Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1909

Ländern ist nur teilweise in Spezialartikeln, so z. B. in Buchdruck- Metallutensilien, eine sehr rege gewesen. Im übrigen zeigten sich besonders die Vereinigten Staaten von Nordamerika zurückhaltend Die schlechten Finanzverhältnisse in Nordamerika machte sich durch eine schleppende Zahlungsweise fühlbar, die aber, von Zinsein- bnsten abgesehen, im allgemeinen zu grösseren Verlusten nicht ge- sührt hat. Verhältnismäßig den größten Anteil an den Aussuhr- zisscrn hatten die Länder Österreich, Rußland, Schweden und Südamerika, doch sind auch hier Klagen laut geworden. Dagegen war es nicht oder nur schwer möglich, mit Australien, Süd afrika, Indien, Japan oder China ins Geschäst zu kommen. Die allgemeinen geschäftlichen Verhältnisse sind naturgemäß aus den ganzen Arbeitsmarkt nicht ohne Einfluß geblieben. So war besonders in den Sommer- und Herbstmonateu das An gebot von Arbeitskräften ein ungewohnt großes. Die Lohn- Verhältnisse haben sich, abgesehen von den üblichen Alterszulagen, wenig geändert. Grotzbuchbtnderci. Die Beschäftigung in den Buchbindereien war, abgesehen von einigen Ausnahmen, die sich eines recht guten Geschäftsganges zu ersreucn hatten, verhältnismäßig schwach. Erst im Oktober machte sich in einzelnen Betrieben ein lebhafterer Ge schäftsgang bemerkbar. Schuld an dem Geschäftsgänge war teil weise der Umstand, daß sich, wie schon im vergangenen Jahre be- fürchtet wurde, verschiedene Buch, und Steindruckereien, sowie Verlagsanstalten eigene Buchbindereien einrichteten. Wenn auch der Umsatz in den Buchbindereien im allgemeinen nicht viel hinter dem des Vorjahres zurückblieb, so haben doch die gegenseitigen Preisunterbietungen eine Verminderung des Geschästsgewinnes zur Folge gehabt. Die trotz der hohen Materialprcise ftattsindenden Preisdrückereien sind in vielen Fällen aus die unverhältnismäßig große Ausdehnung und Vermehrung der Betriebe zurückzusühren. In Abnahme begriffen ist die Postkartenalbum-Fabrikation. Einzelne Betriebe haben den Aussall durch Aufträge in Katalogumschlägen und Reklameartikeln für die Industrie auszugleichen versucht, doch machte sich auch hier die allgemeine Geschäftslage fühlbar, da sich die Fabriken verschiedener Branchen sür Ausgaben zum Zwecke der Reklame durch Herausgabe von Kalalogen, Preislisten, Plakaten usw. gewisse Beschränkungen, ins besondere hinsichtlich der Ausstattung, auscrlegten. Auch das Gesangbuchsgeschäst litt durch verminderten Absatz bei den Detaillisten, eine Folge der teilweise schlechteren Einkünfte in den Kreisen des konsumierenden Publikums. Selbst das letztjährige Weihnachtsgeschäft in diesem Artikel ließ zu wünschen übrig. Für gute Bucheinbände ist nicht viel Geld angelegt worden, die Bücher sind im allgemeinen einfach gehalten, der Goldschnitt ist so gut wie ganz geschwunden; dafür kommen gefärbte Schnitte in Frage. Entsprechend der jetzige» Kunstrichtung werde» zum großen Teile nur einfache Linien-Ornamente zur Dekoration be nutzt. Die Zahlungsweise war langsam, langes Ziel — Oster, messe, d. h. Jahresziel — und langsichtige Wechsel gaben auch Heuer Anlaß zu Klagen. In den Sommermonaten war wie immer großes Angebot in Arbeitskräften. Im übrigen ist in der Lohnbewegung durch die Tarifverträge von, Jahre lSVS Ruhe eingetreten. Streike und Aussperrungen haben nicht statt- gesunden. Das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeit- geber war ein leidlich gutes. Doch wird.darüber Beschwerde gesührt, daß die Arbeiter selbst wegen Kleinigkeiten, auch wenn sie offenbar im Unrecht sind, beim Gewerbegericht klagbar werden. Unangenehm bemerkbar machten sich bisweilen die Verordnungen des Rates, jede Arbeitsänderung anzuzeigen, wennschon die Veränderung innerhalb der gesetzlich erlaubten Arbeitszeit liegt. Was den Absatz nach dem Auslande anlangt, so ist durch die neuen Handelsverträge die Lieferung nach dem Ausland, wie Frankreich, Schweden, Norwegen, Rußland, Österreich.Ungarn, fast ganz unterbunden worden. Nur die kompliziertesten Arbeiten lassen die Ausländer noch in Deutschland unfertigen. Insbeson dere ist nach Österreich durch die Erhöhung des Zollsatzes von 80 aus 120 Kronen für lvo bk eine Lieferung fast zur Unmöglichkeit geworden. Ähnlich liegt es mit der Ausfuhr nach Rußland. Er- fchwerend sür den Handel wirkt auch der Umstand, daß die deut schen Erzeugnisse von den einzelnen Zollbeamten desselben Landes vielsach verschieden behandelt werden. Rabattvergütung bei Postbezug von Zeitschriften. Es werden vergütet für: Allgemeine Automobil-Zeitung. (Vereinigte Verlags- Anstalten Gustav Braunbeck L Gutenburg-Druckerei A.-G., Berlin.) Vierteljährlich 1 25 c). Arbeiter-Jugend (Buchhandlung Vorwärts, Berlin.) Vierteljährlich 15 L. Ärztliche Rundschau. (Verlag der Ärztlichen Rundschau, München.) Vierteljährlich 60 ck. Aerztliche Sachverständigen-Zeitung. (Verlagsbuchhand lung von Richard Schoetz, Berlin.) Vierteljährlich 90 L. Vierteljährfich 75 Automobil-Welt. (Buchdruckerei und Verlagsanstalt »Strauß« G. m. b. H., Berlin.) Vierteljährlich 60 H. Bazar. (Bazar-Akliengesellschaft, Berlin.) Vierteljährlich 60 Berliner klinische Wochenschrift. (August Hirschwald, Berlin.) Vierteljährlich 1 20 Berliner Tierärztliche Wochenschrift. (Verlagsbuchhand lung von Richard Schoetz, Berlin.) Vierteljährlich 90 cs. Beton und Eisen. (Wilhelm Ernst L Sohn, Berlin.) Vierteljährlich 90 Jährlich 3 75 Bibliothek der Unterhaltung. (Union Deutsche Verlags gesellschaft, Stuttgart.) Vierteljährlich 66 H. Blätter für höheres Schulwesen. (Rosenbaum L Hart, Berlin.) Vierteljährlich 60 H. Buch für Alle, Das. (Union Deutsche Verlagsgescllschaft, Stuttgart.) Jährlich 3 Bureau-Blatt für gerichtliche Beamte. (Albert Nauck L Co., Berlin.) Vierteljährlich 30 c>). Centralblatt für Bakteriologie. I. Abteilung: Referate. (Gustav Fischer, Jena.) Halbjährlich 3 ^ 40 L. — II. Abteilung. (Ebenda.) Halbjährlich 3 40 Centralblatt für Moden. (John Henry Schwerin, Berlin.) Vierteljährlich 15 c>). Chemiker-Zeitung. (Verlag der Chemiker-Zeitung, Otto von Halem, Cöthen i. A.) Vierteljährlich 85 H. Chemischen Neuesten Nachrickten, Die. (Siegfried Cronbach, Berlin.) Nur jährlich 4 Chronik der Christlichen Welt. (I. C. B. Mohr (Paul Siebeckj, Tübingen.) Vierteljährlich 25 Daheim. (Daheim-Expedition, Leipzig.) Vierteljährlich 40 Für 11 Exemplare vierteljährlich 6 ^L. Damen putz, Der. (Neue Folge der »Coifsüre«.) (Siegfried Cronbach, Berlin.) Vierteljährlich 60 c>. Dekorative Kunst. (F. Bruckmann A.-G., München.) Vierteljährlich 90 H. Für 1 Freiexemplar (11/10) vierteljährlich 3 51 cs. Denkmalspflege, Die. (Wilhelm Ernst L Sohn, Berlin.) Jährlich 1 ^ 75 »). Vierteljährlich 1 10 -H. Deutsche Erde. (Justus Perthes, Gotha.) Jährlich 1 ^ 60 Für 7/6 Exemplare 17 ^ 20 H. Deutsche Export-Revue. (Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart.) Vierteljährlich 1 5 -H. Deutsche Forstzeitung. (I. Neumann, Neudamm.) 20A. Deutsche Jäger, Der. (Eduard Pohl's Verlag, München.) Vierteljährlich 40 H. Deutsche Jägerzeitung. (I. Reumann, Neudamm.) 20 H,- Deutsche Jugendpost. (Deutsche Jugendpost, Inh.: Erich Staude, Berlin.) Halbjährlich 60-Z; ganzjährlich 1 Deutsche Juristen-Z eitung. (Otto Liebmann, Berlin.) Vierteljährlich 70 ->). Deutsche Kohlenzeitung. (Hugo Spamer, Berlin.) Vierteljährlich 60 Deutsche Kunst und Dekoration. (Verlagsanstalt Alexander- Koch, Darmstadt.) Halbjährlich 2 70 -Z. Deutsche medizinische Wochenschrift. (Georg Thieme, Leipzig.) Vierteljährlich 1 20 H.