^ 122, 29. Mai 1909. Mchtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 6479 sondern, was viel wichtiger ist, durch Strenge der Zeichnung und farbige Ausführung. Keiner von Burgers Vorgängern hat die außerordentlich fein abgestufte Färbung, die warme und tiefe Farbenskala des berühmten Bildes mit solchem Ver ständnis und solchem Reichtum der Töne wiedergegeben. Die Treue und Strenge der Zeichnung, die souveräne Freiheit in der Beherrschung aller technischen Hilfsmittel, die Kraft und der malerische Schmelz koloristischer Wirkung vereinigen sich hier zu einer Vollendung, die diese Arbeit zu einem Meisterwerk des Grabstichels stempelt. Nach Vollendung des reizvollen Stiches nach Tizians »Flora« wagte der Künstler sich an eine Riesenplatte nach dem ebenfalls mehrmals gestochenen Bilde Guido Renis »Aurora« heran, die er 1886 vollendete. Auch hier gelang es ihm, mit allem Raffinement der modernen Kupferstechkunst in die Intentionen des Malers einzudringen und ein Werk zu schaffen, das zu den besten Grab stichelarbeiten aller Zeiten zu rechnen ist. Unter Zuhilfenahme der Photographie ist die Zeichnung dem Original so nahe wie möglich gebracht worden, wobei das große Format des Stiches es ermöglichte, die Bilddetails, namentlich den charakteristi schen Ausdruck der Köpfe viel besser wiederzugeben, als es Raphael Morghen in seinem berühmten Stiche vermochte. Alle Vorzüge der reifen Kunst Burgers, Reinheit und Eleganz der Zeichnung, eine vollkommene plastische Wirkung der Modellie rung und ein feines Gefühl für die Abtönung von Licht- und Schattenmassen kommen in diesem Stiche zu ungeschmälerter Geltung. Für jeden Gegenstand hat sich der Künstler eine besondere Technik gebildet; in den Fleischpartien sind die Striche nicht wieder mit Strichen, sondern mit kleinen Strichelchen durch kreuzt, wodurch eine reiche Modellierung erzielt ist. Dieses Meisterstück stecherischer Technik war nicht mehr zu überbieten. Auch die letzten Werke des bis ins hohe Alter von 70 Jahren fleißig schaffenden Burger zeigen die abgeklärte Voll- endung reifster Künstlerschaft. Und heute darf der greise Jubilar auf eine an Arbeit und an Ehren reiche Laufbahn zurückblicken. Viele Auszeichnungen und Medaillen lohnten sein Schaffen; seit 1884 ist Burger Ehrenmitglied der Kunstakademie seiner zweiten Heimat München. » » Vas V^erk ckobann Lur-Zers, ebronoloßiseb Aeorcknet. (Oie Lilck^rösse — obne klattenranck — ist in Zentimetern an- Kartonstieb. 1863. 6r. toi. Kartonstieb. 1865. 30,5: 68 em. 7. kra Oiovanvi ^nxelieo cka kissole, Die Kreuüabnabme. Veüeiebnet von L. Förster. Kartonstieb. 38,5:31,5 em. Lobrittckruelr aut ^veisssm kapier 7.20. stieb. 36 :49 em. ^ xrösse (80,5 : 60 em) .k 63.—. stieb. 1858. Uo^. gu. toi. Vor aller Lobritt . ^ ^ 36.—. 43:34,5 em. ^ ^ 18.—, jetüt ^ 12.—. Vor cker Lobritt aut ebines. kapier 10 ü. Kartonstieb. 16,8 : 35,2 em. Vor cker Lebritt aut ebines. kapier 10 ü. 72 ü. jet°t 10 ^ ^ ^ ^ " k. 6)psn^ Uünoben 1862. Kunst, Uüveben 1866. Icknienstieb. 1866. 17 : 18,2 em. 840*