Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1923

^ <1, 17. Februar 1S23. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dttchn. Buchhandel. täglichen weit hiuausgehende Bildcrkakaloge nach den Originalen in- nnd ausländischer Künstler zusammcngestellt. Bei diesen Verzeichnissen sind in einer nahezu verschwenderischen Fälle verkleinerte Nachbildun gen von Werken znm größten Teil wohlbekannter Künstler wiederge- gcbcn, die in dem Verlag obengenannter Firma erschienen sind. Trotz unserer jetzigen schwierigen Zeit ist — ganz abgesehen von den überaus hohen Herstellungskosten — keine Mühe gescheut worden bei der Aus gabe dieser umfangreichen, gediegenen Kataloge. Zwischen den Bildern verstreut sind auf die Bildmotivc und die Künstler passende Aus sprüche von Dichtern und Denkern abgedrnckt. Außerdem haben nam hafte Knnstgelehrte und -Schriftsteller Aufsätze, die sich mit den in den vorliegenden Katalogen aufgeftthrten Künstlern und ihren Werken be fassen, beigesteuert. Bei allen Bildprobcn, die durchgehend in vor bildlicher Weise wiedergegeben sind, ist die Bildbeschriftung in deut scher und französischer Sprache angeführt. Außerdem ist die Rcproduk- tibnsart sowie die Bildgröße ohne Plätten- und Papierrand in Zenti metern (Höhe mal Breite) angegeben. Mehr als siebenhundert verkleinerte Abbildungen öon Darstellun gen aller Art bietet der über dreihundert Seiten starke, in neuer Auf lage vorliegende Kunstverlagskatalog »Das Bild als Wand schmuck«. Neben einer stattlichen Reihe moderner Künstler finden wir ältere deutsche, wie auch flämische, Holländische und italienische Meister reproduziert. Außer figürlichen Bildmiedergaben aller Art wechseln religiöse Darstellungen mit Blumen und Früchte-Stillebeu ab. Neben Landschaften und Stäöte-Ansichten sind Seestückc stark vertreten. Bildnisse, Tier- und Jagdbilder, sowie eine An zahl Bilder aus der Gruppe Sport und Spiel erhöhen die Reichhaltigkeit des Katalogs. Die verschiedenste Art der Re produktionstechniken der einzelnen Kunstblätter ist aus dem sehr ge schickt zusammengestellten Verzeichnis zu ersehen. Neben Bildern in Kupferätzung (Originalfarben-Handkupfer, sowie ein- und mehrfarbigem Handkupfer) stehen Reproduktionen in Kupfertiefdruck. Ein- und mehr farbige Lithographie ist neben Farben-Lichtdruck (Offsetdruck) ver treten, während der Drei- und Vierfarbendruck ebenfalls zur Geltung kommt. Der Kunsthistoriker Professor Vr. Paul Schnbriug-Hannover gibt in dem vorliegenden Verzeichnis eine bemerkenswerte Einleitung zu dem Thema »Wandschmuck«. Arthur Dobski widmet seine Be trachtung dem künstlerischen Schassen und Wirken Fritz Boehles. Bio graphische Skizzen u. a. erhöhen den Reiz, den dieser Katalog dem Be nutzer bietet. Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis ist nach den Stich worten der Bilöertitel unter Beifügung der betreffenden Künstler- Namen abecelich geordnet. Ein ausführliches nach Künstlern geord netes Preisverzeichnis zur Errechnung der jeiveiligen Ladenpreise bildet den Schluß. Letztere ergeben sich aus der Vervielfachung der Grund zahlen mit der jeweils geltenden Schlüsselzahl der Vereinigung der Kunstverleger. Uber die Neuerscheinungen des Jahres 1921/22 berichtet das mehr als zweihundert Seiten starke Verzeichnis »Graphik moderner K ü n st l e r«. Diese jetzt vorliegende Zusammenstellung ist ein bilder reicher Nachtrag mit etwa 400 Abbildungen zu dem Hanpt-Verlags- katalog. (Vgl. Bdl. 1921, Nr. 173.) Eine große Anzahl von Bild werken verschiedenster Technik, wie Kupferstiche, Kupfertiefdrücke, ciu- und mehrfarbige Radierungen, Blätter der Schabkunst, kalte Nadel- Arbeiten, Farbenholzschnitte usw., bietet eine reiche Auswahl. Zwei lesenswerte Abhandlungen des Berliner Professors vr. Hans Mackowsky von der National-Galcrie behandeln Börner-Tizians Himmlische und irdische Liebe und das in der Dresdner Galerie befindliche Original der Venns des» Giorgione. Knapp und klar skizziert der Münchener Kunstschriftsteller Richard Braungart eine Anzahl Künstler, wie z. B. Ottohans Beier, Werner E. A. Hoffmann, Martin Philipp m a. Ter Berliner Knnstgeschichtlcr Franz Scrvacs befaßt sich in einer flotten Abhandlung ausführlich mit den Original-Radierungen deS jungen Künstlers Friedrich Maron, eines beachtenswerten Talentes. Ein abcceliches Inhaltsverzeichnis führt L»ie Bildtitel und die Namen der Künstler auf elf doppelspaltigcn Seilen auf. Den Schluß bildet auch hier ein Preisverzeichnis, nach dem der Verkaufspreis ebenfalls durch Vervielfachen der Grundzahl mit der jeweils geltenden Schlüsselzahl der Kunstvcrleger-Vereinigung gewonnen wird. Dies Preisverzeich nis ist auch gleichzeitig ein nach Künstlern geordnetes Register zu dem großen Gesamt-Verlagskatalog. L. Sch. Mine Mitteilungen. Die neue Schlüsselzahl. — Infolge der weitere» Steigerung der Papierprcise um 33-4"/» Anfang des Monats und der jetzt bekannt- gegebenen Erhöhung des Buchdrucker- und Buchbindcrtarifs um 75»/, ist eine entsprechende Ausglcickuug der Schlüsselzahl des Buchhandels unumgänglich. Sie hat deshalb um rund 43»/„ auf 2099 erhöht werden müssen. Auf dem B e st c l l z e t te I b o g e n der heutigen Nummer be findet sich wieder eine neue Tabelle mlt der vom 19. Februar an gültigen Schlüsselzahl 2999. llm die Tabelle allgemein anwendbar zu »lachen, lst auf Wunsch weiter Rltglicdcrkreisc auch diesmal ein Teucrungszuschlag nicht eingerechnet worden. In der heutigen Tabelle ist auch bei den ErgcbniSzahlcn wieder etwas mehr Raum gelassen worden, so daß jeder Sortimenter darunter die Zahlen einschließlich Sortimcnlcrteuerungszuschlag clnschrciben kann. Bestellungen auf fortlaufende Lieferung von Sonderdrucken der künftigen Tabellen (Barprcis: Grundzahl — 91X Schlz. d. B.-V.) sind an den Verlag des Börsenverelns zu richten, wozu sich die Herren Sortimenter des der heutigen Nummer beigefliglcn Bestellzettels bediene» wollen. Die' bisherig- Entwicklung der Schlüsselzahl ist aus folgender Tabelle zu ersehen: Schlüsselzahl S9 mit Wirkung vom 13. September 1922 <Bbl, L14.j 80 „ „ 28. „ „ ( „ 22g. > „ 110 „ „ 15. Oktober „ ( „ 239.) „ IVO „ 26. ,/ „ ( „ 259.) „ 210 „ „ 6. November „ ( „ 259.j „ 300 „ „ 20. „ „ ( „ 2«g.> „ 400 „ „ 4. Dezember „ l „ 289. > „ 600 „ „ 27. „ „ ( „ 298.) „ 700 „ „ 15. Januar 1923 ( „ 11,> „ 900 „ „ 29. „ „ ( 23.) „ 1400 „ „ 5. Februar „ ( „ 29.) „ 2000 „ „ „ 19. „ „ ( „ 41.) Abrechnungs-Genossenschaft. — Eine Versammlung Leipziger Ver leger und Sortimenter hat nach einem ausführlichen Bericht des Herrn Robert Voigtländcr und nach eingehender Aussprache ln der Frage der Abrechnungs-GcnossensilM mit allen gegen eine Sti„»ne nachstehende En t f ch l i c sj » n g angenommen: »Die am 13. Februar versammelten Leipziger Verleger und Sortimenter erkennen in der Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler m. b. H. einen wichtigen Schritt und eine vielver sprechende Form zur zeitgemäßen Fortbildung der Leipziger Ver- kchrseinrichtungen. Sie werden selbst der Genossenschaft beitrcten und bitten alle Leipziger Buchhandelsfirmen, das Gleiche zu tun. Die Vorteile der vereinfachten Abrechnung und Buchführung sind sv groß, daß alle kleinen Bedenken vorerst beiscitegestellt werden müssen, um praktisch zum erproben, was in der Geschäftsordnung der Abrechnungsstelle sich, bewährt und was etwa »och verbesserungsbc dürftig sei.« Die deutsch« Geldherslöllnng — 34 Druckereien und 12 Papier fabriken! — Die Dollarkurve hat das Bedürfnis nach Zahlungs mitteln ungeheuerlich amvachscn lassen, so daß die Neichsbauk, die die Versorgung mit Zahlungsmitteln veranlaßt, alle Hände voll zu tun hat, um diesem Bedarf nachzukommen. EL ist recht interessant, die Tagesproduktion kenne» zu lernen, die die Druckereien, au der Spitze die Reichsdruckerel, auf Anordnung der Reichsbank zu leisten haben. Die tägliche Herstellung, die in den letzten Tagen 35 Mil liarden Papicrmark betrug, ist jetzt auf 4S Milliarden erhöht worden. Für dle Herstellung von Zahlungsmitteln beschäftigt die Reichsbank nicht weniger als 33 Druckereien und 12 Papierfabriken. Durch den neuen öli-Tausenöer, der jetzt herausgekommen ist, können weitere 15 Milliarden pro Tag geliefert werden, und man hofft, noch Ende dieser Woche die Produktion auf 75 Milliarden zu erhöhen. Durch weitere Maßnahmen soll die Lcistungssühigkeit gesteigert werden. Durch die Herstellung von 199 999-Mark-Scheinen wird mau es Ende des Monats auf eine Tagesproduktion von 125 Milliarden bringen. Leider ist diese Proiuktionserhöhung, die in jedem anderem Betriebe Freude Hervorrufen würde, nur eine traurige Widerspiege lung unserer Wirtschaftslage. Einziehungsgebühr bei Postsendungen mit Nachnahme und bel Postanfträgcn. — Bei Ausfertigung der den Nachnahmesendungen und Postanfträgen beizufügcnden Postanweisungen und Zählkarten! wird vielfach vom Absender der nach Abzug der Gebühren zu Überweisende Betrag nicht richtig angegeben. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß neben der Gebühr für die Postanweisung oder Zahlkarte noch 1 Mark sllr jedes ängcfangene Tausend des eingezogencn Betrags ab- zuzichen ist. Strafporto auf Korrcktnrscndmnngen. — Uuter dieser Überschrift teilte» wir im Bbl. Nr. 27 vom 1. Februar mit, daß die Post Korrektur- jendungen' mit Aufschriften wie »Zur gef. Korrektur« beanstandet und mit Strafporto belegt hat. Wir ergänzen diese Mitteilung dahin, daß 29S