Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090607
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190906072
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19090607
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-06
- Tag1909-06-07
- Monat1909-06
- Jahr1909
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Autor
- No.
- [15] - 6801
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 128. 7. Juni 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 6801 17. Deutscher (-reographentag. — Auf dem am 1. Juni in Lübeck eröffneten Geographentag wurde am 2. Verhandlungstag über folgenden Antrag von Professor Philippsvn-Halle verhandelt: »Der Deutsche Geographentag erllärt es für einen sehr be dauerlichen Übelstand, daß die Veröffentlichungen der Ergebnisse auf Kosten des Deutschen Reichs ausgeführter wissenschaftlicher Unternehmungen nur zu außerordentlich hohen Preisen in den Buchhandel gelangen und nicht einmal den Staatsanstalten, wie Bibliotheken und Fachinstituten der Universitäten, kostenfrei oder zu ermäßigten Preisen überlassen werden, wodurch die wissen schaftliche Ausnutzung der auf Kosten der Allgemeinheit ge wonnenen Ergebnisse ungemein behindert und auf einen engsten Kreis beschränkt wird. Der Geographentag beauftragt den Zentralausschuß, bei den betreffenden Behörden vorstellig zu werden, daß in Zukunft bei derartigen Unternehmungen gleich von vornherein eine Art der Veröffentlichung in Rechnung gestellt wird, die es erlaubt, nach dem Muster so vieler anderen Staaten eine bedeutende Zahl Exemplare an Staatsinstitute des Inlandes, womöglich auch des Auslandes, kostenfrei zu Zur Begründung dieses Antrages verwies nach einem Bericht des »Leipziger Tageblatts« Professor Philippson auf die hohen Kosten verschiedener Bücher über von Reichs wegen veranstaltete Expeditionen, so über die Südpolarexpedition und ähnliche. In einem Falle kostete das Druckwerk mit 17 Bogen 47 .k. Man könnte doch beim Kostenanschlag für die Expedition, wo es sich mitunter um 100 000 .k handle, gleich die Drucklegung des Werkes in Anschlag bringen. — Professor vr. von Drygalski- München, der Leiter der deutschen Südpolarexpedition, machte auf die Schwierigkeiten des Kostenvoranschlags aufmerksam. Das Material lasse sich vor der Bearbeitung überhaupt nicht übersehen. Eine Expedition habe das dringende Bedürfnis, für die Ausarbeitung der Ergebnisse zu sorgen. Das erfordere er- hebliche Mittel. Ebenso erhebliche Mittel brauche die Expedition, um ihre Mitglieder wieder in geordnete Verhältnisse einzuführen. Das seien Anforderungen, die der Verschenkung der Werke an Institute vorausgehen müßten. Die Höhe der Kosten könne aber sehr bedeutend verringert werden durch Hilfeleistung der wissenschaftlichen Institute bei der Ausarbeitung des Materials, wie das in England der Fall ist. So sehr man übereinstimmen müsse in dem Wunsch, die wissenschaftliche Publikation billiger zu gestalten, so sei der Vorwurf, wie er in dem Anträge liege, durchaus unberech tigt. Man möge sich darauf beschränken, den Wunsch auszusprechen, daß Mittel und Wege gefunden werden, und gleichzeitig die Hoff nung auf Müwirkung der wissenschaftlichen Institute. — Professor Philippson bestritt, daß in seinem Anträge ein Vorwurf gegen Allgemeinheit eine Million für Expeditionen ausgebe, so habe die Allgemeinheit doch auch das Recht, zu verlangen, daß sie in die Lage versetzt werde, von den Ergebnissen der Forschung mindestens in den Bibliotheken Kenntnis zu nehmen. Glrrckgcscllschaft. — Soeben vollzieht sich die Gründung einer Gluck-Gesellschaft in Leipzig. Ihr Zweck ergibt sich aus § 1 der Satzung: »Der den Namen »Gluckgesellschaft« tragende Verein hat den Zweck, allmählich die sämtlichen musikalischen Werke Glucks im Druck herauszugeben, stilreine Gluck-Aufführungen zu veranstalten und literarisch das Verständnis und die Liebe für und wissenschaftlichen, bisher nicht zur Einheit zusammengefaßten Bestrebungen im Interesse und für jede Beschäftigung mit der künstlerischen und menschlichen Persönlichkeit Glucks zu sein. Der Verein hat seinen Sitz in Dresden und soll zur Erlangung der Rechtsfähigkeit in das Vereinsregister des König!. Amtsgerichts Dresden eingetragen werden.« Aus dem übrigen Inhalt der Satzung sei hervorgehoben, daß der jährliche Mitgliedsbeitrag 10 be trägt. Dafür erhalten die Mitglieder die Veröffentlichungen voll ständig kostenlos und haben freien Zutritt zu den von der Ge sellschaft veranstalteten Aufführungen. Zum Vorstande der Ge sellschaft ist Herr Rechtsanwalt vr. Max Arend in Dresden bestellt worden. Der vorbereitende Vorstand besteht aus den Herren: vr. Max Arend, Rechtsanwalt und Musikschriftsteller, Prof. vr. Arthur Prüfer, Prof. 0.