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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 97, 29. April 1909. Nichtamtlicher Teil. BAricitlilan j. d. Tychn. Buchhandel. 5163 Gesellschaft berechtigt. Geschäftsführer sind Peter Weishaupt, Kaufmann zu Aachen, und Fritz Beissel, Kaufmann zu Aachen. Die Gesellschafter Hellemanns nnd Weishaupt bringen in die Gesellschaft ein das von ihnen unter der Firma »Gebrüder Driessen« zu Aachen betriebene Druckereigeschäft nebst Kunst anstalt mit allen Aktiven und Passiven zum Werte von 73674,88 Auf diesen Ubernahmepreis sind dem Gesellschafter Hellemanns 29 674,88 ^ spätestens am 15. April 1909 auszuzahlen. Von dem Restbetrag von 44 000^ übernimmt der Gesellschafter Hellemanns 36 000 der Gesellschafter Weishaupt 8000 ^ als Stammein lage. Die Stammeinlage des Gesellschafters Beissel in Höhe von 40 000 ist von diesem in bar zu leisten. Aachen, den 22. April 1909. (gez.) Kgl. Amtsgericht. Abt. 5. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 97 vom 26. April 1909.) Fortschritt-Verlag, G. m. b. H. in München. — Handels- Fortschritt-Verlag Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: München. Der Gesellschaftsvertrag ist am 15. April 1909 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist der Druck, Verlag und Vertrieb von Zeitungen, Zeitschriften und Druck schriften aller Art und die Beteiligung an gleichartigen Unter nehmungen. Stammkapital 28000^. Sacheinlage : Die Gesellschafter I)r. Ernst Rehm, dir. Arzt, und Georg Callwey, Verlags buchhändler, beide in München, legen das ihnen gemeinschaftlich zustehende Verlagsrecht für das liberale Wochenblatt »Fortschritt« zum Annahmewerte von 21000 ^ auf das Stammkapital ein. Geschäftsführer: Wilhelm Levinger, Rechtsanwalt, und Franz Wilhelm Walter, Kaufmann, beide in München. Sind zwei Geschäftsführer vorhanden, so wird die Gesellschaft durch diese beiden, oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Die Bekanntmachungen der Ge sellschaft erfolgen in dem Wochenblatte »Fortschritt« und, falls dieses nicht mehr erscheint, in den Münchner Neuesten Nachrichten. München, den 24. April 1909. (gez.) K. Amtsgericht München 1. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 98 vom 27. April 1909.) Ein neues graphisches Muster- und Meisterbuch. — Seit vor zwei Jahren die berühmte Petersburger Firma Golike L Will borg die graphische Welt in Erstaunen setzte und zu Bewunde rung hinriß durch ihr großartiges Album von künstlerischer photo-mechanischer Reproduktion, hat sich diese zu immer höherer Vollendung entwickelt, und verschiedene sie pflegende deutsche Anstalten haben Proben- und Mustermappen geschaffen; auch die wunderbare Lumieretechnik hat sich weiter ausgebildet und aus ihrem anfänglich engbegrenzten Formate sind namhafte Ver größerungen (es liegen mir solche der Graphischen Kunstanstalt von JoHs. Hamböck in München vor in Formaten von 22^«:28'/, nnd 26:39 ein) hervorgegangen, welche von der überraschenden Entwicklung dieser von der genannten Kunststätte zuerst in Deutsch land eingcführten Kunsttechnik, deren Aufnahmen sich für Farben druck wie für Schwarzdruck direkt verarbeiten lassen, Zeugnis ablegen. Unter den in letzter Zeit von chemigraphischen Anstalten ver sandten Proben - Mappen gebührt der Firma Meisenbach Riffarth L Co. in München, Berlin und Leipzig unbestreitbar der erste Rang, sowohl in bezug auf Reichhaltigkeit und Viel seitigkeit, wie auf Schönheit und Vollendung des darin Ge botenen. Ein von einem prächtig gedruckten, durch braunen Aufdruck gedämpften Goldrahmen umschlossenes Geleitwort sagt uns, daß die Firma durch den Inhalt der Mappe von ihrer Leistungsfähigkeit auf verschiedenen Gebieten der modernen Reproduktionstechniken Zeugnis geben, zugleich aber auch Hin weisen wolle in einzelnen Beispielen auf die Verwendbarkeit der letzteren im Dienste der gesamten Kultur, für die das Bild in seiner unendlichen Mannigfaltigkeit ein Hilfsmittel ersten Ranges geworden ist. Und diese ihre Absicht durchzuführen, ist der Firma Meisenbach, Risfarth L Co. durch ihre künstlerischen Reproduktionen in glän zendster Weise gelungen, wie man bei näherem Eingehen auf den Inhalt der Mappe mühelos finden wird. Eine Strichätzung nach einer figurenreichen Federzeichnung von H. Vogel sei als erstes der 35:48 ein haltenden Blätter ge nannt; zwei weitere Strichätzungen mit gekörnter wasserblauer