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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1909
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- Deutsch
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6388 Börsenblatt s. d. Ttschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 120. 27. Mai 1909 Darum steht Meurers Werk so hoch und bietet gleichsam einen so notwendigen Wegweiser aus dem Labyrinth der Experimente auf künstlerischem Gebiete, an der die letztverflossenen Jahrzehnte so reich waren, weil in ihm ein klarer, unbeeinflußter Geist und zielbewußter Mann uns wieder den richtigen Weg zeigt, der allein zum wahren und erstrebenswerten Ziele führt. Wir wollen nur wünschen und erwarten, daß seine Lehre auf fruchtbaren Boden falle, damit die Jugend, die ohnehin der Imitation zuneigt, wie Meurer sagt: von jeder rein äußerlichen Aufnahme sei es überlieferter Stilformen oder vorübergehender Modelaunen abgelenkt und zu selbständigem Denken und ziel- bewußten Erfassen unserer heutigen künstlerischen Aufgaben an geleitet werden möge. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. * Geschäftsjubiläum. — Am 26. d. Mts. beging die Firma Ed. Hölzel's Nachfolger P. Hartmann (Inh. Johann Burkert) in Neutitschein das sechzigjährige Jubiläum ihres Be stehens. Das Geschäft ist am 26. Mai 1849 von Ed. Holzel in Wien als Zweiggeschäft gegründet worden und ging am 15. April 1888 an den langjährigen Geschäftsleiter Paul Hartmann über. Nach dessen Tode, am 1. April 1908, übernahm der jetzige In haber Johann Burkert, der bereits 20 Jahre im Geschäft, zuletzt als Prokurist, tätig war, die Firma. Die Buchhandlung genießt wegen ihres streng rechtlichen Gebarens in Berufs- und Kunden kreisen die größte Hochachtung. Möge sie auch fernerhin blühen, das ist unser Jubiläumswunsch. Red. Gegen die Nachahmungen lithographischer Arbeiten in "Amerika. — Dem »HVa.^8 nuck Nsan8 6omiuit.t66« des amerika nischen Kongresses sind kürzlich zwei wichtige Petitionen zu gegangen. Die erste, von der »kostearcl Na-nukLeturerL anll ^.Ilieck ll'raäeZ' kroteetivs ^oeiation« der Vereinigten Staaten verfaßt, beantragte, daß Postkarten ausländischen Ursprungs in Zukunft einer besonderen Klassifikation und einer Zollgebühr unterworfen werden sollen, die die amerikanischen Erzeuger von Postkarten befähige, den Wettbewerb mit den europäischen Druckern erfolg reich aufzunehmen. Die zweite, von E. P. Dutton L Co., Raphael Tuck L Sons Co., ll'Iw International ^.rt 6o., W. Hagel anderen Firmen unterzeichnet, verlangte gerade im Gegenteil eine Herabsetzung der Zölle auf Erzeugnisse der lithographischen Kunst, insbesondere auch Postkarten, und einen wirksamen Schutz gegen die geradezu unbegrenzte räuberische Nachahmung, der die vom Auslande eingeführten künstlerischen Postkarten heute in Amerika ausgesetzt sind. Zur Begründung dieser zweiten Petition führten die Antragsteller, wie wir dem »?udIi8Ü6r8' VVoskI^« ent nehmen, u. a. folgendes aus: »Es wird überhaupt nur hochwertige Arbeit eingeführt, die eine erhebliche künstlerische Selbständigkeit von einer in diesem Lande nicht häufig hervorgebrachten Art in sich schließt. Wenn diese hochwertige Arbeit sich auf dem amerikanischen Markt als erfolgreich bewährt und lange Dauer verspricht, so wird sie in fast jedem Falle von den amerikanischen Produzenten geraubt, manchmal von mehreren derselben zugleich, und zu einem Preis verkauft, der geringer ist als der, um den die Einführer diese Arbeit auf den Markt bringen können, oft sogar erheblich geringer, als die Kosten ihrer gegenwärtigen Produktion in Deutschland sind.« Zum Beweis dieser Beschwerde werden dann einige Fälle angeführt, die ihre Berechtigung allerdings in schlagender Weise dartun. Eine der Petition beigelegte, mit der Marke »ä« be- zeichnete Ansichtspostkarte war für die Firma E. P. Dutton L Co. in Deutschland hergestellt worden. Die Kosten beliefen sich für die deutsche Druckerei auf 5 Dollars das Tausend, die Kosten nach der Landung in Amerika auf 5 Dollars 74 Cts. das Tausend. Als der billigste Engros-Preis, zu dem die einführende Firma die Karte noch mit einem billigen Nutzen in den Vereinigten Staaten ver kaufen konnte, stellte sich daher der Betrag von 8 Dollars dar. Diese Postkarte wurde indessen sofort von amerikanischen Fabrikanten nachgedruckt und eine zweite, ganz gleiche Karte »6« hergestellt, die im ganzen Gebiet der Vereinigten Staaten um 3 Dollars 60 Cts. das Tausend verkauft wurde. Solche Fälle sind nicht Ausnahmen, sondern die Regel und könnten durch zahlreiche ganz gleich, liegende Fälle bestätigt werden. — Ebenso wie dieser Postkarte erging es einem lithographischen Buch, das ebenfalls mit »4« be zeichnet. sein soll und das die gleiche Firma in Deutschland hatte Herstellen lassen. Die Kosten für dasselbe betrugen innerhalb der Druckerei 10" z Cts., die sich bis zum Eintreffen auf dem ameri kanischen Markt auf 14 Cts. erhöhten; der niedrigste Engrospreis, zu dem das Buch verkauft werden konnte, waren 22"/, Cts. Das Buch gehörte einer größeren Reihe gleichartiger Werke an, die die gleiche Firma in Deutschland in Auftrag gegeben hatte; von dieser Reihe wurden achtzehn Bücher, darunter auch das genannte, von amerikanischen Druckern im Dreifarbenverfahren nach- gedruckt und in Millionen von Exemplaren zum Engrospreis von 6 Cts. das Stück auf dem amerikanischen Markt verkauft. Ein Buch »6«, das die Antragsteller ihrer Petition beilegten, war aus einzelnen, genau nachgebildeten Seiten der erwähnten Reihe im Wege des Nachdrucks zusammengestellt und wurde gleichfalls zu 6 Cts. das Stück verkauft. Ganz ähnlich erging es einem Kinder buche, das für die Firma Raphael Tuck L Sons in Deutschland hergestellt wurde; während sich hier die Kosten bis zur Ankunft in Amerika auf 54 Dollars das Tausend stellten, konnte es um 37 Dollars 22 Cts. das Tausend nachgedruckt werden. Trotz dieser nach unseren Nechtsbegriffen haarsträubenden Zuständen darf man bezweifeln, daß diePetition der Antragsteller den gewünschten Erfolg haben wird. Zur Bibliographie rennhsons. — Bon I. Wise's »Bidlio- nur hundert Exemplaren erscheint, ist soeben, wie wir der New Porker »Nation« entnehmen, der zweite Band, enthaltend Teil HI, IV, V und VI, erschienen. Die erste Veröffentlichung die in Teil III, Nachdrucke und unberechtigte Ausgaben, behandelt klv066XXX—UVL66XXXIII«, zu den des weiteren Auszüge aus der Klage mitgeteilt werden, die Tennyson gegen John Camden Hotten zwecks Verhinderung eines weiteren Verkaufs des Buches angestrengt hatte. Wo das Buch gedruckt worden ist, war lange eine strittige Frage. Hottens Angabe in dem Katalog, in dem er großer Sorgfalt und Mühe von einem Herrn von erlesenem literarischen Geschmack im westlichen Kanada« zusammengestellt worden und daß das Buch »in der Blackwoods-Druckerei« her gestellt worden sei. Dieser Behauptung trat indessen Tennyson oder sein Anwalt in der Klageschrift entgegen und erklärte, daß das Buch, das aus guten Gründen keine Angabe über den Drucker enthalte, unbedingt in England selbst gedruckt worden sein müsse. Dennoch scheint die Angabe des Buchhändlers richtig gewesen zu sein, denn der Band wurde, wie Wise jetzt angibt, von einem Herrn I. Dykes Camp bell zusammengestellt und herausgegeben, der von 1860 bis 1862 als Vertreter der Firma Cochrane <L- Co. in Kanada weilte und während seines Aufenthalts in Toronto das Buch auf seine Kosten drucken ließ. Von den übrigen 11 Nachdrucken wurden alle bis auf zwei zwischen 1867 und 1876 von Richard Herne Shepherd in England hergestellt. Der IV. Teil der Bibliographie behandelt Sammelausgaben, die in England zwischen 1870 und 1908 erschienen; der V. Teil beschreibt 111 voll ständige Bände biographischen und kritischen Inhalts; der VI. Teil bringt eine vollständige alphabetische Liste aller veröffentlichten wie privat gedruckten Gedichte Tennysons und gibt von jedem an, wann es a.) überhaupt zum erstenmal, b) in einer Samm lung Tennysonscher Gedichte, e) in einer Gesamtausgabe erschienen ist, — gewiß ein Beweis der überaus großen Verehrung, mit der man in England das Andenken des Lieblingsdichters des Zeit alters der Königin Viktoria noch heute umgibt. Hohe Preise für Bilder etc. — Bei Christie in London ist Mr. E. H. Cuthbertaons Sammlung von 10 > Gemälden ver steigert worden. Sie brachten hohe Preise. Den höchsten Preis erzielte das »Porträt von Mrs. Blackbourne« von Romney, das für 109 200 Mark verkauft wurde. Ein anderes Werk von Romney, »Porträt von Mrs. Newbery«, wurde mit 107 100 Mark bezahlt. Sir Joshua Reynolds »Schlange im Gras« erzielte 102 900 Mark, während ein Landschaftsbild Rousseaus für 96000 Mark ver kauft werden konnte. — Bei Sotheby in London kamen die seinerzeit erwähnten Ca xton-Drucke zur Versteigerung. Das
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