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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1909
- Sprache
- Deutsch
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128, 7. Juni 1909. Nichtamtlicher Teil. VörjcubitM f. d. Dtschu. Luchhaildct. 6799 gäbe vor Ablauf zweier Jahre erscheinen werde, diese nun nicht unbedingt nach Ablauf dieser Zeit erscheinen muß. Die zwei Jahre sind eben nur ein Minimum. Zur Festsetzung dieses Zeitraums wurden wir durch die Lebensdauer eines gewöhnlichen 6 8b.-Romans bewogen. Wir nahmen an, daß diese etwa 18 Monate betrage. — In Anbetracht der Honorare, die den Autoren für 7 ck.-Neudrucke angeboten werden, zweifeln wir, daß eine längere Zeitgrenze als zwei Jahre genau beobachtet werden würde, und ohne strikte Einhaltung derselben könnte eine solche Stipulation nicht aufgestellt werden. 3. Wir schlagen vor, daß der Verwaltungsrat der Schrift steller-Vereinigung Schritte tut, um festzustellen, inwieweit die Mitglieder sich verpflichten würden, eine solche Zeitgrenze ein zuhalten. Eine ähnliche Umfrage von seiten der Verleger-Ver einigung würde weiteres Material für das Zustandekommen eines festen Gesetzes für die Bücherwelt zu Tage fördern. Wir fügen folgenden Kommentar zur Information der Schriftsteller bei: Die 6 8b. - Ausgabe ist zum größten Teil eine Ausgabe für Leihbibliotheken. Die Verteidiger der 7 ck.-Bücher schätzen, daß 80 Prozent der 6 8b.-Roman an Leihbibliotheken und 20 Prozent ans Publikum verkauft werden. Unter den Verlegern, die dem 7 ä.-Roman feindlich gegenüberstehen, ging einer in der entgegen gesetzten Richtung so weit, daß er das Verhältnis auf halb und halb ansetzte. Das sind offenbar die äußersten Grenzen. Natürlich wechselt dieses von Buch zu Buch; alles hängt davon ab, ob das Publikum das Werk nur lesen will oder aber auch zu besitzen wünscht, nachdem es gelesen ist. Alle Schätzungen ließen jedoch erkennen, daß das 6 8b.-Buch von den Leihbibliotheken abhängig ist, um lebensfähig zu sein. Da die Leihbibliotheken nicht darauf zu achten brauchen, was ein Buch kostet, und daher nicht warten müssen, bis eine billige Ausgabe erscheint, so ist für sie gerade die Neuheit von größerer Wichtigkeit als die Billigkeit. Anders für den Sortimenter; für ihn ist Billigkeit wichtiger als Neuheit. Viele Buchhändler halten die neuen 6 8b.-Romane schon gar nicht mehr auf Lager, die Leihbibliotheken haben diese aber unbedingt nötig. Man kann daher wohl mit Recht sagen, daß das 68b.-Buch von den Leihbibliotheken abhängt. Wenn nun ein neuer Roman schon zu 7 ck. erhältlich ist, und zwar in schönerem Einband und angenehmerer Form als der 6 3b.-Roman, so werden viele Leihbibliothek-Abonnenten solche kaufen und da durch die Anzahl der Exemplare, die von der Leihbibliothek ver langt werden, vermindern. Auf diese Weise könnte es geschehen, daß es nicht mehr lohnt, 6 8b.-Romane herauszugeben, und dann folgt, daß viele Bücher, die jetzt nur gedruckt werden, weil der Preis von 6 8b. einen hohen Verdienst läßt und die Leih bibliotheken sie bestellen müssen, dann nicht mehr verlegt werden, es sei denn, daß der Verleger gegen das Erscheinen einer billigen Ausgabe für die Zeit, während welcher er den Verkauf der 6 8b.-Ausgabe erwarten kann, geschützt ist. Nach Ablauf von 18 Monaten kann er aber bei den meisten Büchern kaum mehr auf einen solchen Verkauf rechnen. Die Käufer der 7 ck.-Romane sind im Wachsen begriffen. Sie kaufen sie, um sie zu lesen, zu behalten und wieder zu lesen. Wir haben Beweise, an deren Richtigkeit wir nicht zweifeln, daß ein Roman, der zu 7 ck. erschienen ist, seinen Platz bewahrt und nicht stirbt — auf jeden Fall nicht so schnell wie sein 6 8b.-Vorgänger. Das Publikum, das 7 ck. — aber nicht mehr — für einen guten Roman zahlen kann und will, wächst von Tag zu Tag und ist intelligent genug, um den Wert der Bücher zu erkennen. Es steht jedoch dem Namen und Ruf der Autoren verhältnismäßig gleichgültig gegenüber. Es ist von den 7 ck.-Verlegern nicht behauptet worden, daß die Autoren durch Veröffentlichung von 7 ck.