^ 113, 18. Mai I90S. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6005 ^Werdandi-Werke, Bd. I> Sophie Schwerin Ein Lebensbild von Amalie von Romberg Im Aufträge des Werdandi-Bundes neu herausgegeben, mit ausführlicher Einleitung sowie Personen- und Sach register versehen von Eberhard Koenig Mit einem Bildnis der Gräfin Sophie Schwerin nach dem Gemälde von Gustav Richter Broschiert M. 12.—. In Leinen gebunden M. 13.50 -> cond. 30"o, bar 40°ö und 11/10 Bedeutsam für den deutschen Adel! Wichtig für Historiker! Empfehlenswert für Bibliotheken höherer Schulen! Man begreift kaum, wie dieses Werk unseren Zeitgenossen so lange unzugänglich bleiben konnte. Handelt es sich doch mit um das Schönste und Erbaulichste, was man über die Zeit vor hundert Jahren irgendwie lesen kann: ein Stück echt herrentümlichen, reinlichen Lebens, Teilnahme an den großen Dingen aus nächster Nähe Die Gesittung der hier in Betracht kommenden Zeit zeigt auf Schritt und Tritt auffallende Verwandt schaft mit der unsrigen- Dürfen wir da nicht hoffen, daß in unserem Volke durch die Vorhaltung dieses Spiegels eine Selbstbesinnung gefördert werde, ohne daß wir erst durch ähnlich bittere Erfahrungen dahin geführt werden? Genau wie heute hatte auch damals eine verschwommene Rederei, eine gesellschaftliche Glätte, ein weltbürgerliches Stutzertum, eine Leichtfertigkeit im Schöngeistigen alle ernsteren und edleren Regungen überwuchert; genau wie heute eine Umrißlosigkeit vieler einflußreichen Persönlichkeiten und die allgemeine Unfähigkeit, kleine Einzcldinge den großen Notwendigkeiten der Staats- und Volkserhaltung unterzuordnen! Und aus jenem unerfreulichen, dem unsrigen leider so bedenklich ähnlichen Kulturbilde heraus zeigt uns nun das Buch, erzwungen von der Zeiten Not, die Geburt des Volksgefühls, als eines Etwas, das den Leuten von damals sonst allgemein als eine ebenso lächerliche Sache erschienen war, wie es heute vielen oder den meisten in unseren oberen, mittleren und unteren Schichten erscheint. Das Wichtigste und das Entscheidende aber über den Mangel unserer Zeit auf dem Hintergründe der damaligen Verhältnisse zeigt der Herausgeber selbst in seiner Einleitung. Se. Exzellenz Graf Udo zu Stolberg-Wernigerode, der Präsident des Reichstags, übergab uns das noch unbenutzte Material der Aufzeichnungen der Gräfin Sophie Schwerin, aus den Jahren 1815—1859, zur ersten und allein berechtigten Ausgabe. Diese 10000 geschriebene Seiten umfassenden Aufzeichnungen werden soeben neu bearbeitet und als zweiter Band zu den vorliegenden Erinnerungen im Herbste d. I. in unserm Verlage erscheinen. Prospekte gratis. — Verlangzettel anbei! Besonderen Wünschen kommen wir gern entgegen, und bitten wir um Vertriebsvorschläge. Leipzig, Mai 1909. Fritz Eckardt Verlag. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang.