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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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5640 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel, Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 106. 10 Mai 1000. Aussicht gestellt hat. Die Beteiligung an diesem Abend soll nur gegen Einlaßkarten, die von dem Komitee ausgegeben werden, stattfinden. Am Sonnabend, den 12. Juni, findet eine Rundfahrt durch Berlin und Charlottenburg mit Besichtigung des Charlotten burger Schlosses und Mausoleums statt, und für abends ist ein parlamentarischer Abend in Aussicht genommen, über dessen Aus gestaltung die Verhandlungen noch schweben. Am Sonntag, den I.'!. Juni, sollen Festgottesdienste in verschiedenen Kirchen und abends ein feierlicher liturgischer Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche stattfinden. Der 14. Juni gilt einem Aus fluge nach Potsdam, an den sich abends das offizielle Fest mahl im Landesausstellungspark anschließen soll. Nachdem dann am Dienstag, den 15. Juni, noch der Universität ein Besuch ab gestattet worden ist, wo der Rector magnificus die Gäste begrüßen und Professor vr. v. Harnack einen Vortrag über Ökumenische und nationale christliche Literatur halten wird, erfolgt nachmittags die Abfahrt nach Eisenach, wo ein Besuch der Wartburg vorgesehen ist. Am folgenden Tage geht dann die Reise wieder im Extrazug nach Bielefeld, wo die englischen Gäste die Anstalten von v. v. Bodelschwingh besuchen sollen. Die letzte Station wird Bremen sein, wo ein Lokalkomitee umfassende Vorbereitungen zu einem würdigen Abschluß der Reise getroffen hat. Die Rück fahrt erfolgt mit dem Dampfer Bremen des Norddeutschen Lloyd von Bremerhaven aus nach Southampton. * Reue Bücher, Kataloge «sw. für Buchhändler: lIingodlaA. Der in farbigem, bildgeschmücktem Umschlag sich freundlich darbietende Katalog ist wieder in dem bewährten Lexikon- Format erschienen, das der Wiedergabe von Abbildungen günstig ist. Der Katalog ist reich illustriert und wird von Reisenden gern in die Hand genommen werden, sei es, um an dem Anblick früher besuchter Gegenden die Erinnerung aufzufrischen, sei es, um neue Neisepläne zu entwerfen. Diesem Vorhaben kommt auch die reiche Gliederung des In halts entgegen, die namentlich durch die nach dem Alphabet der Städte, Gebirge und Länder geordnete Abteilung der Reisehandbücher, Führer, Spezialkarten und Pläne das Auf- suchen erleichtert. Die andern Abteilungen sind nach dem Alphabet der Autoren geordnet. Es sind dies: Anleitung zum Reisen, Kursbücher usw.; Karten; Atlanten; Rcisebe- schreibungen, Unterhaltungsschriften, Prachtwerke; Liebhaber- Photographie. Als Nachschlagewerk wird der Katalog auch dem Sortiment von Nutzen sein können. 1,i8l L kraneks in l/eipriA. 8°. 70 8. 1800 Nrn. Personalnachrichten. * Gestorben: in Gries bei Bozen am 3. Mai im vierzigsten Lebensjahre der Grazer Universitätsbuchhändler Herr Paul Lubensky. Sorgfältigst erzogen und für seinen Beruf durch Mittel- und Hochschulbildung sowie fachmännisch bestens vorbereitet, hatte der damals noch sehr junge Mann 1892 nach des Vaters Tode die im Buchhandel wie in ihrem großen und vornehmen Kunden- kreise hochangesehene Universitätsbuchhandlung übernommen und erhielt sie in emsiger Arbeit auf ihrer Höhe. Vor vier Jahren zog er sich ein ernstes Lungen- und Halsleiden zu, dem er trotz aller ärztlichen Hilfe nun erlegen ist. Sprechsaal. »Die Denkmaschine« des Herrn Arthur Eichler in Dresden. In Nr. 204 des Berliner Tageblattes vom Freitag den 23. April 1909 befindet sich unterm Strich ein Artikel -Die Denk,nasch ine«, der folgendermaßen lautet: >,Die Denkmaschine' soll der ehrenvolle Spitzname des größten lebenden Detektivs zweier Welten' sein. Vielleicht existiert der Mann aber gar nicht, und eine findige Buchhändler Phantasie erzählt uns nur davon, um den schönen Namen ,Die Denkmaschine' als Gesamttitel für eine Serie von Detektiv geschichten zu verwerten. Diese Hefte, .jeder Band in sich ab geschlossen', liegen bei den Buchhändlern aus, und sie sind so billig, daß der Schuljunge sich den Betrag leicht vom Taschen geld abknapsen kann. Im Inhalt stehen sie auf dem Niveau ihrer Art. Sie sind in einem elenden Deutsch geschrieben, haben Kaschemmen- und Blutgeruch, sind .furchtbar spannend' und, wie alle ihresgleichen, so recht gemacht, um der Jugend, die heißhungrig danach greift, den Stil, den Geschmack und vielleicht Charakter und Leben zu ruinieren. »Aber diese Hefte haben noch einen andern Reiz. Viel leicht auf allen*), jedenfalls aber auf einem, das uns vorliegt, zeigt der Umschlag ein Porträt. Man wird glauben: das Bild des Verbrechers, der die Hauptrolle spielt. Oder das Bild des .größten lebenden Detektivs zweier Welten'. Oder das Konterfei des Verlegers dieser Sammlung, des Herrn A. Eichler, Dresden-A. O nein! Ger hart Hauptmann genießt die Ehre, auf dem Umschlag dieses edlen Buches erscheinen zu dürfen. Sein feines Profil, seine schöne, nachdenkliche Stirn dürfen den An reißer für Herrn A. Eichler, Dresden-A., spielen. .Jetzt schreibt unser Hauptmann auch Kriminalgeschichten', sollen die Leute, die nicht alle werden, sagen und den Schund kaufen. »Gerhart Hauptmann wird überrascht sein, von dieser Art Popularität zu hören. Vielleicht wird er darüber lächeln, viel leicht — und das hoffen wir — wird er durch die Gerichte sich das Recht am eigenen Bilde zu wahren wissen. Er vermag es noch, ein Lebender. Der tote Friedrich Hebbel kann sich ja nicht schützen, wenn ein mit seinem Namen geschmücktes Theater nach der Methode des Herrn A. Eichler, Dresden A., mit Hochstapler- und Einbrecherhistorien sein Geschäftchen macht.« Hat der Herr zum Schmucke seiner Bücher die neueste Photo graphie von Gerhart Hauptmaun mißbraucht, so hat er sich weiterhin auch noch den Titel »Die Denkmaschine« unrechtmäßiger weise angeeignet. Es ist der Titel eines 1908 in Amerika er schienenen vornehmen Kriminalromans von Jacques Futrelle, »'l'bo IbinkinA Llaebins« (englischer Titel »I'lro Otis.86 ot' tbo Sollten ?!uts«), dessen alleinige deutsche Rechte wir laut Anzeige im Börsenblatt erwarben und dessen zukünftiges Erscheinen wir bereits in unserm Prospekt vom August vor. I. und dann noch zweimal in diesem Jahre unter dem Titel »Die Denk maschine« ankündigten. Inzwischen erschien derselbe Futrellesche Roman — immer unter dem Titel »Die Denkmaschine« — durch unsere Vermittlung im Feuilleton-Teil einer Anzahl erster deut scher Zeitungen und soll im Herbst d. I. als Buch in unserem Verlage herauskommen. Hierdurch ist es wohl zur Evidenz er wiesen, daß uns die Priorität an dem Titel »Die Denkmaschine« zukommt, der nun leider durch die ganze Eichlersche Serie von zweifelhaften Kolportage-Erzeugnissen in einen gewissen Mißkredit kommen dürfte. Daß dieser Titel nicht zufällig entstanden, sondern bewußte Entlehnung ist, geht daraus hervor, daß das 1. Kapitel des ersten ist. Dieser letztere ist natürlich durchaus nicht blutrünstig (es kommt überhaupt kein Mord darin vor) und trägt durchaus ein literarisches Gepräge. Rechtlich dürfte sich wohl gegen diese Titelaneignung nichts ausrichten lassen, da der Titel leider nicht in die Musterschutzrolle eingetragen wurde. Wir legen deshalb an dieser Stelle Ver wahrung dagegen ein, daß unter unserm Titel »Die Denk maschine« Erzeugnisse erschienen, die mit dem Originalwerke durchaus nichts zu tun haben und durch die eine Täuschung des Lesepublikums beabsichtigt wird. Dresden, den 28. April 1909. Moewig «k Höffner. *) ans allen! M. k H.
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