Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1909

107, 11 Mai 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 5675 dem gültigen Allgemeinen Deutschen Buchdruckertarife erbieten.« 6. Antrag des Herrn Hans Speyer, Freiburg in Br.: Die Hauptversammlung wolle die nachstehenden Abänderungs vorschläge für die »Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblattes« annehmen und den Ausschuß für das Börsenblatt beauftragen, sie so vorzubereiten, daß sie am 1. Juli 1909 in Kraft treten können. Zu § 2 6, Nichtamtlicher Teil. Die bisherigen Ziffern I und 2 fallen fort, die andern Ziffern erhalten die Nummern 1—5. Zu § 2 6 Anzeigeblatt. 1. Bekanntmachungen buchhändlerischer Vereine usw. usw. 2. Gerichtlicke Bekanntmachungen usw usw. 3 Künftig erscheinende Bücher. Anmerkung: Bei »Künftig erscheinenden Büchern« sollte die Reihenfolge möglichst so eingehalten werden, daß in erster Linie die im Börsenblatte zum ersten Male angezeigten Werke kommen, dann erst Wiederholungen, so daß der Leser sofort weiß, was er in dem Blatte noch nie angezeigt gefunden hat. Auch sollte wie dies heute schon für die Umschlagseiten der Fall ist. Damit würde auch dem kleinen Verleger die Möglichkeit gegeben, seine Anzeige ohne große Unkosten zur Be achtung zu bringen. Das bisherige Verzeichnis der zum ersten Male angezeigten Werke fällt alsdann entweder ganz fort oder kommt an den Schluß der betreffenden Nummer, damit es beim Ausschreiben der Verlangzettel einen nochmaligen Überblick über die in der betreffenden Nummer angezeigten Neuigkeiten gibt. 4. Fertige Bücher. 6. Übersetzungsanzeigen. 11. Geschäftliche Einrichtungen, Veränderungen. 12. Gesuche: Verkaufsanträge, Kaufgesuche, Teilhaber-Gesuche und -Anträge. 13—16. Wie bisher. Zu § 8. Der letzte Satz wird gestrichen, dafür tritt der nachstehende Wortlaut: »Für Wiederholungen von Anzeigen in den Rubriken »Künftig erscheinende Bücher« und »Fertige Bücher«, die keine oder nur ganz geringe Korrekturen haben und in einer Frist von längstens 14 Tagen noch einmal oder mehrere Male zum Abdruck gelangen sollen, tritt ein Rabatt von 26 Prozent ein. Unter kleinen Korrekturen sind nur solche zu verstehen, die sich auf Änderung des Ausgabetermins beziehen, z. B. statt »demnächst erscheint« «soeben erschienen« und ähnliches«. Zu 8 13. Zwischen Absatz 1 und 2 wird eingeschoben: »Jeder Sprechsaalartikel, der buchhändlerische Einrichtungen von weiterem Interesse in sachlicher Weise bespricht und mit voller Namensunterschrist bei der Redaktion eingeht, ist ohne weiteres auszunehmen. Aus keinen Fall ist es gestattet, ihn einer anderen Stelle ohne ausdrückliche Genehmigung des Bersassers vorher zur Kenntnis zu bringen. Bei der Ausnahmeverweigerung eines Artikels oder Inse rats ist dem Einsender unter genauer Angabe der Gründe sofort davon Mitteilung zu machen. Der Ausschuß des Börsenblattes darf nur dann in Aktion treten, wenn sich der zurückgewiesene Teil an ihn wendet. 7. Ehrung zweier um de» deutschen Buchhandel hochverdienter Männer. 8. Neuwahlen: Vorstand: Der erste Schatzmeister an Stelle des Herrn Alfred Voerster-Leipzig; der zweite Schatzmeister an Stelle des Herrn Bernhard Hartmann-Elberseld: der zweite Schrift- sührer an Stelle des Herrn Arthur Sellier München. Rechnungs-Ausschuß: Zwei Mitglieder an Stelle der Herren Max Kretschmann - Magdeburg und Hermann Bauhof- Regensburg. Wahl-Ausschuß: Zwei Mitglieder an Stelle der Herren Hellmuth Wollermann - Braunschweig und G. Krehenberg- Berlin. Verwaltungs-Ausschuß: Zwei Mitglieder an Stelle der Herren Wilhelm Crayen - Leipzig und Theodor Weicher - Leipzig. Der 1. Vorsteher Herr vr. Ernst Vollert, Berlin, er- öffnete die ordentliche Hauptversammlung am diesjährigen Kantate-Sonntag, den 9. Mai, alsbald nach Ivst, Uhr vor mittags. Der große Saal des Deutschen BuchhändlerhauseL in Leipzig war fast voll besetzt. Hatten doch die den Buch handel zurzeit bewegenden Kämpfe und die zur Beratung stehende Verkaufsordnung, die zu ihrer friedlichen Beilegung beitragen wird, die auswärtigen Kollegen diesmal zahlreicher nach Leipzig geführt als in manchem Vorjahre. Dieser er freulichen Anteilnahme gab der Herr Vorsteher in seinen Be grüßungsworten Ausdruck. Der Geschäftsbericht, der den Mitgliedern seit längerer Zeit im Druck oorliegt, auch durch das Börsenblatt verbreitet worden ist, wurde in den einzelnen Punkten durchgenommen und fand einstimmige Genehmigung. Bei Erwähnung des erwarteten Abkommens Deutsch lands mit Rußland zum gegenseitigen Schutz des Urheber rechts an Werken der Literatur und Kunst bemerkte vom Vorstand Herr vr. Ehlermann (Dresden), daß nach jüngsten Mitteilungen, die der Vorstand von der Sooists äos säitonrs russss empfangen habe, der Beitritt Rußlands zur Berner Literar - Union infolge des Widerspruchs der Mehrheit der Reichs-Duma für absehbare Zeit zweifelhaft sei, wohl aber sei der Abschluß eines Sonderliterarvertrags zwischen Deutschland und Rußland mit einiger Sicherheit zu erwarten. Die Soeistö erbitte hierzu die Unterstützung der deutschen Interessenten. Der Börsenvereinsvorstand habe zugesagt, alles zu tun, was in seinen Kräften stehe, den Abschluß eines solchen Vertrages herbeizuführen. Den Absatz des Geschäftsberichts, der sich über die be trübende Zunahme der Schmutz- und Schundliteratur mit scharfer Verurteilung ausspricht und an die Mitglieder des Börsenvereins die erneute Aufforderung richtet, ihrerseits mit Entschlossenheit am Kampfe gegen diese Literatur sich zu beteiligen, begrüßten Herr Alexander Francke, Bern, und, ihm folgend, Herr Justus Pape, Hamburg, unter dem lebhaften Beifall der Versammlung mit aufrichtiger Genug tuung. Herr Francke schlug eine bezügliche Resolution vor, die einstimmige Annahme fand. Zu den die Publikationen des Börsenvereins und die Geschichte des Deutschen Buchhandels betreffenden Stellen des Geschäftsberichts gaben vom Voistandstisch die Herren vr. Ehlermann, Dresden, und Bernhard Hartmann, Elberfeld, Erläuterungen. Über die Arbeiten des Vereinsausschusses zur Revision der buchhändlerischen Verkchrsordnung teilte Herr vr. Georg Paetel, Berlin, mit, daß diese Arbeiten noch nicht abgeschlossen seien. Ein vorläufiger Entwurf liege bereits vor. Eine erneute Beratung sei für den Oktober d. I. in Aussicht genommen. Er dankte für die dem Ausschuß zahlreich zugekommenen Vorschläge. Zur Entgegennahme weiterer Vorschläge für seine Oktober-Beratung sei der Aus schuß bereit. Wie der Geschäftsbericht, so fanden auch der ihm folgende Rechnungsbericht für das Jahr 1908 und der Voranschlag für das Jahr 1909 die Genehmigung der Hauptversammlung unter dem Ausdruck des Dankes an den I. Schatzmeister Herrn Alfred Voerster und an die beteiligten Beamten des Börsenvereins. Zur Verkaussordnung sprachen nach den die Beratung einleitenden Worten des Ersten Vorstehers, der das Er gebnis der Beratungen an den beiden Vortagen (in der 737«