-Romanen ihren Lebensunterhalt verdienen können. Diese sind bis jetzt stets Neu drucke, und es wird angenommen, daß der Autor bereits für seine Arbeit Zahlung erhalten hat, entweder ganz oder teilweise, durch den Verkauf der ersten Ausgabe zu 6 8b. oder einem ähnlichen hohen Preise. Die Schwierigkeit für diese billigen Publikationen besteht darin, daß die Verbesserung der Maschinen nicht von einer ähnlichen Entwicklung in dem Vertrieb der Bücher begleitet war. Der Buchhandel ist noch ungefähr das, was er war, als die große Masse des Volks noch nicht lesen konnte. Heute gibt es auf dem Lande Millionen »möglicher« Leser, welche aber nicht lesen können, weil Buchläden fehlen. Die Leser sind da und die Maschinen, welche die Bücher in Tausenden billig Herstellen, sind da, nur die Mittel, die beiden zusammenzubringen, sind zu suchen. Aus diesem Grunde müssen die Autoren, welchen Standpunkt sie auch immer den Neudrucken gegenüber einnehmen, den Standard-Preis von 6 8b. für die Erstausgabe für wenigstens zwei Jahre einhalten, bis daß eine große Verbesserung im Büchervertrieb eine Ver breitung von solchem Umfange ermöglicht, wie sie heute noch nicht geschaffen ist. (gez.) Anthony Hope Hawkins. Maurice Hewlett. Soweit wir die ganze Frage beurteilen können, ist durch das Vorgehen der Schriftsteller-Vereinigung eine Basis der Verständigung zwischen den 7 ck.-Verlegern einerseits und den 6 sb.-Verlegern und -Sortimentern anderseits geschaffen, und es ist zu hoffen, daß beide Parteien die Vorschläge der Schrift steller ernstlich prüfen, um möglichst bald zu einem für beide Teile annehmbaren und ehrenvollen Übereinkommen zu ge langen. L. Rincklake. Kleine Mitteilungen. Französischer Bücherkatalog. — Vom 6a.ta1o§u6 ^enö- llorsnL, l'ome 19« (periocko cks 1900 ä 1905), reäiZe pur D. ckorcksll F. Bruckmann A.-G. in München und Augsburg. — Der soeben ausgegebene Geschäftsbericht der Gesellschaft (für 1908), 1908 zufriedenstellend. Das Bruttoerträgnis des Geschäftsjahres 1908 stellt sich auf 569 702 ^ 39 (466 716 ^ 03 -Z), von dem 102 684 ^ 16-Z (98 769 .tt 29 H) Abschreibungen und 77047.//04 H (76 635 ^ 26 ^) allgemeine Verlagsunkosten zu decken sind, so daß einschließlich des Vortrags von 89 984 ^ 32 H (83 135 13 -H) ein Reingewinn von 479 955 51 H (374 446 61 -H) der Generalversammlung zur Verfügung steht. Neben dem gesetzlichen Reservefonds von 100 000^6 (86000 ^E) besteht ein Spezialreservefonds von 309 000 ^ (284 000 ^). Der Unterstützungsfonds für die Angestellten weist einen Bestand von 60 456 ^ 80 auf. Die Bankhypotheken stiegen infolge Über nahme der zur Buchdruckerei und Graphischen Anstalt gehörigen Immobilien sowie infolge Ankaufs eines weiteren Anwesens in München von 380 717 ^ 21 o) auf 790 214 43 H. Den sonstigen Schulden von 109 693 ^ 82 <Z (N0 602 ^ 41 H) stehen Guthaben im Betrage von 534 985 ^37^ (401 901 ,.6 88 H) sowie 50 072 62 (25 377 ^ 35 H) in Wechseln und bar gegenüber. Auf Ubergangskonto sind 184 783 99 H zurückgestellt, teils voraus vereinnahmte Abonnementsbeträge, teils 1909 fällig werdende Autorenhonorare. Der Kaufschillingsrest für die Buchdruckerei und Graphische Anstalt beläuft sich auf 1 010 000 Am 16. Dezember 1907 wurde beschlossen, das Grundkapital um 1 Million Mark zu erhöhen. Auf diese Kapitalserhöhung wurden vorläufig 250 000 ./«- mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1908 einbezahlt. Die Generalversammlung ist auf den 8. Juni 1909 einberufen. Aufsichtsrat und Vorstand schlagen vor, von dem Reingewinn von 479 956 51 dem gesetzlichen Reservefonds 25 000 zuzuweisen, wodurch er wiederum auf die Höhe von 10A des einbezahlten Aktienkapitals gebracht wird; dann zur Verteilung einer Dividende von 20A (20A) auf das einbezahlte Aktienkapital von 1260000.// die Summe von 250 000 zu verwenden und nach Abzug der satzungsgemäßen Gewinnanteile 61000 dem Spezialreserve fonds zu überweisen. Die verbleibenden 93 461 28 werden auf neue Rechnung vorgetragen. Nach diesen Zuweisungen steigen die Reserven einschließlich des Gewinnvortrages auf 578 461 28 Um ihren Angestellten für den Fall dauernder Arbeitsun fähigkeit oder nach Erreichung eines bestimmten Lebensalters 883*
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