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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-19
- Erscheinungsdatum
- 19.06.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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7364 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 139, 19. Juni 1909. Ein Politisches Gegenstück zu dieser berühmtesten aller Hoff- mannschen Schöpfungen ist das »Handbüchlein für Wühler oder kurzgefaßte Anleitung, in zwei Stunden Volksmann zu werden, von Peter Struwwel, Demagog«. Erwähnung verdient schließ lich noch die Schrift: »Der Badeort Salzloch, seine jod-, brom-, eisen- und salzhaltigen Schwefelquellen, und die tanninsauren animalischen Luftbäder nebst einer Apologie des Hazardspieles«. Mit großem Fleiße hat Hoffmann hier aus älteren Bäderschriften das Material zu einer wirksamen Satire zusammengetragen, die er 1861 unter dem Decknamen Polycarpus Gastfenger herausgab. Die allgemeine Verehrung, deren sich Hoffmann als Arzt und Dichter rühmen durfte, kam bei seinem fünfzigjährigen Doktor jubiläum am 10. August 1883 zu beredtestem Ausdruck. In Frankfurt a. M., wo seine Wiege stand, hielt der Dichter des »Struwwelpeter« auch feine letzte Rast. Er erlag dort einem Schlaganfall am 20. September 1894. Der Ärzteverein in Frankfurt a/M. veranstaltete zum Gedächtnis des 100. Geburtstages von vr. Heinrich Hoffmann eine Erinnerungs feier, der sein Sohn Ministerialdirektor vr. Hoffmann-Berlin und ein Enkel, Rechtsanwalt vr. Essenberg-Frankfurt beiwohnten. Die Festrede hielt Direktor Sioli von der Frankfurter Irrenanstalt. Verein Deutscher Zeitungsvcrleger. — Die 15. Hanpt verfammlung des Vereins Deutscher Zeitungsverleger in München wurde am 15. Juni vormittags durch den Vorsitzenden Herrn Di'. Jänecke-Hannover (»Hannoverscher Courier«) eröffnet. Im Namen der bayerischen Staatsregierung begrüßte der Ministerialrat Meine! die Versammlung und führte dabei u. a. aus: »Von der Be deutung der Presse ist unser ganzes Kulturleben durchdrungen. So unmöglich es heute ist, sich die Presse mit ihrem weittragenden Einfluß aus unserem öffentlichen Leben wegzudenken, so wenig könnte eine moderne Regierung in unserer raschlebigen Zeit, in der Gesetze und Anordnungen stete Gefahr laufen, zu toten Buch staben und modernden Papieren zu werden, ihre Aufgabe in vollem Maße erfüllen, wenn sie der Mitwirkung der Presse ent behren müßte. Die bayerische Staatsregierung ist sich wohl be wußt, was sie in dieser Richtung der Presse verdankt und fühlt eben deshalb auch das lebhafte Bedürfnis, in enger Fühlung und guten Beziehungen mit ihr zu bleiben. Als die Basis für solche vertrauensvolle Beziehung erscheine der Regierung gegenseitige Unabhängigkeit lind Achtung und die Gewiß heit, daß für die Presse wie für die Regierung bei aller Verschiedenheit des Weges doch das Ziel ein gemeinsames sein soll, nämlich die »8alu8 pudliea«, die Förderung des gemeinen Wohles. Daß die deutsche Presse es als ihre Pflicht erachte, dieses Ziel stets vor Augen zu haben, dafür werde der Beweis erbracht durch den hohen Ernst, mit dem unsere Zeitungswelt die ihr ge setzten Aufgaben zu lösen bemüht sei, und durch den Idealismus, mit dem die Verleger aller unvermeidlichen wirtschaftlichen Müh- sale und vieler materiellen Opfer ungeachtet die Güter zielbewußter politischer Überzeugung und ehrlicher nationaler Gesinnung Hoch- Halten.« Nachdem der Vorsitzende Herr vr. Jänecke für die mit dem lebhaftesten Beifall aufgenommenen Begrüßungsworte des Regierungsvertreters den herzlichsten Dank ausgesprochen hatte, entbot Herr Rechtsrat Kühles namens der Stadt den Willkomm gruß. Herr vr. Georg Hirth-München begrüßte die Versamm lung im Namen des Münchener Journalisten- und Schriftsteller vereins und der Pensionsanstalt Deutscher Journalisten und Schrift steller. Darauf wurde in die eigentliche Tagung eingetreten und über Abänderungen einiger Bestimmungen der Statuten, über die Jnseratensteuer und über die von dem Verein der Zeitungs verleger bekämpfte Abonnentenversicherung verhandelt. Dann nahm die Versammlung einen Vortrag des Herrn vr. Giesen (Frankfurter Zeitung) über die dem Reichstag vorliegenden Gesetzentwürfe zur Strafprozeßordnung und zum Straf gesetzbuche entgegen, der zur Annahme einer Resolution führte. In dieser Resolution wird die Tatsache begrüßt, daß in der neuen Strafgesetznovelle Bestimmungen ge troffen werden, die den Zeugniszwang etwas mildern; sie bedauert jedoch die Fortdauer des strafrechtlichen, besonders des disziplinären Zeugniszwanges und fordert seine vollständige Aufhebung. Sie fordert ferner Kautelen gegen unnötige Ver hängung der Untersuchungshaft, die am besten gänzlich beseitigt werden sollte, und empfiehlt die Beseitigung des fliegenden Die Frage der Abonnentenversicherung, die den nächsten Punkt der Verhandlungen bildete, rief eine größere Debatte hervor. All gemein wurde aus der Versammlung der Wunsch geäußert, der Vorstand möge mit allen ihm verfügbaren Mitteln auf eine Ab schaffung der Abonnentenversicherung hinarbeiten. — Nach den er folgten Neuwahlen besteht der Vorstand aus folgenden Herren: v:. Max Jae necke (»Hannoverscher Kurier«), Vorsitzender, Robert Bachem (»Kölnische Volkszeitung), stellvertretender Vorsitzender, Th. Curti (»Frankfurter Zeitung«), vr. A. Gerstenberg (»Hildes heimer Allgemeine Zeitung«), A. Helfreich (»Münchener Neileste Nachrichten«), Otto Kloß (»Fränkischer Kurier«, Nürnberg), vr. Knittel (»KarlsruherZeitung«), vr. Krumbhaar (»Liegnitzer Tageblatt«), vr. Maß (»Flensburger Zeitung«), Kommerzienrat Geh. Hofrat vr. Reichhart (»Dresdner Nachrichten«), vr. Wolf (»Schwarzwälder Bote«, Oberndorf) und Wyneken (»Königs berger Allgemeine Zeitung«). — Als Ort der nächsten Haupt versammlung wurde Kassel bestimmt. Buchhändler - Lehranstalt in Leipzig. — Im großen Saale des Deutschen Buchhändler-Hauses versammelten sich am 16. Juni nachmittag die Richter und Staatsanwälte des Leipziger Bezirks mit dem Dezernenten für das städtische Schulwesen, Herrn Stadtrat vr. Ackermann, um die Ausstellung der buch gewerblichen Lehrmittel der Buchhändler-Lehranstalt zu besichtigen. Zu ihrer Begrüßung waren der Vorsitzende des Schulausschusses, Herr Buchdruckereibesitzer und Verlagsbuchhändler Johannes Hirschfeld, der Direktor der Lehranstalt, Herr vr. Curt Frenzel, der Verwaltungsdirektor des Deutschen Buchgewerbe vereins, Herr Arthur Woernlein, und die Herren Tittel und Herberg vom Lehrerkollegium erschienen. Nach einer Ansprache des Herrn Hirschfeld über die Entwicklung der Buchhändler- Lehranstalt und den Zweck des in der Ausstellung ver einigten Anschauungsmaterials übernahm Herr Verwaltungs direktor Woernlein, der sich um die Beschaffung der Lehrmittel besondere Verdienste erworben hat, die Führung der Gäste. Unter beständigem Hinweis auf den buchgewerblichen Unterricht in der Lehranstalt zeigte er ihnen an der Hand der ausliegenden Lehr mittel, wie ein Buch entsteht: die Papierfabrikation, die ver schiedenen Arten des Satzes, die mannigfaltigen Jllustrationsver- fahren, das Broschieren und das Einbinden Herr Landgerichts direktor Di-. Reppchen sprach den Dank der Erschienenen für das Gebotene aus. — Die Sammlung wurde an demselben Tage auch von 50 angehenden Bibliothekarinnen aus Berlin besichtigt, die sich auf einer Studienreise befinden und auch dem Deutschen Buchgewerbehause einen Besuch abgestattet hatten. * Ans der Grotzbnchbinderei.— Der Verband deutscher Buchbindereibesitzer hielt kürzlich im Buchgewerbehause seine Hauptversammlung ab, in der zunächst Herr Schriftführer Graubner den Geschäftsbericht erstattete. Das wichtigste Er eignis war der Rücktritt des Herrn Kommissionsrats Hugo Fritzsche von seinem Amte als Vorsitzender wegen Berufswechsels. Der Bericht erkennt die großen Verdienste des Genannten um die Interessen des Verbands, besonders während der großen Aus standsbewegung, unumwunden an. Besondere Störungen sind im Gewerbe nicht zu verzeichnen gewesen. Das Ehren- und Schiedsgericht hat in einigen unbedeutenden Fällen einzuschreiten gehabt, während das Tarifamt im letzien Halbjahr des Geschäfts jahres überhaupt keine Gelegenheit hatte, einzugreifen. Es sind Vorarbeiten im Gange, die eine würdige Vertretung des deutschen Buchbindereigewerbes auf der im nächsten Jahre in Brüssel statt findenden Weltausstellung ermöglichen sollen. In den Vor stand wurden die Herren Köllner als 1. Vorsitzender, Enders als 2. Vorsitzender, Friedrich als Kassierer und Knaur als Schriftführer (sämtlich in Leipzig) gewählt. (Leipz. Tageblatt.) * Alte wissenschaftliche Zeitschriften. — Unter Bezug nahme auf unsere Notiz in Nr. 136 auf Seite 7207 »Neue Re daktion« wird uns mitgeteilt, daß es eine wissenschaftliche Zeit schrift gibt, die noch älter ist als das »Archiv für Physiologie«, und das sind die »Annalen der Physik« mit ihren Vorläufern. Sie wurden von F. A. C. Gren begründet und erschienen
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