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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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116, 22. Mal 1908. Nichtamtlicher Teil. BSrieiüitcu j. d. Dtzchn. BucqLandet. 6151 Podolsk, Radom, Simbirsk je IS, Berditschew, Kalisch, Kronstadt, Pernau, Woronesh je 14, Cherson, Irkutsk, Mitau je 13, Jwano- Wosnessensk, Pawlodar, Pinsk, Wjatka je 12, Fellin, Kischinew, Lomsha, Pereslawl, Rostow am Don, Sergijewskij Possad, Shitomir, Tscherkassy je 11, Baku, Kaluga, Kremenez, Nikolajetvsk, Pernau, Perowsk, Poltawa, Proskurow, Rybinsk, Samara, Uman je 10 usw. abwärts. Daran schließen sich in einer besonderen Verlag beschäftigen, sind hier genannt). Es sind im ganzen 242 Firmen in 96 Orten; die meisten (108) sind in Petersburg, auf Moskau kommen 31. Unter den übrigen sind viele Semstwo- Nun geht die Zusammenstellung über auf die graphischeu Gewerbe (Seite 231—313), und es werden zuerst die Firmeu zusammengestellt, die Buchdruck und Lithographie gleichzeitig, be treiben. Es sind 631 Firmen in 140 Städten, davon in Peters burg 152, Moskau 111, Odessa 67, Riga, Warschau je 23, Charkow 17 usw. Darauf folgen die Firmen, die nur Buchdruck be treiben: es sind 1860 Firmen in 593 Orten, davon in Peters burg 115, Moskau 113, Warschau 101; daun fällt die Zahl gleich ab auf Wilna 30, Rostow am Don 27, Astrachan 26, Riga 24, Baku 23, Odessa, Tiflis je 21, Jekaterinoslaw 20 usw. Nur Litho graphie betreiben 245 Firmen in 77 Städten, und zwar in Moskau 45, Petersburg 32, Warschau 15, Odessa 12 usw. Zuletzt folgen noch Angaben über die Bibliotheken in mit Angabe des Verwaltungspersonals bei einer jeden. Endlich ist noch als Beilage (Seite 398—415) eine Beschreibung der Privatbibliothek des russischen Bibliographen N. M. Lissowskij beigegeben. Sie umfaßt gegen 25 000 Bücher und Broschüren über verschiedene Spezialitäten, namentlich über Bibliographie, Buchwesen, Geschichte der russischen Journalistik, Theater und Musik, ferner viele Porträts, Handschriften usw. Nach dem Vorwort wird es das Bestreben des Herausgebers sein, den Almanach immer mehr zu vervollständigen und zu ver bessern, und er rechnet dabei auch auf die Unterstützung der interessierten Institute und Personen. Neben den Übersichten sollen auch künftig in den Beilagen Artikel gegeben werden, z. B. über einzelne Einrichtungen, Vorgänge, Verordnungen usw., die sich auf die russischen Preßverhältnisse, Bibliotheken u. dgl. be ziehen. Möge sich das nützliche Unternehmen gut einbürgern! k. Kleine Mitteilungen. Zur Bekämpfung der Schundliteratur und ded Schmutzes in Wort und Bild. — Im »Hannoverschen Courier« vom 13. Mai findet sich folgender Aufruf: »Nachdem zwei Städte Niedersachsens, die Universitätsstadt Göttingen und die Welthandelsstadt Hamburg, im Kampfe gegen den Schmutz in Wort und Bild uns vorangegangen sind, rufen die Unterzeichneten nun auch die Bürger Hannovers und Lindens auf, um diesen Schmutz in den Läden, Restaurants, Gastwirt schaften und Nasiergeschäften, in Zeitschriften, Lesezirkeln usw. zu bekämpfen und zu beseitigen. Es liegt uns selbstverständlich völlig fern, gegen die Darstellung des Nackten in der Kunst Widerspruch zu erheben. Aber wer wollte leugnen,daß bei uns nicht weniger als in jenen Städten unter dem zu Unrecht erborgten Namen der Kunst Dinge sich breit machen, die nichts sind als eine geschäftliche Ausbeu tung der niedrigsten Triebe im Menschen. Diese Bilder, Postkarten und Bücher, die die Phantasie unserer Jugend vergiften, nicht nur durch Unsittlichkeiten im engeren Sinne, sondern auch durch Häufung von Mordtaten und Verherrlichung von Verbrechen, wie die be rüchtigten Detektivgeschichten, sie müssen verschwinden, vor allem aus den Schaufenstern, wo die Jugend sie in Scharen umsteht. Nachdem die mitunterzeichneten Vereine schon längere Zeit im stillen den Kampf geführt haben, ohne wirklich durchgreifende Erfolge erzielen zu können, wenden sie und alle Unterzeichneten sich nun an die große Öffentlichkeit. Wir möchten appellieren an das Verantwortlichkeitsgefühl der Geschäftsinhaber, an den guten Geschmack und den Bürgersinn des Publikums. Der müßte imstande fein, unsere beiden Städte von dem Schund und Schmutz zu befreien, der sich überall aufdrängt. Deswegen sollten alle, denen die körperliche und geistige Gesundheit und eine wahrhaft freie Entwicklung unseres Volkes, sonderlich unserer Jugend am Herzen liegt, es sich zur Pflicht machen, ihre Einkäufe nur in solchen Geschäften zu machen, die dergleichen Schund in ihren Schaufenstern und Läden nicht zum Verkauf anbieten. Alle, die hierin Mitwirken wollen, laden wir zu einer öffentlichen Versammlung am 13. Mai, abends 8^/2 Uhr, im Konzerthause an der Goethebrücke ein.« Dieser Aufruf ist von 19 angesehenen Vereinen unter- Jn der angekündigten Versammlung hielt nach dem Bericht des »Hannoverschen Couriers« der Generalsekretär des Deutschen Vereins zur Hebung der Sittlichkeit, Lic. B ohn-Berlin, einen Vortrag, in dem er die Gefahren schilderte, die dem deutschen Volke, namentlich aber der Jugend, durch den Schund und Schmutz in Wort und Bild drohen, nnd die Mittel und Wege zur Be gegnung der Gefahren zeigte. Nicht gegen Literatur und Kunst, in denen gewaltige Lebenskräfte der Nation steckten und die ihre Wurzeln tief in das Volkstum senkten, solle sich der Kampf richten, sondern gegen die massenhaft verbreiteten schlechten Preßerzeugnisse — den Schund und sondern geschmackloses, wesen- und wertloses Zeug sei, der Wasserpest zu vergleichen. Durch die schmutzigen Bücher, Schriften und Bilder werde unsere Jugend vergiftet und und gemeinen Machwerke, die Laster und Verbrechen verherr lichten, wieder vernichtet. Die Jugend werde durch solche Lektüre von Sinnen gebracht. Ohne gesetzliche Hilfe würde man schwer lich in diesem Kampfe weiterkommen. Es müsse namentlich ein Schaufenster-Paragraph geschaffen werden, der die Polizei ermächtige, schlechte Dinge aus dem Schaufenster zu entfernen. (Soll auch die Polizei entscheiden, welche Bücher, Bilder usw. »schlecht« sind?) Es müsse dem Guten Bahn gebrochen werden, dann werde das Schlechte weichen. Guten Büchern müsse Ein gang verschafft werden, die Vvlksbibliotheken und Lesehallen reichten dazu nicht aus; der Eigen besitz von Büchern sei wertvoll, es müsse dafür gesorgt werden, ihn zu fördern. »Mit auf die Schanzen, im Kampf für unsere Jugend, für unser deutsches Volk!« Mit diesem Weckruf schloß er seinen mit leb haftem Beifall aufgenommenen Vortrag. Der Leiter der Ver sammlung, Herr v. Jssendorff, wies in bezug auf die Förderung guter Literatur darauf hin, daß der Verein für Volks bibliotheken bereits hier eine Anzahl guter Werke verbreite, und daß auch die Schulen in ihren Bibliotheken eine reichhaltige gute Literatur besitzen. Die Vereine seien seit Jahren bemüht, Schmutz in Wort und Bild zu beseitigen, aber sie hätten einge sehen, daß dies auf dem Boden der jetzigen Gesetze nicht möglich sei. (?) Es müsse deshalb darauf hingearbeitet werden, daß die Gesetzgebung dazu weitere Handhaben gebe. In dieser Erkenntnis hätten die Vereine eine Kommission eingesetzt, um eine Eingabe zu entwerfen, die mit noch zu sammelnden Unterschriften an den Staatssekretär des Innern gerichtet, und auch in Abschrift an den Reichskanzler, Minister und Reichstag gesandt werden soll. Diese Eingabe hat folgenden Wortlaut: ..Die Gefährdung unserer Jugend und damit des ganzen deutschen Volkes durch den Schund und Schmutz in Wort und Bild wird nach den Ereignissen der letzten Zeit auch von denen anerkannt, die der Gefahr früher gespottet haben. Manches ist zwar erreicht. Mit dankenswerter Unterstützung der Bebörden und der Presse ist es gelungen, gewisse Witzblätter von den schmutzigsten Anzeigen zu säubern. Aber viel mehr bleibt noch zu tun. In Hannover haben die Unterzeichneten Vereine ver- sucht, durch Einwirkung auf die Schul- und Polizeibehörden auf der Grundlage der bestehenden Gesetze eine Unterdrückung des Vertriebes und der Ausstellung schmutziger Bilder, Bücher und dergleichen zu erreichen. Diesem Versuch ist nachhaltiger Erfolg versagt geblieben, offenbar desbalb, weil die Behörden in 798*
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