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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 140, 21. Juni 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7425 480 Dollars, für »4'bs ok tds Vanäi68« 345 Dollars gezahlt; die Tamerlane-Ausgabe der Werke Poes brachte 180, eine von George Washington Unterzeichnete Quittung 140 Dollars. Der Gesamterlös belief sich auf 9863 Dollars. Pierpont Morgan hat, wie die »Nerv ^orlr l'ribune« mit teilt, neuerdings Interesse für die Geschichte und Volkskunde der Indianer Amerikas gewonnen und beschlossen, den Betrag von '/« Million Dollars, nötigenfalls sogar mehr für ein Werk auszugeben, das die Geschichte und Verhältnisse dieser Volksstämme im größten Maßstabe behandeln soll. Das Werk soll zwanzig Bände umfassen, deren jeder wenigstens auf 5000 Dollars zu stehen kommen soll. Herr E. S. Curtis, der Geschichtschreiber und Ethnograph, dem die Leitung des Werkes übertragen ist, er schien bereits am 30. März vor dem Senatsausschuß für indianische Angelegenheiten und teilte den Mitgliedern mit, daß er auf mehrere Jahre für das Werk verpflichtet worden sei. Herr Curtis besitzt eine große Sammlung von Photographien aus dem Jndianer- leben, die er vor etwa einem Jahre auf Veranlassung Roosevelts in einem Washingtoner Klub ausstellte; bei dieser Gelegenheit sah Pierpont Morgan die Bilder und gewann dadurch solches Inter esse am Leben und an der Geschichte der Indianer, daß er den Plan zur Herausgabe und Kostendeckung eines solchen Werkes faßte. Der Beginn der Veröffentlichung dieses Werkes kann aller dings erst in vier bis fünf Jahren erwartet werden. Der Umfang der Ausgabe soll, wie es heißt, verhältnismäßig gering sein, und die Platten zerstört werden, sobald hinlänglich Exemplare her gestellt sind, um die wichtigsten Bibliotheken des In- und Aus landes sowie eine Anzahl von persönlichen Freunden Pierpont Morgans damit zu bedenken. (Nach: kubliLborg' ^Veskl^.) * Die Sächsische Hauptbibelgesellschaft. — Der Jahres- Hauptversammlung dieser Gesellschaft, die kürzlich in Dresden stattfand, lag der Bericht auf das Jahr 1908 vor, der besagt, daß sich der Rückgang der Bibelverbreitung, der sich bereits 1907 bemerkbar machte, im Berichtsjahre noch gesteigert habe, aber doch nur die Vollbibel betreffe, die in 27 262 Exemplaren gegen 30 355 im Jahre 1907 in das Land hinausging. An diesem Rück gang war vornehmlich die Einführung des Biblischen Lesebuchs in zahlreichen Schulen Sachsens schuld. Die Zahl der hinaus gegangenen Traubibeln stieg im Jahre 1908 (von 9508 im Jahre 1907) auf 10612, die der Neuen Testamente von 11 876 auf 14 634 und die der Schnorrschen Bildertafeln von 645 auf 883 Exemplare. Angesichts dieser Tatsache soll, wenn die Bibel in den Schulen in Zukunft immer weniger verlangt werden sollte, hauptsächlich für eine größere Verbreitung der Konfirmanden bibel, der Traubibel, der Haus- und Familienbibel und der Schriftausgaben gearbeitet werden, die in Bibelstunden, Gebets und ähnlichen Versammlungen gebraucht werden. Die Jahres rechnung schloß mit 111 307 Einnahmen, 82 894 ^ Ausgaben und 28 412^ Überschuß ab. Das Vermögen der Gesellschaft betrug Ende 1908 166 200 Die Versammlung faßte einen Be schluß, wonach die Ausgaben der Sächsischen Hauptbibelgesellschaft in Zukunft auch im Buchhandel zu haben sein sollen. Dabei wird allerdings alles vermieden werden, was geeignet sein könnte, die bestehenden freiwilligen Tätigkeiten zu beeinträchtigen oder gar aufzuheben. * Die historische Entwickelung des kaufmännischen Brief stils. — Auf der Jahresversammlung des Vereins sächsischer Handelsschulmänner, die am 11. Juni in Leipzig stattfand, hielt Herr Oberlehrer vr. Penndorf - Leipzig einen außer ordentlich interessanten wissenschaftlichen Vortrag über: »Die historische Entwicklung des kaufmännischen Briefstils«. An zahlreichen Beispielen, die er historisch wertvollen kaufmännischen Briefen entnahm, zeigte der Vortragende, wie schon in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, als der Kaufmann noch seine Geschäftsbriefe lateinisch schrieb, sich für diese Briefe ein ganz besonderer Stil ausgebildet hatte, der sich durch seine lapidare Kürze auszeichnete. Noch eigenartiger wurde dieser Stil, als der deutsche Kaufmann im fünfzehnten Jahrhundert seine Geschäfts briefe in dem einzig dastehenden originellen Gemisch von Lateinisch und Deutsch schrieb. Langsam errang die deutsche Sprache dann die Oberherrschaft, ohne jedoch die Fremdwörter, die teils Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. lateinischer, teils französischer, teils italienischer Herkunft waren, ganz verdrängen zu können. Besonders in der Begrüßung und in den Schlußwendungen zeigt sich bis auf den heutigen Tag das lateinische Vorbild. Wie stark sich die Besonderheiten des kauf männischen Briefstils eingebürgert haben, beweist der Umstand, daß selbst unsere Klassiker, sobald sie geschäftliche Briefe zu schreiben hatten, diesen Stil anwandten. Die letzten Jahrzehnte haben endlich einen energischen Kampf gegen die Unschönheiten, besonders gegen die Fremdwörter im kaufmännischen Briefstil gebracht. In neuester Zeit ist es besonders der Allgemeine Deutsche Sprachverein, der sich um die Ausmerzung der Fremdwörter aus der Sprache des Kaufmanns verdient gemacht hat. — Daß Herr vr. Penndorf mit seinem Vortrag seinen Zweck, auch die anwesenden Handelsschulmänner zum Kampfe für die Reinigung des kaufmännischen Briefstils zu gewinnen, erreicht hat, bewies der starke Beifall, der seine interessanten Ausführungen belohnte. Großes Interesse fanden auch die durch Herrn Oberlehrer vr. Penndorf ausgestellten älteren handelswissenschaftlichen Werke, die wertvolle historische Schätze darstellten. * Neue Bücher, Kataloge «sw. für Buchhändler. Deutsche Kolonialzeitung. Organ der Deutschen Kolonial gesellschaft. Schriftleitung und Geschäftsstelle: Deutsche Kolonialgesellschaft in Berlin. 26. Jahrg. Nr. 24, 12. Juni 1909. 4». S. 397—412. In dieser Nummer widmet an erster Stelle der Buch händler Wilhelm Roch oll i/Fa. A. H. Gottschick - Witter's Sortiments-Buchhandlung in Neustadt a. d. Haardt dem am 26. Mai verstorbenen Gelehrten (vgl. Börsenbl. Nr. 120) Georg von Neumayer, »dem Ehrenbürger der pfälzischen Stadt Neustadt a. d. Haardt«, einen ehrenden Nachruf. Pers onalnachrichten. * Martin Greifs 70. Geburtstag. (Vgl. Bbl. Nr. 138.) — Von den verschiedenen Ehrungen, die dem Dichter Martin Greif in München zu seinem 70. Geburtstag am 18. Juni dargebracht worden sind, seien erwähnt, daß ihn die philosophische Fakultät der Universität München zum Ehrendoktor ernannt hat. Ferner hat ihn die Stadt Speyer, die ihren berühmten Sohn bereits durch Benennung eines Platzes nach seinem Namen ehrte, jetzt zu ihrem Ehrenbürger gemacht. *Thomas Achelis -f. — Der bekannte Schriftsteller Professor vr. pbil. Thomas Achelis in Bremen ist am 17. Juni gestorben. Achelis war seit 1905 Direktor des neuen Gymnasiums in seiner Heimat Bremen. Geboren wurde er am 17. Juni 1850 in Gröpelingen bei Bremen, und es ist tragisch, daß ihn der Tod gerade an seinem Geburtstage ereilt hat. Seine Schriften über Goethe und Nietzsche sind in den weitesten Kreisen bekannt. Von seinen Veröffentlichungen seien folgende genannt: Die Ent wicklung der modernen Ethnologie (1888); Die Entwicklung der Ehe (1893); Max Müller und die vergleichende Religionswissen schaft (1893); Friedrich Nietzsche (1895); Über Mythologie und Kultus von Hawai (1895); A. H. Post und die vergleichende Rechtswissenschaft (1896); Moderne Völkerkunde, deren Entwicklung und Aufgaben (1896); Ethik (dritter Ab druck 1904); Soziologie (zweite Auflage 1908); Grundzüge der Lyrik Goethes (1900); Wandlungen der Pädagogik im 19. Jahr hundert (1901); Die Ekstase in ihrer kulturellen Bedeutung (1902); Abriß der vergleichenden Religionswissenschaft (2. Aufl. 1908); Was sagt Goethe? Ein Goethe-Brevier (1905). Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion,jedoch mUerttegen alle Einsendungen den »Deutsche« oder »lateinische« Druckschrift für deutsche Bücher? (Vergl. Börsenbl. 114, 119, 124 u. 130.) Der in diesem Blatte von mir mitgeteilte Brief Karl Simrocks (Nr. 119), in dem dieser bekannte Dichter und Sprach forscher seine Ansichten über deutsche und lateinische Schrift äirßert, hat Herrn G. Hölscher in Köln zu einer schroffen Ab fertigung Simrocks veranlaßt. Auf die Einzelheiten seiner Wider- 964
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