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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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4526 Börse,Matt s. d. Drschn kmyhauoeU Nichtamtlicher Teil. .äL 85 15. April 1909. erscheinen zu lassen, der dabei gelegentlich übersieht, daß diese Hefte große Herstellungskosten verursachen, auf die Preise der Schriften usw. geschlagen werden müssen, jedoch vermieden werden könnten, wenn man die Schriften, wie es früher geschehen, in einfachem, sauberem Abdruck vorführte, und es dem Käufer überließe, sich selbst ein Bild von ihrer Anwendungsmöglichkeit bzw. ihrem Werte zu machen. Es würde dies ohne Frage auch weit mehr die allgemeine technische und künstlerische Bildung der Arbeiter fördern, als wenn man ihnen ungezählte Muster blätter vorlegt, die dann meist Männchen auf Männchen nach gebaut werden, denn das ist ja weit bequemer, als das Selbst ersinnen, Selbstschaffen. Kann man also den umfangreichen Proben der Schrift gießereien von einzelnen Schriften, Ornamenten, Vignetten re. nur bedingungsweisen Nutzen zugestehen und Lob spenden, so ist den Proben der chemigraphischen und ähnlichen Anstalten gegen über die Lage eine andere. Bei ihnen bietet jedes Blatt einen eigenen, selbständigen Gegenstand; die vorgeführten Bilder unter scheiden sich voneinander durch Form, Reproduktion, Farbe usw-, die Proben sollen uns die Ergebnisse der verschiedenen Repro duktionsarten klar vorführen und uns so in die Lage versetzen, die für den gerade vorliegenden Bedarf geeignetste auszuwählen und sich über den beabsichtigten Effekt im voraus klar zu werden. Diesen Zweck verfolgt die von der Graphischen Kunstanstalt F. Bruckmann A.-G. in München herausgegebene »Bruckmann- Mappe«, die eine beträchtiche Zahl der verschiedenartigsten Muster bringt, und übrigens von Zeit zu Zeit ergänzt werden soll. Die Sammlung beginnt mit dem phantastischen Bilde Dürers »Ritter, Tod und Teufel« in einfacher Zinkographie; das zweite Blatt aber bildet eine Art Einführung in die modernen Jllustrationsverfahren, denn es zeigt die sechsmalige Reproduktion eines und desselben Buchdruck-Klischees in verschiedenen Raster weiten von 60er bis zu 200er Raster pro gew. Die nächst folgenden Blätter bringen Zinkautothpien ohne und mit einer und zwei Tonplatten, sowie eine prächtige Duplexautotypie; dann folgen vier Blätter Vierfarben - Atzungen (ein alter orientalischer Teppich, nach dem Original direkt ausgenommen, ein Damenbild, ein Tierstück, beide nach Gemälden, und auf einem Doppelblatte ein säulenartiges Glas, das ebenfalls direkt nach dem Original, einem Glase, ausgenommen wurde); hieran schließt sich eine farbige Zinkographie, wie sie namentlich zur Illustration für das frühe Kindesalter beliebt ist. Eine feine Chromotypie (Damenporträt) und eine meisterhafte Autotypie als Mattkunst druck, die man sehr wohl für eine Photogravüre halten könnte, bilden den Schluß der typographischen Abteilung. Das nächste Blatt führt Medaillen und Münzen in ein fachem, nichtsdestoweniger aber feinstem Lichtdruck vor, der das Gepräge der Gegenstände in vollkommener Plastik zeigt; in Duplex-Lichtdruck aber erblicken wir ein altdeutsches Städtebild und in Photographiebraun das Bildnis eines jungen Mannes nach Ferdinand Bol, das lebhaft an die alten Holländer erinnert. Nicht minder ist dies der Fall bei einem Bildnis nach Hans Hol bein d. I., das, gleich den beiden nächstfolgendeu Blättern, in Mezzotinto - Gravüre und Druck ausgeführt ist. Alle drei Blätter sollen uns durch ihre Darstellungen auch ihre viel seitige Verwendbarkeit vorführen: das eine, ein Porträt im Jnnenraum, das zweite zwei Landschaften (eine aus Nürnberg und der Dürensee mit dem Monte Cristallo), das dritte das Innere eines Kruppschen Eisenwalzwerkes, alles Darstellungen, die das feinste wissenschaftliche und Prachtwerk oder die Wände eines Kunstsalons schmücken würden. Den Schluß bildet ein Porträt in Schabmanier (Kupferdruck) nach einem russischen Ori ginal, — ein Blatt, nicht minder vollendet schön als alle anderen Blätter der »Bruckmann-Mappe«, die einen trefflichen Führer und Berater des Verlegers und einen Schatz für jeden Sammler bildet. Man kann sie nur mit Freude und Befriedigung über den heutigen hohen Stand der Neproduktionskunst und -Technik durchblättern. Theod. Goebel. Kunstausstellung in Wien. — Uber die internationale »Kunstschau 1909« in Wien, deren Eröffnung bevorsteht, wird in der »Neuen Freien Presse« (Wien) folgendes mitgeteilt: Ende dieses Monats öffnet die »Kunstschau« wieder ihre Pforten Eine große internationale Ausstellung, die alle Gebiete der Kunst und des Kunstgewerbes umfassen wird und zu der alle Vorbereitungen bereits getroffen sind, wird veranstaltet werden. Von auswärtigen Künstlern werden vertreten sein die Franzosen, denen zwei große Säle zur Verfügung gestellt sind, darunter besonders interessant ein Saal mit Werken von Vincent Van Gogh, ferner sandten Arbeiten Bonnard, Vaillard Matisse, Maurice Denis, Puy, Vallodon, Guerin, Flandrin, Valtat u. a. m. Von deutschen Künstlern werden unter anderen ausstellen: Liebermann, Kalck- reuth, Slevogt, Korinth und Walser. Ein großer Plastikensaal wird eingerichtet werden mit Werken von Metzner, von Max Klinger, von Hugo Lederer, dem Schöpfer des Hamburger Bismarck-Denkmals, von den Schweizern Haller und Hötger. Die Klimt-Gruppe wird mit einer Reihe von Arbeiten vertreten sein. Gustav Klimts Werke füllen einen eigenen Saal. Klimt wird hauptsächlich Landschaften vom Atterfee ausstellen, die er im vergangenen Sommer gemalt hat. Moll bringt Stilleben und Interieurs. Ferner werden mit ihren Werken vertreten sein: Orlik, Kurzweil, List, Blauensteiner und andere. Ein eigener Saal ist polnischen Malern gewidmet. Ein großer Raum wird dem Kunstgewerbe reserviert werden. Die Wiener, Berliner, Münchener Werkstätten und die Nymphen burger Porzellanmanufaktur in München mit großen Figuren vom Bildhauer Wackerle werden ihre Erzeugnisse zeigen. Ferner wird englisches Kunstgewerbe zu sehen sein mit Arbeiten von Ashbee, Voysey, Mackintosh, Walton, Wilson u. a. m. Leo Tolstoj über Bücher für das Bolt. — Eine Volks bildungsgesellschaft, die in der Stadt Jaroslaw eine L.Tolstojs Namen tragende Volksbibliothek einrichten will, hat den greisen Schrift steller ersucht, anzugeben, welche Bücher seiner Ansicht nach an geschafft werden müßten. In seiner Antwort sagt Tolstoj, die nützlichsten Bücher für die Arbeiterbevölkerung, insbesondere für die Entwicklung der Jugend, seien solche, die den Leser mit den sittlichen Lehren älterer wie auch jüngerer Völker und Religionen (dem Buddhismus, Brahmanismus; der griechischen und römischen Philosophie; den verschiedenen christlichen Sekten und Lehren, dem Mohammedanismus) vertraut machen, desgleichen die religiös sittlichen Schriften der hervorragenden Denker aller Völker. So dann empfiehlt er geographische Bücher und vorzugsweise Sitten- und Lebensschilderungen aus verschiedenen Ländern. Denn auch solche Bücher wirken nach Tolstojs Ansicht mit zur Befreiung der Menschen von vorgefaßten Meinungen und falschen Vorurteilen. G. Bargum. * Franz Bossong (»Hux ttvres etrsugers) in Paris. — In Nr. 14 der »LidlioArapbie äe 1a k'ianee« vom 2. April 1909 zeigt die Firma Boyveau L Chevillet in Paris, 22, Rue de la Banque, an, daß sie am 23. März d. I. in öffentlicher Ver steigerung das Lager der dortigen Buchhandlung »^.ux livres etran^ers« <F. Bossong), 13, Rue Jacob, erworben habe. Wie uns hierzu mitgeteilt wird, hat Herr Franz Bossong gegen Ende Januar Paris verlassen. Wie wir weiter hören, lebt er zurzeit in Wiesbaden. Die Versteigerung erfolgte von Gerichts wegen und soll einschließlich der Ladeneinrichtung ungefähr 600 Frcs. ergeben haben. Die Angelegenheit dürfte manchen deutschen Verleger interessieren. Red. " Archäologen - Kongreß. Der Archäologen-Kongreß in Kairo ist am 10. d. M. durch den Khedive eröffnet worden. Es sind 800 Teilnehmer erschienen. Personalnachrichten. Ordensauszeichnung. — Dem Verlagsbuchhändler Herrn Raimund Giesecke in Leipzig (in Firma: Giesecke L Devrient) ist von Seiner Majestät dem König von Preußen der Königliche Kronenorden dritter Klasse verliehen worden. * Gestorben: am 12. April im einundvierzigsten Lebensjahre nach langem und schwerem Leiden der Buchhändler Herr Georg Huber, seit 1898, nach vorgängiger mehrjähriger Geschäftsleitung als Prokurist, Inhaber der altangesehenen Firma Lamport L Comp., Buchhandlung und Antiquariat in Augsburg.
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