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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5822 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 110, 14. Mai 1909. in erster Linie der Tatsache, daß sie stets dem Geiste des alten Weber entsprechend, nur vom Besten das Beste zu geben, geleitet worden ist. Denn auch Johann Jakobs Söhne, Johannes, Hermann und vr. Felix Weber, haben es als ihr vornehmstes Erbe betrachtet, sich allezeit die vornehmen Prinzipien ihres Vaters zur Richtschnur dienen zu lassen, wenn auch das, was sie durch ihre Geistesgaven und mit ihrer nie versiegenden Arbeitskraft an E-genem dem stolzen Werke hinzugefügt haben, als ein nicht Ge ringes veranschlagt werden darf. Schon lange vor des Johann Jakob Tode, dessen treueste und bewährteste Mit arbeiter sie waren, haben sie bis 188S mit vereinten Kräften, dann — nach dem plötzlichen Tode des älteren Bruders 1>r. Felix bis zum Eintritt seines Neffen Hans im Jahre 1898 allein die Firma geleitet. Dabei dehnten sich, oft mehr notgedrungen als gewollt, die Geschäftsräume zu stattlichen Häusern aus. Denn was auch Welt und Technik an neuen Errungenschaften zu bieten hatten, ung-säumt mußte es in den Dienst der ,Jllustrirten Zeitung' und des I. I. Weberschen Verlages gestellt werden, um wo immer möglich den Anforderungen der Zeit stets einen Schritt vorauszueilen. So gliederten sich in logischer Reihenfolge an das bescheidene Slammhaus das Holzschneideatclier, die Tischlerei, die Buchdruckerei, die Redaktions-Filiale in Berlin, die Galvanoplastik, die Chemigraphische Anstalt und die Buchbinderei, die, teil weise in den Gedanken der Väter längst zur Tatsache entstanden, erst von der dritten Generation errichtet oder erweitert wurden. Und ob sich auch die Arbeit verviel fachte, — galt es etwas Tüchtiges zu schaffen, so waren die Väter Tag und Nacht bei der Hand. »Ein tragisches Geschick hat es vereitelt, daß heute nicht an meiner Statt Johann Jakob der Jüngere, unser Hans, wie alle ihn nannten, die ihm nahe standen, der dritten Generation Ältester, dem Großvater und den Vätern zum Gedächtnis reden kann: er, der die sprühenden Geistesgaben vom Großvater, die Arbeitskraft und die Gabe der liebenswürdigen Herzlichkeit von der zweiten Generation geerbt hatte, die die drei Söhne Johann Jakobs des Alteren zu hochverehrten Prinzipalen und geliebten Mitmenschen gemacht hatte. »Nur allzu kurze Zeit führte sein lustiges, nimmer müdes Weberschiffletn die Fäden emsiger Arbeit, und doch hat er es verstanden, ihr das Gepräge seiner Eigenart aufzudrückeu, so daß heute noch seines Geistes Hauch durch die Zeugnisse unserer Arbeit weht. Wir dürfen ihm deshalb getrost mit dem Großvater und den Vätern ein ehrendes Denkmal setzen. Dies glauben wir, die jetzigen Leiter der Firma, nicht besser tun zu können, als wenn wir dieses neue Haus, das im Jubiläumsjahr seiner Voll endung entgegengeht, ihrem gemeinsamen Gedenken weihen in dem Bestreben, daß es den Traditionen des Hauses getreu zur Stätte fruchtbringender und befriedigender Arbeit werde. Zum äußern Zeichen fügen wir, mein Vetter Siegfried und ich, deshalb diesen Eckstein dem Hause ein und wollen dabei gleichzeitig derer dankbar gedenken, die mit dem Großvater, den Vätern und mit uns in treuer Mitarbeit und Anhänglichkeit an dem großen Werke bauen geholfen haben und noch jetzt bauen helfen. »Möge der gute Geist, der den Großvater bei der Gründung des Hauses leitete, allzeit auch in allen unfern Räumen walten und es uns und den kommenden Gene rationen stets gelingen, diesen Geist an unsere Seite zu fesseln!« — Bei den letzten Worten fiel die Hülle des von dem Leipziger Bildhauer Reinhold Carl geschaffenen Ecksteins, der zwischen einer Reihe von Putten, die einen Siegeszug dar stellen, und Rankenwerk die Namen der verstorbenen fünf Leiter der Firma eingemeißelt trägt. Dann trat namens des Rates der Stadt Leipzig Herr Oberbürgermeister I)r. Dittrich vor das Rednerpodium, um ein Glückwunschschreiben des Rates zur Verlesung zu bringen, das wir wegen seiner Bedeutung für den Buchhandel hier ebenfalls im Wortlaut wiedergeben: »An der Jubelfeier, die heute die Firma I. I. Weber begeht, nehmen auch wir lebhaften Anteil. Ist doch unsere Stadt, die Geburtsstätte des Geschäfts, Zeuge der hoch erfreulichen Entwicklung gewesen, die das in bescheidenem Umfange begonnene Unternehmen in den verflossenen Jahrzehnten genommen hat, bis zu dem gegenwärtigen Zeitpunkte, wo sein Arbeitsgebiet sich weithin ausgedehnt hat. Diese Entwicklung verdankt die Firma in erster Linie der genialen Schaffenskraft sowie der hervorragenden Sach kenntnis ihres Begründers, eines Mannes, der sich auch durch geschäftliche Mißerfolge nicht abhalten ließ, auf neuen, von ihm als richtig erkannten Bahnen fortzuschreiten. Von uin so größeren Erfolgen sah er späterhin seine Be strebungen gekrönt. In seinem Geiste haben seine Söhne und Enkel mit feinem, künstlerischem Verständnis, Ausdauer und kaufmännischem Blick sein Werk fortgesetzt und zeit gemäß weiter aus- und umgestaltet. Unter Benutzung der technischen Errungenschaften der Gegenwart haben sie es verstanden, ihre Unternehmungen, insbesondere die in der ganzen Welt gelesene »Leipziger Jllustrirte Zeitung« auf die Stufe höchster künstlerischer Vollkommenheit zu stellen. Wir find stolz auf solche Bürger und nehmen den heutigen Markstein in der Geschichte des Hauses I I. Weber gern zum Anlaß, ihm, seinen Inhabern und Mitarbeitern unsere herzlichsten wärmsten Glück- und Segenswünsche auszusprechen. Möge der Firma die her vorragende Stellung, die sie sich unter kundiger und energischer Leitung im deutschen Buchhandel erworben hat, auch fernerhin erhalten bleiben, möge im Festhalten an die bewährte Tradition allen ihren Unternehmungen reichster Erfolg beschicken sein, ihren Inhabern zur Freude und unserer Stadt zur Ehre!« Gleichzeitig gab Oberbürgermeister Or. Dittrich bekannt, daß von der Königlichen Staatsregierung dem Kontoristen Albert John, den Xylographen Bernhard Döring und Max Lingner, der Arbeiterin Bertha Krutzsch sowie den Schriftsetzern Emil Hencker und Carl Stock in Anbetracht ihrer mehr als 30jährigen Dienstzeit im Hause I. I. Weber das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden sei. Ein weiterer, noch nicht ganz dreißig Jahre im Dienste der Firma tätiger Arbeiter erhielt eine Belobigungs urkunde. Im Namen seiner Mitarbeiter überreichte nunmehr Herr Prokurist Oscar Ranft eine von dem gesamten Per sonal gestiftete Bronzetafel mit den Bildnissen der Herren Johann Jakob, Johannes, Hermann, vr. Felix und Hans Weber und bat, ihr zur bleibenden Erinnerung an den Tag einen Platz im Geschäftshaus einzuräumen. -Wenn wir uns ferner gestatten«, fuhr er fort, »der Tochter des Gründers der Firma, Frau Hofrat Beyer, den Witwen Johannes, vr. Felix und Hans Webers sowie den Kindern Her mann und llr. Felix Webers eine Verkleinerung dieser Bronzetafel mit der Bitte um freundliche Entgegennahme zuzustellen, so geschieht dies mit dem Wunsch und der Ab sicht, den Nachkommen Johann Jakob Webers und deren nächsten Angehörigen durch diese Erinnerungsgabe ebenfalls eine Freude zu bereiten.« Nach den von Herrn Siegfried Weber zugleich im Namen der Kommanditisten des Hauses ausgesprochenen Dankesworten kam die lange Reihe der Gratulanten zum
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