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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1909
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- Deutsch
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7506 Börsenblatt k-d. Dtschu. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 142, 23. Juni 1S0S. arbeitete der Gießener Obecbibliothekar Professor vr. H. Haupt einen Entwurf aus. den Bergsträßer in etwas veränderter Gestalt mit einem empfehlenden Rundschreiben vom 29. Mai 1895 an die Verlagsbuchhändler übersandte. Nach diesem Entwurf waren die Verleger, bzw. in Rheinhessen die Drucker, zur unentgeltlichen Abgabe von drei Pflichtexemplaren ver pflichtet, doch sollten die Gießener Universitätsbibliothek und die Mainzer Stadtbiblioihek berechtigt sein, von der Ein ziehung solcher Pflichtexemplare, die für ihre Zwecke nicht in Betracht kämen, Abstand zu nehmen. Für die Großherzog- liche Hofbibliothek dagegen sollte die Pflicht bestehen, ohne Ausnahme je ein Exemplar der abzuliesernden Werke ihren Beständen einzuoerleiben. Der Erfolg, den die Bemühungen Bergsträßers in der heiklen Frage der Pflichtexemplare er warten ließen, wurde durch seinen Tod vereitelt; seitdem ruht im Großherzogtum Hessen diese Frage. (Näheres s. in meiner Schrift: »Das Recht der Pflichtexemplare im Groß herzogtum Hessen«, Leipzig 1907, S. 3l ff.) Eine ebenso umfassende Tätigkeit entfaltete Bergsträßer in der Stadtoerordneten-Versammlung, zu deren tüchtigsten Mitgliedern er lange Jahre zählte. Hier hatte sich nament lich das städtische Schulwesen seiner Förderung und Fürsorge zu erfreuen. Daneben war ec ein eifriger Förderer de: Technischen Hochschule und des Elektrizitätswerkes. Seine letzten Bemühungen aus dem Gebiete der städtischen Ver waltung galten der 12 Jahre nach seinem Tode endlich ver wirklichten Errichtung eines Volks- und Schwimmbades. In seiner Familie ward er von einem ähnlichen Ge schick heimgesucht wie einst sein Schwiegervater; er mußte sein einziges Kind, seinen am K. Februar 1872 geborenen Sohn Hermann, am 12. Juli 1888 ins Grab sinken sehen. Fünf Jahre später, am 5. August 1893, folgte die Mutter dem Sohne, und Bergsträßer stand vereinsamt da. Ein neues häusliches Glück, das sich der Schwergeprüfte durch seine am S. November 1895 zu München geschlossene Ehe mit der Hosschauspielerin Erna Brand(eis) zu begründen suchte, sollte nur einen kurzen Bestand haben. Denn bald nach seiner Vermählung kam ein unheilbares Leiden bei ihm zum Ausbruch, dem er am 5. Januar 1897 erlag, nachdem er kurz vorher nochmals Vater eines Sohnes geworden war. Die überaus zahlreichen Trauerkundgebungen bei seinem Tode zeigten, wie man seinen Gemeinsinn, dem er noch in seinem Testamente tatkräftigen Ausdruck verliehen hatte, zu würdigen und zu ehren wußte. Die Entwicklung des Bergsträßerschen Verlages bis zum Tode seines Inhabers sei durch die folgende Auswahl seiner wichtigsten Bestandteile charakterisiert; Georg Windhaus (1847—1897), Führer durch den Odenwald und die Berg straße <1884, 10. Ausl. 1909); Alice, Großherzogin von Hessen (1.—4. Ausl. 1884); Die Großh. Hessische Silberkammer (1884); Wilhelm Zeller (1842—1897), Handbuch der Ver fassung und Verwaltung im Großherzogtum Hessen (2 Bde 1885—1886); Lebrecht Henncberg und OskarSmreker, Lehr buch der technischen Mechanik (1886); Adolf Klaas, Die Melioration des Riedes (1886); G. v. Koch, Grundriß d Zoologie. 2. Ausl (1878); Festschrift zu der Jubelfeier des 50 jährigen Bestehens der Großh. Technischen Hochschule zu Darmstadt (1886); Adolf Jul. Koch und Fritz Seitz, Das Heidelberger Schloß (1887—1891); Adolf Koch, Fürst Alexander von Bulgarien (1887); Rudolf Trllmpert, Predigten (1888); Der städtische Tiefbau (1890 ff); Adreßbuch der Haupt- und Residenzstadt Darmstadt (seit 1893); Konrad Lange, Die künstlerische Erziehung der deutschen Jugend (1893); Otto Roquette, Siebzig Jahre (1893); Ernst Elias Niebergall, Dramatische Werke (1894). Unter den Werken des Berg sträßerschen Kommissionsverlags verdienen endlich als wich tigste Bestandteile Beachtung die seit 1884 erscheinenden Abhandlungen der Großherzoglich Hessischen geologischen Landesanstalt und die Kunstdentmäier im Großherzogtum Hessen, die seit 1885 erscheinen. Eine Minderung erfuhr der Verlag durch den auf Berg- sträßers Wunsch erfolgten Verkauf des Handbuchs der Archi tektur an Alfred Kröner, damals in Stuttgart, jetzt in Leipzig. Im übrigen wurden Verlag und Sortiment durch die Geschäftsführer Adalbert Pfeiffer und Franz Kaiser von Bergsträßers Witwe 10 Jahre lang weitergeführt. In dieser Zeit hat das Sortiment einen immer bedeutenderen Umfang erlangt. Von den in dieser Zeit erworbenen Verlagswerken seien Braun (jetzt Minister des Innern), Die wirtschafts politische Gesetzgebung im Jahre 1902 in Hessen; Hainack (Otto), Führer durch Goethes Faust; Egon Ihne, Erdkunde in Sexta (1901. 6. Ausl. 1908) und Max Schuchardt, Der menschliche Staat als Glied der Naturentwicklung (1903) genannt. Der letzte Abschnitt in der Geschichte der nunmehr 75 Jahre alten Firma beginnt mit dem 1. Juli 1907, dem Tage, da sie auf ihren jetzigen Besitzer, Herrn Wilhelm Kleinschmidt, überging, der dem altangesehenen Hause doppeltes Interesse und Verständnis entgegenbrachte, weil er schon seine dreijährige Lehrzeit darin verlebt hatte. Durch seine jugendliche Berufsfreudigkeit, Unternehmungslust und Tat kraft ist nun der Firma ein würdiger Fortbestand gesichert. Der Verlag, dessen Pflege er sich nicht minder als die des Sortiments angelegen sein läßt, hat sich, abgesehen von Neu auflagen älterer Werke, um die bereits in zweiter Auflage er schienene, ebenso anregende wie ansprechende Bildermappe »Von Land und Leuten im Odenwald« von Friedrich Maurer (1907) und die »Darmstädter Bauvorschriften« von Jakob Pfeiffer (1908) vermehrt. vr. K. Esselborn. Kleine Mitteilungen. "Juni Pta» einer Tchecksteuer. — Gegen eine Schecksteuer wird aus dem Zentralbureau der Korporation der Kaufmannschast von Berlin u. a. folgendes angeführt: »Wenn der Gesetzgeber glauben sollte, daß die Freilassung des Postschecks von der Steuer der Ausbreitung des Scheck verkehrs genügenden Raum lasse und die Reichssinanzen fördern werde, so liegt dem ein Irrtum zu gründe. Ein den Verhält nissen des Deutschen Reiches entsprechender Postscheckverkehr mit großen Umsätzen und großem Gewinn für die Reichspost setzt einen allgemeinen Scheckverkehr voraus, ohne den der Postscheck- Verkehr in der Entwicklung Zurückbleiben müßte. Der wirtschaft liche Zweck aber, der in der Ersparung barer Zirkulationsmittel liegt, wird beeinträchtigt werden und der aus der Besteuerung der Schecks den Reichsfinanzen erwachsende Nutzen zu dieser Schädigung nicht im richtigen Verhältnis stehen.« Das »Berliner Tageblatt« bringt eine Zusammenstellung der jenigen Staaten, in denen ein Scheckstempel eingesührt ist. In England beträgt der Stempel für Wechsel bis zu drei Tagen Sicht und für Schecks Ick.-- ca. 8«/, in Frankreich für Platzschecks 10 Cts. --- 8 H, für andere Schecks 20 Cts. -- 16 4. In Österreich-Ungarn unterliegen Schecks und Anweisungen, deren Zahlbarkeit auf höchstens acht Tage vom Tage der Aus stellung beschränkt ist, einer Gebühr von 10 H. — ca. 8«/, 4. Schecks, die »auf eine zur Übernahme von Geldern in lausender Rechnung berechtigte Anstalt« gezogen sind, werden nur mit 4 Heller be steuert. Postscheckverkchr. — Kann die Gutschrift einer Zahlung bei dem Postscheckanite nicht erfolgen, weil ein Konto unter der in der Zahlkarte angegebenen Bezeichnung nicht geführt wird oder der Kontoinhaber wegen unzureichender Adresse nicht sicher er kennbar ist, so wird postseitig eine Unbestellbarkeitsmeldung erlassen, damit der Absender die Angaben der Zahlkarte berichtige oder die Rücksendung des eingezahlten Betrages beantrage. Der eingezahlte Betrag wird an den Absender ohne Erlaß einer Unbestellbarkeits meldung zurückgezahlt, wenn für den in der Zählkarte bezeichnten
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