Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090527
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190905271
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19090527
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-27
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6390 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 120, 27. Mai 1909. Tätigkeit der Buchhandlungsgehilfin einem allgemeinen Bedürfnis entspricht. 4. Der Verein will eine harmlose frische Geselligkeit pflegen und auf dem Gebiete der Literatur und Kunst seine Mitglieder durch Veranstaltung von Borträgen erfreuen. Außer eins, über die Nr. 259 des Börsenblattes vom 6. November 1908 eingehend berichtete. — Im Laufe des Winters fanden ver schiedene Dichterabende usw. statt. Das Hauptinteresse und die Hauptarbeit des Vereins kon zentriert sich aber 5. auf die Stellenvermittelung, die auch im Laufe des ersten Jahres in unerwarteter Weise stark in Anspruch genommen worden ist, sowohl von den Prinzipalen als auch von den Mit gliedern des Vereins. Der Verein war, obgleich er viele Stellen Nachweisen konnte, zu seinem Bedauern nicht immer in der Lage, die ihm mitgeteilten Vakanzen zu besetzen, da weit mehr Gesuche eingingen, als Angebote von Stellesuchenden. Der Grund hierfür liegt wohl darin, daß es der Verein prinzipiell verschmäht, nur um eine große Mitgliederzahl sein eigen nennen zu können, Damen aufzunehmen, die keine ordnungsgemäße Lehrzeit hinter sich haben, resp. die nicht den Nachweis führen können, daß sie mit den Grundlagen der buchhändlerischen Tätig keit durch langjährige Praxis vollkommen vertraut sind. Der Verein sieht, um den an ihn gestellten Anforderungen gerecht zu werden, eine weitere Aufgabe darin, 6. Buchhandlungsgehilfinnen heranzubilden, indem er jungen begabten Mädchen mit guter Schulbildung Lehr stellen nachweist. Es ist ihm dies auch in zahlreichen Fällen gelungen, und der Vorstand ist unausgesetzt bemüht, den buch händlerischen Bildungsgang der angehenden Kolleginnen im Auge zu behalten. Die weiblichen Lehrlinge werden in den Verein ausgenommen, haben jedoch nur die Hälfte des Beitrages zu zahlen. Sie sind nicht stimmberechtigt. 7. Buchhandlungsgehilfinnen, die sich selbständig machen wollen, weist der Verein unentgeltlich hierzu Gelegen heiten nach und erfreut sich in solchen Fällen einer guten fach männischen Beratung. Dem oben angeführten Grundsatz getreu — nur Gehilfinnen aufzunehmen, die eine ordnungsgemäße Lehrzeit bestanden haben resp. den Nachweis führen können, daß sie durch langjährige Praxis die Grundlagen der buchhändlerischen Tätigkeit beherrschen — sah sich der Verein im Frühjahr dieses Jahres gezwungen, einen Antrag der Allgemeinen Vereinigung Deutscher Buchhand lungsgehilfen, sich dieser Vereinigung anzuschließen, abzulehnen, da die Allgemeine Vereinigung beabsichtigt, alle im Buchhandel angestellten Damen, auch solche ohne buchhändlerische Ausbildung, aufzunehmen. Ebenso wurden die Anträge verschiedener kauf männischen Vereine, sich ihnen anzuschließen, abgelehnt. Der Verein bringt vierzehntägig seine Mitteilungen heraus, die in der »Illustrierten Frauen-Rundschau« erscheinen, deren Verlag sich liebenswürdigerweise in den Dienst der Sache gestellt hat. Die Mitteilungen sollen im neuen Vereinsjahr sach- und fachgemäß ausgebaut werden. Alle Anfragen in Sachen des Vereins sind zu richten an die Geschäftsstelle, Berlin 87, Repkowplatz 5. ä. Personalnachrichten. Berichtigung. - Wir erhielten folgendes Schreiben vom 25. Mai: »Der Redaktion des Börsenblattes für den Deutschen Buch handel, Hierselbst, beehre ich mich in Bezug auf die Angabe in Nr. 118, Seite 6286, anzuzeigen, daß mir persönlich keine Anzeige von der Verleihung des Professorentitels zugegangen ist und mir voraussichtlich auch keine solche zugehen wird. Worauf die Zeitungsnotiz beruht, weiß ich nicht. Ich bitte diese Erklärung zur Vermeidung weiterer Jrrtümer gefl. in die nächste Nummer aufzunehmen. Ergebenst Fritz (Friedrich Dietrich Gottschalk) Baedeker in Fa. Karl Baedeker«. Titelverleihungen. — Von Sr. Majestät dem König von Sachsen wurde dem Direktor der Königlichen öffentlichen Bibliothek Herrn vr. pllil. Er misch in Dresden der Titel und Rang als Ge heimer Regierungsrat, und dem Schriftsteller und Redakteur Herrn vr. pbil. Kummer in Dresden (Verfasser der »Deutschen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts, dargestellt nach Generationen«, Verlag von Carl Meißner in Dresden) der Titel Professor der Lite raturgeschichte verliehen. Ferner erhielten den Titel und Rang als Professor Herr Walter Tiemann in Leipzig, Lehrer an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, und der bekannte Maler Herr Otto Greiner, dessen Gemälde »Odysseus bei den Sirenen« einen Schmuck des Leipziger Museums bildet. Professor Greiner, der ein geborener Leipziger ist, lebt seit einiger Zeit in Rom. * Georg von Neumayer -s. — Der Wirkliche Geheime Admiralitätsrat, frühere Direktor der Deutschen Seewarte, Prof, vr. Georg von Neumayer, der verdienstvolle Geophysiker, Meteorolog und Hydrograph, ist am 26. Mai in Neustadt a.d. Hardt, wo er seit seinem Rücktritt von der Leitung der Deutschen See warte im Ruhestande lebte, im 83. Lebensjahre gestorben. Georg Neumayer wurde am 21. Juni 1826 in Kirchheimbolanden geboren. In München studierte er Naturwissenschaften und Mathematik, in Hamburg unter Rümker Nautik. Dort wurde er Lehrer an der Navigationsschule. In den Jahren 1852 bis 1856 machte er Reisen als Seemann und besuchte 1867 Australien, wo ihm die englische Kolonialregierung die Gründung und Leitung des Flagstoff Observatory zu Melbourne übertrug. Er machte weite Forschungs reisen in das Innere des Kontinents, kehrte 1864 nach Europa zurück und gab den ersten Anstoß zu der Organisation der Nord- und Süd polarexpeditionen. Mit Adolf Bastian zusammen gründete er die Deutsche Afrikanische Gesellschaft zu Berlin. Im Jahre 1872 wurde er zum Hydrographen der Kaiserlichen Admiralität ernannt. 1875 übernahm Neumayer zuerst vorläufig, dann am 13. Januar 1876 end gültig das Direktorat der Deutschen Seewarte in Hamburg. Die hohe Blüte, zu der er das Institut emporführte, hat gezeigt, daß er der berufene Mann an dieser Stelle war. Unter seiner 26jährigen Leitung hat das Institut Hervorragendes im Dienste der Seeschiffahrt und der nautischen Wissenschaft geleistet. Neu mayer war auch die treibende Kraft für das große internationale Unternehmen zur Erforschung der südpolaren Verhältnisse, an dem sich Deutschland, England und Belgien beteiligten. Im Jahre 1894 wurde er Wirklicher Geheimer Admiralitäts rat und später geadelt. Nachdem er bereits im November 1902 sich veranlaßt gesehen hatte, seine Tätigkeit aufzugeben, trat er im März 1903 in Pension und zog sich nach Neustadt a. d. H. zurück. Von seinen Schriften seien hier genannt: »Die internationale Polarforschung 1882/83« (1890): »Atlas des Erdmagnetismus. (4. Bd. von Berghaus' physikalischem Atlas.) 1891; »Auf zum Südpol! 45 Jahre Wirkens zur Förderung der Erforschung der Südpolar-Region 1855—1900« (1901). Mit anderen hat Neumayer die berühmte »Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Reisen« (3. Aust. 1905) und 1890 einen »Wolkenatlas« heraus- Julie von Kügelgen -fi. — Im Alter von 104 Jahren und sechs Monaten ist in Dessau Julie von Kügelgen, die Tochter des westfälischen Parabeldichters Friedrich Adolf Krummacher und Witwe des anhalt-bernburgischen Kammerherrn und Hofmalers Wilhelm von Kügelgen, gestorben. Den Gatten hatte sie schon 65 Jahre alt verloren; sein nachgelassenes Memoirenwerk »Jugenderinnerungen eines alten Mannes« ist ein wertvoller Besitz des deutschen Volkes geworden. An ihrem 100. Geburtstage sandte ihr der Kaiser eine prächtige Kaffeetasse, die Kaiserin ihr Bild mit Unterschrift, und auch die Fürsten ihrer engeren Heimat sowie die Stadt, in der sie das Jahrhundert überschritten hatte, stellten sich als Gratulanten ein. Die Greisin, der bis zum Ende eine verhältnismäßig große körperliche und geistige Frische be wahrt blieb, lebte in Dessau seit etwa einem Jahrzehnt im Hause ihres Sohnes, des Pastors emer. Benno von Kügelgen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder