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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1909
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- Deutsch
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7504 Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. aV 142, 23. Juni 1909. hardine Leske); 6. Ludwig Pabst, Hofbuchhandlung, feit 1. Juni 1832.. Von diesen Buchhandlungen bestehen heute nur noch zwei, nämlich die älteste, die Jonghaussche, die auf die 17S7 von Georg Friedrich Heyer gegründete zurückgeht, und die Diehlsche, die am 20. Juni 1834 gegründet wurde und somit am vergangenen Sonntag auf 75 Jahre ihres Be standes zurückblicken konnte. Während die Jonghaussche Buch handlung, wenigstens was den Verlag anlangt, noch unter dem alten Namen forlgeführt wird, hat die Diehlsche Buch handlung ihren Namen gewechselt. Ihr Schicksal ist an das zweier Männer geknüpft: Johann Philipp Diehls und Arnold Bergsträßers. Die Familie Diehl geht zurück auf den Hufschmied Peter Diehl in Berstadt bei Nidda. Dessen Sohn, Johann Heinrich, ward Schneider in Darmstadt und heiratete (1736) in die Familie des Buchbinders Sparschneider. Sein Sohn, Johann Kaspar Diehl, ergriff das Brauerhandwerk und heiratete im Jahre 1767. Drei seiner Söhne ergriffen den Beruf des Vaters, während der fünfte Sohn, Johann Kaspar Diehl, das Gewerbe seines mütterlichen Großvaters ergriff und Buchbinder und später zugleich Papierhändler wurde. Sein Geschäft befand sich in der Holzstraße und wurde später nach der Rheinstraße verlegt, wo es sich heute noch befindet. Sein Sohn, Johann Philipp Diehl, geboren in Darmstadt am 15. März 1815, besuchte das Weitershausensche Institut, trat am 21. September 1826 in das Gymnasium ein und verließ es, nachdem er bis zur Sekunda vorgerückt war, im Jahre 1830, um Buchhändler zu werden. Zunächst kam er in die Buchhandlung von Gg. Friedrich Heyer nach Gießen in die Lehre und ging von dort nach Göttingen. Hier hielt er sich am 10. Juni 1834 aus, dem Tage, an dem sein Vater mit der Begründung, daß sein Sohn noch zu jung sei, um die Erteilung der Konzession zum Buchhandel unter der Firma Joh. PH. Diehl bat. Die gewünschte Kon zession muß ihm auch bald darauf erteilt worden sein, denn bereits am 20. Juni 1834 beginnt die Tätigkeit des jungen Buchhändlers in der neugegründeten Firma. Noch im Jahre 1834 erschienen einige Verlagswerke. So der »Kommentar zu dem Briefe des Apostels Paulus an die Römer» von dem damaligen Göttinger Privat dozenten Lic.Eduard Köllner, der später Professor der Theologie in Gießen wurde (geboren 25. August 1806, gestorben 12. Februar 1894). Ferner Johann Jakob Kaup (1803— 1873), Verzeichnis der Gypsabdrücke von den ausgezeichnetsten vorweltlichen Tierresten des Großherzoglichen Museums zu Darmstadt (1834), Georg Lautenschläger (1792—1864), -Beispiele und Aufgaben zur Algebra«, die noch im Jahre 1878 eine 12. Auflage erlebten. In den Jahren 1835 bis 1837 folgte das dreibändige illustrierte Werk von Johann Jakob Kaup, »Das Tierreich». Erwähnung verdienen auch die von Karl Wagner (1802—1879) herausgegebenen »Briefe an Johann Heinrich Merck von Goethe, Herder, Wieland und anderen bedeutenden Zeitgenossen« (1835) und -Briefe an und von Johann Heinrich Merk» (1838). Ferner sei erwähnt August Schulnecht, -Geschichten und Lehren aus der heiligen Schrift« (1886, 16. Auslage 1875), und Karl Zimmermann (1803—1877), »Das Leben Jesu in Predigten behandelt», 1837—1839. Bald erkannte Diehl, daß es wichtig sei, den Verlag möglichst auf ein Gebiet zu beschränken, und wählte hierzu aus besonderer Neigung die Pädagogik. So nahm er in Verlag die Werke Ernst Ludwig Ritserts (1800—1847): Deutsche Sprachlehre (1839, 13. Aust. 1881), und »Lehre vom deutschen Styl« (1839, 11. Ausl. 1881), die des Pädagogen Wilhelm Curtmann (1802—1871), nament lich -Das Tierreich« (in Verbindung mit G. Walter heraus gegeben, 1846, 3. Aust. 1862), »Das Pflanzenreich« (in Verbindung mit G. Walter herausgegeben, 1854) und »Das Mineralreich» (in Verbindung mit G. Walter herausgegeben, 1858), sowie die des Kantors Christian Heinrich Rinck (1770—1846): »Sammlung von Vor- und Nachspielen« (1843, 7. Auflage 1891) und »Theoretisch-praktische Anleitung zum Orgelspielen» (1839/40, 2. Ausl. 1843/44). Endlich Johann Andreas Schneiders »Lieder für Volksschulen» (1837, 19 Ausl. 1868). Um die Mitte der vierziger Jahre verband Diehl mit seiner Verlagsbuchhandlung auch ein Sortiment, indem er die Dingeldey'sche Buchhandlung, bei der die erste Auflage von Niebergalls »Tollem Hund» i. I. 1837 erschienen war, nach dem Tode ihres Besitzers erwarb. Einige Jahre vor der Erwerbung dieses Sortiments hatte sich Diehl mit Marie Kratz (geb. 14. März 1818) verheiratet. Aus dieser Ehe waren zwei Kinder hervorge gangen, ein Sohn, Gustav, geb. am 26. Januar 1841 und eine Tochter, Louise, geb. am 7. Januar 1843. Eine neue Seite von Diehls Tätigkeit beginnt um die Mitte der 60er Jahre: Am 2. Oktober 1865 wurde er bei der Nachwahl eines Landtagsabgeordnelen für die Stadt Darmstadt an Stelle des gestorbenen Hofgerichtsrats August Strecker (gest. 9. Sept. 1865) in den Landtag gewählt. Doch war seine parlamentarische Tätigkeit nur von sehr kurzer Dauer, da nach dem Kriege von 1866 ein neuer Landtag zusammentrat, in den er nicht mehr gewählt wurde. Um so er folgreicher gestaltete sich dagegen seine Tätigkeit in dem städtischen Parlament. Was ec dort leistete, kann nicht besser geschildert werden, als es nach seinem Tode (1887) Oberbürgermeister Ohly tat. »Allen, die Diehl gekannt hatten», so führte er aus, »sind sich bewußt, in welch hohem Maße er ein warmes Herz und Liebe zu unserer Vaterstadt besessen und sich für deren Entwicklung interessiert hat. Das hat sich vor allem durch den ausdauernden Fleiß gezeigt, den der Verblichene in der Stadtverordnetenversammlung und bei den städtischen An gelegenheiten entwickelt hatte, insbesondere bei Erbauung unseres Wasserwerks, namentlich aber auch sür unsere Schulen. Daß die Initiative einer Reform unseres Schulwesens von Herrn Diehl ausgegangen ist, wird stets ein hohes Verdienst desselben bleiben, namentlich gilt dies bezüglich unserer so segensreich wirkenden Mittelschulen, die sein eigenstes Werk sind. Nach seinem Ausscheiden aus der Stadtverordneten versammlung bewahrte ec noch fortgesetzt den städtischen An gelegenheiten sein volles Interesse, insbesondere blieb er noch in der Wasser-Kommission und bis zum letzten Jahre auch in der Kreis-Schulkommission tätig.» So war überall das Schulwesen das Lieblingsfeld seiner Tätigkeit. Er selbst bearbeitete »unter Benutzung der besten Lehrbücher der Geographie in eigener plastischer Dar stellungsart der Erdoberfläche» einen 12 Blätter umfassenden -kleinen Schulatlas sür den Unterricht in der neuesten Erd kunde», der zuerst 1862 erschien; ihm folgte im nächsten Jahre ein die doppelte Kartenzahl enthaltender Schulatlas, der sieben Auflagen erlebte und auf der Pariser Weltausstellung von 1867 Aufmerksamkeit erregte. Seinen pädagogischen Verlag ergänzte er weiter durch Werke wie: W. Breidenstein, »MikroskopischePflanzenbilder» (1856), Christoph Gottfried Geibel (1820—1881), Lehrbuch der Zoologie, 1857 (6. Ausl. 1880); Hermann Hosfmann (1819—1891), Lehrbuch der Botanik 1857; Gustav Adolf Kenngott (1818—1897), Lehrbuch der Mineralogie 1857 (5. Ausl. 1880); Adam Max Stell (1824—1901), Fiinsstellige Logarithmen 1866 <12. Ausl. 1908); Valentin Gutfleisch, Die Käfer Deutsch lands, Hrsg, von F. Chr. Bose, 1859. Erwähnung verdient endlich von den Verlagswerken das »Handbuch der Kirch-
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