Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090623
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190906231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19090623
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-06
- Tag1909-06-23
- Monat1909-06
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
142, 23. Juni 1809. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt l-d. Dlschn. Buchhandel. 7303 lichen Gesetzgebung des Großherzogtums Hessen« von Karl Wilhelm Köhler. 2 Bde. 1817 und 1818. Ein sehr harter Schicksalsschlag hatte Diehl am 14. Ja nuar 1861 betroffen, als ihm sein einziger Sohn und voraus- sichllicher Geschäftsnachfolger im nicht ganz vollendeten 2 . Lebensjahre durch den Tod entrissen wurde. Doch es war ihm beschieden. für diesen schweren Verlust einen wür digen Ersatz zu finden in seinem Schwiegersohn Arnold Bergsträßer. Dieser war geboren am 8. Oktober 1841 auf dem Breuberg als das zweitjüngste von zwölf Kindern des gräflich Erbach Schönbergschen Rentamtmanns Georg Friedrich Bergsträßer (geboren 8. Juli 1800). der in den Jahren 1835 bis 1841 Mitglied des Hessischen Landtags war und am 11. Oktober 1847 starb. Bald nach seinem Tode zog seine Witwe nach Darmstadt. Arnold besuchte dort zunächst die katholische', Volksschule, dann kam er in die Prioatschule von Heinrich Schmitz. Bei den beschränkten Mitteln der Muttei mußte er im Jahre 1852 in die Realschule übertreten, die er im Herbst 1857 verließ, um bereits am 21. Oktober desselben Jahres in das 1. Infanterie-Regiment (jetzt Nr. 115) einzutreten. Im Winter 1857/58 be reitete er sich zur Aufnahmeprüfung in die Kriegsschule vor. die er nach glücklich bestandenem Examen im Winter 1858/58 besuchte. Bei der durch den österreichisch-italie nischen Krieg veranlaßten Mobilmachung im Jahre 1858 ward er schon am 28. Mai 1858 Leutnant. Bergsträßer gehörte zu den hessischen Osfizieren. die, wie z. B. Julius Königer (1820—66). Wilhelm von Ploennies (1828—1871) und Karl August Brodruck (1815—66). ihren Blick aus eine Vereinigung der deutschen Bundesstaaten unter Preußens Füh rung gelenkt hatten. Da ihm bei den obwaltenden politi schen Verhältnissen die Erfüllung seines Wunsches, die Berliner höhere Kriegsschule zu besuchen, unmöglich war, so kam er im Sommer 1865 um einen einjährigen Urlaub zum Besuche der Züricher polytechnischen Schule ein, wo er in die Jngenieurabteilung eintrat. Dort trat er mit zahl reichen hervorragenden Männern, wie Volley. Scherr, Bill- roth. Senger, Herwegh und Rüstow, in freundschaftliche Beziehung. Ec war auch unter den Gründern der Gesell schaft Deutscher Studierender in Zürich. Bevor sein Urlaub> der bis zum 20. August währte, abgelausen war wurde er Ende Juni wegen des bevorstehenden Krieges zurückberufen. Am 13. Juli 1866 erhielt er in dem Gefecht bei Frohn hofen eine Verwundung in die Wade, die seine fernere Diensttauglichkeit in Frage stellte. Deshalb nahm er im Frühjahr 1867 seinen Abschied. Da er sich in dem auf den Krieg folgenden Winter mit der Tochter Joh. Philipp Diehls oerlobt hatte, so war es für ihn das Nächstliegende, sich bei dem an ihn heran- trctenden Berufswechsel für den Buchhändlerberuf zu ent scheiden. Um den Buchhandel kennen zu lernen, ging er zunächst nach München in die Franzsche Buchhandlung, dann nach Leipzig zu Franz Koehler sen. Nachdem er dann noch kurze Zeit in Berlin tätig gewesen war. trat er im Sep tember l888 in die Diehlsche Buchhandlung ein. Schon am I. Januar 1869 übernahm er das Sortimentsgeschäft seines Schwiegervaters auf eigene Rechnung. Das Jahr 1870 führte Bergsträßer zur Politik. Mit seinem Freunde Alb recht Ohly, dem späteren Oberbürger meister von Darmstadt, berief er eine große Volksversamm lung. die sich dafür aussprach, daß Preußen in seinem Kampfe gegen Frankreich von allen deutschen Staaten unterstützt werden müsse. Hierbei entfaltete er zum erstenmal öffent lich seine glänzende, hinreißende Beredsamkeit, die er in "> Bergstriißer trat zum evangelischen Bekenntnis über. BSrl-nMN litt de» Teatlchen Buchhandel. 76. Jahrgang. seiner weiteren eisrigen Tätigkeit für die nationalliberale Partei, der er von Anfang an mit Leib und Seele zugetan war, so ersprießlich verwertete, daß er zum Mitglied sowohl des Landesausschusses als auch des Zentralausschufses in Berlin gewählt wurde. Das bedeutendste Verlagswerk der Viehischen Buch handlung begann im Jahre 1881 zu erscheinen; es ist das -Handbuch der Architektur«, das von Joseph Duren- Karlsruhe, Hermann Ende-Berlin, Eduard Schmitt-Darm- stadt und Heinrich Wagner-Darmstadt (1816—1897) be gründet wurde. Neben dem Diehlschen hatte Bergsträßer am 3. Oktober 1878 einen eigenen Verlag eröffnet. Von seinen ersten Ver- lagsw.rken seien hier nur die folgenden namhaft gemacht: Adolf de Beauclair, »Das Verfassungs- und Verwaltungs recht des Deutschen Reiches und des Großherzogtums Hessen« (1878, 8. Aust. 1808); Max Riegcr, »Klinger in der Sturm- und Drangperiode« (3 Bde., 1880—86); Karl von Zimmermann (1848—1-99), »Geschichte des ersten Größt). Hess. Dragoner-Regiments (Garde-Dragoner-Regts) Nr. 23« (1880—90); Gg. Richard Lepsius, Halitherium Schinzi, die fossile Sirene des Mainzer Beckens (!881) und das Mainzer Becken, geologisch beschrieben (1883). Obwohl Diehl jede größere Feier abgelehnt hatte, ge staltete sich doch beim fünfzigjährigen Geschäftsjubiläum, aus besser, Anlaß er für die Technische Hochschule 1000 zur Prämiierung von Preisaufgaben aus dem Gebiete der Archi tektur gestiftet und in ähnlicher Weise auch die Volksschule bedacht hatte, zu einem reinen Festtage. Von den zahlreichen Glllckwunschdeputationen seien nur die der technischen Hoch schule, der Stadtverwaltung, der Kreisschulkommission, des mitteldeutschen Buchhändler-Verbandes und des Vereins der Frankfurter Buchhändler, sowie die des Bürgervereins, den Diehl mitbegründet hatte, hervorgehoben. Der Vorstand des Börsenvereins hatte ihn durch ein Glückwunschschreiben aus gezeichnet. Mit dem Tage seines Jubiläums zog sich Diehl in den wohlverdienten Ruhestand zurück und übertrug auch seinen Verlag seinem Schwiegersohn, der ihn im Juli 1886 mit dem seinigen vereinigte. Nicht lange sollte sich Diehl des Ruhestandes erfreuen bereits am 12. April 1887 ging er zur ewigen Ruhe ein wohin ihm seine Frau am 2. März 1883 vorangegangen war. Auf dem Gebiete der Organisation des Buchhandels ent- saltete Bergsträßer vom Jahre 1879 ab eine reiche Tätigkeit, die in seinem Nachruf in Nr. 62 des Börsenblatts für den Deurschen Buchhandel von 1897 des näheren geschildert wird. Hier sei nur hervorgehoben, daß er von 18-5—1889 und von 1892 bis zu seinem Tode dem Hauptvorstande des Börsen- oercins, und zwar von 1895 ab als I. Vorsteher angehörte. Vom Jahre 1888 bis zu seinem Tode war Bergsträßer Mitglied der zweiten Kammer, und zwar im 26. Landtag 1888/91 als Vertreter des Wahlbezirks Höchst und in den folgenden Landtagen 1891/94 und 1894/97 als Vertreter der Stadt Darmstadt; der Finanzausschuß und die Unter richtsangelegenheiten waren die Hauptzweige seiner parla mentarischen Tätigkeit. Bei dieser Gelegenheit darf sein am 19. Februar 1891 in der zweiten Kammer gestellter Antrag auf eine Durchsicht der bestehenden Bestimmungen über die Lieferung von Pflicht exemplaren an die Bibliotheken in Darmstadt, Gießen und Mainz und aus eine gesetzliche Neuregelung dieser Materie nicht unerwähnt bleiben. Der Erfolg dieses Antrags war der, daß im Frühjahr 1892 eine Konferenz der Vorstände der drei hessischen Bibliotheken, des Abgeordneten Bergsträßers und des Geheimen Staatsrats Knorr von Rosenrot zusammen- trat. Auf Grund der dort gepflogenen Verhandlungen 973
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder