlag von Emil Aoth in Gießen Schuttes Zusnuureututes Meurstzvenruevk Soeben erschien die 5 t« von: T Or. Friedrich vsn Schulte, L.Mp ^cbei»rcvinner»r»»gen Mein wirken als Rechtslehrer, mein Anteil an der Politik in Rirche und Staat. III. Band Geschichtliche, sszialc, pslitisehe und Hissv«vhisehe LssayS. Mit dein Porträt des Verfassers in Heliogravüre. 22 Bogen grotz-8". Elegant broschiert M. S.— ord., M. 4.20 netto, M. 4.— bar. In Driginalband M. 7.50 ord., M. 5.25 netto, M. 5. !H Im vorigen Jahre erschienen: Bd I tehei»senil»«»eviliisei«. 4. Auflage. Bd II rlinehenpslitische 7lu-s«tzs Z. Auflage. Ft4»»«ks»»»tt«r Z«it»«ng. 4- April 1909. 53. Iahrg. No. 9.: bar. — Freiexple. in Rechnung (3/(2, gegen bar ((/(O. Broschiert M. 8.— ord., M. 5.60 netto, M. 5.35 bar. Gebunden M. so.— ord., N. 7.— netto, M. 6.67 bar. Broschiert M. 6.— ord., M. -.20 netto, M. 4.— bar. Gebunden M. 7.50 ord., M. 5.25 netto, M. 5.— bar. Der erste Band der Schulte'schen Lebenserinnerungsn ist von mir im „Literaturblatt" der Nr. 3( ( der „Frankfurter Zeitung" vom 8. November (908 besprochen worden. Die beiden jetzt vorliegenden Bände enthalten nicht Memoiren, nicht Lebenserinnerungen im eigentlichen Sinn des Morts. Um ihren Tharakter zu bestimmen, muß man sich an die Untertitel halten. In den „Kirchenpolitischen Aufsätzen" hat Schulte die Artikel neu veröffentlicht, die er in den Jahren (874 bis (886 für dis „Kölnische Zeitung" (also anonym) schrieb, um durch sie auf die Regierung zu wirken und in der Öffentlichkeit Verständnis für Mesen, Wirken und Macht des Ultramontanismus zu wecken. Es ist bekannt, daß seine Bemühungen vergeblich blieben. Viel leicht findet er jetzt, nachdem der Schaden geschehen ist, ein geneigteres Dhr, wenn nicht bei der Regierung, so doch bei denen, die die Zukunft im Auge haben. Ich halte den Abdruck der gut und klar geschriebenen Artikel für sehr verdienstlich und ihr genaues Studium für jeden, der sich mit der Geschichte jener Jahre befaßt, für un entbehrlich. Aufsätze wie „Die preußische Kirchenpolilik" (4), „Der staatliche Kampf mit dein Ultramontanismus in Preußen" (ff), „Zur neueren Geschichte des Ultra montanismus" ((6), „Zur Entstehungsgeschichte des deutschen Ultramontanismus" ((7), „Die Stellung der Staaten zum künftigen /damals Leo XIII.) Papste" (2(), vor allem „Das kirchenpolitische System des Ultra montanismus" ((9) und „Dis Aufgabe der staatlichen Kirchenpolitik" (26) find wahrlich nicht für den Augen blick geschrieben, sondern haben bleibenden Wert für den Historiker und den Politiker. Sie aus den anderen heraus zuheben erscheint aber beinahe als ein Unrecht gegenüber diesen, in denen das Thema in immer neuen Variationen (Grden und Kongregationen; Sukkursalpfarrer; Volks- schulunterricht durch Grdenspersonen; Staat und Bischöfe usw.) stets mit der gleichen Sachkunde erörtert wird. Schulte ließ einmal im Gespräch mit Bismarck die Bemerkung fallen: „Den Ultramontanismus kann man in einigen Jahren kaput machen". „Wie denn?" meinte Bismarck. „Ls hilft nichts, daß ich das sage; Sie tun doch nicht was nötig ist," war die Antwort (II (73 ff.). Angesichts der ungeheuren Entwickelung des Ultramontanis mus in den seit jener Zeit verstrichenen Jahrzehnten ist es selbstverständlich müßig, Betrachtungen darüber anzustellen, ob mit demSchulteschenRezept (rücksichtsloseFestigkeit gegen über Rom, politisch und kirchenpolitisch; kein Dreinreden in die inneren Verhältnisse der katholischen Kirche) der Erfolg zu erzielen gewesen wäre. Aber mit den prinzipiellen Ge sichtspunkten, die Schulte besonders in dem obengenannten Aufsatz (26) zusammengestellt hat, würden sich alle ausein andersetzen müssen, die für die Zukunft Fruchtbares leisten wollen. Nicht ohne Interesse ist, daß man als Verfasser dieses Aufsatzes bei seinemErscheinenHeinrich vonSybelund hinter ihm den Reichskanzler vermutete, was Sybel in formeller Er klärung in der „Vossisch. Ztg." richtigzustsllen für nötig hielt. Lin Teil der Aufsätze über „geschichtliche, soziale, politische Gegenstände" ist zuerst in der „Deutschen Revue" erschienen. Die Themata sind: (. Deutsche Nationalzügs im Rechte; 2. Das Kaisertum des Mittelalters nach seiner sozialen und politischen Bedeutung; 3. Der Feudal staat und der moderne Staat; 4. Die Verdienste des Bürger-