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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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97, 29. April 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 5165 verschiedenen Fonds mit einem Uberschuß von 22 400 abschloß. Das gesamte Vermögen der Anstalt beträgt zurzeit 1 700 000 Günstig ist das Verhältnis — 47 Prozent — der Reserven zu den rechnerischen Verpflichtungen. Der Bericht, der außer den Rech nungsabschlüssen eingehende Ausführungen des Vorstands und Aufsichtsrats und ein Gutachten des Versicherungstechnikers Pro fessor Or. Wolf in Leipzig enthält, kann, wie die übrigen Druck sachen der Anstalt, jederzeit kostenlos vom Bureau der Anstalt, München, Max Joseph straße 1/0, bezogen werden. * Ne«e Bücher, Kataloge «s*. für Bxchhandler: soüiepte cker Uekormat-iov. Dieser Katalog wird schon deshalb die Aufmerksamkeit der Berufsgenossen im Antiquariat auf sich ziehen, weil er eine Büchersammlung aus dem Privatbesitz des 1905 verstorbenen Leipziger Buchhändlers Felix Oswald Weigel verzeichnet. Eine Vorrede von 4 Seiten unterrichtet über Sammler neigungen des Verstorbenen, seinen im Buchhandel wohl- bekannten Vater Theodor Oswald Weigel und über das Zustandekommen der jetzt zum Verkauf gestellten »LoUsotio Wei^eliang.«. Diese verdankt ihre Entstehung dem von Felix Oswald Weigel, dessen wohlgelungenes Porträt dem Katalog bei gefügt ist, lange Jahre gehegten Plan, den »'l?b63aai-u3 libeUoruw lli8toriaiu rstorroatiouie illu8t,rant,ium«, von Arnold Kuczynski 1870 bearbeitet und von T. O. Weigel, dem Vater des Heim gegangenen, 1874 durch ein Supplement vervollständigt, noch mals in neuer Bearbeitung erscheinen zu lassen. Die auf reibende Tätigkeit als rastloser Leiter eines angesehenen wissenschaftlichen Antiquariats, dessen Besitzer er nahezu ein Vierteljahrhundert gewesen ist, hat ihm leider nicht die nötige Muße gelassen, sein Vorhaben zu vollenden. Der Plan des Heimgegangenen ging, wie das Vorwort sagt, dahin, wenn nicht mehr, so doch mindestens die im »'l?b68Luru8« verzeich nten Schätze wieder zu vereinen und bibliographisch genau und ausführlich zu verzeichnen, um Material für eine Biblio graphie des Reformationszeitalters zusammenzutragen und ein buchhändlerisches Handbuch für die Bearbeitung der Literatur der interessantesten Periode der deutschen Geschichte und Literatur zu schaffen. Aller Buchmacherei abgeneigt, wollte der Verstorbene das Handbuch nur auf Grund ein gehender Bearbeitung nach den Originalen geschrieben haben und hat sich allen Vorschlägen, die Kompilation unter Zuhilfe nahme eines umfangreichen Zettelmaterials und einer un gewöhnlich reichhaltigen Katalogsammlung gerade auf diesem Gebiete vorzunehmen, ablehnend gegenüber verhalten. Wie schon angedeutet, haben aber die täglichen Pflichten und Sorgen den Verstorbenen von seinem Ziel zu sehr ab geleitet, so daß der vorliegende Katalog keine vollständige Sammlung zeigen kann, sondern nur als Nachtrag zu Kuczynskis ll'bs3Luru8 und der bekannten (auch von der Firma Oswald Weigel auf den Markt gebrachten) Bibliothek Knaake betrachtet werden kann. Immerhin bietet der Katalog dem Forscher und Sammler viele überaus wertvolle Werke. Die Aufführung der reichhaltigen Schätze erfolgte in einem Alphabet unter Zusammenfassung von Titeln unter besonderen Stichworten, wie Antichrist, Calvinismus, Concilium Triden- tinum, Hugenotten usw. Es ist ein wertvoller Katalog, der auch in die Handbibliothek des Antiquars gehört. Personalnachrichten. Aus Amerika. — Ein Neutertelegramm aus New Hork meldet den Tod des Verlagsbuchhändlers P eter Fenelon Collier, des Gründers und Verlegers von »Collier's Magazine«. Der Verstorbene war irländischer Abkunft, kam aber schon mit 17 Jahren nach Amerika. Er wurde zuerst bescheidener An gestellter in einem Geschäft in Dayton in Ohio, wandte sich aber dann, nachdem er in einem katholischen Seminar seine Bildung erweitert hatte, als Verkäufer eines New Porker Verlagshauses dem Buchhandelsgewerbe zu, um sich nach einiger Zeit, zunächst Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. mit geringem und größtenteils geliehenem Kapital, selbständig zu machen. Er hatte mit seinem Unternehmen Erfolg, der ihm auch treu blieb, als er die seinen Namen führende Wochenschrift gründete, die ihm ein großes Vermögen einbrachte. Collier er reichte ein Alter von 60 Jahren. Am 15. März starb, wie »kubl^de^Wsskl^« mitteilt, in Brooklyn einer der bekanntesten Büchersammler Amerikas, August Toedte- berg. Geboren in Hameln i. W. am 24. April 1826, kam Tvedteberg im Jahre 1844 nach den Vereinigten Staaten und wandte sich hier dem Studium der Rechtswissenschaft zu. Seine Vorliebe für alte Bücher und Bilder machte sich schon früh bemerklich, besonders zog auch seine Sammlung von Briefen und wohlhabender amerikanischer Sammler auf den jungen Studenten, die ihn baten, ähnliche Sammlungen für sie anzulegen, und so konnte Tvedteberg schon nach kurzer Zeit die Jurisprudenz auf geben, um sich ganz dem Sammlerberuf zu widmen. Als Tvedteberg vor einigen Jahren seine aus mehr als hundert tausend Briefen, Bildern, alten Drucken und sonstigen Kost barkeiten bestehende Sammlung versteigern ließ, kamen Käufer aus ganz Amerika und selbst Europa zusammen, und es wurde eine sehr erhebliche Gesamtsumme erzielt. Am selben Tage starb in Brooklyn John Conrad Richard, der auch in Deutschland wohlbekannte Geschäftsleiter und europäische Einkäufer der ^.moriean t§6>v3 Richard war vor etwa 75 Jahren in Nürnberg geboren und kam im Alter von 17 Jahren nach Amerika, wo er zuerst als Verkäufer der La^le ?oneil 6owpan^, dann als Teilhaber der Firma Jhlfelder, Richard und Cie. tätig war, von der aus er im Jahre 1872 als Leiter der Stationery-Abteilung bei der ^merieau Nsw8 6omx>s,n^ eintrat. Er fuhr in dieser Eigenschaft mehr als vierzigmal über den Ozean A. T. Ssuworin. — Der Besitzer einer der größten Ver lags- und Sortimentsbuchhandlungen Rußlands, der bekannte Herausgeber der verbreitetsten und maßgebendsten russischen Zeitung ^Vrsu^a«, Alexej Ssergejewitsch Ssuworin, kann in diesem Jahre auf eine fünfzigjährige schriftstellerische Tätigkeit zurückblicken. Neben dem vor zwölf Jahren verstorbenen Herausgeber der »Uo8konHlr^g. V7j6ckomo8ti« M. Katkow muß Ssuworin als der erfolgreichste Journalist Rußlands bezeichnet werden, und da er sich auch als Buchhändler und Verleger ver dient gemacht hat und sich sehr großer Erfolge rühmen kann, so glauben wir bei diesem Anlaß seiner auch hier gedenken zu dürfen. Ssuworin wurde 1834 in einem Dorfe des Gouvernements Woronesch geboren; sein Vater war Bauer, brachte es aber im Militärdienste bis zum Hauptmann. Der Sohn erhielt den ersten Unterricht in einer Militärlehranstalt, verließ aber die militärische Laufbahn sehr bald und wurde Schullehrer. Seit 1858 begann er Übersetzungen und kleine Artikel in Zeitungen zu veröffent lichen; seine Korrespondenzen aus Woronesch erregten die Auf merksamkeit der Gräfin Salias, die in Moskau eine Zeitschrift herausgab; sie veranlaßte ihn, nach Moskau überzusiedeln. Nachdem diese Zeitschrift bald darauf eingegangen war, be arbeitete Ssuworin für die Gesellschaft zur Verbreitung nützlicher Schriften eine Reihe von Volksbüchern und begann in Peters burger Zeitschriften kleine belletristische Artikel zu veröffentlichen. 1863 übersiedelte er nach St. Petersburg, arbeitete dort zuerst an der Zeitung »Der russische Invalide«, wurde dann Sekretär und Hauptmitarbeiter der von V. Korsch redigierten russischen St. Peters burger Zeitung. Er schrieb eine Reihe von Skizzen aus dem russischen Gesellschaftsleben, die später gesammelt und veröffent licht, dann aber zur Verbrennung verurteilt wurden. Ihr Ver fasser mußte eine dreiwöchige Haft über sich ergehen lassen. Seine unter dem Pseudonym »Ein Unbekannter« in der St. Petersburger Zeitung veröffentlichten Sonntagsfeuilletons offenbarten ein glänzendes Talent und machten ihn als Tages schriftsteller sehr bekannt und beliebt. Diese Arbeiten gehörten damals zu den besten politischen Pamphleten. Ihr Verfasser scheute sich nicht, hochstehende Personen, namentlich aber die Re präsentanten der reaktionären Journalistik, Katkow, Skarjätin, Fürst Meschtscherskij und andere in schärfster Weise anzugreifen. Ihn selbst zählte man damals zur gemäßigt-liberalen Partei der Westlinge; er verteidigte die weitestgehenden politischen Freiheiten 672
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