-. Hugo Riemann, Ludwig Frankenstein, Schriftleiter des »Musikal. Wochenblattes«, Josef Liebeskind, Ton künstler, vr. Hans Löwenfeld, Leiter der Oper des Leipziger Stadttheaters, und Robert Volkner, Direktor der Leipziger Ver einigten Stadttheater. Es ist in Aussicht genommen, daß das »Musikalische Wochenblatt«, das bekanntlich vor etwa vier Jahr zehnten zum Kampfe für Wagner ins Leben trat, die Zeitschrift der Gesellschaft sein und den Mitgliedern — sofern die Mittel der Gesellschaft dies ermöglichen werden — gegen ermäßigten Abonne mentspreis geliefert werden wird. (Leipz. Tagebl.) Der Kampf um die Telbständigmachung des norwegi schen Büchermarktes. — Der norwegische Buchhändlerverein hat am 18. Mai an den Reichstag (das »Ltortinx«) folgendes Schreiben gerichtet: »Wenn der norwegische Staat große jährliche Unterstützungen gewährt an Einrichtungen wie z. B. das Norwegische Volks museum und das Kunstgewerbemuseum, so sollte die unbedingte Voraussetzung die sein, daß die Veröffentlichungen, die diese In stitutionen herausgeben, in norwegischem Verlage erscheinen. Unsere Buchhändler haben in den letzten Jahren eine große und auch schwierige Arbeit getan, um den norwegischen Verlagsbuch handel zu der Stellung in unserer Gemeinschaft, die ihm natur gemäß zukommt, zu erheben, und sie haben hierin bei den Schrift stellern wie auch beim Publikum Unterstützung gefunden. Mehrere unserer Institutionen verstehen indes, wie es scheint, dies nicht zu schätzen, ungewiß, aus welchem Grunde. — Der norwegische Ver lagbuchhandels steht jedenfalls jetzt auf einer Höhe, die ihn voll kommen wettbewerbsfähig mit dem ausländischen macht, und es ist ja einleuchtend, daß jeder norwegische Verleger es als eine Ehrensache betrachten wird, die amtlichen Veröffentlichungen seines eigenen Landes in einer vollauf würdigen Weise herauszu bringen; er wird ja gerade durch die Autorität der verschiedenen Institutionen seine Tätigkeit anerkannt sehen und dadurch in seiner Arbeit für unsere einheimische Büchererzeugung eine moralische Stütze haben. — Den Norslrs LoAÜancklslckorsnivA gestattet sich daher, in Ehrerbietung an das Storting das Ansuchen zu richten, daß die Bewilligungen an solche Institutionen unter der Voraus setzung erfolgen mögen, daß deren Veröffentlichungen in nor wegischem Verlage erscheinen.« (Nach: »^Ol-8lc IjoFbimcllertick.«) Millet-Ausstellung in München. — Die Galerie Heine mann in München hat in ihren Räumen eine größere Kollektion Zeichnungen, Pastelle und Aquarelle von Jean Francois Millet ausgestellt, die sich in den Kreisen der Fachgenossen einer lebhaften Anerkennung zu erfreuen hat. Millet ist vor allem bekannt als Bauernmaler und Bukoliker und als der grandiose Schilderer der Helden des Alltags. Er steht neben Delacroix und Manet in der Reihe der Klassiker und Bahnbrecher der französischen Kunst des neunzehnten Jahrhunderts. Der ernste, feierliche Charakter, der seiner Großkunst eigen ist, spricht auch aus den bei Heinemann vorgeführten, teilweise mit nur wenigen Strichen hingeworfenen Handzeichnungen. Man sieht, wie bei der ersten Niederschrift, der ersten Skizze neben der bildenden Kraft auch die dichterische schon tätig war. Jede Zeich nung ist ein Ganzes von abgerundeter künstlerischer Form, wobei der stärkste künstlerische Anreiz von der unbeschreiblich kon zentrierten räumlichen Gestaltung ausgeht. Das Leitmotiv der Kunst des großen Barbizoners ist der einsame, an die Scholle gefesselte Mensch, der Grundzug das Pathos des temperamentvollen, durch harte Arbeit und Lebensschläge ge bändigten, ganz nach innen gerichteten Individuums. Mit dieser gedämpften leidenschaftlichen Dynamik der Seele kon trastiert sehr wirkungsvoll die Ruhe und feste Geschlossenheit der körperlichen Gestaltung, die in ihrer Simplizität und freien Natürlichkeit nicht selten an die Antike erinnert. In über menschlicher Größe schreiten die Gestalten dahin, in höchster see lischer Anspannung, die in dem Pathos des Raumes ein mit ungeheurer dichterischer Kraft erfaßtes Spiegelbild hat. — Von den Studien und zeichnerischen Entwürfen, die ausgestellt sind, nennen wir hier als besonders anziehend u. a. das zum Felde gehende Paar, die mit der Schafherde heimziehende Frau, die 884
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder