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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 106, IO. Mai 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. b. Dlschv. viuhhaudel. 5635 berichten, den die diesmalige Ausstellung, an deren Fertig stellung noch viele fleißige Hände tätig waren, auf mich gemacht hat. Im voraus kann ich sagen, daß die Ausstellung reich und gut, zum. Teil mit sehr interessanten Werken beschickt worden ist. Da die Ausgaben in Buchform noch in Stapeln umhcrlagen und darauf warteten, auf den Tafeln ausgebreitet zu werden, so beschränke ich mich auf die Betrachtung der an den Wänden befindlichen Kunst- und Wandschmuckblätter, deren eingehendere Würdigung ich mir ebenfalls für einen folgenden Bericht Vorbehalten muß, da, wie ich schon voraus geschickt, eine große Zahl schöner Blätter eingegangen ist. Einzelne Kunstocrlagsfirmcn, wie R. Voigtländer, B. G. Teubner, F. Bruckmann A.-G. und Fischer L Franke, haben ganze Kojen für ihre Ausstellungsobjekte benötigt. Noch dem Charakter eines großen Teiles der Kunst blätter nimmt die reproduktive Kunst auf diesem Gebiete eine hervorragende Stellung ein. Im Hinblick auf das nach dieser Richtung hin Gebotene, insbesondere auf das, was die photomechanischen und lithographischen Techniken darbieten, darf man ohne weiteres sagen, daß wir uns in aufsteigender Linie befinden. Unter den hierbei in Frage kommenden Kunstanstalten ist ein Wetteifer entbrannt, um die bildlichen Wiedergaben immer höherer Vollendung zuzuführen, der un eingeschränkte Anerkennung verdient. Es sei u. a. nur auf die bewundernswerten, in Bromsilberphotographien großen Formates ausgesührten Naturaufnahmen aus H. Meerwarths »Lebensbildern aus der Tierwelt» (Verlag von R. Voigt- länder), sowie auf E. A. Seemanns schöne Bilderfolge «Meister der Farbe«, F. Bruckmanns vollendete ein- und mehrfarbige Licht- und Photogravürcdrucke, die bei Fischer L Franke erschienenen Nachbildungen aller Meister und die stimmungsvollen Blätter hingcwiesen, die Trowitzsch L Sohn in Frankfurt (Oder) herausgegeben haben. Ferner sind noch auf der Ausstellung mit anziehenden und wirkungsvollen Blättern vertreten: die Gesellschaft zur Verbreitung klassischer Kunst, Hanfstaengl, München, und Hanfstaengls Nachfolger, Berlin, Richard Bong, Albert Langen, Rudolf Schuster, Meinhold L Söhne und Unger L Fenglcr. Auch einige andere Firmen haben sich mit vor züglichen Darbietungen beteiligt. Zu ihnen zählen: Merfeld L Donner, Leipzig, Theodor Beyer, Dresden, und Knöckel, Frankfurt a. M. Ernst Kiesling. Joseph Haydn und Breitkopf k Härtel. Demnächst wird ein Jahrhundert verflossen sein, seit Joseph Haydn am 31. Mai 1809 starb. Das Haus Breitkops zählte fast zwei Jahrzehnte lang Haydn mit Stolz zu seinen Autoren und veranstaltete 1800—1806 die erste Gesamt ausgabe der Werke Haydns. Diese Beziehungen schildert I)r. Hermann von Hase in einer soeben erschienenen Schrift, die allgemeines Interesse beanspruchen darf und dem Senior chef von Breitkopf >L Härtel, dem Geheimen Hofrat vr. Oskar von Hase gewidmet ist. Sie führt den Titel: »Joseph Haydn und Breitkops L Härtel.» Ein Rückblick bei der Veranstaltung der ersten vollständigen Gesamtausgabe seiner Werke von vr. Hermann von Hase. Mit 10 Abbildungen. (64 S.) Leipzig 1899, Druck und Verlag von Breitkopf L Härtel. 2 ^ SO H ord. Joseph Haydns Werke haben vom Hause Breitkopf, lange bevor der Meister mit der Firma in persönliche Be ziehungen trat, lebhafte Beachtung gefunden. Nachdem Johann Gottlob Immanuel Breitkops durch seine Erfindung des Notensatzes mit beweglichen Lettern von selbst auf die Bahn des Musikalienhändlers gewiesen worden war, ging sein Be streben dahin, ein möglichst vollständiges Lager von Musik büchern und gedruckten oder geschriebenen Musikalien einzu richten. Von diesen Werken gab Breitkopf von 1760 bis 1787 Kataloge heraus, die sür die Musikforschung eine der wichtigsten Quellen geworden sind. Haydns Name erschien in diesen Katalogen 1763 zum erstenmal. 1787 erschienen Haydns Menuette bei I. G. I. Breilkopf. Breilkopfs Sohn Christoph Gottlob Breitkopf hatte Ende 1786 in Wien Mozart, Vanhall, Ditlers und Gluck besucht und auch Ge legenheit gefunden, dem zufällig in Wien anwesenden Haydn »sein Kompliment zu machen und ihm mehrmals persönlich seine Verehrung zu bezeugen«. Anfang 1789 versprach Haydn, eine Sonate (op. 89) für Breilkopss -Musikalisches Potpourri» usw. zu liefern, die im ersten Hefte dieser Sammlung erschien. Erst 1795 erschien wieder ein neues Werk Haydns, eine Sonate (op. 88), bei Breitkopf. Als Breitkopf L Härtel (1795 war G. Chr. Härtel ein getreten) im Sommer 1798 die Herausgabe einer »All gemeinen Musikalischen Zeitung» (1799—1865) ankllndiglen, forderten sie Haydn zur Mitarbeit daran auf, blieben aber ohne Antwort, da Haydn ein unwilliger Briefschreiber und schriftlichen Mitteilungen nur schwer zugänglich war. G. Chr. Härtel fand jedoch in dem ihm persönlich bekannten G. A. Griesinger, der 1799 nach Wien kam und seit 1808 sächsischer Legationsrat daselbst war, den geeigneten Mann, der zehn Jahre lang zwischen Breitkops L Härtel und Haydn zur Befriedigung aller Beteiligten die Vermittlerrolle spielte und bald zu den bevorzugten Freunden Haydns gehörte. Haydn blieb immer ein eifriger Leser der Musikzeitung, die bereits im ersten und zweiten Bande den Text der »Schöpfung» von van Swieten und einige Sätze aus derselben als Beilagen bringen konnte. Außerdem enthielt die Musikzeitung die vom IS. Juni 1799 datierte Anzeige Haydns vom Selbst verlag der »Schöpfung- und eine Subskriptionseinladung. Wenn die Hoffnung von Breitkopf L Härtel, den Ver lag der »Schöpfung» zu erhalten, sich auch nicht erfüllte, so unterstützten sie nunmehr Haydns Selbstverlag, indem sie die Sammlung von Subskribenten übernahmen und bald eine größere Anzahl Partituren bestellten. Am I. November 1799 schrieb Haydn: »Die Partitur der Schöpfung wird erst zu Ende Dezember erscheinen, cs wäre demnach für Jene noch Zeit genug, so Ihren Nahmen dem Wcrcke vorzudrucken ge- denckcn, indem vielleicht noch kein Werck erschienen ist, welches in der Folge verschiedener Subskribenten so reich war wie jenes. Da Sic mir die Ehre erweisen, und mein Unter nehmen durch Ihre sorgfalt unterstützen wollen, so werde ich so frcy sein, die verlangte zahl der Exempl. einzusenden. Der Subscriptionspreiß wird nach der Herausgab um kein Heller erhöht. Sie sollen Ein Exemplair zum gebrauch Ihres Wittwen Concerts, sobald dasselbe abgedruckt x«r po.itam erhalten, ich walte wünschen, daß ich es selbst dirigiren kvnte. Da die Schöpfung hier in Wien gestochen und ab gedruckt wird, so war ich gezwungen, die Hdlungs Commission dem H. Artaria zu übergeben. Was aber den ClavierAuszug betrifft, so kann ich denselben wegen zu viel Zeit Verlust nicht selbst über mich nehmen. Dieses steht jedwedem frey. Uebrigens danke ich Ihnen herzlich für alle Ihre guten ge- sinnungen und bin wie jederzeit mit aller Hochachtung Euer Wohlgebohrn dienstfertigster Diener Joseph Haydn. - Da sicher zu erwarten war, daß nichtautorisierte Aus gaben der »Schöpfung» im Klavierauszug auf den Markt kommen würden, so schlugen Brcitkopf L Härtel am 26. Juni 1799 Haydn vor, daß er von einem Musiker unter seiner Aufsicht einen Klavierauszug unfertigen lassen sollte, den sie nach Haydns Revision herausgeben würden. Sie würden an Haydn sür eine derartige von ihm autorisierte Arbeit hundert Freiexemplare geben und für weitere Exemplare Partituren in Umtausch beziehen. Haydn ging jedoch nicht 732»
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