Tonplatte, ebenfalls nach Federzeichnungen, bilden die Einleitung zu diesem Wundergarten der photomechanischen Kunst. Die Autotypie ist zahl- und abwechslungsreich vertreten. Ein Saal in dem seiner feinen Rokoko-Architektur wegen berühmten Schlosse zu Bruchsal; eine Zinkautotypie mit Tonplatte nach einem Öl gemälde, eine zweite mit zwei Tonplatten, die eine als farbige Teilplatte; zwei Duplex-Autotypien, nach Aquarell- und nach Tuschzeichnung, eine Zinkautotypie in Kornmanier reihen sich an. Diesen meist künstlerische Sujets reproduzierenden Blättern folgen zur Veranschaulichung der allseitigen Verwendbarkeit eine Kupfer- Autotypie mit Tonplatte und Maschinen-Darstellungen und eine gleiche mit anatomischen Sujets nach Tuschzeichnungen in ein fachem und Duplexdruck; ferner drei Kupferautotypien nach Photo graphien, zwei davon landschaftlichen Charakters und ein Jagd stück. Alle diese Blätter sind in der Wiedergabe der dargestellten Sujets hinsichtlich ihrer malerischen Auffassung, ihrer kunsttechnischen Ausführung in bezug auf Atzung und Druck, von tadelloser Voll endung und einer Meisterschaft, die man nur bewundern kann. Das Gleiche gilt übrigens von allen Blättern der Mappe, was wir hier, um Wiederholungen zu vermeiden und um nicht immer in Superlativen reden zu müssen, für alle folgenden Tafeln feststellen wollen. Zehn Blätter bringen Vierfarben-Atzungen. Das erste, in kombiniertem Verfahren nach einer farbigen Tuschzeichnung her gestellt, ist in Plakatstil ausgeführt; das zweite bringt vier feine Ansichtspostkarten nach Aquarellen und Ölgemälden in ernsterer und Freilicht-Auffassung; das dritte führt uns Rembrandts Selbstporträt in erstaunlicher Originaltreue vor. Ein reizendes junges Mädchen mit lieblicher, und ein Bischof mit strenger Miene, beide nach Ölgemälden, folgen; eine von Poesie durchhauchte winterliche Waldlandschaft nach Ölbild und ein Blumenstillleben, ebenfalls nach Ol-Original, schließen sich ihnen in reicher Abwechslung des Gegenstandes und der Ausführung an; dann aber kommen zwei Sanatogen-Reklamebilder nach farbigen Tuschzeichnungen und ein Blatt mit buntfarbigen Gegenständen der Herrengarderobe nach direkten Naturaufnahmen in fast greifbarer N atürlichkeit Die letzte der Vierfarben-Atzungen reproduziert ein spanisches Ölbild, eine malerische lichterfüllte Landschaft mit Tierstaffage von entzückender Schönheit und Naturtreue. Die nächsten drei Tafeln führen uns Proben eines neuen Verfahrens vor, das als Heliotint bezeichnet wird. Nach dem Aussehen der dem Kupferdruck ähnelnden Drucke zu schließen, scheint es auf Prinzipien zu beruhen, wie sie in der Rembrandt Gravüre oder im Jntaglio verwertet sind. Der dabei in An wendung kommende Raster ist von außerordentlicher Feinheit und selbst mit starker Vergrößerung nur an einzelnen Stellen zu entdecken, in der Hauptsache aber scheint er durch Anwendung flüssiger Farben verwischt zu sein. Der Gesamteindruck der Bilder ist ein in jeder Hinsicht vollendet künstlerischer. Um die freie Ver wendbarkeit des Verfahrens zu zeigen, führt uns eins der Blätter die Reproduktion eines Ölgemäldes, des »Alten Trinkers«, von G Metsu vor; auf dem zweiten wird unsdas Innere einer.Maschinen- fabrik nach einer photographischen Originalaufnahme in großer Schärfe aller Gegenstände geboten, und auf dem dritten erhalten wir Außen- und Innenansichten des großen Berliner Wein- Hauses »Rheingold«, gedruckt, der Architektur entsprechend, in bläulich-grauem Ton. Den Schluß der Mappe bilden drei Blätter in Photogravüre, der höchsten Stufe pbotomechanischer Kunst. Das eine zeigt in warmem Braun eine Birkenallee auf einsamer Heide, mit wunder barer Perspektive, das andere reproduziert das Van Dycksche jugendliche Brautpaar, Prinz Wilhelm II. von Oranien und seine Braut, und auf dem dritten, »Heimwärts« benannten erblicken wir ein Schiff mit vollen Segeln auf bewegter, an felsiger Küste brandender See, ein durch einmaligen farbigen Druck her gestelltes stimmungsvolles, prächtiges Bild, das durch Gegenstand und seine so äußerst schwierige, aber meisterhafte Ausführung in gleicher Weise fesselt. I'inie eorooa>t 0PU8, könnte man hiervon mit vollem Rechte sagen, wenn es denkbar wäre, daß man ein Werk, welches selbst eine Krone ist, krönen könnte. Eine Bekrönung aber bildet diese monu mentale Mappe der Firma Meisenbach Riffarth L Co. 671*
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