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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1909
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- 1909-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1909
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- Deutsch
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6284 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 118. 25. Mai 1909. dieselben Darstellungen in verschiedenen Werken und an ver schiedenen Orten zutage traten. Unter anderm erzählt er von einem Buchornament, das 1687 in Amsterdam, 1697 in Paris und 1720 im Haag auftauchte, ferner von einer merkwürdigen Zeich nung, die 1719 in Bverhaaves »Nstdoä ok Ltuä^in^ ?b^8iolr« (Rivington), im folgenden Jahre aber in Popes »Jliade« Ver wendung gefunden hat und macht sich erbötig, die Beispiele be- Zusammenhang mit diesen Erörterungen vorführt, befindet sich eine Serie minutiös ausgeführter Leisten aus dem sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert, die nicht nur hinsichtlich ihrer sinn bildlichen Bedeutung, sondern auch stilistisch von größtem Inter esse ist. In andern Stücken dieser Gattung erscheint der Hund (als Symbol der verfolgten Wissenschaften); in den verschiedensten Formen der Pan (hinweisend auf den pantheistischen Charakter der Alchymisten) und eine lange Reihe weiterer bedeutungsvollen Bildern. Zum Schlüsse würdigt der Verfasser die seit dem siebzehnten Jahrhundert so häufig verwendeten sogenannten Blumenorna mente, jene entzückenden Schmuckstücke, die in den mannigfaltigsten Formen die Buchkunst bereicherten und heute noch vielfach im Gebrauche sind. Vor allem beliebt war das Eichelmotiv, das wir auch in der Wasserzeichensymbolik fanden und das hier nun, mäanderartig zu Bändern gewunden, den reichsten Wirkungen dient. In ähnlicher Weise wurden auch eine Reihe anderer beliebter Motive verwertet, so die Lilie, die Rose, die Vase, ferner die Weinrebe, das Kleeblatt, flammende Sonnen, Kirschen usw. — auch diese in der Regel nur in antikatholischen Druckwerken. Wir sehen, wie die Prinzipien und Lehren der mittelalter lichen Häretiker in ihren letzten Äußerungen bis in die jüngste Zeit hinaufreichen, wie sie die Entwicklung und den Ausbau unserer neuen Weltanschauung förderten und bahnbrechend die Macht Roms in ihren Grundfesten erschütterten. An der Wende des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts hatte der fast tausend jährige Kampf mit dem scheinbar unbedingten Siege der römischen Kirche und mit der vollkommenen Niederlage derAlbigenser geendet. Aber der Kampf entbrannte von neuem, doch mit anderen Er gebnissen. Es handelte sich nun nicht mehr allein und vorzüglich um Religion, die Bewegung erfaßte auch das politische, bürger liche und intellektuelle Leben und es entstand eine alles Mensch liche umfassende Empörung gegen die Prinzipien und Methoden Roms. Die großen Bahnbrecher aber in diesem Kampfe waren die kühnen Troubadours, die Alchymisten, die geschickten Hand werker — die »freien und frommen« Albigenser. Diese Tat sache neuerdings gebührend ins Licht gerückt zu haben, ist das Verdienst des trefflichen Buches Harold Bayleys »^. nsv lixllt on tlle k6Qa.t88a.nes«. Or. Eugen Rentsch. Kleine Mitteilungen. Große Londoner Bilderverfteigerung. — Die Versteigerung der Sammlung des verstorbenen Sir John Charles Day, die Mitte Mai bei Christie, Manson und Woods begann, gestaltete sich zu einem der größten Ereignisse, die der Londoner Kunstmarkt seit Jahren aufzuweisen hatte. Der bisherige Eigen tümer hatte etwa um das Jahr 1879 begonnen, hauptsächlich Bilder der Schule von Barbizon und holländische Meister zu er werben, und sich in seinen Erwerbungen als ein treff licher Kenner des Wertvollen erwiesen. Seine Sammlung stand deshalb in hohem Ansehen, und man erwartete allgemein hohe Preise; die höchste der Schätzungen des Gesamt erlöses dürften wohl 80 000 Pfund gewesen sein. Tat sächlich wurde indessen diese Summe schon am ersten Tage mit 75 110 Pfund 14 Schilling nahezu erreicht. Die Hauptehren des ersten Tages fielen Millet zu, dessen »Gänsemädchen«, 12'/zX9hz Zoll, mit 600 Guineen zum Angebot kam und nach scharfem Wettbewerb mit fast allen großen englischen Kunsthändlern um 5000 Guineen für das Holburne Museum in Bath erworben wurde. Dies war der höchste Preis, der bisher für ein Milletsches Bild in England bezahlt worden ist; in Amerika sind allerdings schon höhere Preise für Milletsche Bilder bezahlt worden, so z. B. im letzten Monat bei der Versteigerung I. T. Martin in New York 50 000 Dollars für »Aufbruch zur Arbeit«. Von zwei anderen Milletschen Bildern brachte »Das Dorf Greville«, 14'/z Xl7^2 Zoll, 330 Guineen (Wallis), »Die Schwimmer«, ^/jXl^/g Zoll, 600 Guineen (ders.). Von Corot waren 12 Gemälde da, von denen das bedeutendste, »Die Fähre«, 17'/«x23'/, Zoll, von Sir Day vor etwa dreißig Jahren um 350 Pfund erworben worden war. Die Gebote begannen mit 1000 Guineen, der Zu schlag wurde mit 2800 Guineen der Firma Boussod, Baladon u. Cie. erteilt. »Die Holzfäller«, die der Vorbesitzer um 410 Pfund erworben hatte, (23x32 Zoll) wurden um 1450 Guineen von der New Yorker Firma Scott, Fowles L Co. erworben, die sich auch den »Eingang zum Dorf Coubron« (17-h«x23'/j Zoll) um 1800 Guineen und »Erinnerungen an Italien«, 15x24 Zoll, um 950 Guineen sicherte. Von den anderen Corots erzielten »Hütte in den Dünen« 1350 Guineen (Boussod, Baladon L Cie.) und eine Flußlandschaft mit einer Bäuerin und zwei Kühen 820 Guineen (Arnold L Tripp, Paris). Den Corots folgten 11 Daubignys, von denen 2 vierstellige Ziffern erreichten. Der höchste Preis, 1800 Guineen, wurde von Scott, Fowles L Co. für »Die User der Oise«, 13^x22^ Zoll, bezahlt, der nächsthöchste mit 1000 Guineen von der Firma Obach für »Herbstliche Mondland schaft«, 25x43 Zoll; von den anderen sind besonders hervor zuheben »Der kleine Hafen«, 8'/sXl4 Zoll, 650 Guineen (Wallis); »Flußufer«, 11X18^/« Zoll, 850 Guineen (Boussod, Baladon L Cie.); »Seetangernte«, 9'/zX23 Zoll, seinerzeit vom Verstorbenen um 120 Pfund erworben, 360 Guineen (Wallis). Diaz war fünfmal vertreten: »Abend«, 18^x25^ ^ Zoll, kam um 850 Guineen an Boussod L Valladon, »Abend im Walde«, 11x14^/« Zoll, um 460 Guineen an Scott, Fowles L Co., und »Viehherde«, 11x16 Zoll, um 360 Guineen an die Firma Neid. Auch Jules Duprö war mit fünf Bildern vertreten, von denen die wichtigsten, eine Wald landschaft mit Bauernfrau und Hütte, 13'/, X18 Zoll, um 520 Guineen von Wallis und eine Waldlandschast mit Teich, 7'/rX9'/z Zoll, um 520 Guineen von Arnold L Tripp er worben wurden. Von Harpignies waren in der Sammlung 11 Stück, die dem Erwerber 2266 Pfund gekostet hatten; das bedeutendste darunter war »Einsamkeit«, eine Flußlandschaft mit hohen Uferbänken bei Sonnenuntergang, 37X59 Zoll, 1897 im Salon mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet, das von Sir Day um 500 Pfund erworben worden war; es wurde von der Firma Knödler um 1800 Guineen erworben, den höchsten Preis, der bisher in England für ein Werk Harpignies' bezahlt worden ist. Die gleiche Firma erwarb von diesem Künstler auch »Ufer der Oaues aux Koup8«, 23^x32 Zoll, um 900 Guineen und »Der alte Weg von Fargiau nach St. Prive«, 19'/2X31'/z Zoll, um 620 Guineen. Ein »Sonnenuntergang«, 23^X31^/« Zoll, kam um 550 Guineen an Arnold L Tripp, ein anderes Abendbild mit den Ruinen eines Schlosses, 23x31"/« Zoll, um 600 Guineen an die Firma Obach. Mit fünf Bildern war Th. Rousseau vertreten, von denen eine Flußlandschaft mit fischendem Mann, 12x16'/, Zoll, um 520 Guineen, gleichfalls ein Höchstpreis für Rousseau, von Obach erworben wurde; eine »Heimkehrende Herde«, 9"/«x lä'/z Zoll, von Troyon erzielte 420 Guineen (Boussod), ein Hafen von Marseille von F. Ziem, 26x20"/^ Zoll, 420 Guineen. Diese Verkäufe brachten alle, und zum Teil in sehr erheblichem Maße, Steigerungen gegenüber den letzten Erwerbspreisen; die bemerkenswertesten dürften indessen die Wertsteigerungen sein, die einige kleine Bilder von Matthäus, Jacob und Willem Maris erfuhren. Das bedeutendste davon, »Die vier Mühlen« von M. Maris, Stadt am Flußufer mit vier Windmühlen, 8'/,xll'/i Zoll, 1871, von Sir Day aus der Sammlung des verstorbenen Lord Powerscourt um 120 Pfund erworben, ging nach scharfem Bieten um 3300 Guineen an Neid, Glasgow, über, der auch das vom Vorbesitzer um 300 Pfund gekaufte Bild »Mädchen, Hühner fütternd«, 1872, 13'/« X8 Zoll, um 300 Guineen erwarb. An diesen beiden Bildern, die von Sir Day um 420 Pfund gekauft worden waren, verdienten also seine Erben allein über 6000 Pfund. Jacob Maris war mit 15 Bildern vertreten. Eine Landschaft aus der Nähe von Dortrechl, Flußufer mit Häusern und Windmühle, 17"/iX28"/4 Zoll, erzielte 1600 Guineen (Obach), »Pflüger«, 16x28'/« Zoll, 960 Guineen (derselbe); auch die übrigen Bilder dieses Künstlers gingen zu hohen, die Erwerbskosten Sir Days vielfach über treffenden Preisen an verschiedene Käufer ab. Von Willem Maris waren sechs Bilder da, die alle von Lefevre erworben wurden: »Melkzeit«, 22'/,Xl5'/, Zoll, das den Vorbesitzer 64 Pfund gekostet hatte, wurde mit 460 Guineen bezahlt, drei andere, di-
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